Ohhhh man... Arbeit oder ICSI?

Hallo ihr Lieben,

Ich bin total verwirrt im Moment... Eigentlich sollte es Montag losgehen mit meiner Runterregulierung zur ICSI, aber gestern hat mein Chef mir etwas zum Nachdenken gegeben... Ich denke, ihr versteht mein Dilemma hier eingermaßen...

Kurze Vorgeschichte: wir sind seit 1 1/2 Jahren am Wunschkind basteln, aber leider hat es nicht geklappt. Nun hat sich rausgestellt, dass mein Mann nicht wirklich kann und es sollte losgehen mit der ICSI, zum Glück erstmal ohne Kosten, da wir in eine Studie gerutscht sind.

So weit so gut....

Nun kam gestern mein Chef auf mich zu und bat mich, einen wichtigen Job zu übernehmen.
Weil eine Kollegin, die den Job erst übernommen hat im Januar, nun gekündigt hat. Er hat mir sehr ins Gewissen geredet, dass ich mir meiner Verantwortung bewusst sein sollte, wenn ich den Job annehmen sollte und ich es mir bis Montag überlegen soll. Und wenn ich es mache, würde er mich killen, wenn ich dann auch bald die Fahnen hissen würde.
Vom Kinderwunsch weiß er natürlich nichts. Der Job als solches ist seit langem mein Traum. Es bedeutet auch ziemlich viel mehr Gehalt...

Mein Mann meint, er würde beides verstehen, wünscht sich aber wohl eher das Kind. Allerdings läuft es im Moment bei uns auch nicht ganz rund...

Tja, nun habe ich das Dilemma... Nehme ich den Traumjob an oder bleibe ich beim Traumkind basteln? Beides geht nicht, da ich meinen Chef bewusst hintergehen und auflaufen lassen würde... Es geht hier wirklich um sehr viel für die Firma und Ich bin gegenüber Chef und Firma sehr loyal, man war dort auch immer fair und nett zu mir...

Wenn ich den Job annehme, ist die Studie und somit der Gratisversuch weg... Wenn ich aber den Job nicht annehme, werde ich wohl nie wieder eine solche berufliche Chance haben...

Am liebsten würde ich mich gerade verkriechen und nicht mehr rauskommen...

Soooo - wirklich helfen könnt ihr mir vermutlich nicht, aber vielleicht helfen mir ein paar Meinungen beim Entscheidung finden.. Was meint ihr, was ihr machen würdet?

Viele Grüße,
Sassi

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Hallo,

meine persönliche Meinung:
Nimm den Job an und verschiebe die ICSI für ein Jahr.
Bis dahin habt ihr vielleicht eure Beziehung wieder in ruhigen Bahnen.
Da du dann mehr verdienst, lege die den Mehr-Nettolohn aufs Sparkonto. Dadurch macht es am Ende vermutlich auch nichts, dass ihr den frei-Versuch nicht mehr habt.

LG

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Danke dir... So täte ich es mir nun auch überlegt :-)

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Ich kann dein Dilemma verstehen, dir aber nicht wirklich helfen.

Ich würde mich immer für den Kinderwunsch und gegen die Arbeit entscheiden. Arbeiten kann/muss ich mein Leben lang, und wer weiss, ob DIESER Versuch nicht das ersehnte Baby bringt.

ABER ich hab auch nicht das Glück einen solch sozialen und fairen Arbeitgeber zu haben und habe manchmal auch kleine Rachegedanken ;-).

Ich hoffe und drücke dir die Daumen dass du dich richtig entscheidest.
Alles Gute!
jada

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Ich überlege auch, ob ich es dennoch probieren soll... De Wahrscheinlichkeit, dass es beim ersten Versuch klappt, ist ja auch nicht gigantisch... Aber was ist, wenn es klappt..? Ich muss Montag meinem Chef die Entscheidung mitteilen... #schmoll

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Brauchst du mehr Geld?
Ist der Job wirklich dein Herzenswunsch?
Wie lange geht dieser Job bzw. wann könntest du wieder ausfallen?

Übrigens: wow, dein ZS ist ein Traum, tolles Bild in deiner VK!!!

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Hallo Marsas,

ich kann dich gut verstehen, aber DIE Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen. Leider! Ich weiß...
Ich sehs so: Wie du selbst schreibst ist die Wahrscheinlichkeit dass es beim 1. mal klappt nicht besonders hoch. Von daher würde ICh es wagen, vor allem da Ihr die Kosten erstattet bekommt. (find da muss man auch an den Geldbeutel denken )
Ich würde den Job trotzdem annehmen, natürlich auch mit etwas schlechtem Gewissen. Aber wenns auf natürliche Wege mit der SS geklappt hätte kann man sowas auch nie im Vorraus sagen.
Vielleicht ist es nicht ganz fair und musst du natürlich selber wissen was du machst, aber selbst wenn du gleich ss wirst, bist ja auch nicht von heute auf morgen nicht mehr da. Und kannst die Arbeit evtl. auch noch beenden.

Keine Ahnung ob dir meine Meinung irgendwie hilft. Und ich muss dazusagen dass bei mir auf der Arbeit meine Chefin und zwei meiner engsten Kollegen Bescheid wissen, sonst könnte ich die Termine in der KIWu wohl gar nicht koordinieren.
Sie haben das ALLE verstanden und unterstützen mich. Was ich ganz toll finde und seitdem ich es los bin geht es mir auch besser, wenn ich mir nicht immer ne Geschichte ausdenken muss.
Vielleicht wäre es ja auch ne Option mit offenen Karten zu spielen und evtl. mit dem anderen Kollegen/in die Arbeit zu teilen!?

Ich wünsche dir ein schönes WE und das DU die richtige Entscheidung für euch triffst.
LG Maltafin #winke

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Hi Maltafin,

Danke dir, vielleicht sollte ich wirklich mehr an mein Privatleben denken... Abr das schlechte Gewissen ist dann irgendwie auch sehr stark vorhanden... #schmoll

Viele Grüße...

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Bitte gerne. Ich verstehe das gut, man ist immer irgendwie hin und her gerissen egal in welchem Job man arbeitet. Bin nicht in der Werbebrache aber wenn man seinen Job gern macht möchte man sich gegenüber seinen Kollegen und AG korrekt verhalten.
Hab da auch ne sehr ausgeprägte soziale Ader, aber man muss auch an sich selber denken. Das hab ich jetzt gelernt.
Das mit deinem Partner renkt sich bestimmt wieder ein, ist für die Männer glaub nicht leicht zu erfahren dass es an "Ihnen" liegt.
LG

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Hallo,

also ehrlich gesagt, wenn ich lese, dass ihr gerade Paarprobleme habt, würde ich momentan keine ICSI machen.
Eine ICSI kann einen körperlich und psychisch ziemlich mitnehmen und auch die Partnerschaft strapazieren.

Du bist noch relativ jung. Medizinisch gesehen spricht nichts dagegen noch ein bischen mi der ICSI zu warten.

Zum Job.
Man sollte nicht zuviel Rücksicht auf den AG nehmen, sondern als erstes an sich selbst denken, Denn der AG hat auch als erstes seine eigenen Interessen im Blick.

Außerdem weiß man nie was kommt.
Ich habe mit 35 als wir gerade die ersten Untersuchungen in der Kinderwunschklinik gegangen sind meinen Traumjob angeboten bekommen.
Ich habe lange überlegt und hab den Jobwechsel dann durchgezogen, auch weil ich in meinem alten Job sehr unzufrieden war.
Ich wollte nach Ende der Probezeit dann weitermachen.

Ich fiel dann auch für längere Zeit aus, aber nicht wegen Schwangerschaft sondern wegen einem Bandscheibenvorfall.
Inzwischen sind 2 Jahre vergangen, ich habe 3IUI, 2IVF und eine Fehlgeburt hinter mir,.
Wenn ich noch im alten job festsitzen würde, wüsste ich nicht, ob ich das durchgestanden hätte.

LG

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Hmmm also hast du dich für den Job entschieden und (wenn ich richtig verstanden habe) nicht wirklich bereut?
Oder hattest du arg daran zu knabbern?

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Nein der Job war meine beste Entscheidung überhaupt, das einzig gute was mir in den letzten zwei jahren passiert ist.
Und ich habe mich ja nicht gegen den kinderwunsch entschieden, sondern nur für ein Verschieben um etwas 4 Monate.

Das daraus dan ein Dreitvierteljahr wegen dem Bandscheibenvorfall wurde ist ja Pech gewesen und das hat mich dann wirklich mitgenommen.

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Hallo,
ich würde mit meinem Chef sprechen.
Vielleicht ist das leichter gesagt als getan.
Ich selbst bin Arbeitgeberin und würde es fair finden, wenn mir jemand, dem ich eine gute Arbeit anbiete mit mir offen spricht. Gerade für diese Offenheit hättest du bei mir einen Pluspunkt. - das kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn dein AG kein Verständnis dafür hat.
Ich habe bei mir einen Spruch an der Wand stehen zum Thema EHE.
Als der Schüler Sokrates fragt, ob er heiraten soll, antwortet dieser: Egal wie du dich entscheidest, du wirst es bereuen.
Das passt vielleicht für dich.
Wenn du dich für die Arbeit entscheidest und es in deiner Partnerschaft wieder gut weitergeht, machst du dir vielleicht um die vergangene Chance irgendwann Vorwürfe.
Wenn du dich für die Behandlung entscheidest und es nicht klappt, ist auch der Job dahin.

Fühl dich gedrückt!

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Danke dir. Dass passt wirklich wie die Faust aufs Auge... Aber ich denke, wir warten nun seit 1 1/2 Jahren aufs schwanger werden. Da wird ein paar Monate Pause eventuell auch nicht mehr Schaden :-)

Mit ihm Reden... Tja, das geht normalerweise gut, aber er ist nicht gut bei zwischenmenschlichen Themen. Er hätte vielleicht in gewisser Weise Verständnis, aber ich weiß, welcher Druck bei dem Thema auf ihm lastet. Mein Job ist aktuell für die nächsten Monate für die Firma (ohne übertreiben) überlebenswichtig. Solange wir keine neuen Kunden haben, wird das auch so bleiben. Ich denke eben da dann auch nicht nur an meinen Chef, sondern auch an Kollegen, die ihren Job brauchen. Und "leider" gibt es auch keinen anderen, der den Job im Moment außer mir übernehmen könnte... :-(

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Ich glaube, damit hast du dir schon selbst die Antwort gegeben.
Pass bloß auf, dass du dann gut verhütest. Wenn du nämlich aufgegeben hast, schwanger zu werden, kann es vielleicht doch passieren.
(Ich hatte am 19.12. einen Termin im KiWu Zentrum, nach 11 Monaten üben, und am 12.12. habe ich pos. getestet. Eigentlich war es unmöglich, da ich eine schwere OP am Gebärmutterhals hatte und zum Eisprungtermin in Taiwan war - leider hatte ich am 29.1. eine Fehlgeburt)
Ich wünsche dir von Herzen, dass du deine Entscheidung, egal wie sie ausfallen wird, nie bereust!

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Hallo Sassi,

das ist natürlich schwierig, aber ich denke, ich würde sagen: beides! Nehmen wir mal an, ihr würdet so Kinder planen (keine KiWu Behandlung), auch da weiß man nicht, wann es klappt, gleich oder erst in ein paar Monaten oder einem Jahr ... klar wird dein Chef nicht "juhee" rufen, wenn du bald schwanger bist oder jetzt ab und zu nen Arzttermin hast, aber so ist das Leben nun mal, er wird drüber wegkommen. Wie sehr nimmt er denn auf dich idR Rücksicht? Also auf mich und mein Familienleben usw. wird bei der Arbeit auch nicht viel Rücksicht genommen, klar, man kann es nicht jedem Recht machen, aber ich mache es dann auch so und ein wirklich schlechtes Gewissen habe ich dabei nicht!!

LG

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Hallo,

ich würde beides machen.

Wenn es mit dem baby nicht klappt, bereust Du es Dein Leben lang.
Und wenn es klappt, na dann gehst Du nach der Elternzeit wieder in einen neuen tollen beruf.
Selbst wenn Du schwanger wirst, bist Du doch noch die nöchsten 7Monate da und arbeitest. Vielleicht kann man ja eher dort eine Lösung finden, also das Du zum Beispiel nicht zu lange ausfällst.

Ich würde mir eine solche Chance nicht entgehen lassen, zumal es eher unwahrscheinlich ist, das es beim ersten Mal gleich klappt.

Alles Gute