Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade so deprimiert und muss meine Gefühle und Gedanken mal loswerden.
Ich habe bis jetzt 2,5 Icsi Behandlungen hinter mir. Extrem schlechte Ausbeute, trotzdem einmal schwanger geworden mit Fehlgeburt in der 9. Woche.
Auf Anraten der Kiwu Ärztin habe ich nun an einer Studie teilgenommen mit Eigenbluttherapie um meine Fruchtbarkeit zu erhöhen.
Im Internet habe ich krasse Geschichten gelesen von Frauen, die schon ein Jahr keine Periode mehr hatten und mehrere erfolglose Behandlungen hinter sich und dann dadurch tatsächlich schwanger geworden sind.
Eben habe ich einen Anruf meiner Ärztin bekommen. Mein AMH Wert ist kaum verändert. Liegt bei 0,09....
Manchmal habe ich das Gefühl, es bringt alles nichts. Ich bemühe mich, meinen Fokus auf andere Teile meines Lebens zu richten. Ich baue mir gerade beruflich wirklich etwas auf und das macht mir Spaß. Den Kiwu verdränge ich meist und Versuche nicht viel darüber nachzudenken.
Wenn dann aber Termine sind oder solche schlechten Nachrichten, kommen alle Gefühle hoch. Ich könnte verzweifeln und empfinde diese ganzen Behandlungen als sinnlos. Es fällt mir soo extrem schwer, an den Erfolg zu glauben. Und das wiederum macht es schwer, die Kraft für die Behandlungen aufzubringen.
Nach 4,5 Jahren unerfüllten Kiwu bin ich so ausgelaugt und möchte manchmal einfach, dass diese ganze Belastung vorbei ist.
Da ist auch diese Wut in meinem Bauch. Ich bin ein positiver Mensch und dann gibt es immer wieder diese Rückschläge die mich so tief erschüttern.
Wie schafft ihr es, wieder Vertrauen zu fassen? Vor allem nach einer Fehlgeburt. Ich habe so viel mehr Angst davor, dass es wieder passiert, als dass der Test direkt gleich wieder negativ ist...
Wie fasst ihr wieder Vertrauen?
Hallo,
fühl dich erstmal gedrückt !
ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst und ich denke viele andere hier können das auch. Es ist gut, dass du deine Gefühl verbalisieren kannst und nach Hilfe suchst. Manchmal kann es auch sinnvoll sein solche Ängste und Gedanken mit einer psychotherapeutischen Person zu besprechen. Bietet deine Klinik sowas an?
Wir haben bisher auch 9 erfolglose Behandlungen hinter uns (ohne einen einzigen positiven Test) und guter Hoffnung zu bleiben ist extrem schwer. Was wir jetzt vor der nächsten Behandlung machen ist uns einen Plan B überlegen - was könnte man machen, wenn es einfach nicht klappt. Da wir ein gleichgeschlechtliches Paar sind, könnten wir nochmal wechseln, auch wenn es suboptimal ist, aber wir haben auch festgelegt wie viele Behandlungen wir überhaupt noch machen wollen und wo bei uns die Grenzen liegen. Zudem haben wir das Thema Adoption wieder auf den Tisch gelegt. Für uns ist es der richtige Weg uns eine Art Fahrplan zurecht zu legen, um das Thema KiWu nicht unser ganzes Leben einnehmen zu lassen. Ich denke es ist für jede Person etwas anders, ob das hilft. Es gibt hier viele Frauen und Paare mit unterschiedlichen Geschichten und langem Leidensweg, die unterschiedliche Umgangsformen damit gefunden haben.
Ich hoffe ich konnte dir helfen 🍀
Danke Irmel und mein Mitgefühl für den langen Leidensweg, den ich schon hinter euch habt..
Ich finde es bewundernswert, wie viele Versuche ihr geschafft habt. Da wird mir ganz schwindelig bei dem Gedanken.
Meine Freundin hat heute auch gesagt, ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich nicht alles Versuche. Das weiß ich, aber das ist auch ein Grund warum ich mich so ausgeliefert und gefangen fühle. Gefühlt habe ich keine andere Wahl als weiterzumachen... Weil der Wunsch einfach so groß ist. Das kennen hier bestimmt auch viele.
Ich habe mich auch schon gefragt, wie viele Versuche ich schaffen würde, bis wir über Alternativen nachdenken... Ich kann mich aber nicht dazu überwinden, mich konkret damit auseinanderzusetzen.. Wahrscheinlich ist es auch einfach noch zu früh. Mein Gefühl sagt mir einfach dass ich nach weiteren 2-3 Versuchen immer noch kein Kind im Arm halten werde. Wahrscheinlich will dieses Gefühl mich schützen aber es nimmt mir auch einfach die Kraft... :(
Dir alles Gute für euren weiteren Weg!