Komme einfach nicht mehr zurecht

Hallo Ihr Lieben,
irgendwie gehts mir pshychisch immer schlechter. Ich komm im Alltag einfach nicht mehr zurecht :-(. Muss vielleicht mal die Vorgeschichte erzählen. Hatte im April 2007 eine sehr schwere Geburt. Mein Sohn wurde einen Tag nach der Geburt von mir getrennt, da es ihm gar nicht gut ging. Er wurde 30km weiter in eine Kinderklinik verlegt. Ich durfte ihn nur ein paar Stunden am Tag sehen:-(, da ich Kaiserschnitt hatte. Die Anfangszeit war sehr schwer, es klappte auch nicht mit dem Stillen und er hat sehr viel geschrien :-(.
Im Oktober erlitt ich eine Fehlgeburt in der 12 SSW. (hatte schon Anfang 2006 in der 9SSW eine) Das Kind wurde untersucht und es litt am Downsyndrom. Es folgten Untersuchungen bei mir und meinen Mann, ob wir das Gen nicht weitergegeben haben. Wir erfuhren, dass es ein Junge war :-). Morgen findet jetzt die Bestattung statt und am Samstag wäre ET gewesen. Seit Monaten kann ich kaum mehr schlafen, hab total abgenommen und komm nicht mehr klar. Ich will einfach alles nur vergessen und am liebsten wegrennen :-(. Mein Mann hilft mir, wo er kann und er meint, er möchte einfach nur, dass es mir wieder gut geht und ich mich auch wieder über was freuen kann. Aber wie ?? Wie komme ich aus dem Loch raus ??

LG

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Hallo,

vielleicht solltest Du dich sozial irgendwo engagieren, um zu sehen wie gut es Dir geht mit Deiner Familie. Es sind doch alle gesund und Deine Ehe scheint zu funktionieren. Eine FG kann jedem passieren. Vielleicht suchst Du Dir auch beruflich ein neues Ziel, das Dir wieder Ehrgeiz gibt. Der Kinderwunsch sollte in Deiner Situation zu Nebensache werden, dann klappt es auch wieder. Du hast noch 7 Jahre Zeit Kinder zu bekommen. Meine Mutter hatte mit 39 eine FG im 4. Monat und mit 41 bekam sie gesunde Zwillis. Das Schicksal hat es mit Dir gar nicht soo schlecht gemeint.

LG Di

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Hallo Di,
ich nimm seit 4 Monaten wieder die Pille und ein Kinderwunsch besteht zur Zeit nicht. Habe im Moment 2 Berufe und mache zur Zeit auch noch die Meisterausbildung. Ich glaub an beruflichem Ehrgeiz fehlt es mir nicht !!

LG

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Hi Mela,

ich kann Deine Situation ganz gut verstehen. Mir erging es ähnlich. Nach der Frühgeburt mit Todesfolge unserer Tochter Sophia im Jahr 2007 erlitt ich zu allem Überfluss im Jahr darauf eine Eileiter-SS. Die Ärzte konnten den betroffenen Eileiter zwar erhalten, sagten mir aber auch klar, dass die Gefahr einer erneuten Eileiter-SS groß wäre. Für mich als verwaiste Mutter brach eine Welt zusammen. Ich war auch soweit wie Du, ich wusste ich bin im tiefen Loch, aber ich wusste nicht wie ich raus sollte. Als ich zu meinem Hausarzt ging und dort in Tränen ausbrach überwies er mich zu einem Psychologen. Ich war bis dahin noch nie therapiert worden und hielt rein gar nichts davon. Trotzdem habe ich eine Woche später angerufen und einen Termin vereinbart - und eine einjährige Therapie gemacht. Seitdem bin ich wieder mit mir im Einklang, verstehe es besser mit dem Tod meines Kindes umzugehen und Freude am Leben zu haben.

Trotz vorangegangener Eileiter-SS bin ich nun wieder schwanger und wir bekommen nun noch eine Tochter.

Ich weiß, dass eine Therapie nicht jedermanns Sache ist, aber ich kann Dich nur dazu ermutigen es zu probieren. Zudem haben mir kleine Rituale - der regelmäßige Gang zum Grab, abendliches Sprechen mit Sophias Foto, etc - sehr viel Sicherheit im Alltag gegeben.

Ich hoffe, dass Du Deinen Weg findest. Es tut mir sehr leid, dass es das Schicksal auch mit Dir und Deiner Familie nicht so gut gemeint hat.

Beste Grüße und viel #klee

Niki mit Sophia und #stern im Herzen und Püppi 31.SSW

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Hallo Niki,
vielen Dank für Deine Antwort. Werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen. Mir ist es aber ziemlich peinlich darüber zu reden. Es verstehen auch nicht alle, manche sagen sogar, stell dich nicht so an.
Ich wünsche Dir für Deine Schwangerschaft noch alles Gute.

LG

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Hallo Mela,

ich bins nochmal kurz. Ich finde es furchtbar wenn andere Leute meinen Deine Situation einschätzen zu können und solche Kommentare abgeben. Lass Dich dadurch nicht verunsichern. Jeder Mensch ist anders, und solche Ereignisse müssen einfach verarbeitet werden damit man in Zukunft besser leben kann. Nach dem Tod von Sophia hörte ich sogar von Bekannten: Ach, Du bist noch so jung, Du kannst noch soviele Kinder haben.
Diese Leute haben nichts verstanden. Meine "Jugend" und die Zeit, die mir zu Kinderkriegen bleibt, hat nichts mit Sophias Tod zu tun. Gerade die älteren Generationen leben nach dem Motto: Nicht soviel dran denken und einfach weitermachen. So wurde es damals ja auch getan und man lebte damit. Ich finde das nicht gut. Du hast keinen Grund Dich für irgendetwas zu schämen, und das "Drüber reden" ist sehr wichtig.

Alles Gute
Niki

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Also ich will ja deinen Fall nicht verharmlosen. Was du durchgemacht hast ist sicherlich nicht einfach. Schau mal wie viel schlechter es anderen geht. Meine kleine wurde zu frueh geboren und lebte nur 9 Stunden weil es in dem KKH keinen Brutkasten und Beatmungsgeraet gab. Ansonsten haette sie ueberlebt. Kannst ja mal meine VK anschauen. Ich dachte auch mein Fall waere der schrecklichste von allen. Als ich dann hier im Forum noch Frauen antraf die viel schrecklicheres durchmacghten als ich selbst. Wenn du das liest, dann geht es dir wieder besser.
Danke Gott dafuer dass du deinen kleinen in den Armen halten kannst. Suche dir neue Hobbies oder orientiere dich beruflich weiter, das hilft.

LG Xaidoo

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Hallo Mela,

ich kann dich gut verstehen, ich hatte im vergangenen Jahr 2 FGs. Ich bin schon 41 Jahre alt und mir läuft die Zeit davon. Ich leide sehr unter dem drängenden Kinderwunsch und den Erlebnissen aus dem letzten Jahr. Glücklicherweise haben wir schon einen Sohn, aber ich hätte so gern ein zweites. Ich lasse mir jetzt auch helfen, habe schon früher gute Erfahrungen mit einer Gesprächstherapie gemacht und werde jetzt wieder hingehen. Finde daran gar nichts Schlechtes, leider wird es sehr tabuisiert und niemand spricht darüber.

Christiane

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Hallo!

Ich habe Fehlgeburt 05, Eileiterschwangerschaft 06, Zwillingstodgeburt 09 aber auch eine gesunde Tochter.
Ich denke auch immer wieder nach und leide innerlich sehr aber ich versuche mir immer zu sagen, das Leben ist so und es wird einen Sinn haben.

Aber zu dir: Suche dir doch mal profesionelle Hilfe, daß ist doch heute keine Schande mehr und ich denke das kann wirklich helfen. Manchmal kann einfach der Familienkreis nicht mehr helfen. Ich würde es einfach versuchen!!! Irgendwie mußt du da raus kommen um für deine Lieben da zu sein! Versuche alles damit es dir besser geht! Fühl dich mal #liebdrueck

Goldstaub meine Sternchen und Annabell die mir immer wieder zeigt, dass es so schöne Momente im Leben gibt!