Stille Geburt unserer Emma - 16. SSW

Ihr Lieben,

leider habe ich nun auch ein Sternenkind am Himmel, welches immer über uns wachen wird.

Nach 2 Jahren Kinderwunsch (wir haben Gott sei Dank schon eine gesunde, wundervolle Tochter) und 4 Frühaborten in dieser Zeit (jeweils 5.SSW) war ich nun im November 2010 erneut schwanger - und begann erneut zu hoffen.

Da bei mir eine Blutgerinnungsstörung (Faktor II Mutation) nach den Aborten festgestellt wurde, habe ich seit Beginn der SS Fragmin p forte gespritzt. Es war eine wundervolle Schwangerschaft - unsere Maus wuchs von Tag zu Tag, Woche zu Woche. Alles war perfekt - bis zum 17.01.2011 - dem Ergebnis des Erstsemesterscreenings. #zitter

Ich hatte ein adjustiertes Risiko für ein Kind mit Trisomie 13/18 von 1:2 - ein Alptraum begann, der sein Ende am 02.02.2011 fand. #schock Man schickte uns zur Feinsonographie, wo Auffälligkeiten am Herzen, an den Nieren und am Gehirn festgestellt wurden. Ich ließ eine Chorionzottenbiopsie machen, die am 24.01.2011 gewissheit brachte - unsere Tochter leidet an Triploidie - nicht lebensfähige Chromosomenstörung.

Wir entschieden uns nach 5 Tagen Bedenkzeit für eine Beendigung der Schwangerschaft.

Nun habe ich es überstanden und bin seit Mittwoch abend ca. 20 Uhr wieder zu Hause.

Ich kam am Montag morgen gegen 9 Uhr ins Uni-KH, nach langem Aufnahmegespräch, Blutabnahmen etc. konnten wir am Abend gegen 18.30 Uhr mit Cytotec (Tabletten) beginnen, ich bekam zunächst alle 4 Std 1/2 Tablette, auch nachts. Ab dem kommenden Morgen, den Dienstag, wurde die Dosis auf 1 ganze Tablette alle 4 Std erhöht. Es begann am Mittag mit leichtem Ziehen im Unterleib, ab nachmittags leichte Schmierblutungen.

Am Dienstagabend gegen 19 Uhr fingen starke Unterleibsschmerzen (Ziehen, Wehen) an, die in immer kürzeren Abständen kamen und gingen, hinzu kamen stärkere Blutungen. Ich wurde panisch. Mein Mann war gerade gegangen (er kam mich immer nach der Arbeit kurz besuchen, ist dann heim zu unserer Tochter gefahren, um sie von den Großeltern abzuholen).

Ich kam an den Tropf, bekam eine Infusionslösung, die sofort wirkte und alle Schmerzen waren verschwunden. Die Blutungen blieben. Ich konnte schlafen bis Mittwoch morgens gegen 06.30 Uhr.

Die Tablettendosis wurde nun auf 2 erhöht alle 4 Stunden. Ich muss dazu sagen, dass ich großes GLück sowohl mit dem Klinikpersonal als auch mit meiner Zimmernachbarin hatte (sie hatte eine Bauch-OP hinter sich, ein Myom wurde entfernt), jedoch hatte sie auch vor 5 Jahren eine Totgeburt im 7. Monat erleiden müssen und sie war die größte Stütze für mich. Sie war immer für mich da.

Sie tröstete mich, und obwohl das Klinikpersonal mich ab Dienstag in ein Einzelzimmer legen wollte, lehnte sie dieses ab und ich musste nicht alleine bleiben. Katja blieb im gleichen Zimmer. Das machte mich ungemein stark.

Mittwoch morgen kurz vor 11 Uhr war ich auf Toilette und spürte ohne jeglichen Schmerz einen Druck nach unten und ich war mir sicher, das ist es nun - mein Baby. Ich schaute nicht, hatte Panik und Angst, klingelte auf dem Notknopf, woraufhin die Schwester sofort erschien, nachschaute und nur noch nickte!!

Ich hatte es geschafft. Mein Baby kam ohne Schmerzen, ohne Vorankündigungen am Mittwochmorgen, den 02.02.2011, um 11.05 Uhr zur Welt. Und sollte diese doch niemals kennenlernen.

Man holte die Ärztin, diese lagerten mich aufs Bett, nabelten ab und brachten das Baby zunächst in einen anderen Raum!! Katja war da und fragte mich, willst du nicht dein Mädchen sehen?? Ich rief ja - die Ärztin sagte, sie machen sie in Ruhe fertig und nach der Ausschabung (die direkt im Anschluss, ca. 45 min später erfolgte) konnte ich als ich wieder erwachte gegen 13 uhr mein Baby sehen!!!!

Emma - 13 cm, 45 gramm wunderschön. Gebettet in ein Körchen, zugedeckt mit einer gehäkelten gelben Decke. Ich hatte Zeit sie zu sehen, sie sah so zart und zerbrechlich aus. Niemals werde ich sie vergessen. Für immer in meinem Herzen. Mein Sternenkind. Ich war stolz in diesem Moment. Unglaublich stolz!

Sie lächelte. Sie ist glücklich, da wo sie jetzt ist. Ich hoffe, sie hatte keine Schmerzen. Leider sagte man mir nicht, ob sie noch gelebt hat, Kindsbewegungen habe ich seit Samstag nicht mehr verspürt. Leider wurde kein US mehr im KH gemacht um zu sehen, ob sie noch lebt.

Meine Emma. Ich habe ein foto von ihr bekommen und eine Karte mit Fußabdrücken. Ich liebe diese Karte. Ich habe ihren Vornamen eingetragen und wann immer ich von ihr erzähle ,erzähle ich von meiner Emma.

Emma ich danke Dir für wundervolle 16 Wochen. Für jeden einzelnen Tag. Ich habe dich geliebt von Anfang an und werde es immer tun. Wir werden dich nie vergessen. Dein Papa kam am Nachmittag und hat sich auch von Dir verabschiedet.

Ich versuche ins Leben zurückzukehren. Ich versuche nach vorn zu sehen. Ich habe am kommenden Dienstag einen Termin bei einer Psychologin, meine FAin hat sie mir empfohlen und ich werde den Termin dankbar annehmen.

Ich hoffe so sehr, noch einmal das WUnder SS erleben zu dürfen mit allem drum und dran, mit Schmerz und Freude, mit Lachen und Weinen. Ich bin mir sicher, in ein paar Monaten bin ich wieder bereit dafür. Nie hätte ich gedacht, dies zu schreiben oder zu sagen, doch mein Kinderwunsch wurde dadurch nicht vollends zerstört.

LG Johanna (33 Jahre) mit 4 #stern #stern #stern #stern und 1 besonders großen und hellem Stern unserer Emma #stern

Wir werden Dich nie vergessen! Und wir werden die Hoffnung nie aufgeben, doch noch irgendwann ein gesundes Baby zu bekommen!

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hallo,

woher nimmst du dir die kraft so darüber zu reden???

Ich beneide dich sehr, ich würde es nie schaffen so zu reden.

Für mich wär es ein alptraum mein kind still auf die welt zu bringen, ich wär richtig untergegangen.


ICh wünsche dir alles gute



und eine #kerze für deine tolle Emma

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Hallo,
nach dem tot meiner Tochter geb.27 Woche hat mir gerad das aufschreiben sehr geholfen.Ich wäre sonst an meiner Trauer erstickt.

Eine #kerze für deine kleine emma!

Nadine

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Hallo

genauso habe ich auch mal gedacht. Meine Kollegin hat eine Woche vor meiner stillen Geburt in der 22 Woche, von einer Freundin erzählt, die ihr Kind still geboren hat. Damals sagte ich: Ich würde das Baby nie normal auf die Welt bringen, ich würde auf einen KS bestehen... Tja eine Woche später war ich in der gleichen Situation. Bei uns waren alle Untersuchungen unauffällig. Es gab keine Anzeichen. Ich ging zur VU und mir wurde gesagt, mein kleiner Schatz lebt nicht mehr. Du glaubst gar nicht, was ein Mensch in so einer Situation alles aushalten kann.
Auch ich hatte Hilfe durch meine Hebamme, meinen zwei Kolleginnen. Ich durfte Reden. Und genau das hat geholfen. Ich kann die TE absolut verstehen. Sie schreibt, weil es hilft.
Auch ich konnte mir das eine oder andere anhören. Meist natürlich hinterm Rücken. Jeder geht anders mit seinen Schicksalen um. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, es soll nur Helfen zu verstehen.

Ich habe gelernt: Beurteile niemal eine Situation die man nicht selbst erlebt hat.


Für Emma#kerze
Für Levin#kerze

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Ich zünde eine #kerze für deine kleine Emma an

Ich musste unsern Sohn Marian vor knapp 4 Jahren auch in der 16 SSW gehen lassen und mir tat es damals super gut, darüber zu reden oder zu schreiben!

Auch heute noch gehört er einfach dazu!

Ich wünsche dir, dass die Zeit dir hilft damit zu leben!

LG little2007 mit Marian fest im Herzen

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Liebe Johanna, es tut mir sehr leid was dir passiert ist. Bewahre dir diese Erinnerungen und die Freude Emma gehabt zu haben. Es wird dir hoffentlich viel Trost spenden.
VlG Dani´
zwei an der Hand, Helen und Marie im Sternenhimmel und #stern#sternim Herzen

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Mein Beileid...
als ich meinen Tamme in der 20. Woche still geboren hatte, konnte ich auch so offen darüber reden...ich habe gedacht ich bin gut davor. Viel später bin ich in ein Loch gefallen...Jetzt bin ich aber wohlauf und es geht mir wirklich gut... Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, alles Gute
LG #liebdrueck

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Liebe Johanna,
deine Text geht mir tief unters Herz. Man spürt wie sehr du Emma liebst.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Menschen, die euch immer wieder zuhören, wenn du von Emma erzählen willst.
#kerze für Emma
Sasa (mit Julian *+ 07.02. in der 21. SSW)

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Es tut mir so unendlich leid, dass du das mitmachen musstest.

Ich zünde auch eine #kerze für euren kleinen Schatz Emma an.

#liebdrueck

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Es tut mir so unendlich Leid.
Ich habe meine Kleine Maus in der 22SSW still zur Welt gebracht, auch wir haben erfahren das sie Krank ist,und viele OP´s nach der Geburt gebraucht hätte, hätte sie die als Frühchen überlebt, ist fraglich...

.... wir hatten auch 1Wo Zeit, nach der Diagnose uns zu entscheiden, gingen von Arzt zu Arzt und hörten uns viele Meinungen an, doch es kam anders.Unsere Maus- Mia Isabella- entschied sich selber zu gehen, ich bekam Wehen und der MuMu war auf einmal schon auf.....
Jetzt ist das ganze fast 8Wo her, und ich bin unendlich traurig.Aber ganz ehrlich, bin ich erleichtert das sie uns die Entscheidung abgenommen hat- ich hätte keine Treffen können, nein, das könnte ich nicht....

Finde es toll das du so offen darüber redest, ich mach das auch und es tut so gut.

Sie wird immer bei euch sein, und ich finde es klasse,das du dich nicht entmudigen läßt.Laß dich mal ganz feste drücken.

LG
Diana mit AS+CM an der Hand und 3#stern fest im Herzen (und auch einen ganz hellen Stern (Mia Isabella))

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Hallo

mir kamen die tränen als ich das las...ich ziehe echt ein hut..das du deinen mut nicht aufgibst.. und stark bleibst..

ich wünsche dir alles gute.. und eine #kerze für deine emma

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Liebe Johanna,

ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute für die kommende Zeit!

LG Stern73