Säuglingspflege-Vorbereitung

Liebe Community,

eine Frage beschäftigt mich immer mehr: Das mit der Schwangerschaft läuft ja an sich relativ allein, aber wie bereite ich mich auf das vollkommen neue Thema Säuglingspflege vor? Ich bin zwar schon Tante, aber bei der Geburt meines Neffen/Nichte war ich privat sehr eingespannt (2. Staatsexamen und 70h Arbeitswoche), sodass ich da leider schon viel verpasst habe...sicher gibt es Dinge, da wächst man ganz schnell durch Praxis rein, wie wickeln, aber es gibt ja doch Dinge, die man wissen sollte, weil man sie sonst als Gefahrenquelle etc gar nicht wahrnehmen würde (z.B. die Sache mit totalem Honigverbot, oder das man bei Wasser EXTREM auf den Salzgehalt achten muss...etc.) Wie bereitet ihr Euch darauf vor? Ich hätte gerne eine Vorbereitung die nicht überladen ist mit Dogmen, die in Wahrheit vollkommen umstritten sind oder nicht helfen, wenn es so einfach nicht klappt (blödes Bsp aber mir fällt gerade nix ein, z.B. Dogma NIE STILLHÜTCHEN verwenden, wenn es nunmal aufgrund der Startschwierigkeiten nicht besser geht, hilft einem das nicht) sondern lieber eine echte ehrliche Vorbereitung, in der ehrlich gesagt wird was es für alternativen ggf. gibt wenn die Optimallösung nunmal nicht klappt und dann einfach vor- und nachteile aufzeigt, sodass man sich als Eltern frei und ohne schlechtes Gewissen entscheiden und ausprobieren kann, was zur eigenen Familie passt.

Habt ihr da Vorschläge / Ratschläge.

Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße

Sidney

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Hi,

vorab, was ist das mit Wasser und dem Salzgehalt? Hab ich noch nie gehört.. oder meinst du bei Mineralwasser wegen dem Natriumwert, damit es für Säuglingsnahrung geeignet ist?

Ich hab mich einfach auf mein Bauchgefühl verlassen und bei Fragen meine Hebamme gefragt.
Hatte auch keine Medikamente oder sonst was da.
Nur Einmalwaschlappen, Windeln und schwatzen Tee für den wunden Po.
Alles andere habe ich dann bei Bedarf geholt und nach Empfehlung meiner Hebi.

Stillhütchen habe ich im KH gebraucht, zu Hause gings dann ohne. Aber im KH haben die auch echt gestresst mit Zufüttern usw.
Er hatte nicht ganz 10% abgenommen und das war ja viel zu viel 😥.
Naja, war alles Blödsinn und zu Hause hatte ich dann meine Ruhe. 😁
Und das Stillen hat direkt ohne Hütchen geklappt.

Lass dir vor allem nicht einreden, dass dein Kind irgendwas muss.
(Muss in den ersten 24 Stunden trinken, muss mindestens 10 Minuten an jeder Brust trinken)
Jedes Kind ist anders. Meiner war Turbosauger und nach 10 Minuten mit beiden Brüsten durch und ein richtig kleines Michelinmännchen als Baby 😊

Und alles zur Pflege, probiere immer erst eine Sache aus und zwar am besten die, die dir am besten erscheint und du dich am wohlsten mit fühlst.
Bei uns war das auch immer die, die Erfolg gebracht hat.
Und der Rest kommt von alleine und du wirst dein Baby gut kennen lernen und merken, was es wann braucht.

Ich hatte vorher übrigens noch nie was mit Babys zu tun und auch nie gewickelt oder so, aber das ging alles ohne Probleme und sofort. Eine Schwester im KH hat mich gefragt, ob es wirklich mein erstes ist 😉

Achja, einen Tipp hätte ich noch.
Solange der schwarze Neugeborenen Stuhl noch kommt. Immer den Po ganz dünn mit Vaseline einreiben, dann geht das ganz einfach weg und es klebt nicht so 😊

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Zur Säuglingspflege brauchst du eigentlich nur Wasser und ein bisschen Öl auch für Po.
Kot geht damit auch weg.

Um so eine Babybadewanne haben wir auch nicht wir machen das alles im Waschbecken das reicht vollkommen und das tägliche waschen in der Halsfalte z.b. oder an der Leiste mache mir nur mit Wasser Öl und Waschlappen. Danach gut abtrocknen.
Nabelpflege übernimmt eigentlich die Hebamme.

Stillhütchen sollten nur kurzfristig eingesetzt werden da es öfters zu Saugproblemen danach kommt.
Wenn du bach jeden Stillen die BW gut mit Lanolin Creme eincremst in regelmäßig die Still Positionen wechselst geht das ganz gut.

Immer eine Schicht mehr anziehen als wir Erwachsenen und eine Mütze mit haben.

Hol dir eine Nachsorge Hebamme die zeigt das alles und erklärt es nochmal 😊

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"Stillhütchen sollten nur kurzfristig eingesetzt werden..."

Sorry, aber wie kommst du denn darauf?

Ich habe mein erstes Kind die ganze Stillzeit über mit Stillhütchen gestillt (fast 6 Monate) und verstehe bis heute nicht, warum das immer so verteufelt wird. Ich bin mehr als froh, dass es geklappt hat. Und verwirrt war er überhaupt nicht! Da er das "Silikon"-Gefühl schon kannte, hat er völlig problemlos zwischen Brust und Flasche hin und her gewechselt.

LG

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Verteufelt... Nein.. Ab und zu retten sie wirklich.
Ist nur meine Erfahrung das es danach bei dem Hautanlegen leider Pobleme gab.

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Hey,

also so richtig auf alles vorbereiten kannst du dich nicht, denn es ist wirklich mit jedem Baby anders.
Während das eine zum Beispiel liebendgern badet, hasst es das andere. Eins hat stark trockene Haut und braucht etwas Olivenöl, beim anderen reicht Wasser.
Das eine schreit abends viel, das andere so gut wie nie. Manche Babys lassen sich kaum ablegen und wollen 24/7 an dir kleben, andere schlafen stundenlang in ihrer Wiege. Bei 3 Babys kann ich sagen: man lernt bei jedem etwas dazu! 😅 Da gibt es nicht "den Säugling".
Tatsächlich ist es so, dass man als Erstmama wahnsinnig viel innerhalb kürzester Zeit lernt (ganz automatisch) und immer wenn du dir unsicher bist, kontaktiere deine Hebamme. Ich hoffe, du hast eine gute! Tausche dich mit anderen Müttern aus und ganz wichtig: mach dich nicht verrückt. Mach niemals etwas, wo du nicht absolut von überzeugt bist, denn das klappt dann sowieso nicht.
Stillhütchen sind keine Schande. Meine erste Tochter hat monatelang mit Stillhütchen getrunken 😉
Falls du vorhast, teilweise die Flasche zu geben solltest du nicht ZU spät mit der Gewöhnung beginnen weil viele Babys sie dann komplett verweigern.
Schnuller sind NICHT des Teufels. Manche Babys haben ein unheimliches Saugbedürfnis und du hast dann die Wahl zwischen menschlicher Dauerschnuller sein oder einen Schnuller anbieten. (Beides ist okay).
Geundsätzlich: Stillen ist nicht immer so easy. Es dauert manchmal bis Mama und Baby sich eingespielt haben... sei nicht enttäuscht, wenn es seine Zeit braucht und auch mal kurzfristsig mit Schmerzen verbunden ist. Geh nach deinem Gefühl!
Viele (fast alle) Babys haben Blähungen zu Beginn. Es gibt 1000 Mittelchen dagegen, die nicht so ernsthaft helfen aber sicher auch nicht schaden aber am Ende gilt: nach 3 Monaten ist der Spuk meistens vorbei, also muss man vor allem durchhalten. Grade Ersteltern neigen zu Aktionismus, "man muss doch dem armen Baby helfen" usw... am Anfang hilft vor allem Stillen und Nähe.
Windeln: Pampers sind NICHT das Non-plus-ultra sondern vor allem eins: teuer 😅 Da solltet ihr rumprobieren.
Den Popo am besten mit Babywattepads und Wasser sauber machen. Feuchttücher braucht kein Mensch.
Was du zu Beginn ernsthaft brauchst: Ruhe (!) 😌 Eine warme Wolldecke fürs Baby, Kleidung und Windeln. Alles andere findet sich von allein...

Alles Gute 😊

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Und noch etwas GANZ wichtiges: kein Baby hat ernsthaft einen "Rhythmus" 😑 der entwickelt sich mit den Monaten meistens von allein und bis dahin lass es einfach schlafen und trinken wie es möchte.
Manche Hebammen quatschen was von 3 Stunden usw 🙄 Jedes Kind ist da anders. Man muss keine Zwangspausen von 3 Stunden einlegen und andererseits auch das Kind nicht wecken wenn es mal länger schläft (es sei denn die Hebamme oder der KiA empfiehlt es ausdrücklich aufgrund von Gewichtsproblemen).
Meine erste Tochter trank meistens so alle 3 Stunden, die zweite alle 1,5 und die dritte nun alle 4 🤷‍♀️

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Ich habe mich informiert, und hatte eine ganz tolle Hebamme, die war zB beim ersten Mal Baden dabei..

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Hi,
also ich kann dir nur den Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses empfehlen. Der wird von einer Hebamme geleitet, ist für dich kostenfrei (bzw. die Kosten übernimmt die Krankenkasse), zum Teil übernehmen die Kassen die Kosten auch für den Papa, wenn er auch teilnimmt. Bei uns wurden die z.B. von der Klinik angeboten, in der ich entbinden werde. Aber melde dich rechtzeitig an. Und es geht da nicht nur um die Geburt an sich, sondern auch um das, was dich in den ersten Wochen so erwartet (also rund ums Stillen, wie bade ich mein Kind, Hautpflege etc pp) und du kannst deine Fragen stellen.
Außerdem ist es sicherlich hilfreich, eine Hebamme für die Nachsorge zu haben, die berät dich dann auch engmaschig die ersten 12 Wochen.

LG

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Hallo!

Ich hatte als Erstschwangere Beratung bei der AWO (Stillen und Signale des Babys), einen Säuglingspflegekurs bei der Familienbildungsstätte sowie Geburtsvorbereitungskurs und Nachsorge bei einer erfahrenen Hebamme.

Die Hebamme war nicht der Hit, ohne die AWO-Dame wäre es mit dem Stillen sicher nichts geworden, da wir 14 Tage am Milcheinschuss gebastelt haben, der Säuglingspflegekurs war toll, informativ, lebenspraktisch...

Hängt (sie Hebamme) natürlich immer von den Leuten ab, die dahinter stehen. Hätte ich unsere 2. Hebamme schon bei Nr. 1 gehabt, hätte ich vermutlich die anderen Geschichten nicht gebraucht. Aber wer sagt einem sowas vorher?

Alles Gute,
Gruß Fox

PS: Säuglingsratgeber gerne schon in der Schwangerschaft lesen, hinterher fehlt einem die Zeit. Das Kinderbuch von Anne Wahlgren (800 Seiten), GU-Ratgeber (ohne den wäre ich niemals auf Dreamfeeding gekommen, was mir viele erholsame Stunden Tiefschlaf gerettet hat).

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Vielen lieben Dank für die ganzen lieben Antworten und Tipps!
Danke!