"OUTING" Künstliche Befruchtung

Wie der Titel es schon sagt, ist auch die KiWu Behandlung mit einem "Outing" verbunden.

Ihr wisst sicherlich wie ich es meine. Ich gehe hier konkret auf das persönliche Umfeld ein wie Familie und Freude. (Arbeitgeber, Kollegen usw ist nochmal ein anderes Thema)!

Wem an (vertrauen)?
Wann anvertrauen?
Überhaupt es preisgeben?

Vor der Behandlung? Nach der Behandlung?

späteres "outing" nach der Geburt?

Konsequenzen für dich?

Reaktionen?
Unwissenheit/Vorurteile?
späte Folgen/Konsequenzen für das Kind?

Einigung mit Partner?

Das sind alles Themen, die mir durch den Kopf schwirren. Wem geht es genauso?

Wie handhabt ihr das?

Ich habe meine beste Freundinnen, enge/gemeinsame Freunde von mir und meinem Partner, meiner Schwester und Mutter gesagt. Sie sind alle sensibel, reagieren gerade so wie wir es "brauchen".

Weiß aber auch, dass all dies nicht gegeben ist bei der Familie von meinem Partner.

Doch ist es für meinen Mann schon schwierig seine Familie "anzulügen" gerade während einer Behandlung.

Wäre echt über Rat und Erfahrung dankbar. #danke

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Hallo

Also wir waren dem Thema sehr offen gegenüber.

Familie wusste Bescheid, auch einige Freunde. Chefs auch, hatte keinen Bock mir zig Ausreden einfallen lassen zu müssen, ebenso mein Mann.

Wir trafen auch hier auf Verständnis.

Da wir einige Behandlungen hinter uns haben, haben wir nicht immer erzählt das wir eine machen. Und als es dann endlich geklappt hat und ich über die 12 Wochen hinauskam, haben wir es der Familie verkündet. :-)
Hatte vorher ein paar FG's.

Wieso das für das Kind Konsequenzen haben soll wüsste ich nicht.

Wir sind froh das es diese Möglichkeit gibt und wir sie nutzen konnten!

Gruß

honey

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Ich sehe es ganz genauso!

Wir haben durchweg mit offenen Karten gespielt und bin nie auf Unverständnis gestoßen. Selbst mein Chef wusste über die KIWU-Behandlung von Anfang an bescheid, weil ich keine Lust darauf hatte mir hier laufend irgendetwas einfallen zu lassen zu müssen.

Wir hatten dann auch wirklich das Glück, dass direkt die 1. IVF geklappt hat und von daher konnten wir es einfach nur in die Welt hinaus schreien #huepf

LG

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hallo,
ich glaub du hast schon viele erzählt. soweit würde ich nicht gehen. ich glaub dafür muss auch die zukünftige Kind auch entscheiden. wenn ich ein Reagenzglas Mensch wäre, würde ich nicht jeder Mensch das zu erklären.

bis jetzt wissen nur mein Mutter und Schwester. Mein Mann will auch bald vor dem ersten ICSI seine Familie erzählen.
wir haben entschieden wenn wir unsere Kind bekommen, unsere KIWU Geschichte auch ihn/ihr erzählen. da die erste Künstlich befruchtete Baby im Welt nur 40 Jahre alt ist, weiß man noch nicht welche Krankheiten, schwäche so ein Mensch haben kann! Darum werden wir unseres Kind das erzählen damit er für die Zukunft falls Krankheiten gibt, richtige Entscheidungen trifft.

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Danke für deine Meinung. Ja, das Kind muss natürlich aufgeklärt werden schon allein aus medizinischen Gründen.

Die besagten Personen wissen nur, dass wir in einer KiWu Klinik sind und alles abchecken lassen. Bis jetzt haben wir noch keine IVF/ICSI gemacht. Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dann werden wir es sicher nur wenigen es überhaupt sagen.

Bist du damit einverstanden, dass die Familie von deinem Mann eingeweiht wird?

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eigentlich nicht. ich möchte gerne das verstecken;-)
aber die wissen das wir schon beim üben sind und mein Mann meint wie lange können wir noch das geheim halten. allerdings bei uns sind beide Seite schuldig#schmoll
Er langsame Spermien, ich leichte Endo, Polypen

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Hi! #winke

Bei uns geht es momentan nur um GVnP. Meine Mutter und meine Großeltern wissen Bescheid, dass es ohne Hormone wohl nicht klappen kann, wobei Letztere das nicht so richtig kapieren, glaube ich. Meine beste Freundin weiß es ebenfalls.

Die Familie meines Mannes weiß es nicht. Er möchte es nicht, würde es aber sagen, wenn es dann mal geklappt hat. Er meint, seine Schwester und ihr Mann haben ja vorher auch nicht gesagt, dass sie es probieren. (Die haben aber bestimmt auch nicht so lange rumprobiert.) Ich hingegen möchte es gern meiner Schwiegermutter sagen, dem Rest nicht so gern. Das kann dann gern auch sie ihrem Mann erzählen. ;-) Ich nehme auch meine Tabletten ganz normal zum Abendessen und sehe gar nicht ein, mich damit jedes Mal zu verstecken und in sein Zimmer hochzurennen, mit ner Stulle in der Hand. Bis jetzt hat noch niemand nachgefragt, was das für Zeug ist. Wenn jemand fragen würde, ich weiß nicht, wie ich reagieren würde. Fast wünschte ich, es würde mal jemand fragen. Ich weiß nicht, warum ich das Bedürfnis habe, darüber zu reden, es ist aber einfach so. Ich bin nicht der Typ, der so etwas gern in sich verschließt. Für mich hat das Darüberreden schon fast therapeutischen Wert. ;-)

In der Familie meines Mannes ist eine Cousine von ihm das erste Mal natürlich schwanger geworden. Dann hatte sie mehrmals ELSS, einmal sogar mit Drillingen. :-( Danach war klar, dass es auf natürlichem Weg wohl nicht mehr klappen wird. Mal davon abgesehen, dass sich alle einig sind, dass die Cousine eine nicht so nette Person ist ;-), hab ich bisher noch nie etwas Negatives über ihre IVF-Versuche gehört. Meine Schwiegerfamilie ist übrigens sehr katholisch.

Ich denke, wenn man damit offen umgeht, kann (!) es schon zu blöden Kommentaren kommen, muss aber auch nicht. Das liest man ja auch hier im Forum leider immer wieder. Aber letztlich müsst ihr eure Leute einschätzen können. Was meint ihr denn, wie sie reagieren würden? Wünscht ihr euch im Vorfeld Unterstützung? Müsst ihr Lügen, um z. B. Besuche wegen Arztterminen abzusagen? Wäre euch damit wohl? Das sind die Fragen, die ich mir stellen würde.

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Danke für deine Erfahrung.

Ja, das Reden und Mitteilen hat auch bei mir therapeutische Wirkung. Es war auch eine sehr große Erleichterung als ich meiner Mama und Schwester es zum richtigen Zeitpunkt sagen konnte. Manchmal hab auch ich darauf gewartet, dass sie Fragen was denn das eine oder andere soll. Vielleicht fällt es einem leichter darüber zu reden.

Schwiegereltern würde ich es auch gern sagen, aber ich weiß auch, dass natürlich die Tochter also meine Schwägerin auch eingeweiht wird. Da ich mit ihr kein gutes Verhältnis habe, möchte ich dieses intime Thema nicht mit ihr teilen. Zumal sie auch unwissend und mit vielen "falsch-Vorurteilen" gegenüber solcher Themen immer ist so dass ich es mir ersparen möchte, dass das Kind später indirekt damit konfrontiert werden muss bei jeder Entwicklungsverzögerung/Schnupfen etc.

Hast du keine Bedenken, dass das Kind immer als "Reagenzglaskind" betrachtet wird mit den dazugehörigen Vorurteilen?

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wenn du denkst das deine Schwägerin Probleme machen wird, dann sag deine Schwiegermutter auch nicht. ansonsten wenn sie auch nicht jetzt ihre Töchter erzählt, wird sie wahrscheinlich irgendwann später(nach dem Geburt) die Töchter erzählen!

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Hey :)

Also bei uns wissen nur folgende Personen Bescheid:

Meine Eltern
Meine Geschwister
Meine beste Freundin

Das sind die Menschen denen wir blind vertrauen.
Darüber sind wir so froh, denn das als alleiniges "Geheimnis" zu tragen stelle ich mir ziemlich heftig vor.
Mein Mann braucht seinerseits keine "eingeweihten" deshalb finden wir es so optimal.

Einerseits ist es bestimmt eine Erleichterung, wenn mann sich geoutet hat, andererseits wächst dann auch der Druck.
So kann ich immer noch sagen, dass wir jetzt noch kein Kind planen und muss kein Mitleid der anderen ertragen (das wäre ganz schlimm für mich, möchte ganz normal behandelt werden. Ohne Samthandschuhe).
Bei den vielen kurzfristigen Terminen würde ich mir wünschen mit meinem Arbeitgeber sprechen zu können, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das nicht geht.

LG

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#danke

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Hallo,

ich antworte Dir, weil wir das alles sozusagen hinter uns haben und ich das jetzt auch rückblickend betrachten kann.

Zu ersteinmal kommt es auf Dich an, wie Du mit dieser Situation umgehst bzw. umgehen möchtest. Und hier schließe ich auch etwas Deinen Mann aus, denn die größte Belastung physisch wie psychisch hat m.E. die Frau. Hormone, ich hatte dadurch oft starke Stimmungsschwankungen, Medikamente, Behandlungen und nicht zu vergessen der Erfolgsdruck. Der Partner wird nun mal nicht schwanger. Interessant fand ich auch später eine Aussage meines Mannes, er wollte aufhören und zu einem "normalen" Leben zurückfinden. Ich konnte das gar nicht verstehen, bis heauskam, dass er Angst hatte, dass ich das nicht durchstehe und an der Behandlung "zerbreche"...

Ich persönlich wollte meine Ruhe haben, keine Fragen beantworten müssen, keine gescheiterten Versuche zugeben (Eltern, die sich sehr ein Enkelkind wünschen fieben einfach auf dieses hin) und vielleicht wolte ich mich auch einfach nicht als "Versagerin" fühlen, die einfach nicht schwanger wird.

Letztendlich wusste es nur meine allerbeste Freundin und Freundinnen, bei denen sich herausstellte, dass sie in der gleichen Situation sind. Das hat sich dann mehr zufällig herausgestellt, aber man merkt dass man damit nicht alleine ist.

Für mich war das auch im Nachhinein der beste Weg, ich hatte Menschen zum Reden, aber musste mich nie rechtfertigen oder erklären, wenn mir nicht danach war.

Jetzt bin ich 44 und unser Sohn ist 4. Man sieht mir mein Alter nicht an und so werde ich sehr oft nach Nr. 2 gefragt. Manchmal antworte ich, dass ich mich zu alt fühle/finde für ein 2. Kind. Interessanterweise kommt dann (egal ob von Ärzten, Bekannten, Freunden) oft, das dem nicht so wäre.. Und manchmal sage ich dann nur, wenn alles so einfach gewesen wäre, hätten wir jetzt 2 Schulkinder..Auf explizitere Nachfragen gehe ich nicht ein bzw. wechsle das Thema. Mir ist das einfach zu persönlich und unsere Privatsphäre. Und die Großeltern erfreuen sich auch an Ihrem Enkelkind ohne zu wissen, wie es gezeugt wurde.

Das würde sie auch nicht interessieren, wenn alles normal gewesen wäre...

Für mich und auch meinen Mann, war das der richtige Weg. Aber das muss letztlich jeder selbst wissen, wie er mit dieser Situation umgehen möchte und will.

Ganz LG und alles Gute

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Ich danke dir für die ausführliche Rückmeldung.

In vielen Punkten fühle/denke ich genauso ( hatten VZO/ClomiZyklen und IUI's).

Aber finde es gut zu hören, dass auch im Nachhinein ihr mit der Entscheidung zufrieden seid! Das beruhigt irgendwo. Ich bin meinerseits sicher, dass das so richtig ist. Manchmal stellt sich nur das "schlechte" Gewissen gegenüber dem Partner ein.

Auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt kein Bedürfnis hat es zu sagen. Er hätte auch nichts dagegen. Er weiht seine Familie ja nur mir zu Liebe nicht ein. Denke er hat meine Gründe verstanden und akzeptiert es auch.

Ich stimme dir zu, dass Frau während der Behandlung psychisch und physisch am meisten abbekommt.

Gut zu wissen, dass ich nicht allein so denke.....#danke

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Sehr gerne!

Für mich war das, auch im Nachhinein, die richtige Entscheidung, Wichtig finde ich auch zu bedenken, wenn etwas raus ist, dann ist es raus und es gibt kein Zurück mehr, auch wenn man das vielleicht im Nachhinein wollen würde.

Etwas aussprechen kann man hingegen jederzeit...

LG

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Also wir sind zwar in einer gänzlich anderen Situation aber machen da kein Geheimnis draus. Die Leute dürfen das ruhig wissen, dass wir nicht wie andere durch ständiges miteinander ***** ein kind bekommen sondern uns bewusst für diesen Schritt entschieden haben (bei uns waren allerdings andere Aspekte im Hinterkopf).

Im beruflichen Umfeld weiß das nur 1 Person die ich während der Behandlung eingeweiht habe, damit zumindest jemand weiß warum ich so ko ausschaue. :)

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Hallo!
Bei mir waren die Reaktionen von zwei meiner Schwestern so negativ, dass ich es sehr bereue es ihnen gesagt zu haben. Zb ethische Bedenken und dass sie "sowas" niemals machen würden - sehr scheinheilig, wenn sie selber 3 Kinder haben. Das tut sehr weh, der Kontakt ist seither auch weniger geworden.
Meine/seine Eltern wissen es nicht. Ich habe nur mal gesagt, unser Kind hat halt sehr lange auf sich warten lassen.

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Wenn jemand fragt, wo bleibt Nr 2, sage ich schon, es ist bei mir nicht so einfach dass ich schwanger werde. Aber nicht alles en detail. Nur ausgewählte Freundinnen wissen Bescheid, und die geben mir mehr Halt als meine (leider ziemlich komplizierte) Familie.

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Da kommt dann auch die Sache zum Tragen, dass, wenn man solche Probleme nie hatte, man gar nicht darüber nachdenkt.

Hatte die Diskussion mit meinem Vater bzgl. Frühgeburten und ab wann man mittlerweile schon das Überleben sichern kann. Er meinte, dass manche Dinge eben von der Natur nicht anders vorhergesehen sind und wenn man da immer eingreift, es nicht gut wäre.
Ich habe gesagt: wenn meine beiden jetzt viel zu früh auf die Welt gekommen wären, hätte ich ALLES versucht um ihr Überleben zu sichern. Egal ob die Natur was anderes vor hat.

Ohne Schwangerschaft hätte ich vermutlich eher auf dem Standpunkt meines Vaters gestanden.

LG

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Huhu,

also wir "handhaben" das eher anders.

Wir haben es immer erzählt, wenn wir danach gefragt wurden. Und glaubt mir, wann wird ständig gefragt, wenn man 39 ist und gerade geheiratet hat.:-p
Und was soll ich da auch sagen? Das ich noch kein Kind will,... eher unwahrscheinlich.
Das ich KEIN Kind will,... das kann ich nicht sagen, ist ja auch nicht so und da fühle ich mich auch nicht gut dabei, wenn ich sowas sagen würde.

Niemand hat mit Unverständnis oder Entsetzen reagiert. Mich hat auch niemand gefragt, wie wir das dem Kind "beibringen" wollen.
Ich finde nicht das es etwas ist wofür man sich schämen sollte oder was einem peinlich sein sollte.
Ich werde auch nicht ständig gefragt ob es was neues gibt,...

Meine Kollegen wissen es alle auch meine Chefin. Alle sind mit mir aufgeregt #verliebt

Ich habe jetzt meine erste ICSI fast hinter mir (BT ist am 28.08.17) und ich hätte es schwierig gefunden die Termine, die man wahrnehmen muss, geheim zu halten.
Ich war ja 4 Tage krank geschrieben und auch schon im Vorfeld öfters mal nicht da.

Also ich finde es leichter mit offenen Karten zu spielen.

Liebe Grüße #winke

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Meine Mutter weiß dass es bei meiner Schwester und mir nicht einfach klappt. Sie hat von Ihrer IVF berichtet, ich nicht.

Bei mir wissen nur meine Schwester und eine Freundin die in der selben Situation ist bescheid.
Für mich ist es am besten so, weil ich mich dem ständigen fragen etc nicht aussetzen wollte.

Meiner Chefin werde ich vor der nächsten ICSI bescheid geben, da es sonst nicht anders planbar ist (bin Krankenschwester und die KIWU ist neben meiner Station)

Mein Mann kann sprechen mit wem er möchte, so wie es ihm gut tut. Da rede ich ihm gar nicht rein.

Ich wüsste auch wirklich nicht wieso ich nach der Geburt "outen" sollte, finde schon das Wort alleine total unangebracht. Genauso weiß ich nicht wieso ich mein Kind als ein "Reagenzglas Kind" ansehen sollte. Es sieht ja auch keiner sein Kind als "RauschKind" an. Es wäre ein Wunschkind nicht mehr und nicht weniger.

Wenn sich dann irgendwann mal absehen würde, dass irgendwelche späteren Gesundheitsfolgen auftreten würden/könnten würde ich mit meinem Kind sprechen. Lt jetzigen Stand, ich schließe nicht aus, dass sich meine Meinung dazu ändern könnte.
- aber dazu müsste es erstmal klappen -

Ich finde es aber sehr schade, dass hier wieder von "schuld" gesprochen wird.