schlafen = machtkampf

hallo zusammen,
mein sohn treibt mich manchmal zur weissglut (naja... nicht ganz so schlimm...).
wenn er nachts aufwacht und den schnuller möchte, kann er anschließend nur einschlafen wenn er meine hand hält ... ich kann auf keinen fall den raum verlassen - dann wird er wieder wach und schreit wie am spiess. ich müsste ca.30 min. warten bis er gaaaanz tief wieder eingeschlafen ist ...

tagsüber einschlafen ist auch ein drama - alleine einschlafen wird wohl niiiiieee klappen...

ich denke wirklich es ist manchmal nur ein machtkampf... natürlich könnte er ganz gut auch ohne meine nähe schlafen (ab und zu klappt es ja auch - auf dem arm einschlafen will er nie) - und bei diesem machtkampf verliere oft ich - weil ich dann natürlich da bleibe und warte bis ich gehen "darf".
meint ihr er wird dadurch in seiner meinung gestärkt, dass wenn er schreit jemand da bleibt???

sorry ist etwas lang geworden...
wie ist das bei euch so???

lg
tine und sohnemann (7 monate)

1

Hallo Tine,

nein, ich glaube nicht, das er in seinem Machtkampf bestärkt wird, nur weil Du Dich um ihn kümmerst und auf seine Bedürfnisse eingehst.

Und natürlcih klappt es mal und mal klappt es nicht. Du schläfst doch auch mal besser und mal schlechter ein, oder ist das bei Dir immer gleich.

Und mal ganz nebenbei:
Kennst Du ein Schulkind, welches nachts nicht alleine schläft?

Ich nicht...und meine haben alle bei mir geschlafen, mit Hand in der Hand oder auf dem Kopf.

einen liebn Gruß
Iris

2

Hallo,
in dem Moment, wo Du das Gefühl hast, dass Schlafen ein Kampf ist, läuft etwas falsch. Denn das ist Dein Gefühl, so etwas wie "Macht" kennen Babys in dem Alter nicht. Sie drücken nur einfach völlig ungefiltert das aus, was sie fühlen und was sie brauchen. Wir Erwachsenen haben das "unter Kontrolle", wir können Bedürfnisse verschieben, auf die Uhr schauen, uns auf "später" besinnen. Ein Baby kann das nicht. Er weiß nicht, dass Du 30 Minuten genervt neben ihm sitzt und seine Hand hältst.
Wie sagt Jesper Juul in seinem Buch: Der Prozess ist wichtiger als der Inhalt. Soll heißen, wenn Du mit dem wie es jetzt läuft nicht zufrieden bist, dann musst Du den Ablauf ändern. Was Du machst ist relativ egal. Braucht Dein Sohn Deine Nähe nachts, dann wäre es für alle die beste Lösung, wenn er direkt bei Dir schläft, zB. in einem Babybalkon oder bei Euch im Zimmer und sein Bett direkt daneben. Dann bist Du verfügbar, ohne aufstehen zu müssen. Davon hat jeder was.
Und glaub mir, auch diese Zeit geht vorbei! Das Bedürfnis nach Nähe lässt nach, spätestens wenn Dein Sohn eine Ahnung davon hat, wenn Du sagst "Mama ist nebenan". Aber es macht keinen Sinn, jetzt etwas von ihm zu erwarten, was er einfach nicht leisten kann.

3

Jein, nachts kann er quengelig sein und braucht Streicheleinheiten, damit er wieder einschläft, wenn er nicht sofort beim Stillen einnickt.

Diese Nacht war er eine Stunde wach und nörgelte, bis er - meine Hand an seiner Wange, mein Arm von ihm umklammert - einschlief ... und ich Sekundenspäter auch.

Er schläft eben neben mir.

Gleiches Bedürfnis, anderes Arrangement.

4

Hallo Tine !
Da läuft wirklich was falsch bei Euch. Dein Sohn ist 7 (!) Monate alt und Du denkst, er will einen "Machtkampf" gewinnen #kratz
Wer hat Dir denn diesen Quatsch erzählt ? Deine Oma ?
In diesem Alter tritt typischerweise die Trennungsangst auf, da die Kleinen Distanzen eher einschätzen können und merken, daß die Mutter sich entfernen kann, ohne daß sie etwas dagegen tun können - außer Schreien !
Er hat einfach Angst, daß Du weggehst und nicht mehr zurückkommst, das ist völlig normal in diesem Alter und kein Machtkampf !!
Bei meinem Sohn fängt das auch langsam an, da er gerade Krabbeln übt, also mobiler wird und deshalb erkennt, wie schnell ich weggehen kann. Vorher konnte er von alleine einschlafen, jetzt "muß" ich immer bei ihm bleiben (ich mache das allerdings gerne, weil ich ihm Sicherheit und Vertrauen geben möchte), Händchen halten und warten, bis er die Augen geschlossen hat. Dann streichle ich nochmal seinen Kopf und gehe aus dem Zimmer.
Unsere Tochter hat 18 Monate lang "Schlafbegleitung" gebraucht, dann wollte sie von sich aus alleine schlafen !
Wenn Du nicht bei ihm sitzenbleiben möchtest, ist das allein Dein Problem, aber keine böse Absicht Deines Sohnes !
Wir haben Nevio im Beistellbett an unserem Bett, somit muß ich nachts nicht aufstehen, sondern lege einfach meine Hand zu ihm rüber und streichle ihn, wenn er sich alleine fühlt oder Angst hat.
Unsere Tochter bekommt auch immer noch Kuscheleinheiten, falls sie mal nachts aufwacht (kommt sehr selten vor) und ich käme nie auf die Idee, ihr das zu verweigern.
Liebe Grüße und denk mal drüber nach, wie klein Dein Sohn noch ist,

Katrin mit Emilia-Sofie (25 Monate) und Nevio (5,5 Monate)