extreme Trennungsangst in der Nacht

Hallo ihr lieben

Mal wieder Thema schlafen und es zerrt immer mehr an den Nerven

mein Sohn, acht Monate, schläft ja davon seit 4 Monaten besch... und es steigert sich immer weiter

erst war es das krabbeln Leben, dann wohl nicht wissen wie er liegen soll. jetzt scheint es dir Trennungsangst zu sein, die mit dem acht Monate fremdeln einher gehen soll, aber ist das alles wirklich so normal? ich mach mir einfach Sorgen, auch wenn er körperlich gesund und total fit ist

seit einer oder zwei Wochen (ich verliere langsam das Zeitgefühl) wacht er immer wieder nach einer Stunde ca auf, weil permanent an die Brust, trinkt dann aber auch und nuckelt nicht nur. ich glaube aber nicht. dass er Hunger hat, sondern Nachholbedarf, da er sich am Tag inzwischen selbst abstillt und kaum noch trinkt ... wenn er nicht an die Brust will versucht er förmlich in mich hinein zu kriechen, greift schon fast verzweifelt nach mir, weint und lässt sich kaum beruhigen ... mein Mann darf ihn gar nicht erst anfassen, obwohl er ihn von Geburt an jeden Abend und Bett bringt und auch so ein tolles Verhältnis zu ihm hat ... es dauert dann zwischen einigen Minuten, bis zu zwei Stunden, dass er wieder zur Ruhe kommt und dann wieder ein stündchen schläft ... in aller Regel sind so wenigstens 15 min die ich brauche ihn zu beruhigen ... schläft er dann krallt er sich trotzdem an mir fest ... an und zu kann ich ihn dann auch in sein Bett legen, das neben mir steht aber auch da lässt er nicht los, ich kann nicht Mal aufstehen um aufs Klo zu gehen

ist das wirklich noch normale Trennungsangst oder deutet es auf andere Probleme hin? tagsüber klammert er auch sehr, krabbelt mir immer hinterher, will immer auf den Arm, aber das sehe ich noch als normal an ... nur die Nächte zehren extrem an mir, 4 Monate sowieso schon immer schlimm und jetzt noch diese greifbare Angst und außer für ihn da sein weiß ich nicht, was ich tun kann um ihm zu helfen und hoffen, dass er lernt, dass wir da sind und nicht weggehen

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achso. er lernt auch wahnsinnig viel, seit letzter Woche lässt er sich rückwärts von der Couch runter und klatscht in die Hände, heute früh hat er seinen lauflernwagen nicht nur "ausgeparkt" sondern ist auch damit losgestiefelt und hat heute mehrfach, wenn auch kurz, frei gestanden ... er ist so ehrgeizig in der motorischen Entwicklung, dass ich davon ausgehe, dass er nachts eben auch viel verarbeitet ... nur eben dieses externe Klammern nachts macht mir Sorgen

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Ich glaube hier hast du deine Antwort eh schon.

Entwicklung, egal ob kognitiv oder motorisch, führt immer dazu, dass sich die aktiven Schlafphasen verändern. Kinder verarbeiten alles, was sie neu lernen in der Nacht noch. Und zwar genau so wie sie es tagsüber üben. Also Kinder, die gerade krabbeln lernen, krabbeln oft im Schlaf plötzlich durch's Bett. Wenn deiner grad übt das Gleichgewicht zu halten, spricht das definitiv für das Festklammern nachts. Er versucht damit den Halt zu finden.

Ich würde ihm den Lauflernwagen erst dann geben, wenn er selbst schon gut das Gleichgewicht halten kann. Also nicht nur ein paar Sekunden, sondern zuverlässig. Denn oft laufen sie mit den Wägen, weil sie aus mangelndem Gleichgewicht versuchen Halt zu finden und sich festkrallen und ihr Gewicht nach vorn verlegen. Das sieht aus, als würden sie laufen. In Wahrheit verliwren sie aber nur ihr Gleichgewicht und rennen quasi gezwungenermaßen hinterher. Das kann man aber über die Entfernung jetzt natürlich schlecht beurteilen. Das musst du dir selbst mal anschauen.

Wäre es eine Idee, wenn du vielleicht mal versuchst ihn nicht in die Lage zu bringen, dass er sich aktiv an etwas festklammern muss tagsüber? Also, dass er dir nicht hinterher krabbeln muss und dir nicht aktiv zeigen muss, dass er auf den Arm will, deine Nähe braucht?
Also, dass du quasi proaktiv schon auf sein Klammern, Festhalten eingehst, bevor er es dir aktiv zeigen muss... das könnte schon viel für seine Reizverarbeitung tun und gff dazu führen, dass er nachts nicht mehr so klammern muss, weil er sich eh schon ausreichend sicher fühlt.

Neue Situationen schaffen, dauert immer mindestens (!) 2 Wochen, bis sie gefestigt sind uns zu zuverlässigen (nicht nur vorübergehenden) Erfolgen im Schlafverhalten führen. Das viellwicht auch mit bedenken, wenn ihr was verändert und ausprobiert.

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ok, das mit dem festhalten klingt logisch... er übt viel nachts, schon das drehen hat er nachts geübt im Schlaf und den vierfüßlerstand, das krabbeln natürlich auch und so weiter, dass er sich jetzt festklammert weil er sein Gleichgewicht trainiert, darauf bin ich gar nicht gekommen...

denn lauflernwagen hatten wir ihm schon beiseite gestellt, als wir gemerkt haben, dass der noch nichts ist, hin und wieder sind wir nur zusammen mit ihm gelaufen, also haben ihm Sicherheit dabei gegeben, damit er eben nicht damit umkippt, aber auch nur, wenn er selbst dran ist und gehen wollte, sonst laufen wir selbst mit ihm inzwischen dauernd durch die Bude, also Händchen haltend, was auch vollkommen in Ordnung ist ... so lange steht der Wagen etwas eingekeilt, dass er mit den Sachen an der Front spielen kann ... gestern hat er ihn dann plötzlich da mit viel Geduld selbst rausbuchsiert und tapperte richtig stabil einige Schritte allein, sogar über die Kante vom Puzzleteppich ist er gekommen ohne zu Straucheln, erst als mein Mann ein Foto gemacht hat, hat er losgelassen, weil er dann keine Lust mehr hatte ... also das war ok und gerade wenn es aus eigenem Antrieb kommt lasse ich ihn machen, beobachte aber genau deine Bewegungen im abzuschätzen ob er stabil ist oder er fallen könnte (fallen ist auch OK, Versuche dann nur zu vermeiden, dass er sich richtig weh tut, da es bei uns doch Recht eng ist)

meistens Versuche ich ihm auch direkt zu geben was er braucht, also ihn hoch zu nehmen und bei mir zu haben, mir geht es eben nicht immer, er ist ein High need und würde, wenn er könnte 24/7 an mir kleben, nur muss ich ja auch Dinge tun bei denen ich ihn nicht immer halten kann, selbst darauf reagiert er schon sehr empfindlich, aber ich Versuche es wieder auch in diesem Situationen vermehrt und schaue Mal ob es hilft ... danke

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Eine Sache fällt mir noch ein.
Wie ist denn sein Schlafverhalten tagsüber? Wo schläft er? Wieviel schläft er?

Denn je ausgewogener der Tagschlaf ist, desto besser ist auch der Nachtschlaf.

Viel frische Luft und Tageslicht wirken sich positiv auf den Schlaf aus. Auch kühlere Temperaturen. Ruhig mal Fenster kippen nachts und Vorhang davor, dass kein Zug entsteht.

Und tagsüber auch öfter für Ruhephasen sorgen.
Spazieren gehen mit dem KiWa oder halbe Stunde in die Trage nehmen oder ähnliches ausprobieren.

Gern auch mal ein bisschen um die Ecke denken. Fährt dein Kind runter nach dem Baden zum Beispiel, dann gern auch mal ne Weile lang ein Bad nutzen, um für Entspannung am Abend zu sorgen.

Was so gut wie allen Kindern hilft ist viel Nähe und Körperkontakt. Vielleicht lässt sich das beim Tagschlaf auch ganz bewusst mal nutzen.
Also Familienbett und Kuscheln hat noch keinem Kind geschadet. Gerade so sensiblen Babies tut das echt gut.

Und ein kleines Umdenken hilft manchmal auch mehr als man sich vorstellen kann. Sehe die Zeit mit deinem Baby als wichtige Beziehungszeit. Auch wenn du eigtl lieber was anderes machen würdest, versuche die Zeit in der er deine Nähe so vehement einfordert als positive Beziehungszeit für euch zwei zu sehen. Du fütterst mit jeder Minute sein emotionales Bindungs-Sparschwein. Das zahlt sich alles aus später!!

Das sind jetzt nur ein paar Möglichkeiten, die es noch gäbe. Vielleicht ist für dich irgendwas hilfreiches dabei.
Und vielleicht hat ja noch jemand anders einen tollen Tipp.

Aber nie vergessen: du bist eine tolle Mama, du schaffst auch diese Phase!

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so, ich komme endlich zum antworten

und vorab... mein kleiner Schatz schläft ENDLICH besser ... ich will es nur noch nicht beschreien, aber seit jetzt 4 Nächten hat er richtig geschlafen ... zwar immer noch eng an mich gekuschelt, auch einige male wach geworden, zum trinken, aber immer gleich wieder eingeschlafen ... ich hab zwar trotzdem Rückenschmerzen und Schulter und Nacken und nuja, alles schmerzen, weil ich verkrampft liege, aber ich kann mehr als eine Stunde am Stück schlafen ohne ein weinendes Kind, eine halbe Stunde und länger, beruhigen zu müssen, das im halbschlaf nicht weiß, was es überhaupt möchte und wir es liegen will

aber wie gesagt, ich will es nicht beschreien ... es waren nun durchgängig 5 Monate, die er jede Nacht besch... geschlafen hat, ich hoffe sehr, dass es jetzt erstmal passt und eine Pause gibt die länger als eine Woche dauert

zu deinen Fragen ... unser Schlafzimmer hat leider immer um die 19 Grad, selbst im Winter bei minusgraden wird es kaum kühler und das obwohl wir die Balkontür entweder halb offen haben oder auf Kipp. die Zimmertür muss zu bleiben, weil meine Katzen nachts sonst nur spökes treiben

seit einem oder anderthalb Monaten schläft der Kleine tagsüber endlich zu festen Zeiten ... vormittags geht er zwischen 9 und 10 ins Bett, mit Ritual, strampler, Schlafsack und nachmittags das gleiche nochmal gegen 14 / 15 Uhr ... dann schläft er jeweils zwischen 30 min und 3 Stunden ... letzteres eher selten ... im Schnitt ist es eine Stunde und je nachdem braucht er noch einen powernap so gegen 17 Uhr ... 2-3x die Woche wird gebadet oder mit einem von uns geduscht, das fährt ihn aber nicht runter ... 19 Uhr wird er bettfertig gemacht und gegen 19:30 ist er inzwischen in der Regel im Bett und schläft spätestens um 20 Uhr ...

bis dahin hat es aber auch sehr lange gebraucht, bis September oder so war er vor 22 Uhr nicht ins Bett zu bekommen, ablegen war die reinste Katastrophe, nur im Arm eingeschlafen, oft nur mit laufen abends, 30 min durchs Schlafzimmer runden drehen, Tagschläfchen gingen auch kaum, obwohl er hundemüde war, er hat sich von Geburt an gezwungen wach zu bleiben ... inzwischen können wir mit ihm ins Bett gehen, ihn in sein Bett legen kuscheln und er schläft dann so ein, bei allen drei Schläfchen ... die Nacht selbst war dann bisher das Problem ... aber toi toi toi seit vier Tagen

achso, raus gehen wir 1 bis 3x am Tag, kommt auf die Länge der Schläfchen an, weil dann ja noch die Mahlzeiten dazwischen sind, sitzen, kuscheln, der Kampf beim Windelwechsel ... die Zeit fliegt