Nach 1 Jahr Pause wieder zurück!

Hallo ihr Lieben,

ich war letztes Jahr hier aktiv.
Und lese immer noch mit.

Diagnose: OAT III*

Von Mai - Oktober 2018 hatten wir
2 ICSI‘s und 2 Kryo‘s.
Alles ohne Erfolg.

Danach brauchten wir eine Pause und wussten auch gar nicht so recht, ob wir nochmal einen Versuch machen wollen.
Wir haben uns zu Adoption beraten lassen, aber das kommt nicht in Frage.

Mir ging es insgesamt sehr schlecht und bin seitdem auch krank geschrieben.

Jetzt wollen wir nochmal einen Versuch wagen und sind in eine neue KiWu Klinik gegangen.
Der Arzt ist total nett und hat noch ein paar Sachen vorgeschlagen.

Dazu hatte ich heute eine Biopsie der Gebärmutterschleimhaut um diese auf Killer- und Plasmazellen zu untersuchen.

Das SG war leider noch schlechter als letztes Jahr.

Anfang Dezember besprechen wir das weitere Vorgehen, wenn alle Befunde da sind.

Dann soll als neue Maßnahme eine PICSI und das EmbryoScope gemacht werden.

Jetzt macht die Krankenkasse Druck, die wollen natürlich, dass ich wieder arbeiten gehe.
Und ich bin mir nicht mal sicher, ob die jetzt eine Behandlung überhaupt bewilligen?!

Und die Arbeit will auch ein Gespräch, wie es weiter geht.

Es nervt mich einfach alles so!!
Dieses ganze Thema ist so belastend und ich kann mich nach den ganzen schlechten Erfahrungen gar nicht mehr über einen neuen Versuch freuen.

Ich weiß auch gar nicht so recht, was ich von euch hören möchte...

Es kann einfach keiner nachfühlen, der nicht in der gleichen Situation steckt.

Danke für‘s Lesen.

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Puh, das liest sich nicht schön. Es tut mir wirklich leid, dass eure Prognosen nicht so toll sind. Aber schön, dass man euch neue Wege anbietet und somit ist da ja noch eine ganze Menge Hoffnung. Dass die Killerzellen zusätzlich untersucht werden, ist auch super.
Was mich ein bisschen stutzig macht, ist die lange Krankschreibung. Es klingt so, als hättest du psychische Probleme durch den steinigen Weg zum Wunschkind. Allerdings ist doch gerade wichtig, dir ein stabiles Leben für dich zu erhalten. Das Leben endet nicht da, wo der Kinderwunsch gerade stagniert und auch dann nicht, wenn er sich gar nicht erfüllt (da sehe ich dich aber nicht). Hilft dir deine Arbeit nicht dabei, dich aus dem Loch zu holen? Oder sind es andere Probleme?
Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten oder verurteilen.
Ich hatte eine Angststörung und bin nach wie vor anfälliger für Stress und depressive Verstimmungen.
Die Krankenkasse wird bestimmt kritisch hinterfragen, ob momentan eine KiWu Behandlung vorrangig ist. Hast du schon etwas unternommen, um dich langsam wieder an einen normalen Alltag heramzutasten (Therapie, Sport, Spaziergänge, Hamburger Modell evtl.?).

Fühl dich mal ganz lieb gedrückt 🍀🍀🍀

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Vielen lieben Dank.

Da kamen mir jetzt doch die Tränen...

Die Arbeit ist seit Jahren auch zusätzlich sehr belastend.
Sehr stressig, Schichtdienst, unzufrieden mit den ganzen schlechten Bedingungen im Gesundheitswesen...

Jobwechsel war auch letztes Jahr ein großes Thema.
Aber dazu fehlt mir die Idee für eine wirklich gute Alternative.

Und mit dem Thema KiWu im Hinterkopf zu bewerben, ist auch irgendwie schwierig.

Ich habe im Frühjahr eine Reha gemacht und mir ging es auch insgesamt viel besser.

Seitdem es jetzt wieder mit der KiWu los geht, sind die ganzen Gefühle wieder da.

Oh man.
Eigentlich bin ich lebensfroh, lustig und optimistisch, unternehme auch Sachen, aber das ganze Thema zieht mich so runter.

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Oh weh, nicht weinen ☹️
Im Gesundheitswesen ist es auch wirklich kein Zuckerschlecken. Meine Firma vermittelt ausländische Pflegekräfte. Daher kenne ich die Situation sehr gut und sehe die Überlastung.
Ein Jobwechsel ist damit zwar sicher keine Schwierigkeit, aber vom Regen in die Traufe möchte man ja auch nicht. Vielleicht kannst du ja auch ein Fernstudium oder ähnliches angehen, um dir andere Türen zu öffnen.
Mit KiWu hast du natürlich trotzdem das Recht wie jeder andere Mensch auf einen Job, der dich zufrieden stellt. Man hat ja auch Kündigungsschutz in der Probezeit und das finde ich richtig gut. Viele disqualifizieren sich zu Unrecht selbst, weil sie denken, dem Arbeitgeber etwas schuldig zu sein.
Ich kann dir Achtsamkeitstraining sehr gut empfehlen und evtl ein Ehrenamt, um wieder Routine zu bekommen und das tolle Gefühl, etwas Gutes zu tun. Ein Psychologe für KiWu, wie Lucky es beschrieben hat, ist bestimmt auch seeeehr hilfreich.
Du schaffst das!

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Liebe Julia,

willkommen zurück!!

Ich habe nicht das durchgemacht was du erlebt hast, aber ich habe in diesem Jahr auch 3 schwere Schläge erleiden müssen.
(2x Frühaborte, 1xELSS)
Deshalb kann ich gut nachempfinden, dass du eine schwere Zeit durchmachst.
Bitte versuche, obwohl es sehr schwer ist, positiv zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Treffe dich mit Freunden, gehe mit deinem Mann aus und finde wieder Freude an die kleinen Dinge im Leben!
Kannst du evtl in TZ arbeiten oder vlt. sogar für ein paar Tage in der Woche von zh aus arbeiten? Falls ja, wäre es evtl eine Idee um langsam wieder in das Arbeitsleben zurück zu kehren. Rede ruhig mit deinem Arbeitgeber und versucht eine Lösung zu finden um dieses "Problem" zu beseitigen.

Wenn du dich wieder bereit fühlst, dann fange einen neuen Versuch mit der KiWu an und denke positiv.

Ich wünsche dir alles Liebe!

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Hallo Julia,

Schön das du diesen Schritt gemacht hast hier wieder zu schreiben .

Ich habe ein ähnlichen Weg wie du gerade durch 3 icsi negativ und seid 5 Jahren in diesen Kreislauf unerfüllten Kinderwunsch drinne.

Man hat das Gefühl man kommt aus diesen negativen und traurigen Leben nicht mehr raus.

Meine Frauenärztin hat mich jetzt auch länger krankgeschrieben und meinte zu mir ich gebe dir eine Nummer von einen Psychologen bzgl Kinderwunsch !

Vllt wäre es auch was für dich !! Mit wem zu reden die dich genau versteht und dich aus der traurigen Lage rausbringen damit du wieder positiv gestimmt wirst !

Ich habe auch eine Biopsie machen lassen und vieles mehr und will mich jetzt noch weiter untersuchen lassen ! Dank diesen Forum lernt man viele neue Sachen kennen.

Liebe Grüße Lucky87

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Hallo Julia,

schön das du die Kraft gefunden hast wieder zu schreiben. Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe, aber es liest sich so als ob dir psychotherapeutische Unterstützung gut tun würde? Hast du in dem Jahr mal in die Richtung etwas gemacht? Es ist enorm schwierig diese ganze Zeit gut auszuhalten, auch wenn man sehr resilient und stark ist. Wenn du seit einem Jahr deiner Tätigkeit nicht nachgehen kannst, mache ich mir ein bisschen Sorgen. Solch eine Auszeit muss manchmal sein, aber es kann dann eben auch schwer fallen wieder ins geregelte Leben einzusteigen. Vielleicht benötigst du auch eine berufliche Veränderung? Ich hoffe du bist gut aufgestellt und findest jemanden der dich berät, damit du die nächsten Versuche gut aushalten kannst und auch im Bezug auf die Arbeit und Versicherung handlungsfähig bist. Manche Arbeitgeber haben auch interne Beratungsstellen, die anonym sind. Jedenfalls würde ich dir wünschen, dass du noch einen Profi an deiner Seite hast. Viel Glück für den nächsten Versuch. Wir alle hier drücken die Daumen!