Kind sofort im eigenen Zimmer?

Hallo Ihr Lieben,
Mich würde mal interessieren ob es hier ein paar unter Euch gibt, die ihr Kind auch gerne sofort im eigenen Zimmer schlafen lassen wollen. Es gibt immer Vor- und Nachteile, aber die meisten lassen ihre Babys doch vorerst mit im Elternzimmer.
Handhabt Ihr das alle so? Wir sind noch nicht ganz schlüssig wie wir uns organisieren.

Danke und liebe Grüße Nina

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Hallo,

stell dir doch einfach mal vor: Du bist ganz plötzlich auf einem neuen Planeten, alles ist komplett anders, als du es bisher kanntest. Für dich selbstverständliche Dinge existieren dort schlichtweg nicht. Das einzige, was du hast, ist ein dir sehr wichtiger Mensch. Dieser widerum kennt sich auf dem anderen Planeten hervorragend aus.

Und plötzlich ist dieser Mensch weg...

Du kannst deine Temperatur noch nicht ganz von allein steuern, du hast dauernd Hunger, weil dein Magen so winzig ist. Alles, aber wirklich alles, ist eine Bedrohung und scheint auf dein Leben aus zu sein. Doch du bist unfähig es zu verteidigen. Du kannst dich nicht fortbewegen - also auch nicht fliehen. Du kannst dich nicht wehren. Du kannst dich nicht artikulieren. Du kannst einzig diesen einen Menschen rufen. Doch er ist weg, du siehst ihn nicht, du kannst nicht zu ihm. Er mag vielleicht hinter der nächsten Wand sein, doch genausogut könnte er auf einem anderen Stern sein.

In den letzten zehn Monaten war alles perfekt: Dein Lebensraum war perfekt temperiert, Hunger kanntest du nicht, du wurdest sofort mit allem versorgt, bevor du wusstest, dass du es benötigst. Dein Lieblingsmensch war die ganze Zeit um dich herum, hat dich beschützt, dich in den Schlaf geschaukelt, mit dir gesprochen.

Und ganz plötzlich bist du alleingelassen. Hilflos. In Todesangst.

Es ist ganz und gar wider die Natur, sein Kind abzuschieben, sobald es rausgeflutscht ist. Ein Kind hat einzig seine Instinkte. Und nach denen, ist die Umgebung ganz und gar feindselig und das Kind hat dafür zu sorgen, dass die Eltern es beschützen und versorgen. Auf andere kann es sich nicht verlassen (noch nicht, dass kommt erst später). Die Mutter bekommt bei der Geburt einen Hormoncocktail mit, der sich gewaschen hat. Nur sehr selten greifen die natürlichen Mechanismen nicht. Das sind dann die traurigen Fälle, von denen man in den Nachrichten hört.

Dein Kind lernt erst, dass die Umgebung (zumindest hier in unserer westlichen Zivilisation) nicht so feindselig ist. Das benötigt allerdings viel Zeit. Die Instinkte dominieren. Sie sind überlebenswichtig.

Mein ältester Sohn hat uns plötzlich mit 8 Monaten aus dem Familienbett geworfen. 14 Monate schlief er allein und hat es eingefordert. Jetzt ist er knapp 3,5 und schläft wieder im Familienbett - mit dem kleinen Bruder (15 Monate), Papa und Mama. Die unruhigen Nächte, die wir mal wirklich nicht schlafen konnten, kann man an einer Hand abzählen - seit 3,5 Jahren ;-)

Das gemeinsame schlafen ist auch fest in unserer Art verankert. So ist die Gefahr geringer zu erfrieren oder von Fressfeinden erwischt zu werden. Der Mensch ist ein Herdentier.
Erwachsene schlafen doch auch nicht allein, warum wird das von den Kindern verlangt?

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Argumente zum überdenken liefern, damit ihr euren Weg findet. Das wird dann ohnehin euer Kleines bestimmen, wenn es erst da ist, da könnt ihr jetzt planen was ihr wollt :-D

LG und alles Gute
Py #winke

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Ich finde besser kann man es nicht beschreiben!
Meine Tochter ist auch etwas über drei Jahre alt und kommt gerne jede Nacht in unser Bett. Wir hatten von Anfang an ein Familienbett, auch wenn ich mir das in der SS noch so gar nicht vorstellen konnte.
Zeitweise hat sie auch mal in ihrem Bett durchgeschlafen.
Wir haben so immer gut, viel und lange geschlafen.

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Ich würde euch dazu raten, das Baby mindestens 6 Monaten bei euch schlafen zu lassen. Die wenigsten Babys schlafen sofort durch, eigentlich schlafen Kinder erst ab etwa 2 Jahren zuverlässig durch. Gerade am Anfang braucht ein Baby fast permanent körperkontakt und stillen oder Flasche geben wird etwa im 2 Stunden Takt passieren..Es ist unglaublich anstrengend, jede Nacht 10 mal oder mehr aufzustehen und ins Kinderzimmer rüber zu gehen, 1 Stunde stillen und dann wieder ins Bett zu gehen und dann wieder versuchen einzuschlafen, nur um spätestens 2 Stunden später wieder aufzustehen und die nächste Runde zu stillen oder Flasche zu geben. Du wirst über jede Minute Schlaf dankbar sein. Außerdem besteht die Gefahr des plötzlichen kindstods. Diese Gefahr wird durch die Atmung der Eltern gedämmt, an der sich das Baby orientiert. Und, wie gesagt, die ersten Wochen wird das Baby sowieso fast permanenten körperkontakt brauchen. Heißt, es schläft AUF dir, nicht NEBEN dir. Also ist ein schlafen im eigenen Zimmer in den meisten Fällen einfach absolut unpraktisch.

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Guten Morgen,

meine Tochter ist inzwischen 1 und schläft im eigenen Zimmer. Die Tochter einer Freundin schläft mit 1,5 noch bei den Eltern. Andere Mütter haben, so wie wir, die Kleinen mit ca einem halben Jahr ausquartiert.

Ich denke, das kann wirklich jeder machen wie er will und es zur Familie und dem Baby passt. Die wenigsten schlafen allerdings von Anfang an durch und wollen nachts auch trinken. Wenn du dann jedes mal ins andere Zimmer laufen möchtest, kannst du das natürlich machen, die einfachere Lösung ist allerdings das Baby bei dir schlafen zu lassen. Oder ihr stellt ein zweites Bett ins Kinderzimmer. Auch wickeln muss man anfangs nachts noch. Auch hierfür hätte ich nicht jedes Mal den Raum wechseln wollen. Und dann gibt es noch viele Babys die eh erstmal nur ganz nah bei oder auf Mama schlafen wollen ...

Viele Grüße K4ssio

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Hallo,
unsere Kids schlafen beide schon mit wenigen Wochen im eigenen Zimmer. Der Große mit drei Monaten, die Maus seit sie 5 Wochen alt war. Ich persönlich schlafe schlecht mit Kindern in unserem Schlafzimmer, habe es aber erstmal gemacht, bis ich gemerkt habe, dass sich ein gewisser Rhythmus eingependelt hatte. Es war beide Male recht unproblematisch, erfordert aber ein gewisses Maß an...hmmm...ich sag mal Selbstdisziplin. Natürlich geht es nicht immer sofort und ganz easy. Aber ich bin drangeblieben, weil ich meinen Schlaf brauche und langfristig denke. Das soll jetzt nicht heißen, dass meine Kids niemals bei uns schlafen dürfen, aber halt nur mal für ne Nacht bei Krankheit oder Schub. Und es wurde auch nie schreien gelassen! Am Anfang ist es phasenweise sehr anstrengend, aber jetzt darf ich Tw komplett durchschlafen, weil beide Kids mit 7 Monaten und 2;4 Jahren fast zuverlässig durchschlafen. Die Tendenz ist toll :)
LG

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Die Große hat sich mit 6 Monaten nachts abgestillt und bekam dann ihr eigenes Zimmer. Der Kleine erst mit 1 Jahr. Mir persönlich wäre es zu anstrengend, nachts mehrmals raus zu müssen. Aber sobald die Kinder durchschlafen hab ich kein Problem sie in ihr eigenes Zimmer zu stecken

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Hallo
Ich würde auch dazu raten das Kind mit ins Elterschlafzimmer zu nehmen.
So ist auch die offizielle Empfehlung bezüglich plötzlichen Kindstod.

Und es ist auch wirklich nervig teilweise halbstündlich da rüber zu wackeln 🙂

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Hey,

also ich würde das mal auf mich zukommen lassen. Grade in den ersten Tagen und Wochen schlafen die Mäuse fast nur mit Körperkontakt und du als Mama willst sie meist auch ungern hergeben. Und wenn sich dann der Alltag langsam eingespielt hat schaut ihr einfach was für Euch am besten passt. Die Sache ist, dass ihr sowieso nicht einfach "entscheiden" könnt wo euer Baby schläft. Es ist nicht so, dass man ein Baby ins Bett legt und es macht friedlich die Augen zu 😂 Wartet es einfach ab. Ich wette aber, ihr und auch das Baby wollt am Anfang nah beieinander sein.
Meine erste Tochter schlief 6 Wochen in der Mitte bei uns, dann bis zum 6. Monat im Stubenwagen und dann in ihrem Zimmer.
Die Kleine schlief sehr schnell im Stubenwagen und auch so ab dem 6. Monat im eigenen Zimmer.
Die meisten die ich kenne handhaben das ungefähr so. Am Anfang will man auch wirklich alles mitbekommen von den Mäusen... man will sie im Auge haben. Das Loslassen ist schwerer, als man sich so vorstellt. Wenn du dein Baby im Arm hälst wirst du wissen was ich meine.

Alles Liebe

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Hallo,

wir hatten das in der SS tatsächlich so geplant dass unsere kleine gleich in ihrem Zimmer schläft. Naja, als wir dann mit unserem 2,6 kg zarten Mäuschen nach Hause kamen, haben wir das nicht übers Herz gebracht und haben noch am gleichen Tag ihr Bett bei uns ins Schlafzimmer gestellt.

Ich würde das einfach abwarten.

lg Luna

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Hi,

ich wollte auch... ach ich wollte so viel als ich schwanger war und (nichts für ungut) sehr naiv im Glauben was wie funktioniert.

Sein Zimmer war aufgebaut und alles hergerichtet. Mein Mann hat die ersten 4 Nächte daheim übernommen. Mit dem Ergebnis das unser Sohn spätestens nach einer Minute heulend im Bett lag, nachdem er abgelegt wurde - egal wie sicher er sich war das er tief und fest schläft. Nachdem er selbst keine Sekunde hat schlafen können bis 4 Uhr morgens... weckte er mich. Um halb 5 war Junior dann so erschöpft das er tatsächlich bis 6 Uhr schlief. Am 5. Abend musste ich übernehmen. Mein Mann musste am nächsten Tag ja wieder arbeiten gehen. Ich konnte aber dank Saugglockengeburt weder auf einem Punkt stehen bleiben noch sitzen ohne von bestialischen Schmerzen übermannt zu werden. Daher lag ich die meiste Zeit die ersten 3 Wochen... und glitt wie angeschossen von der Couch oder dem Bett wenn ich aufstehen musste. Was hätte ich mit einem Säugling der abgelegt nicht schlafen kann und mit mir wo weder stehen (laufen war was anderes) kann und nicht sitzen kann tuen sollen? Richtig... ich nahm ihn in mein Bett, legte ihn auf meine Brust und konnte so friedlich schlafen. Wurde lediglich 2-3 Mal die Nacht zum stillen geweckt und konnte sonst schlafen. Der Intervall wie oft er wach wird hängt zwar auch stark vom Gesundheitszustand, Wachstumsschub oder Zähnchen bekommen mit ab... und kann phasenweise auch mal raufschnellen auf einmal die Stunde. Aber bis heute 19 Monate später... schlafe ich am besten, wenn mein Kind im selben Zimmer liegt. Das halte ich solange aufrecht, bis er konsequent durchschläft. Er schläft meist eh am liebsten im eigenen Bett das neben meinem steht. Daher würde ein Umbetten in ein anderes Zimmer kein Problem darstellen. Aber ich stell es mir die Hölle vor... nachts aufstehen zu müssen, das Zimmer zu wechseln, das Kind im sitzen stillen zu müssen (oder wer sichs noch aufwendiger gestalten will Flasche geben... irg noch was anpanschen mitten in der Nacht.. schlimme Vorstellung)... erst weiterschlafen können, wenn das kind wieder schläft... zurück watscheln und hellwach sein durch die Aktion... bis ich selbst wieder schlafen kann ist Junior bereits erneut wach und das so in Endlosschleife.Ich glaub hätte ich am Plan festgehalten - ich wäre schon längst freiwillig von der nächsten Zugbrücke gesprungen und massiv selbstmordgefährdet. Schlafentzug ist FOLTER!!!!

Gib dir einen Tipp. Wenn du glück hast, hast du eines von 5% aller Neugeborenen die abgelegt schlafen können und sogar von Anfang an durchschlafen... wenn du weniger Glück hast nur ein Kind das entweder abgelegt schlafen kann aber nicht durchschläft, oder durchschläft aber nicht abgelegt werden kann. Und wenn du Pech hast gehörst du zur 2/3 Mehrheit aller Mamas, dessen Kind weder durchschläft noch alleine abgelegt schlafen kann. Ich meine... ich konnte ihn 9 Wochen überhaupt nicht abgelegen... und nachts erst seit er 4 Monate alt ist. Kinderwagen geht erst seit er 7 Monate alt ist... vorher war da sodum und gomorra angesagt wenn man ihn da hineingelegt hat. Und nur ca 10% aller Kinder schaffen das selbständige Durchschlafen innerhalb des ersten Halbjahres... 1/3 bis zum 1. Geburtstag und die restlichen 2/3 benötigen für den Prozess bis sie 3-4 JAHRE alt sind. Womöglich noch ein Schreibaby wozu 20% aller Säuglinge zwischen der 1. und 12. Lebenswoche zählen.

Die überwiegende Mehrheit, die ihre Kinder im Schlafzimmer schlafen lassen statt im eigenen Zimmer - tut dies Notgedrungen um überhaupt zu eigenem Schlaf zu kommen.

Daher... lass es auf dich zu kommen du wirst hineinwachsen! Glaub mir! Du wirst nahezu mind. die Hälfte deiner Ansichten die man Kinderlos träumerisch glaubt zu haben über bord werfen weil nicht anwendbar auf euer Kind.