Der Anfang

Hallo ihr lieben, Wir haben diese Woche erfahren, dass es auf natürlichen weg bei uns äußerst schwierig wird, schwanger zu werden. Wir haben auch direkt eine Überweisung zur Kinderwunschklinik und zum andrologen. Wir haben in unserem Umfeld nicht erzählt, dass wir versuchen schwanger zu werden. Jetzt kommen wir aber in die Situation, in der man es wahrscheinlich nicht mehr verheimlichen kann. Wir überlegen es zumindest unsere Eltern zu erzählen. Wie seid ihr damit umgegangen. Und was kommt jetzt alles auf uns zu?

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Ich weiß wie du dich fühlst, wir wissen es seit 2014 und 2016 kam unsere Tochter auf die Welt die durch icsi gezeugt wurde, ich bereue es meine Eltern und Schwestern eingeweiht zu haben (sind aktuell fürs Geschwisterchen dran) man erzählt dann wie es abläuft und dann kommen dann so blöde fragen wo man dann richtig merkt das sie nicht zugehört haben und wenn es dann negativ ausfällt kommen dann so sprüche wie "hat nicht sollen sein" oder "ihr seit ja noch jung " wenn ich heute nochmal die Wahl hätte würde ich es nicht nochmal erzählen,aber es kann bei euch natürlich auch anders laufen!

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Danke für deine liebe Antwort. Es ist auch unsere Befürchtung, dass solche Kommentare dann kommen. Was aber momentan genauso schlimm ist, die ständige fragerei, wann wir denn mal anfangen wollen Bzw. Wie es bei uns mit Kindern aussieht. Natürlich hätten wir damit schon um die Ecke kommen können, aber verletzend ist es jedes Mal. Wir haben immer die Ausrede es passt einfach aktuell nicht (wir sind am bauen) oder ich muss erst meine Spirale ziehen lassen usw. aber so allmählich verletzt es mich schon und mit jede mal wird es schlimmer. Wir hoffen, dass wenn wir es vielleicht erzählen, die fragerei einfach mal aufhört

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Ich finde solche Fragen (auch von der eigenen Familie) extrem unangemessen und auch irgendwie frech. Ich kenne das natürlich auch, aber es fragt eigentlich höchstens meine Oma nach - allen anderen habe ich schon gesagt, dass ich solche Fragen nicht hören möchte. Wir haben niemanden aus der Familie eingeweiht, nur meine beiden besten Freundinnen wissen Bescheid. Die lassen mir auch Freiraum und nerven nicht, sind aber jederzeit da, wenn ich darüber reden will.

Bei uns wird der nächste Schritt eine iui sein. Wenn das nix wird, dann irgendwann ivf oder icsi. Ich denke, wenn wir dort angekommen sind, werde ich meine Eltern einweihen. Nur, damit sie Bescheid wissen und niemand fragt. Das ist ja dann auch schon körperlich belastend und ich würde wollen, dass meine Eltern das wissen.

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Wir haben auch nur meine Mama eingeweiht und sonst niemanden. Und es war richtig so.
DAs ständige Gefrage würde dich nur zusätzlich belasten.

Alles Gute!

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Bei uns haben alle mitbekommen, dass es nicht klappt. Wir haben immerhin 16 zyklen versucht. Da kann man es schwer verheimlichen. Eir sind jetzt seit 2 Wochen in der KiWu-Klinik. Das wissen auch alle. Aver was dort passiert, behalten mein Mann und ich für uns. Wir haben keine Lust auf die Fragerei und Kommentare. So sehr wir unsere Familien lieben, due können das eh nicht nachvollziehen. Alle haben viele Kinder auf natürlichem Wege bekommen. Man hat ja auch nicht immer Lust, allen alles zu erzählen. Wir sind happy mit der Entscheidung 😉

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Ihr lieben, vielen dank für die lieben antworten. Ich glaube unsere Familien wollen uns nichts Böses damit, ständig zu fragen. Sie sind wahrscheinlich einfach neugierig und würden sich auf einen Enkel freuen. Ich denke es ist wohl besser wir sagen es ihnen. Ich hoffe es klappt alles ganz schnell.
Danke ihr lieben für die lieben Worte 😘

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Ich muss mich korrigieren. Ich wollte es nicht in der Familie sagen, zumal meine Schwester ungeplant mit Nr 4 schwanger ist und sie es mir an dem Tag sagte, als ich meine schlechten Werte erfahren habe. Heute hat meine Mum gefragt, wie es uns geht. Es brach raus aus mir und ich habe nur geweint. Ich weine immer, wenn mich jemand darauf anspricht oder jemand schwanger wird. Ist noch sehr frisch. Ich verstehe dich!! Es tat gut, mit meiner Mum zu reden. Sie hat auch geweint :(
Auf der Arbeit ist mir das jedoch zu persönlich. Ich mag nicht, dass die das wissen.
Bei Freunden hab ich das Gefühl, dass es schwierig ist, nichts zu sagen. Ich sag immer, ich mag nicht drüber reden und meine Freunde schreiben mir und fragen mich täglich, ob sie etwas tun können. Eigentlich toll solche Freunde....öndern tut es an der Situation nur leider nichts....

Alles Liebe für dich!

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Hallo,

wir haben von Anfang (seit Frühjahr 2017) an mit offenen Karten gespielt im engen Familienkreis (Eltern und Geschwister und zwei enge Freunde). Es war für uns die beste Entscheidung, denn wir mussten nicht lügen, wenn es um Termine gibt oder warum ich nichts mehr getrunken habe (Alkohol und Kaffee). Wir haben allen gesagt, dass wir in Behandlung sind, aber keine Details mitgeteilt, es sei denn jemand hat gezielt nachgefragt. Wir hatten mit der Familie Glück (eine Ausnahme), es wurde nur sehr wenig gefragt, meist nur ob es was neues gibt oder ob sie uns irgendwie unterstützen können. Ich fand das sehr schön immer jemanden neben meinem Mann zum reden zu haben.

Also wir dann die erste ISCI (Sep. 2018) gemacht haben haben alle mitgezittert und uns emotional sehr unterstützt. War noch nicht aus dem OP raus, da meldete sich schon mein Bruder wie es mir geht udn ob er uns abends was zu Essen vorbeibringen soll. Ich weiß aber auch, dass nicht jeder ein solches Familieverhältnis hat. Meine Brüder mit Frauen, meine Eltern und der Bruder von meinem Mann stehen uns sehr nahe, daher war es uns wichtig, dass sie die Wahrheit kennen. Meine Schwiegeltern und wir reden eh kaum, haben es ihnen aber auch gesagt, nur die Schwester von meinem Mann hat ne Szene gemacht, daraufhin hat mein Mann ihr gezeigt wo der Mauerer das Loch gelassen hat. Wir haben nur jedem dem wir es erzählt haben um stillschweigen gebeten, was sie auch alle getan haben.

Ich finde es muss jedes Paar für sich entscheiden wie sie mit dem Thema umgehen. Ist man als Paar so stabil, dass man auch mit Gegegwind und Nachfragen umgehen kann? Kann man Menschen die einem nahe stehen belügen bzw. ihnen etwas so entscheidens verheimlichen? Will man jemanden außer dem Partner als Gesprächspartner haben bei dem Thema? Diese Fragen und noch viele andere haben wir uns gestellt und als Paar entschieden welchen Weg wir gehen.

Ich wünsche dir und deinem Partner viel Kraft und einen erfolgreichen Weg.

LG Morgain

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Du hast recht, man sollte sich dem Ausmaß dessen, wenn man es erzählt schon bewusst sein. Ich denke wir würden jeder Unterstützung von unseren Familien bekommen die wir bräuchten. Ich glaube im Augenblick ist alles noch so frisch, dass ich bei jedem Gedanken an die Situation anfange zu weinen.

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Hallo,
Als wir vor 10 Jahren unsere erste Icsi gemacht haben, haben wir unsere Eltern, Geschwister und enge Freunde eingeweiht.

Das war ein Fehler. Es gab blöde Fragen, dumme Witze, Ablehnung, gerümpfte Nasen, moralische und religiöse Belehrungen.... und es wurde von einigen nicht ao vertraulich behandelt, wie wir es uns gewünscht hatten.

Als wir vor 2 Jahren wieder mit Geschwister-icsis begannen, habe ich es nur einer Freundin erzählt.... zuerst war sie neugierig und hat immer nachgefragt.
Nach der 2. Fehlgeburt im 5. Versuch hat sie mir gesagt, dass sie das alles nicht in Ordnung findet, es soll halt nicht sein, warum wir das Glück herausfordern, etc... Sie hat übrigens 3 Kinder immer im 1. ÜZ bekommen...das hat mich schwer enttäuscht und ich habe ihr ab dem Zeitpunkt nichts mehr von den weiteren Versuchen erzählt, sie hat auch nie wieder danach gefragt...

Ich bereue im Nachhinein sehr, jemals irgendwem davon erzählt zu haben...

Lg ks

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Das tut mir leid, dass du diese schlechte Erfahrung gemacht hast. Ich kann mir nicht vorstellen, was oder welche Witze einem dazu einfallen.
Ich hoffe es hat mit Geschwisterchen Nummer 2 geklappt?

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Oja, da gibts ganz lustige Späßchen, die wir uns anhören durften... hätt ich mir auch nicht gedacht.

Leider hat es bisher nicht geklappt. Bin nun im 12. Versuch..

Lg ks

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Hey liebes,
wir haben uns bewusst entschieden schon das ganz normale Thema KInderwunsch für uns zu behalten. Ich finde man macht sich selbst schon einen gewissen Druck, da möchte ich nicht auch noch von anderen Menschen beäugt werden, die jedes Mal gucken oder auch fragen.

Das Thema künstliche Befruchtung ist etwas anderes, da viel Zeit drauf geht. Ich habe mit einer guten Freundin gesprochen. Mein Mann hat seinen Vater eingeweiht (arbeiten zusammen) und ich meinen Chef (sehr gutes Verhältnis und kann schweigen wie ein Grab!), weil es nicht einfach ist, die Termine in einer 50km entfernten Klinik mit einem Vollzeitjob zu vereinen. Die wissen jetzt Bescheid und halten uns terminlich den Rücken frei.
Andere wissen es nicht. Vielleicht ändert sich das nochmal wenn wir in der 1. ICSI sind und es eben nicht anders geht, aber für uns je weniger es wissen desto besser.

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Hallo Sunny,

Wir gehen seid unserer Diagnose (Endo, kaputte EL) sehr offen mit unserem Weg um. Ich muss sagen das nimmt vielen Nachfragen den Wind aus den Segeln. Ich muss mich nicht verstellen, keine Ausreden erfinden und darf auch einfach mal schlecht drauf sein.
Meine Chefin und meine Kollegen wissen Bescheid, so das ich ohne weitere Erklärungen auch Termine in der Arbeitszeit wahrnehmen kann.

Für mich war es die absolut richtige Entscheidung...habe auch keinerlei dummen oder unpassend Kommentare gehört. Meine Schwester hat ein ganz süßes Schlechtesgewissen als sie mit NR 2 Schwanger wurde - hat mir sehr gut getan.😉
Gibt natürlich schon nachfragen wo wir gerade stehen, aber das ist okay für mich und je nachdem wie vertaut mir jemand ist gibt's mal ne kurze und mal ne ausführliche Antwort. Eine gute Kollegin ist meine Psychische Stütze - meine Familie leidet da zu viel mit... sie lächelt wenn ich mal wieder unwissenschaftliche Theorien aufstelle warum es jetzt klappt, ohne das zu ernst zu nehmen...

Am Ende muss wohl jeder für sich selbst entscheiden was ihm gut tut!

Ganz liebe Grüße 🌸
ZwillingsTante

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Guten Morgen!

Vielleicht zu Deiner zweiten Frage, was Euch erwartet, zuerst:

In der KiWu-Klinik wird jetzt erstmal Diagnostik betrieben. Die fällt - je nachdem - sehr unterschiedlich aus. Bei uns (OAT3) wurde bei mir noch ein Zyklusmonitoring gemacht, mein Mann musste noch ein weiteres Kontroll-SG machen (2 waren schon vorher gelaufen), dann noch eine humangenetische Beratung,
(das ist aber von Kiwu zu Kiwu sehr unterschiedlich) und dann ging es auch schon los mit der ICSI. Viele Mädels hier haben auch eine Gebärmutter- bzw. eine Bauchspiegelung machen lassen.

In der Kiwu selbst ist es für mein Empfinden nicht schlimm. Man hört endlich keine blöden Sprüche mehr von wegen "ihr macht Euch da auch einfach zu viel Stress"... die sehr biologische, nüchterne Perspektive fand ich sehr erleichternd... zuzüglich zu dem Gefühl, dass man nun einen Ansatzpunkt hat und das Problem angehen kann.

Zur Frage, erzählen oder nicht: ich habe die Erfahrung gemacht, dass es helfen kann, eine gute Freundin einzuweihen. Allerdings habe ich das erst kurz vorm ersten BT gemacht und auch ohne Diagnose. Denn die medizinischen Daten meines Mannes gehen nunmal niemanden was an. Habe es also als idiopathische Sterilität dargestellt, am Ende macht es ja auch wirklich keinen Unterschied, WARUM man genau diesen Weg geht. Gesprochen habe ich mit ihr dann aber tatsächlich nur 4-5 mal. Sie selbst hat mich da immer in Ruhe gelassen. 😊

Darüber hinaus weiß es bei uns niemand. Für uns ist es der richtige Weg gewesen, aber das liegt vor allem daran, dass ich es im Freundeskreis immer wieder befremdlich finde, wenn bei Zwillingen direkt schon über eine künstliche Befruchtung spekuliert wird. Eine Freundin, die mitbekommen hatte, dass wir etwas länger geübt haben, hat mich als ich schwanger wurde, sogar gefragt, ob assistiert oder nicht. Ich fand das extrem indiskret. Meine Schwiegereltern sind in der Beziehung auch sehr schwierig - altmodisch und neugierig, deshalb haben wir dann diesen Weg gewählt. Außerdem haben wir es nun so selbst in der Hand, ob und wann wir unseren Kindern von unserem Weg bis zu ihrer Geburt erzählen und müssen nicht befürchten, dass sich irgendwer vorher verplappert.

Wünsche Euch ganz viel Glück auf Eurem Weg.

Doline

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Hallo Sunny,

habe gerade deinen Beitrag gelesen und den der Mädels die dir geantwortet haben...

also erst einmal hast du Glück dass du dich schon jetzt im Forum angemeldet hast. Sobald dich etwas interessiert oder du was nicht verstehst schreib ruhig ins Forum und die Leute antworten dir. Die sind hier alle super lieb #pro

bei uns war die Überweisung in die KIWU wg mir, aber die Ärzte setzen ja ein SG voraus - ist ja eine Paarbehandlung - und da kam dann raus dass es wir leider beide eingeschränkt sind. Es folgten Termine über Beratung und Untersuchungen, SG von von der Praxis und natürlich noch Untersuchung vom Andrologen. HIV Test und Gentetiktest meines Mannes.
Dann bekamen wir einen Behandlungsplan den die KK freigeben musste und erst dann ging es los.
Wie Montdoline geschrieben hat, was die Klinik vorher noch alles untersuchen möchte hängt von der Praxis und auch von den jew. Patienten ab.
Je nachdem was auf euch zukommt (iCSI, IVF, IUI etc.) würde ich mich auch vorab mal grob informieren was das alles eigentlich alles bedeutet. Man wird schon ziemlich erschlagen mit den Infos und Fachbegriffen, aber alles halb so wild :-)

wir haben es aktuell nur meiner Schwester + Mann sowie den Schwiegereltern erzählt. Die SE wissen es weil mein Mann wg Gendefekt nachfragen wollte ob in der Familie evtl. etwas bekannt ist, war aber glücklicherweise alles okay mit ihm. Gefragt haben sie in dem ersten Jahr Behandlung genau 1x ob alles okay ist und ob wir darüber reden möchten. Also echt okay...viel erzählt haben wir auch nicht, nur grob dass wir dabei sind, schon versuche hatten, es nicht sein sollte und dass es bisher nicht ganz so klappt wie gewünscht.
Mit meiner Schwester mache ich sehr viel und oft etwas, daher war es gut dass sie eingeweiht ist. Ich kann mit ihr über alles sprechen und sie wusste vorher auch schon dass wir es versuchen und es nicht klappt.
so hab ich jemanden zum reden und das beste ist ich muss keine Ausreden erfinden oder sie anlügen.
Meine Eltern haben schon lange nicht mehr nachgefragt wg Kiwuplanung also hab ich das Thema nicht angesprochen. Manchmal denke ich vlt sollte ich sie einweihen aber ich sag es Ihnen lieber wenns geklappt hat oder es sich ergibt #kratz

oh sorry, ist jetzt ganz schön lang geworden :-(

VLG zazazu

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Ihr lieben, ihr seid so süss.
Die ganzen Rückmeldung sind der Wahnsinn und super aufbauend.
Lieben Dank dafür.
Wo kann man sich denn über die ganzen Methoden denn einlesen?