Versuchen nicht emotional zu werden

Hallo zusammen,
wur versuchen nun seit 2 Jahren schwanger zu werden. Das erste Jahr haben wir versäumt, da meine alte Frauenärztin darauf bestanden hatte das erste „Übungsjahr“ abzuwarten. Irgendwann habe ich mich für eine andere Frauenärztin entschieden und bis alle Diagnosen und Genehmigungen der Kassen durch sind mit Kassenwechsel (viele von euch kennen das bestimmt) ist nun im Dezember unsere 1.icsi gescheitert...

Ich kann mich von dem Gedanken nicht lösen, dass das noch viele Jahre dauern könnte. Wie kommt ihr damit klar? Ist es überhaupt möglich positiv zu bleiben? Ich mach mir immer mehr Gedanken und denke mir trotzdem, dass es nicht gut ist negativ zu sein um das nicht anzuziehen, aber es ist so schwierig...

Lg

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Wieso sollte man nicht emotional werden dürfen? Die kiwu Zeit ist mega belastend, und ich kann dir sagen, das hört auch nicht auf wenn es dann geklappt hat. Ich finde das darf man sich zugestehen. Die Frage ist eher, ob man nach negativen phasen es schafft, wieder positiv zu werden. Ich habe mir dafür professionelle Hilfe gesucht und kann es sehr empfehlen, aber ist natürlich kein Muss.
Alles Gute!

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Hi,
eben weil das sehr belastend ist, versuche ich mich von dem Gedanken zu lösen, dass es noch viele Jahre dauern könnte. Klappt nur nicht.
Professionelle Hilfe ist wohl unumgänglich.

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Nee eben. Das kann aus meiner Sicht auch nicht klappen eben weil es tatsächlich sehr belastend ist ;) wie gesagt ich würde professionelle Hilfe empfehlen und vor allem genug Aktivitäten die nichts mit kiwu und Kindern zu tun haben. Ausflüge, schönen Urlaub (und zwar unabhängig vom zyklus. Einfach weil man Lust hat)
Wir haben uns 1 Jahr unser Leben diktieren lassen dadurch (wann ist zt 1? Wann us?... Etc) das hat mich fertig gemacht. Also haben wir im zweiten Jahr einfach gebucht.

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Manchmal dauert es länger, manchmal ewig und bei wenigen klappt es leider nie (dazu gehören wir wahrscheinlich).

Es gibt immer Auf und Abs. Man kann gar nicht immer positiv sein, schon gar nicht sich davon distanzieren. Es ist dein größter Wunsch. Wie soll das plötzlich nicht so wichtig sein?

Manchmal ist es nicht auszuhalten. Da verzweifelt man und weiß nicht weiter. Trotzdem motivierte mich immer das Ziel: irgendwann mein Kind in meinen Armen halten können. Das läßt einen aus fast jedem Loch wieder rausklettern.

Nimm dir Zeit. Geh unbedingt deinen Hobbies nach. Zweisamkeit nicht vergessen. Ich finde es sehr wichtig, dass man Spaß hat (wenn man sich manchmal auch dazu zwingen oder überredet werden muss). Zeit ist kostbar und kommt nicht mehr zurück. Wenn nur traurige Erinnerungen bleiben, was hat man dann? Daher macht genau solche Dinge, die mit Schwangerschaft, Baby und Kind nicht möglich sind. Seid spontan. Trefft Freunde. Lasst es euch gut gehen.

Professionelle Hilfe ist ebenfalls gut.

Alles Gute und viel Glück 🍀🍀

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Der Weg einer Kinderwunschbehandlung ist glaube ich mit das emotionalste was man so erleben kann. Einfach weil die Zeitspanne so lange ist (außer Krankheiten o.ä)

Das blöde ist,dass man nicht drauf vorbereitet wird, die Kliniken auch nicht darüber informieren, dass es so eine Achterbahnfahrt ist.

Ich versuche positiv zu bleiben. Merke aber, dass mir das extrem weh tut. Mich aufwühlt und mich weinen lässt.
Einfacher ist da oft der Pessimismus. Oder auch Realismus.
Der lässt mich nicht so an die Gefühle.
Und wenn es dann wirklich nicht klappt, und 30%sibd nun Mal Sau wenig, dann Falle wohl weniger tief

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Huhu
Ich Versuch das ganze so sachlich wie möglich zu sehen. Das hilft schon ganz gut 😊
Aber weinen hilft auch.
Ich versuche mich von den „was wäre wenn“ fragen zu distanzieren. Da drehen sich die Gedanken nur im Kreis.
Die ganze kinderwunschbehandlung ist ein Hürdenlauf. Es gibt so viele kleine Etappen die man meistern muss und man kann eben nicht mehrere Hürden auf einmal nehmen 😉

Man darf auch das Leben um einen rum nicht vergessen. Am Anfang hab ich mir auch manches mal gedacht:“was wenn ich dann schwanger bin....“
Da ärgert man sich im Nachhinein nur doppelt, wenn es nicht geklappt hat und es gibt kaum etwas was man nicht auch für eine Schwangere umgestalten kann 😉

Liebe Grüße 🦖

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Ich empfinde diese Zeit als große Herausforderung. Es gibt Tage, da lenke ich mich gut ab und kann gut loslassen. An anderen Tagen ist es wie ein Schatten über mir. Ich empfinde die Transfere als sehr hart. Ich hatte jetzt meinen 3 negativen Versuch und diesmal merke ich auch das es länger dauert wieder optimistisch zu sein. Mir fällt. Optimismus eigentlich sehr leicht. Ich versuche in kleinen Schritten zu denken und möglichst in der Gegenwart zu blieben. Mir passiert es aber auch oft das meine Gedanken in die Zukunft wandern. Das schnürt mir dann auch die Kehle zu. Ich mische die Zeiten zwischen traurig sein und dann wieder ganz bewusst etwas Schönes und Leichtes zu machen. Manchmal klappt es gut, manchmal eben nicht. Für mich ist es irgendwie trotzdem auch wichtig mich auch einem Leben ohne Kinder zu öffnen. Also dieses Angstmonster manchmal bewusst zu betrachten und meine negativen Gefühle dazu auch zu relativieren. Für mich war vor der Kiwu Kinder zu haben der Sinn des Lebens. Ist es immernoch irgendwo, aber ich bin nicht mehr so verbissen. Manchmal gibt es sogar Tage, wo ich mich Frage, ob es überhaupt der richtige Weg für mich ist. Das war vor einem Jahr noch undenkbar, so einen Gedanken zuzulassen. Ich würde auch immer professionelle Hilfe empfehlen. Ich arbeite auch in einer Beratungsstelle und trotzdem bin ich nicht mit allen Wassern gewaschen. Ich wende mich manchmal an die ein oder andere Kollegin und nutze auch das Forum sehr aktiv. Das hilft mir.

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Bei mir waren es immer so Phasen, mal hat es mir nichts ausgemacht, mal hab ich bei jedem Baby angefangen zu heulen.
Phasen, wo ich abgeschlossen habe und Phase, wo wieder alles intesiv war und ich wollte.

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Danke euch aus ganzem Herzen!
Zu wissen, dass man damit irgendwo nicht alleine ist, ist aufbauend. Ich hoffe auf ein gutes Jahr mit tollen Nachrichten für uns alle!
Ich habe soeben erfahren, dass 2 Freundinnen wieder schwanger sind und 1 Cousine. Hoffentlich ist das ein gutes Zeichen in den ersten Tagen des Jahres.

Liebe Grüsse an alle!