Völlig zerstörter Schlafrhytmus - bin ich Schuld?

Hallo,
Sohnemann ist 2 Jahre alt. Wir hatten einen schweren Start, 37 Stunden Geburt, ich lag sehr lange flach, Baby war die ersten 6 Monate ein absolutes Schreibaby und lebte nur auf mir oder der Trage. Schlaf war schon immer kompliziert, zu kurz und unruhig, er hat auch als Baby zu wenig geschlafen. Meistens fing sein Nachtschlaf als Baby gegen 23 Uhr an und er wachte alle 45 Minuten auf, schlief aber bis früh um 8. Mit 10 Monaten fing er plötzlich an, nachts um 2 Uhr nochmal aufzuwachen und bis ca 6 Uhr nicht mehr einschlafen zu können, egal was ich gemacht oder versucht hab. Ich weiß bis heute noch nicht woran das lag. Natürlich hab ich mich dem anpassen müssen und bin dann nicht um 8 früh aufgestanden, wenn wir erst um 6 eingeschlafen sind, sondern hab dann mit ihm bis nachmittag geschlafen (ich bin ja auch nur ein Mensch). Ich hab es nicht geschafft, dagegen zu steuern, und es war auch immer ein Kampf gegen Windmühlen. Ein dreiviertel Jahr war unser Rhythmus: Nachtschlaf von 6 - 15 Uhr, Mittagsschlaf von 19 - 20 Uhr. Irgendwann war ich davon völlig kaputt und hab mich an eine Schlafberatung gewandt, die meinte: "Egal wie die Nacht war, ihr müsst um 10 Uhr früh aufstehen". Das war hart, aber ich hab es durchgezogen. Nach 10 Tagen wurde Sohnemann sehr krank mit hohem Fieber, und ich hab die Schlafberatung angerufen und um Rat gefragt. Sie meinte, bei Krankheit auf jeden Fall schlafen lassen. Innerhalb von 2 Tagen waren wir wieder fast beim alten Rhythmus. Und so geht das nun seit einem Jahr weiter. Ich kämpfe jeden Tag damit, ihn wenigstens früh um 10 zu wecken, wo er noch mitten im Tiefschlaf ist. Mittagsschlaf klappt dann so gegen 13 Uhr für ne Stunde. Gegen 19 Uhr wird Sohnemann so müde, dass ich ihn eigentlich für den Nachtschlaf fertig machen würde. Allerdings wacht er davon konsequent nach 2 - 3 Stunden wieder auf (um 21 Uhr) und ist für die nächsten 6 - 8 Stunden völlig ausgeschlafen. Wenn ich versuche, ihn wach zu halten und den 2. Tagschlaf ausfallen zu lassen, schläft er mir in meinen Armen oder im Sitzen ein, und ich kann ihn ja nicht wieder wach schütteln. Meistens weck ich ihn dann nach 30 minuten Powernap wieder, aber selbst danach ist er noch 6 Stunden wach.

Heute zum Beispiel standen wir um 10:30 auf, nachdem ich ihn wecken musste. Mittagsschlaf um 15 Uhr. Um 19 Uhr ist er dann völlig platt in meinen Armen eingeschlafen. Ich war selbst völlig übermüdet nach einer harten Nacht und hab mitgeschlafen, um 21 Uhr war Sohnemann ausgeschlafen und seitdem sind wir wieder wach.

Viele aus meinem Umfeld sagen, ich sei selbst schuld an der Situation, ich müsse einfach ein paar Wochen konsequent um 8 früh mit ihm aufstehen und dann pendelt es sich ein. Mir fehlen dafür aber völlig die Ressourcen. Die Nächte sind ein Kampf, es wird noch sehr viel gestillt und ich wache stündlich auf. Dann muss ich ja tagsüber auch abliefern. Bin zwar noch in Elternzeit, aber muss mich ja trotzdem todmüde auf den Spielplatz schleppen und will das Kind nicht den ganzen Tag vor dem TV parken. Und dann wird die Nacht ja voraussichtlich auch wieder schwer. Und oft fehlt mir dann einfach der Wumms und die Konsequenz um zu sagen "Komm wir stehen jetzt auf und machen uns nen schönen Tag" und ich lass uns stattdessen ausschlafen. Und dann bekommt Sohnemann wieder den Rhythmus den er anscheinend will, bis nachmittag schlafen und nachts wach sein. Ich bin der Meinung, dass Sohnemann da Eine Störung hat, das Umfeld sagt aber, mir fehlt da einfach der Rhythmus (Ich bin aber zu erschöpft für Rhythmus, mir fehlen völlig die Ressourcen!). Der kinderarzt ist involviert aber weiß auch nicht weiter, es wird gerade über Melatonin nachgedacht (was ich aber nicht unbedingt will).
Wenn wir Glück haben geht Sohnemann ab April in die Krippe und ich suche mir nach der Eingewöhnung eine neue Arbeit. Bis dahin ist es aber noch gefühlt ewig.

Ich kenne keine Mutter, die so einen Kampf führt. Die meisten Mütter werden doch vom Kind früh geweckt und müssen ihm nicht mit Ach und Krach einen Rhythmus aufzwingen? Ich bin jahrelang für meinen Job um 4 aufgestanden und das ging auch. Aber im Moment bin ich völlig am Ende und könnte nicht im Traum dran denken, um 8 früh aufzustehen, wenn Sohnemann wieder bis 3 Uhr wach war. Oft schaff ich nicht mal 10 Uhr.

Was ist nur los? Bin ich da wirklich dran Schuld und es fehlt einfach nur der konstante Rhythmus? Oder ist dieser extreme Kampf nicht hausgemacht?
Danke fürs Lesen!

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Guten Morgen,

das tut mir sehr leid, dass ihr schon so lange diesen Kampf habt. Du musst ja völlig fertig sein 😢 Bei meiner großen Tochter war es nach der Geburt so, dass sie von 20 / 21 Uhr bis 4 oder 5 Uhr morgens vor Bauchschmerzen durch gebrüllt hat. Dementsprechend haben wir dann natürlich auch bis mittags um 13 / 14 Uhr geschlafen. Beim ersten Kind geht das ja. Daher verstehe ich, dass du das so gemacht hast. Irgendwann muss man ja schlafen und sich erholen.

Was ich gerade beim Lesen dachte: Wie ist es, wenn du das Stillen einstellst, dass er da nachts nicht stündlich kommt?

Was macht ihr denn nachts, wenn er dann hell wach ist?

Du machst das schon so lange. Ich hoffe sehr, dass ihr das in den Griff bekommt🍀 wenn er in die Betreuung kommt, wird es sich sicherlich nach einer Zeit einpendeln, aber das ist ja wirklich noch lange hin.

Liebe Grüße 💐

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Danke für die Antwort, das tut gut zz hören, dass es eine Mutti gibt, die nicht früh um 5 schon auf ist :-D
Ich hätte gern schon abgestillt, aber trau mich nicht an den Abstillprozess ran. Er ist ein großer Brustjunkie, auch tagsüber noch, streichelt die Brust, schaut sie liebevoll an, fragt ganz oft nach ihr - Ich bring es noch nicht übers Herz, sie ihm zu nehmen. Zumal ich immer erstmal den Rhythmus in Ordnung bringen will, bevor ich das nächste Problem angehe.

Nachts versuch ich immer die erste zeit noch zu kämpfen, damit wir Weiterschlafen. Von Schlafen stellen über Gymnastikball, singen, rumtragen. Naja und dann spielen wir im Schlafzimmer, bauen Eisenbahn, springen im bett usw. Und die letzte Stunde läuft dann das Tablet (mit schlechtem Gewissen) , weil ich völlig durch bin und das das einzige ist, bei dem er Ruhig liegen bleibt.

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Ich würde konsequent abstillen, Nachts liegen bleiben und ab sofort das Tablet abschaffen. Und wenn du zu müde bist um konsequent zu sein, muss dein Mann ran. Und wenn er dafür Urlaub nimmt.
Ja - ich glaube ein grosser Teil ist tatsächlich hausgemacht.

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Abstillen muss nicht sein wichtig ist erstmal ein normaler Tagesablauf. Ich finde es eher traurig das ein Mann seine Frau damit alleine lässt.

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Wenn er mit 2 Jahren alle halbe Stunde bis Stunde Nachts gestillt werden will, finde ich das schon. Wir reden ja nicht von einem Baby.

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Als aller erstes möchte ich fragen, ob es einen Papa dazu gibt ? Oder bist du alleinerziehend ?
Habt ihr schonmal die Eisenwerte vom kleinen checken lassen ?? Würde ich aufjedenfall mal machen.
Und dann ganz ehrlich , anfangen den Rhythmus wieder einzupendeln. Wenn der kurze in den Kindergarten gehen soll ,muss er ja auch früh hoch und kann nicht bis Mittags liegen.
Das wird dann für ihn ein Kampf da zu überleben quasi .
Also jetzt am besten anfangen .
Ich wünsch dir viel Glück

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Der Papa hat sich aus der Thematik ziemlich ausgeklinkt, als es anfing so problematisch zu werden. Er muss früh aufstellen und arbeiten und schläft deshalb seitdem auf der Couch, das lass ich ihm auch. Er ist oft noch bis nachts um 1 dabei und spaßt und bespielt, was mir auch schon hilft.

Vor der Krippe muss ich das definitiv hinbekommen, sonst ist die Eingewöhnung für die Tonne :-/

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Hallo Du,

Das tut mir sehr leid das es bei euch so schwierig ist! Das Erinnert mich an die Zeit mit meinem großen Sohn. Er ist ein paar Monate lang ca. alle 30 Minuten wach geworden und teilweise hat er ewig gebraucht um wieder zu schlafen. In der Zeit war ich auch am Ende es war folter! Das ging aber „nur“ 1 Jahr. Also erstmal du bist nicht selber schuld!!! Mir hat man damals auch immer gesagt ich bin schuld weil ich ihn immer geschaukelt habe und nachmittags hat er nur in der Küche mit Schaukel und abzugshaube 30 min geschlafen. Ich hätte einfach das schaukeln sein lassen müssen. Jaja mach das mal wenn du am Ende bist!!!
Ich glaube auch das ist Quatsch. Es kommt wie es kommt und hat sicherlich mehrere Gründe.
Ich glaube allerdings schon das es besser werden würde wenn ihr konsequent einen Rythmus vorgebt. Ich würde das erst mit aller Macht versuchen bevor ich meinem Kind irgendetwas geben würde.
Hast du keinen Partner der helfen kann? Also das du dich nachmittags nochmal hinlegen kannst? Oder Oma die ihn eventuell vormittags mal nehmen kann? Oder nachts oder wann auch immer? Falls das alles nichts wird würde ich schrittweise immer früher wecken. Also erstmal immer um 13/14 Uhr und dann Stück für Stück früher. Und eben versuchen ihn so richtig auszupowern wenn er wach ist. Ist alles leicht gesagt ich weiß. Ich wünsche euch alles Gute!🍀

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Danke für die Antwort, tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

Omas wohnen leider alle weit weg, das belastet mich auch sehr. Mein Partner nimmt ihn tagsüber immer mal ne Stunde, länger geht es allerdings nicht, weil er dann nach Mama schreit und nichts mehr zu machen ist. Nachts macht mein Mann meistens noch bis 1 mit, legt sich dann aber auf die Couch um zu schlafen, da er arbeiten muss.auch nachts lässt sich Sohnemann nicht von Papa beruhigen, da ist nur Stillen effizient.

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Du machst das Ganze seit zwei Jahren mit? Respekt. 😀

Wecke ihn mal eine Woche konsequent zur gewischten Uhrzeit, entweder um 7 oder 8 oder was für euch passt und zieht das durch. Ihr müsst euch beide an den anderen Rhythmus gewöhnen und es ist für euch beide anstrengend.
Überstehe den Tag irgendwie, Fernsehen für deinen Sohn, Kaffee für dich. Und dann wird nur zu Zeiten geschlafen, zu denen du es gut festlegst.
Wenn dich das nächtliche Stillen so schlaucht, kannst du es mir zwei Jahren auch abgewöhnen. Punkt. Es ist eine Gewohnheit, die euch beide anstrengt. Mit zwei Jahren versteht ein Kind und du hast du einmal die anstrengende Zeit.

Da müsst ihr wohl durch. Wenn du jetzt nichts änderst wirst du die Eingewöhnung in die Kita wohl vergessen können, weil dann noch zusätzlich die Trennung hinzukommt. Eure Zeiten sind ja jenseits von allen Betreuungszeiten. Finde das bisschen faszinierend, denn das muss ja richtig anstrengend sein für euch so völlig an den meisten Menschen vorbei zu leben. 😀

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Ich bin tatsächlich auch der Meinung: Augen auf und durch. Von selbst pendelt sich das nicht ein.

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Wenn er nachts "ausgeschlafen " ist: stur bleiben. Es wird nicht aufgestanden, es ist Schlafenszeit. Es wird auch nicht gelesen oder gespielt.
Ja, das werden verdammt harte Tage. Aber es ist absehbar und ich sehe keine Alternative.

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Na,

zwar nicht so krass, aber ich kenne das von meiner Tochter. Das erste halbe Jahr habe ich sie machen lassen und das hieß: Nachtschlaf beginnt zwischen 1 und 3 Uhr nachts… dementsprechend waren wir tagsüber oft bis so 13 Uhr im Bett. Nach dem halben Jahr hat es mir dann gereicht 😅 ich fing an, sie schrittweise früher zu wecken, bzw. uns 😉 und das dann aber auch konsequent! Das ging dann über ein paar Wochen und mit schlafen zwischen 22 und 23 Uhr ging’s dann ne lange Zeit weiter, da kam ich nicht mehr so richtig gegen ihr inneres Programm an. Das hielt sich dann sogar trotz Krippenzeit! Erst, als sie mit 3 Jahren in den Kindergarten wechselte und dort keinen Mittagsschlaf mehr machte (vorher machte sie noch einen am Tag), ging es endlich gegen 20 Uhr ins Bett 🎊🥳 ließen die Erzieherinnen sie doch mal schlafen, war’s wieder so 23 Uhr und dementsprechend müde war sie am nächsten Tag und brauchte dann auch wieder einen Mittagsschlaf. Ich konnte das glücklicherweise ganz unkompliziert mit den Erzieherinnen besprechen. Sie ließen sie nicht mehr schlafen und von da an gehörte der Abend wieder mir und ihr ging es damit auch gut 😁

Ich würde es dir schrittweise empfehlen und dann schauen, bis zu welcher Uhrzeit ihr kommt. Und wie schon jemand schrieb - notfalls auch mit Fernsehen, irgendwie müsst ihr da ja rauskommen. Viel Erfolg!!! ❤️

Mein Sohn jetzt (7 Wochen) hat schon seit er so 2 Wochen alt ist einen Tag-Nacht-Rhythmus - Wahnsinn! Und ich habe da genau 0% zu beitragen. Ich denke es gibt einfach Kinder, die einen anderen Rhythmus haben! Aber das heißt nicht, dass du dich diesem unterordnen musst 😉🍀

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Hab noch eine Idee. Lass doch vielleicht den Versuch, ihn nach dem Aufwachen hinzulegen. Du hast ja die Erfahrung, dass er erstmal wach ist und es ist einfach super anstrengend, zu versuchen ein Kind schlafen zu legen, das absolut wach ist - und nutzlos 😮‍💨 hast Du schon mal versucht, ihn früher hinzulegen, so dass es statt 6 Uhr, 05:30 Uhr, 5 Uhr, 04:30 Uhr… und so weiter wird. Wäre ja auch eine Möglichkeit vielleicht?

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Hallo


als erstes alles an TV streichen. Ein Kind mit 2 Jahren sollte möglichst kein TV schauen und wenn nur 10 Minuten pro Tag.
Wichtig ist das ihr einen "normalen" Rytmus bekommt. Das wird aber einige Wochen dauern und du solltest unterstützung haben.
Ab 2 Jahrne brauchen viele Kinder nicht mal mehr einen Mittagsschlaf und ganz wenige schlafen nur noch 2 mal am Tag.
Wichtig ist erstmal ein Schlafprotokoll wieviel Schlaf dein Kind braucht. Dann Struktur in eueren Tag bringen. Dein Mann sollte sich 2 Wochen Urlaub nehmen. Ihr weckt euer Kind wirklich konsequent spätestens um 9 Uhr. Dann gibt es Frühstück und ihr überlegt euch eine Routine die zu euch passt, also z. B ihr macht gemeinsam den Haushalt und geht dann raus und dann gibt es essen und dann wird geschlafen. Wenn er dann nicht schläft nachmittags die Routine durchziehen egal wie müde der kleine ist. Nach dem Abendessen die Schlafanzug an und das Einschlafritual. Wird er z. B um 21 Uhr wach wird nicht mehr aufgestanden und gespielt sondern ihr bleibt im Bett liegen und du bespasst ihn nicht das höchste ist zu sagen Mama ist da es ist nacht und es wird geschlafen.
Dein Mann sollte dich dann am Tag unterstützen das du dich ausruhen kannst und er das Kind ohne Schlafmangel durch den Tag bringen.
Es wird aber ein langer WEg

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Schuld hilft niemandem weiter und ist meist ein abgrenzender Spruch.

Wenn du eine Störung vermutest, würde ich diesem Bauchgefühl nachgehen und mit Ärzten sprechen.
Wurde Blut und Stoffwechsel mal geprüft?
Nahrungsmittel und co?
Schläft er bei Tageslicht besser?

Als erstes würde ich mal ärztlich abklären lassen. Wenn nicht Kinderarzt, dann Fachärzte.
Ggf. könntest du auch im Forum Rehakids mal nachfragen. Dort ist es wahrscheinlicher auf Eltern zu treffen, die ähnliches schon durch haben.

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Liebe TE
Da dein Kind schon 2 Jahre alt ist, würde ich ehrlich gesagt, nicht mehr selbst versuchen das massive Problem in den Griff zu bekommen. Ihr braucht professionelle Hilfe, ich würde als erstes ins Schlaflabor gehen und mich nach einer psychosomatischen Klinik, die auf Babys und Kleinkinder spezialisiert umsehen. Gibt es in München zum Beispiel.
Was dein Sohn hat, ist keine gewöhnliche Schlafstörung, vorallem da er kein Baby mehr ist. Mir würde spontan einfallen, dass bei ihm ein angeborener Melantonin Mangel vorliegen könnte, dies würde das Fehlen des Tag Nacht Rhythmus erklären.