Weiß Eure Familie Bescheid?

Hallo Ihr alle,

mein Mann und ich überlegen uns derzeit, ob wir unsere Familien nicht darüber einweihen sollten, dass wir im Mai eine ICSI haben werden und das es auf dem normalen Weg nicht klappt. Grund dafür sind ständige Anfragen, warum wir noch keine Kinder haben usw. Einerseits würden die Fragen dann bestimmt aufhören, andererseits sind z.b. meine Schwiegereltern schon älter und sehr konservativ und haben vielleicht Vorbehalte... keine Ahnung.

Wie ist das bei Euch: Wissen Eure Familien/Freunde Bescheid? wie verhalten sie sich? Bereut Ihr Eure Entscheidung, es Ihnen mitgeteilt zu haben?

Viele Grüße,

Nana

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Hallo Nana,

wir haben unsere Familie und die engsten Freunde eingeweiht.

Anfangs haben wir auf die Fragen ja immer geantwortet: Wir sind doch noch jung und haben Zeit."
Aber als ich dann Anfang 30 war, haben wir die Karten auf den Tisch gelegt und gesagt, dass es nicht klappt und wahrscheinlich nur eine künstl. Befruchtung in Frage kommt.
Bzw. haben wir zwischenzeitlich auch das Thema Adoption gehabt, was auch fast ein Jahr gelaufen ist mit allen Formalitäten, Seminare usw. Letztendlich haben wir uns dann aber dagegen entschieden.

Als der Termin dann zum Erstgepräch in der KiWu-Praxis war, habe ich sogar meinen dirketen Kollegen und meinen Chef eingeweiht, da ich wusste, dass einige Termine anstehen würden. Sie waren sehr verständnisvoll und haben mir den Rücken frei gehalten.

Ich muss aber dazu sagen, dass habe ich nur gemacht, weil zum einen mein Kollege auch gerne Vater geworden wäre und er sich riesig für mich gefreut hat, dass wir das in Angriff nehmen. Und mein Chef ist selber sehr kinderlieb und Vater von zwei Jungens.

Das muss man dann echt abwegen. Meinem Ex-Chef hätte ich das nicht anvertrauen können.

LG Susanne

PS: Wir haben aufgrund der ICSI einen süßen Sohn bekommen (*25.12.2005)

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Hallo Nana,
also unsere Familien wissen Bescheid. Allein meine Eltern aufgrund der künstlichen Befruchtung bei meiner ältesten Schwester (2002) und meiner Kleinen (2006). Bei beiden stand vorher jedoch eine Spritztherapie an!

Die Eltern meines Mannes sind auch schon über 70zig. Diese Problematik des "Kinderkriegens" kannten Sie nicht. Sie haben es aber gut aufgenommen. Obwohl die Mutter meines Mannes immer ganz gerne unberücksichtigt lässt, dass das Sperma meines Mannes auch sehr schlecht ist und somit nur eine ICSI in Frage kommt!

Also ich würde bei Eltern und Geschwistern schon offen sein. Bei Freunden würde ich vielleicht nicht allen etwas erzählen. Vielleicht nur der besten Freundin/besten Freund.

LG
Stephanie
#stern

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Hallo Nana,

mh ich denke das muss man ganz individuell entscheiden, und vor allem ob man sich dann wohler fühlt. Wir versuchen es jetzt auch schon über 1 1/2 Jahre. Nach und nach haben wir es dem engsten Familienkreis gesagt und eine Freundin von mir weiß auch Bescheid.

Anfänglich waren wir der Meinung, dass wir es auf gar keinen Fall "rumerzählen". Doch wie du schon sagst, die Kommentare wurden mit der Zeit immer schmerzlicher für uns zu ertragen. Vor allem weil alle dachten wir wollten noch kein Kind.

Wir haben das so gehalten, dass wir erzählt haben, dass wir es schon länger versuchen aber es nicht klappt und auch schon in ärztlicher Behandlung sind. Einzelheiten lassen wir aber aus, da ich der Meinung bin, dass sowas nur uns beide etwas angeht. Ich habe aber auch immer gleich dazugesagt, dass ich nicht ständig gefragt werden will "...und bist du jetzt schon schwanger?????...." Wenn es soweit ist, werden es schon alle rechtzeitig erfahren :-)

Für uns war das der bessere Weg, da uns die ständigen Anspielungen sehr weh taten. Aber wie gesagt, dass ist eine sehr individuelle Entscheidung und es gibt sicherlich Paare, die es lieber für sich behalten wollen.

Schöne Grüße
schnuppe511

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Hallo Nana,

bei mir wissen es nur die Eltern eigentlich... na ja... ein kleiner Teil meiner Verwandtschaft weiß zumindest, dass wir einem eigenen Kind nicht abgeneigt wären, da ich mal dummerweise erwähnt hatte, das wir die hormunelle Verhütung abgesetzt hätten.

Aber selbst mit diesem doch eher kleinen Kreis der Mitwissenden muss ich sagen, dass es schon ganz schön nerven kann. Die Nachfragen warum es noch nicht geklappt hat und warum man noch keine Kinder hat hören nicht auf dadurch. Mir geht inzwischen eher dieses... ja wird schon... entspannt euch... nicht so verkrampft daran gehen und "fahrt doch mal in den Uralub" etwas auf die Nerven. Wobei bei uns auch noch keine ICSI ansteht... sind eben nur sehr lange schon am üben (seit Dez.2005 in Behandlung)...

Bin allerdings auch eine Schnabbeltante, hätte also bei meiner Ma eh nicht schweigen können #hicks. Aber überlegt euch gut wen ihr wirklich einweihen wollt... die nachfragen lassen deswegen nicht nach leider (meine Erfahrung) #augen

Sorry fürs #bla und alles alles Gute #pro

LG Sumselbiene

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Liebe Nana,

wir versuchen es nun auch schon über 2 Jahre, leider immer noch erfolglos. Auch für uns wird nur eine ICSI in Frage kommen. Anfangs haben wir niemanden etwas erzählt, doch wie meine Vorrednerinnen schon sagten, man wird dann dauernd irgendwie darauf angesprochen und ständig lügen und sagen man wolle keine Kinder, weil das Leben ist ja sooo schön ohne :-[ geht einem dann auch tierisch auf den Nerv. Also hab ich es erstmal meiner Mutter erzählt, da ich auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihr habe. Für sie ist auch eine Welt zusammengebrochen und sie unterstützt mich wo sie nur kann. Ausserdem habe ich es meinen zwei besten Freundinnen erzählt, die immer noch mit mir mithoffen und versuchen, mich zu verstehen und mir auf irgendeine Art Trost zu spenden. Ich weiss, dass sie nicht nachvollziehen können, was ich fühle, aber es hilft, einfach mal alles von der Seele zu reden und das Gefühl tut gut, dass jemand für mich da ist. Mittlerweile wissen es auch meine Schwiegereltern, die es wohl nicht ganz so verstehen (ach wir haben ja noch soo viel Zeit und sind noch sooo jung #bla), aber sie lassen uns jetzt wenigstens in Ruhe.

Uns hat es letztendlich geholfen, weil wir mit unseren Problemen nicht allein dastehen und immer jemanden haben, der vor allem an Tagen, die nicht so gut aufen, ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Ängste hat.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man es nicht jedem erzählen soll. Schliesslich ist das ganze schon sehr intim und sollte nicht zum Stadtgespräch werden.

Alles liebe für Euch,
Anja #liebdrueck.

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Hallo Nana,

da gibt es wirklich keine pauschale Empfehlung. Wäge für dich ab, ob und wen du einweihen willst.

Bei mir wissen es ganz viele. Da das Thema keine Ausnahme mehr darstellt, gehen die meisten offen und vor allem sehr sensibel damit um. Mir tut es gut, dass die blöde Witzemacherei zum Thema Kinderkriegen aufgehört hat. Da gabs öfter mal bei Feiern so doofe Anspielungen und "Empfehlungen". Auch die Fragerei hat nachgelassen.

Da die Prozedur zur ICSI schon anstrengend ist und man selbst viel verarbeiten muss, bin ich froh, dass ich von außen nicht auch noch belastet werde. Die meisten haben Verständnis dafür, dass es einem mal nicht so gut geht und verhalten sich entsprechend.

Schwierig war es nur mit meiner Mutti. Sie ist 76 und kennt dieses Thema nicht. Sie hatte Anfangs kein Verständnis dafür. Mein Bruder und meine Schwiegermutti haben uns unterstützt und sie letztendlich auch überzeugen können. Mein Bruder hat versucht, ihr klar zu machen, wie schön es doch ist, Kinder zu haben, das weiß sie doch selbst am besten. Und dass man doch froh sein sollte, wenn es noch Chancen gibt. Meine Schwiegermutti hat ihr aufgezeigt, dass man doch in vielen Bereichen den medizinischen Fortschritt nutzt. Ansonsten müsste manch einer Operationen oder Medikamente ablehnen. Nach und nach hat sie von sich aus Fragen gestellt und jetzt steht sie hinter uns.

Das waren so meine Erfahrungen. Ich hoffe, du triffst die richtige Entscheidung für dich!
Alles Liebe von Silke

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Ich hadere auch noch mit mir... vor 1,5 Jahren habe ich die Pille abgesetzt, mit dem (doofen) Gedanken, irgendwie bestimmt gleich schwanger zu werden. Da hatte ich es meiner Mutter erzählt und war ganz aufgeregt #augen. Naja...
Letzten Frühling/ Sommer war ich dann ja in Behandlung bei meiner FÄ. Das hatte ich meiner Mama auch erzählt, aber nicht soo ins Detail, weil sie auch gar nicht sooo viel nachfragte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ihr ist das unangenehm, oder so.
Unsere jetzige Entscheidung, in eine KiWu-Klinik zu gehen, werden wir erstmal wohl für uns behalten. Ich denke, dann wird nochmehr drauf gewartet, dass es endlich klappt.... #augen

Diese Nervereien kenne ich auch nur zu gut und weiß auch nicht mehr, wie ich drarauf reagieren soll. Habe auch erst immer gesagt, wir wollen noch gar nicht...
Bei uns wird viel und oft und gern gefeiert. Trinke ich mal nix, dann heisst es gleich mehrmals am Abend "Bist Du schwaangaaa??" Oh man, das ist jedesmal ein Stich und reagiere auch häufig ziemlich patzig.
Ich warte eingentlich auf den Moment, wo es aus mir rausplatzt "Nein, weil es nicht klappt bei uns.". Das will ich natürlich vermeiden.

Ich weiß es noch nicht..... habe auch noch gar nicht mit meinem Mann darüber gesprochen, da ich selbst noch nicht weiß, wie ich dazu stehe. Aber ich denke, er möchte es auch erstmal niemanden erzählen.

Aber vielleicht kommt es ja irgendwann, wenn wir in längere Behandlung müssen. Noch weiß ich ja nicht, was auf uns zu kommt.

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Hallo! Also bei uns weiß es niemand außer ein befreundetes Päarchen von uns. Die stecken allerdings in einer ähnlichen Situation. Und momentan sind wir auch nicht der Meinung unseren Eltern was zu erzählen.
Ich habe immer etwas Angst von meinen Eltern Vorwürfe zu kriegen, was ich da für einen Mann habe (es liegt nämlich an ihm). Und meine Schiegermutter würde sich total die Sorgen um meinen Mann machen und mit sämtlichen gutgemeinten aber nervigen Ratschlägen kommen.

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Hallo Nana,

wir haben am Anfang nur meine Eltern und Schwiegereltern eingeweiht. Meinen Großeltern würden es glaube ich nicht verstehen und somit muß ich mich immer aus dem Haus schleichen wenn wieder Untersuchungen anstehen ... (Wir wohnen mit meinen Eltern+Großeltern zusammen in einem Haus)
Aber nachdem dann die Untersuchungen los gingen habe ich es auch zwei Kolleginnen erzählt und sie halten mir jetzt in der Arbeit den Rücken frei und hibbeln mit.
Mein Mann hat glücklicherweise einen verständnisvolleren
Chef (der auch sehr kinderlieb ist) und er macht alles möglich zwecks Termine, PU und Transfer.
Meinen Freundinnen habe ich es erst nach und nach erzählt;
meistens wenn sie #schwanger wurden - dann kamen nämlich
verstärkt die Fragen wann es bei uns so weit ist.

Ich glaube es kommt auch immer ein bißchen auf die Person und auf die Situation an um es jemanden zu erzählen.

LG kleine Hexe ;-)