Nur noch 1 ICSI-Versuch. Und dann? Komische Gedanken, wie weit würdet ihr für euer Wunschbaby gehen?

Hallo zusammen,

wir haben jetzt schon 3 negative ICSIs (1 war kurz positiv, aber war ein Windei) und 3 negative Kryo-Versuche hinter uns.
Ein letzter, von der KK bezahlter Versuch bleibt uns noch. Vor diesem Versuch möchte ich noch eine GM-Spiegelung machen lassen und ein Scratching. Trotzdem mache ich mir jetzt schon viele Gedanken, was ist wenn dieser Versuch auch negativ endet.
Wenn überhaupt könnten wir uns vielleicht eine ICSI als Selbstzahler leisten, aber mehr sicher nicht. Adoption oder ein Pflegekind kommen für uns nicht in Frage.
Mit dem Gedanken meinem Sohn kein Geschwisterchen schenken zu können, will ich mich aber absolut nicht anfreunden.

Jetzt ist mir in den letzten Tagen so in den Sinn gekommen, auf Fremdsperma zurück zu greifen. Das Problem liegt eigentlich bei meinem Mann (OAT 3), seit wir in KIWU-Behandlung sind, macht mein Körper allerdings immer mehr Probleme, ich hab keinen eigenen Eisprung mehr, die GMSH baut sich nicht richtig auf, ich hab ständig Zysten, aber vielleicht könnte ich die Probleme ja mit Akupunktur und TCM in den Griff bekommen.
Irgendwie beruhigt mich der Gedanke mit dem Fremdsperma ein wenig und ich hab das Gefühl nicht mehr ganz so unter Druck zu stehen, dass diese letzte ICSI jetzt klappen muss. Mit Fremdsperma würde es vielleicht auch mit IUI klappen und die sind ja weitaus günstiger als eine ICSI, auch wenn wir für das Fremdsperma zahlen müssen. So hätten wir viel mehr Versuche als wenn wir eine ICSI selbst zahlen würden.

Mein Mann war nicht begeistert von diesem Vorschlag, aber ich denke mir zu Liebe würde er es machen, auch wenn es biologisch gesehen nicht unser gemeinsames Kind wäre.

Trotz allem schäme ich mich auch irgendwie für diese Gedanken und es kommt mir ein wenig wie Verrat an meinem Mann vor. Umgekehrt denke ich mir, wenn meine EZ das Problem wären, hätte ich auch nichts gegen eine EZ-Spende, denn für mich wäre es trotzdem unser Baby, es würde ja auch in meinem Bauch heranwachsen und wir würden die Schwangerschaft und Geburt gemeinsam erleben.

Hattet ihr auch schon mal so komische Gedanken? Wie weit würdet ihr für euren Kinderwunsch gehen? Hat einer von euch vielleicht schon selbst Erfahrungen gemacht mit Spendersamen?

Sorry, ich musste diese Gedanken gerade mal loswerden. :-) Eure Meinungen zu dem Thema würden mich sehr interessieren.

LG
Holly

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Darf ich fragen warum eine Adoption für euch nicht in Frage kommt, aber Fremdsperma dennoch?

Ich meine bei Fremdsperma wäre das Kind biologisch gesehen nicht von deinem Mann, bei einer Adoption halt biologisch nicht von euch beiden.

Ich glaube so wirklich was raten kann ich dir leider nicht. Wir haben 10 Jahre gebraucht, um unseren Kinderwunsch zu erfüllen und der war so groß, dass uns am Ende wirklich egal gewesen wäre wie es klappt. Ob mit Adoption oder auch künstlicher Befruchtung mit fremder Eizelle oder fremden Sperma. Für mich halt Eltern sein nicht unbedingt damit was zu tun, dass das Kind auch meine Gene haben muss.

Allerdings ist das halt eine Einstellungssache. Da ist ja jeder anders.

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Hallo Dani,

lieben Dank für deine Antwort.
Natürlich darfst du fragen, warum eine Adoption für uns nicht in Frage kommt, Fremdsperma aber schon. Ich weiß nicht wirklich wie ich das erklären soll. Ich möchte einfach nicht auf die Schwangerschaft verzichten, für mich gehört es zum Mama werden dazu, es gibt so viele wunderschöne Momente in der Schwangerschaft, wenn man das Herzchen zum 1. Mal schlagen sieht oder die Herztöne hört. Und wenn man das Baby nach der Geburt das 1. Mal auf der Brust liegen hat. Das sind so unvergessliche Momente, die ich einfach nicht missen möchte.

Herzlichen Glückwunsch zur #schwanger und alles alles Gute für euch. Mensch nach 10 Jahren KIWU habt ihr dann sicherlich schon einiges hinter euch. Darf ich fragen, wie es dann doch noch geklappt hat?

LG
Holly

3

Das verstehe ich schon irgendwie. Allerdings, wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du schon ein Kind bekommen und diese Erfahrungen machen dürfen?

Ich verstehe natürlich wenn du das auch dieses Mal erleben möchtest, aber wenn das wirklich nicht funktioniert, geht es dann nicht am Ende einfach um das Mama sein als um das Mama werden?

Das klingt jetzt so als will ich dich bekehren. Möchte ich natürlich nicht. Ich respektiere und akzeptiere deine Einstellung da auch völlig.

Am Ende liegt es eh an euch, ob ihr dann den Kinderwunsch aufgebt falls es nicht klappen sollte. Natürlich drücke ich euch die Daumen, dass es aber doch noch klappt.

Bei uns hat es dann zum Glück doch ganz normal mit einer ICSI geklappt mit meiner Eizelle und seinem Sperma. Danke auf jeden Fall für die Glückwünsche.

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Hallo Holly,
ich mache mir auch oft Gedanken, was passiert, wenn die 3. und letzte ICSI negativ endet. Wir hatten zwar bisher erst 3 IUIs und 1 ICSI. Am Anfang unserer Kinderwunschzeit war ich auch mal spontan schwanger. Das Ganze endete jedoch in einer frühen FG.

Der Gedanke nie ein Kind zu haben, ist schrecklich für mich. Wir haben uns auch schon mal mit Adoption beschäftigt. Pflegekinder kommen eher nicht in Frage, da wir es nicht ertragen könnten ein Kind wieder abgeben zu müssen. Wir hatten 2 Gespräche bei Adoptionsstellen und ich hatte es mir ehrlich gesagt nicht so schwierig und grausam vorgestellt. Wir haben zwar für alle Fälle die Bewerbungsunterlagen angefordert, hoffen aber inständig, dass wir sie nicht benötigen.

Fremdsperma oder Eizellspende kam bisher in Frage. Eigentlich liegt es zwar an meinem Mann (ausgeprägte Asthenoteratozoospermie), aber ich bin auch schon 39 und langsam glaube ich, dass es an uns beiden liegt. Ich glaube, mit Spendersamen hätte mein Mann ein Problem. Ich habe es mal angesprochen, aber er meinte momentan kommt es nicht in Frage. Er müsste erst darüber nachdenken.

VG und viel Glück für Euren nächsten Versuch #klee#klee#klee#klee
coreopsis

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Hallo du,

lieben Dank für deine Antwort.
Das tut mir Leid, dass ihr bisher auch noch keinen Erfolg hattet. Es setzt einen wirklich sehr unter Druck, dass man nur 3 Versuche hat, die die Krankenkasse zahlt. Deshalb tröstet mich der Gedanke an Fremdsperma ein wenig. So könnten wir uns, wenn es nötig ist, vielleicht noch ein paar Versuche leisten und müssten noch nicht ganz aufgeben.
Mit dem Thema Adoption hab ich mich noch nie wirklich näher beschäftigt, aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit ein Kind adoptieren zu können, ist schon sehr klein. Eine Freundin von mir hat ein Pflegekind und sie hat auch ständig Angst, dass ihnen das Kind wieder weggenommen wird. Mit dieser Angst könnte ich auch nicht leben.

Ich glaube Männer tun sich mit dem Thema Fremdsperma auch viel schwerer als wir Frauen. Vor einem Jahr noch hätte mein Mann davon überhaupt nichts wissen wollen, aber ich glaube so langsam merkt er auch, dass uns nicht mehr viele andere Möglichkeiten bleiben, um unser Wunschbaby in den Armen halten zu dürfen, aber auch Fremdsperma ist dafür ja leider keine Garantie, aber man klammert sich ja an jeden Strohhalm, oder?

Liebe Grüße und auch euch ganz viel Glück für euren nächsten Versuch.
Holly

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Ich glaube, da geht jede Frau und jedes Paar ein klein wenig anders damit um. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du kein Kind adoptieren möchtest. Das ist auch kein leichtes Verfahren, kann sehr lange dauern und eine Garantie auf ein Kind gibt es auch nicht. Ich habe gerade den ARD Film angesehen (http://goo.gl/zIqgg6 ). Genau vor so einer Entwurzelung und den Problemen hätte ich bei einer Adoption Angst. Ebenso würde mir die Schwangerschaft fehlen.

Da du schon ein Kind hast, wird es vielleicht so sein, dass du nicht mehr ganz so weit gehen wirst, wie du es für das erste getan hättest. Besonders wichtig ist immer, dass beide Partner hinter den Entscheidungen stehen (egal ob EZ Spende, Samenspende, Adoption, Pflege oder ein Leben ohne Kinder - oder eben mit einem Kind in eurem Fall).

Gerade wenn man weiß, man hatte schonmal Glück, ist es sicher nochmal einen Tick schwerer andere Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Schließlich wäre ein Kind aus einem Spenderzyklus eben nicht das biologische Kind, so wie das erste.

Vielleicht klappt es ja doch noch

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Hallo
Also wir standen auch vor der Frage wie weit gehen. NAch 7 icsi und 2 kryo waren wir nicht mehr bereit uns das alles anzutun.
Wir waren in einer Klinik,die EU Spende und Embryonendende macht um uns beraten zu lassen. Wir hätten diesen Weg vermutlich eingeschlagen,denn kinderlos wollte ich nicht bleiben.

Zum Glück kam unser Wunder auf einem anderen Weg. 14 Monate nach der Anerkennung wurden wir stolze Adoptiveltern einer 3 tage alten Tochter.
Ich bin froh dass ich nicht irgendwann meinem Kind erklären muss warum es den leiblichen Vater oder Mutter nie kennenlernen wird (da ez Spende oder Fremdsperma Spende im Normalfall anonym ist).
Denn wenn man sich einmal mit Adoption beschäftigt kommt man sehr schnell zum Thema Wurzelsuche.

Einem Kind diese Zerrissenheit anzutun weil ich nochmal eine Schwangerschaft erleben möchte würde mir nicht in den Sinn kommen.

Ich find es natürlich manchmal schade, dass mein kind nicht in meinem Bauch war,aber was ist schon der Rest des Lebens gegen 9 Monate.

Nichts für ungut und ich hoffe du fühlst dich nicht angegriffen.

Alles Gute für euch und dass du dir diese Gedanken nach der nächsten icsi nicht mehr machen musst.

Lg

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Ich stecke in der WS unserer 6. ICSI und hab ein negatives Gefühl.
So langsam setze ich mich auch mit dem Thema "Wie geht es weiter auseinander".
Einen 7. Versuch werden wir, wenn nötig noch durchziehen.
Anfangs unserer Kiwu klinik Zeit, dachten wir, dass unser Problem primär bei meinem Freund liegt, meine Werte sind soweit ok...aber mittlerweile denke ich, dass mein Alter doch ein grosses Problem darstellt.
Adoption ist kein Thema, weil wir schon zu alt sind und nicht verheiratet.
Fremdsperma kommt nicht in Frage, weil sich damit das Problem meines Alters ja auch nicht ändert.
Das ein mit Fremdsperma gezeugtes Kind nicht genetisch von meinem Freund wäre, fände ich nicht wichtig, aber die Frage ob man es dem Kind später sagt, würde natürlich im Raum stehen.
Ich war auch schon mal schwanger und fand dieses Gefühl einfach toll und wunderschön, ich bin auch sehr traurig, dass ich vielleicht nicht mehr schwanger werde und mein Sohn niemals grosser Bruder wird.
Allerdings werden wir, wenn es nicht klappt, versuchen mit dem Thema abzuschliessen.

LG

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Halli, hallo,

eigentlich habe ich nichts gegen Samenspende und/oder Eizellspende. Bei mir ist die KiWu-Zeit schon lange vorbei, habe aber in der akuten Verzweiflungszeit genauso wie Du über diese Alternativen nachgedacht und sie haben mich irgendwie beruhigt damals.

In Eurer speziellen Situation - schon ein biologisches Kind vorhanden, Mann nicht überzeugt - könnte ich es mir dennoch nicht vorstellen, es wirklich durchzuziehen. Dann lieber Zeit und Energie dafür aufwenden zu akzeptieren, dass Euer Sohn ein Einzelkind bleibt.

LG, Cherish