Implantationsversagen, Überstimulation, Klinikwechsel?

Guten Morgen,

nach einer negativen ICSI und einer negativen Kryo setze ich mich mit dem gedanken eines Klinikwechses auseinander und wolle eure Meinungen dazu hören (villeicht übertreibe ich).
ICSI im Sommer, 17 Follikel, eskonnten "nur" 9 Eizellen abgesaugt werden, der Rest ließ sich nicht einfangen. Punktion war wohl sehr schwer, da der Eierstock immer wegsprang. 8 reif und 7 befruchtet. Ach ja, Antagonistenprotokoll mit 6 Tge Ovaleap 125 dann 4 Tage 167 Einheiten. Auslösen mit Triptofem statt HCG, da ich einen sehr hohen AMH Wert habe (5,4) und um eine Überstimulation zu verhindern. 2 Tage nach Punktion Transfer von 2 guten 4Zellern. Entwicklung einer Überstimulation mit mehreren Litern Wasser im Bauch und an den Nieren (KOmmentar der Ärztin: Es ist noch im orangen Bereich). Ich hatte große Schmerzen und Angst vor einer evtl. Schwangerschaft. Ist dann auch nicht passiert.
Kryotransfer im natürlichen Zyklus, da GMS immer sehr gut aufgebaut. 2 Einzellen überlegebn das uftauen nicht, auf Nachfrage sagte man, dass sie das (veraltete) slow freeze verfahren anwenden, Vitrifikation nur bei Balstozysten, nicht bei PN Zellen. Das macht mich sehr wütend, denn ich hätte locker noch einne Versuch rausschlagen können.
Der kryoversuch mit 2 guten 8Zellern an Tag 3 war ebenfalls negativ.

Zu meiner Sorge: Mir steht ein 2. Stimulationsversuch bevor vor dem ich große Angst habe. Nach eingehender recherche ist das Protokoll wirklich das sanfteste, da könnte eine andere KIWU KLinik auch nichts ändern. Ich kann leider nicht mit hcg auslösen, das triggert die Überstimu, habe Studien gelesen nach welcher ein Auslösen ohne hcg also mit triptofem die Einnistungschancen stark minimiert. All freeze finde ich auch nicht gut mit der Aussucht dass nur ca 60 % dr Zellen überleben, Vitrifikation wurde mit einer schwammigen Ausrede (man müsse an die gesundheit der Kinder denken????) abgelehnt. Ich bin am überlegen, die KIWU zu wechseln. Die nächstgelegene KLinik hat erst in 2 Monaten einen termin und dann muss alles neu beantragt werden bei der KK und beim Land (Förderungszuschuss).
Grund für ICSI ist ein OAT III, Genetik und Gerinnung und TSH unauffällig.

Habt ihr vielleicht Ideen, Anregungen?
Herzlichen Dank
Mia

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Hallo,
Ich finde die Auftaurate viel zu schlecht! Und verstehe deine Bedenken. Ich würde die Klinik wechseln und eventuell schon vorab eine Email schicken um zu sagen dass du wissen möchtest wie sie einfrieren weil du zur Überstimulation neigst.
Und auf jeden Fall alle Unterlagen in der alten Klinik mitnehmen/kopieren lassen.
Lg

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Hallo Mia,
ich verstehe dich sehr gut. Bei uns ist es ähnlich, wir möchten auch demnächst wechseln. Wir gelten beide als gesund, es ist also eine idiopathische Sterilität. Mein erster AMH war 20, worauf die Klinim überhaupt nicht reagiert hat. Habe es nur durch Zufall erfahren, weil meine Krankenkasse die Werte haben wollte und ich sie nur deshalb zu Gesicht bekommen habe. Habe dann mal nachgefragt, ob das nicht zu hoch sei und nur Achselzucken geerntet. Wurde dann auf mein Drängen kontrolliert und war bei 6. Wurde wieder gesagt, das sei schon okay. Zwei Jahre später brauchte die KK wieder einen aktuellen Wert, deshalb Kontrolle und er war bei 9. Wieder kein Kommentar der Praxis. Habe immer unter der geringsten möglichen Stimulation viele Eizellen (13, 29 und 20) und auch hohe Östrogenwerte (immer deutlich über 4000), deshalb auch bei zwei von drei Versuchen mit Triptofem ausgelöst und bei dem einen Versuch mit Ovitrelle schon ziemliches OHSS gehabt (so dass ich auch echt etwas Angst vor ner Schwangerschaft hatte). Befruchtungsraten waren immer schlecht, deshalb auch erst beim dritten Versuch was zum einfrieren übrig. Jetzt die erste Kryo, wobei die Embryonen nach dem Auftauen keine gute Qualität hatten (in den Frischeversuchen immer top, egal ob 8-Zeller oder Blastozyte). Blastozysten werden in meiner Klinik gar nicht kryokonserviert, nur PN.
Da bin ich jetzt auch echt in dem Dilemma wie du: im Frischversuch sind die Embryonen super, aber die Einnistungsbedingungen scheiße (Triptofem und hohes Östrogen), im Kryoversuch sind die Einnistungsbedingungen gut (natürlicher Zyklus, gute Schleimhauthöhe), aber die Embryonen nach dem Auftauen kacke (oder überleben es erst gar nicht).
Ich würde gerne in eine Praxis, die recht mutig stimuliert, mit Triptofem auslöst, relativ viele Embryonen in die Blastokultur schickt (da macht meine jetzige Klinik auch immer nur zwei, also so viele, wie später implantiert werden sollen...) und dann alle vitrifiziert und später im natürlichen Zyklus einsetzt. Aber die muss man erstmal finden🤷‍♀️
Sorry für den langen Text, aber es tut so gut, wenn man jemanden findet, der die eigenen Probleme nachvollziehen kann❤️
Lg, Lizzi

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Also meine KLinik würde auf jeden Fall 5in die Kultur schicken, wahrscheinlich sogar mehr...Aber wenn die bei dir nach dem Auftauen schlecht sind...eigentlich sollte es bei Vitrifiktion keinen Qualitätsverlust geben.

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Danke für eure Antworten, besonders dir, Lizzy für den ausführlichen Text. Klingt ja ziemlich ähnlich. Wurde es dir bestätigt, dass unter Triptofem (ohne HCG die Schwangerschaftschancen niedriger sind?) Ist ja ziemlich selten und nur für die gefährdeten Patietinnen vorgesehen. In meiner KLinik wurde gesagt, es mache keinen Unterschied. Die Literatur benennt es anders. Und HCG ist bei mir unmöglich, dann lande ich auf der INtensivstation.

LG, Mia

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Ohne Nachfrage erzählen die in meiner Praxis gar nix. Beim letzten Mal Haben sie hin und her überlegt und eigentlich durfte ich dann mit Ovitrelle auslösen und da habe ich gesagt, dass ich froh bin, weil bei Triptofem ja die Implantation schlechter ist. Da meinte er dann, ja das ist wohl so. Später kam der Anruf, als die letzten Blutwerte gekommen waren und ich musste doch mit Triptofem auslösen. Allerdings habe ich kurz vor Punktion eine geringe Menge Ovitrelle nachgespritz.
Ich habe in einem englischen Fachbuch nachgelesen, dass Triptofem ganz schlecht für die Einnistung ist, das ist aber schon ein paar Jahre alt. In einem neueren Artikel habe ich mal gelesen, dass es keinen Unterschied macht, wenn man zusätzlich eine geringe Menge HCG nachspritzt, weder was die Implantationsrate angeht, noch was das OHSS angeht.
Ich glaube aber, dass die hohen Östrogenwerte auch schlecht für die Implantation sind, deshalb würde ich beim nächsten Mal Kryo machen wenn möglich🤷‍♀️