Silopo: Zweifel, Depremiert, Plan C und irgendwie Hoffnungslos

Hallo zusammen.
Ich habe ja im letzten Jahr sehr wenig geschrieben und nach Felix stiller Geburt auch hier ne längere Pause gehabt.

Nun sind mein Mann und ich den Kinderwunsch im letzen Zyklus wieder aktiver mit Hilfe der Kiwu angegangen und haben eines unserer Eisfüchschen aus der 3 PU zurück bekommen.
Leider hat sich auch diese Blasto trotz Embryoglue, Heparin und Predni nicht eingekuschelt. Damit ist auch unser 4 Kryoversuch und insgesamt 5 Transfer gescheitert.
Eine Blasto haben wir jetzt noch auf Eis und wir haben nächsten Monat einen Beratungstermin wie wir weitermachen können. Ich will mal noch Assistent Hatching ansprechen. Die alte Oberärztin war ja total dagegen. Evtl ist die neue ja offener. Die Kleinen waren ja eingefroren und ich auch nimmer taufrisch.
Ich bin so angekotzt, wir haben inzwischen an dieser Kiwu den dritten Oberarzt.
Ich bin wirklich anscheinend dort inzwischen Inventar😓.
Ich bin so frustriert weil es bei uns einfach nie einfach sein kann.
Ich möchte unser Versprechen an Felix, das wir ihn zum großen Bruder machen werden erfüllen, aber weiß einfach nicht wie wir finanziell das weiter stemmen sollen wenn wir noch ne PU brauchen. Wir hatten zwar aus meiner Familie das große versprechen das wir da unterstütung bekommen (mein Vater versprach uns das komplett zu finanzieren, aber bis jetzt kam nicht ein Cent. Abgesehen davon daß er mich eh ankotzt da er Felix total ignoriert und ihn verdrängt. Sogar Fehlgeburt nannte er ihn und war auch nicht zur Beerdigung)

Kurze Rede länger Sinn. Ich habe beim Jugendamt angerufen und ein Termin vereinbart zwecks Adoptionsbewerbung.
Das hatten mein Mann und ich schon lange auf dem Schirm und vor Felix auch schon mal erste Infos eingeholt beim JA.
Ich habe 0 Probleme mit Adoption. Habe Freunde und auch innerhalb der Familie Personen die Adoptiert sind. Trotzdem hab ich im Moment das Gefühl als sei es so was wie Aufgeben, was ja total falsch ist.

Sorry für den langen Text und danke fürs Zuhören.
LG und Merci Nari

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Fühl dich gedrückt, liebe Nari ❤️

Würde das am deiner Stelle noch einmal aktiv ansprechen mit dem Geld. Schade, dass er so wenig Anteil nimmt an eurem Felix. Ich glaube, für viele Menschen sind still geborene Kinder nicht real, für euch als Eltern ist er immer präsent.

Ich finde überhaupt nicht, dass Adoption aufgeben ist. Ihr verfolgt weiter euer Ziel, nur mit anderen Mitteln.

Ich wünsche euch alles Liebe, so oder so 😘🍀

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰 10+6 (durch Plan B, Eizellspende)

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Hey Luthien, und auch die lieben anderen die mir geantwortet haben
jetzt war ich schon wieder so lange ned hier weil das Leben so chaotisch läuft.

Nein, Adoption ist eigentlich was wunderschönes und gewiss nicht ein einfacher Weg. Von daher sag ich ja das es eigentlich nicht stimmt.

Ich hatte nur letztens so das heulende elend und null Hoffnung.
Jetzt ist es eher wieder so das ich nen Plan zum kämpfen hab.
Den unser Landkreis hat sich mal wieder als super kompliziert rausgestellt was das Thema Anerkennung als Adoptionseltern angeht. Ohne mehrtägigen Kurs keine Möglichkeit. Und die Kurse sind alle voll😓 bis ins nächste Jahr rein.

Außerdem hab ich demnächst ein Vorstellungsgespräch, evtl entspannt sich dann die finanzielle Frage. Aber auch da Sorgen ob ich nach so langer Zeit Vollzeit wieder schaffe neben allem anderen.

Was meinen Vater angeht, es ist schlicht kein Geld mehr da. Er hat seit der Trennung von meiner Mutter alles auf den Kopf gehauen.
Er lebt insgesamt in seiner eigen Welt und was ihm da ned reinpasst wird verdrängt.

Wir werden jetzt erst mal abwarten was beim Gespräch rauskommt, diesesmal nehme ich tatsächlich seit gefühlten Ewigkeit en meinen Mann mal wieder mit.

Liebe Grüße in die Runde
Nari

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Hallo liebe Nari,
es tut mir so leid, was Du schon durchmachen musstest und ich finde es toll, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt.🌷

Ich finde nicht, dass eine Adoption aufgeben ist, es ist eine andere Form euren Wunsch nach einem Kind zu erfüllen.

Ich würde das mit dem Geld einfachen offen ansprechen. Ich fühle mich mit meinen ganzen Problemen und dem Verarbeiten der negativen Transfers sehr alleine gelassen in meiner Familie.
Das hab ich meiner Mutter auch gesagt und das hat wirklich gut getan.
Ich finde man muss als Frau schon genug durchmachen und alleine verkraften.


Liebe Grüße Sonnenschein ☀️

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Guten Abend, liebe Nari!
Es tut mir total leid, dass es dir grade so geht!
Ich würde die Sache mit dem AH auf jeden Fall ansprechen, allein schon, damit du dich, immFalle eines weiteren Negativs, nicht immer fragen musst, ob das der Schlüssel gewesen wäre.
Auch die Sache mit dem Geld würde ich nochmal ansprechen. Mein Vater hat mir während des Studiums auch immer Geld für bestimmte Dinge zugesagt und es dann einfach vergessen, was mich in Schwierigkeiten gebracht hat, da ich damit kalkuliert hatte. Ich habe mich oft geärgert, dass ich nie nachgefragt habe. Bestimmt wäre es kein Problem gewesen.

Auch dass du dich darüber ärgerst, dass er sich nicht um Felix Andenken bemüht, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich fürchte es ist relativ normal, dass es so ist. Unser Elias wird in der Familie auch nie erwähnt. Er war für die anderen nie so real wie für uns. Außer meiner Mutter schreibt auch niemand an seinem Geburtstag und auf dem Friedhof war bis heute nur meine Schwiegermutter einmal.
Mir hilft es, mich mit Frauen auszutauschen, die das gleiche erlebt haben, dort fühle ich mich viel besser verstanden. Ich habe mir eine Kette mit seinem Fußabdrücken und Daten machen lassen. So habe ich ihn immer bei mir und er bleibt auch für andere dezent sichtbar.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass euer letztes Eisbärchen bei euch bleibt und Felix endlich großer Bruder werden darf.
Ich denke an dich,
Dancingdaisy mit 👱‍♀️(5 Jahre), 🌟👶(36.SSW vor 2 Jahren) und🌈👶(50 Wochen)

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PS: Mit Adoption kenne ich mich nicht so aus. Es schadet bestimmt nicht, sich zu informieren. Ich würde jedoch (bevor es dann ganz konkret wird) zuerst mit dem Thema Kinderwunschbehandlung innerlich abschließen.

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Hallo,
In der Regel haben die Jugendämter für Adoption auch die Bedingung, dass eine Kinderwunsch Behandlung bereits abgeschlossen und die 'eigene' Kinderlosigkeit auch innerlich verarbeitet ist. - Was auch immer letzteres genau heißen soll (wir konnten uns Ado auch schon gut vorstellen, als wir noch dachten, wir könnten auch problemlos leibliche Kinder bekommen). - Aber eigentlich geht es nur darum, dass die adoptierten Kinder keine unzufriedenstellende Ersatzlösung.

Ich wünsche mir trotzdem, wir hätten uns nicht 'so streng' daran gehalten, und uns bereits früher dort gemeldet und einen ersten Info Termin schonmal wahrgenommen. Dann wären wir jetzt evtl. bereits Eltern.
M.E. ist Informieren, auch persönlich bei der zuständigen Stelle, immer besser früher sinnvoll - bei der Kiwu sehe ich das inzwischen genau so.
Unbekannte Wartezeiten können einem sonst gewaltig in die Quere kommen.

Wir sind inzwischen wieder 'zurück' bei der Kinderwunsch Behandlung, weil wir uns hier im Moment höhere Chancen ausrechnen und ich nach langer Pause das Gefühl hatte, ich würde es mir nie verzeihen, wenn wir es nicht noch ein letztes Mal probieren. Gleichzeitig machen wir uns weiterhin schlau mit Blick auf Adoption und informieren uns bei verschiedenen Stellen, so dass wir uns direkt bewerben können (falls das dann geht) wenn die Kiwu nicht klappt.

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Hallo,
Das tut mir sehr leid mit eurem Felix, auch, dass er von deinem Papa so ignoriert wird als sein 1. Enkelchen.
Sprich ihn doch mal auf sein Versprechen wegen der finanziellen Unterstützung an. Vielleicht weiß er nicht wann was bezahlt werden muss, und wartet auf dein "Go".
Eine eingefroren Zelle habt ihr ja noch, da würde ich mich erstmal darauf konzentrieren.
Was das Thema Adoption angeht, lasst euch gut beraten und besprecht was ihr beide wollt und leisten könnt.
Viele Kinder die zur Adoption als Baby oder Kleinkind freigegeben sind haben schwerwiegende Defizite, die durch Drogen und Alkoholsucht in der Schwangerschaft herkommen ( spreche aus beruflicher Erfahrung), im Säuglingsalter sind diese Auffälligkeiten noch nicht so erkennbar, aber mit zunehmendem Alter doch sehr deutlich. Da spreche ich von Kindern die viele Therapien brauchen um überhaupt sprechen/laufen o.ä. zu lernen. Aggressives Verhalten bis zu schwerer geistiger Behinderung.
Kleinkind sind oft schon von Familien wieder zurückgegeben worden oder haben massive Auffälligkeiten durch ihre Ursprungsfamilie verursacht durch Gewalt und Sex. Missbrauch.
Gesunde Säuglinge sind eher rar und es werden auch jüngere Paare bevorzugt.
Mit dann bald 42 Jahren sieht es da eher nicht so günstig für euch auch.
Das stellt man sich so einfach vor, klappt es selbst nicht, soll adoptiert werden, und es sollte ein gesundes Kind sein.
Wäre eine Leihmutter aus dem Ostblock vielleicht etwas für euch?
Alles Gute