Schwangerschaftsabbruch 16. Woche :-(

Hallo,

bei meinem Baby wurde eine Chromosomenstörung festgestellt.

Ich soll es normal gebähren und habe große Angst davor.

Ein Paar dinge zum Ablauf habe ich im Internet schon gefunden.....

Wie lange dauert so eine Einleitung (habe schon eine Tochter, 6 J.)?
Sind es starke Schmerzen?

Bitte helft mir!

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Liebe Brieselang,

da hilft Schönreden nicht viel - ja, die Schmerzen sind da (gut, wenn der oder die Kleine rauskommt, ist das wahrscheinlich nicht so schlimm wie bei einer normalen Geburt - sind ja noch so winzig zu dem Zeitpunkt - aber die Wehen sind halt genauso da wie bei einer normalen Geburt).
Du wirst sicherlich Schmerzmittel bekommen, aber es kommt ja auch der psychische Druck hinzu: du weißt, dass Du ein Kind in den Tod gebären wirst und das ist nicht leicht.
Ich kann Dir aber eines empfehlen - nimm Dir danach die Zeit, dich von dem Pimpf zu verabschieden. Das ist die einzige Erinnerung, die Du danach an den oder die Kleine haben wirst und dies wird das Bild sein von deinem Kind, das sich in deinem Kopf festprägen wird - und so unglaublich es klingt: für mich ist dieses Bild eine schöne Erinnerung, die all die "Nebenwirkungen" verblassen lässt.
LG und keine Angst - Du schaffst das!

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Hallo,

es tut mir sehr sehr leid. #liebdrueck

Leider kann Dir wohl niemand die Angst vor dem Tag nehmen. Ich habe am 02.08.12 auch in der 16. SSW unser Kind still geboren. Wir haben uns auch wegen einer Chromosomenstörung zum Abbruch entschieden.

Wie stark die Schmerzen im Vergleich zu einer "normalen" Geburt sind, kann ich nicht sagen, da es meine erste Schwangerschaft war. Für mich waren die Schmerzen kaum auszuhalten, aber ich habe Schmerzmittel bekommen.

Wie lange es dauern wird, ist wohl auch von Frau zu Frau unterschiedlich. Zunächst habe ich 1x Mifygene bekommen und danach sollte ich wieder nach Hause. Ein sehr mulmiges Gefühl. Ich sollte eigentlich erst zwei Tage später wieder kommen, aber ich bin schon am nächsten Tag hin, weil mir furchtbar schlecht war. Am nächsten Tag wurden mir morgens um 08.00 Uhr die ersten Tabletten gegeben und dann alle 3 Stunden weitere Tabletten. Die Schmerzen setzten sehr schnell ein und leider auch die dazugehörigen Nebenwirkungen. 10,5 Stunden später war alles vorbei und ich musste in den OP.

Auch ich kann Dir nur raten, Dich von Deinen Kind zu verabschieden. Es ist nicht schlimm, es wird wunderschön sein.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für das Bevorstehende.

LG

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Hallo brieselang,

erstmal möchte ich dir sagen wie leid es mir für dich tut und wünsche dir sehr viel kraft, bei mir sollte ursprünglich eine AS gemacht werden habe aber durch die Medis die ich dafür mitbekommen habe das Kind zuhause bekommen, ich hatte Wehen das ging etwa eine 3/4 std so bis die Fruchtblase geplatzt ist und das Kind kam. Ich kann dir da nichts schön reden die schmerzen dabei werden dein kleinstes problem sein, such dir etwas woran du dich festhalten kannst bei mir waren es meine Kinder, die haben mir geholfen das ganze zu überstehn.

Viele liebe grüße und ganz ganz viel kraft

LG

Bibi mit melissa mercedes 10J, Janine 8J und Sternchen im Herzen

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Liebe Brieselang,

es tut mir sehr leid, dass auch Du diesen schweren Weg gehen musst. Eine #kerze für Euer Kind, das nicht leben kann.

Im Juni habe ich unsere Tochter in der 24. SSW still geboren. Sie war auf Grund eines Chromosomendefektes sehr schwer krank und starb im Mutterleib. Zwei Tage nachdem festgestellt wurde, dass kein Herzschlag mehr da ist, wurde die Geburt eingeleitet.

Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Die Geburt wird schmerzhaft werden, vielleicht sogar schmerzhafter als bei Deiner Tochter. Bei mir war es jedenfalls so. Mag sein, dass die fehlenden Glückshormone es so haben wirken lassen. Im nachhinein betrachtet hätte ich mir eine PDA geben lassen sollen, aber dafür war es dann schon zu spät. Bei meiner "Großen" hatte ich das nicht gebraucht.
Wie lange es dauert ist sehr unterschiedlich. Bei mir ging es recht schnell. 13 Stunden nach Beginn der Einleitung war unsere Kleine da. Aber es kann sich auch über 2 - 3 Tage hinausziehen - vor allem, da Euer Kind noch lebt. Denn dann ist der Körper oft nicht so leicht bereit, es herzugeben.

Verabschiede Dich von Deinem Baby. Wenn Du magst, besorg noch Dinge, die Du ihm mit auf die letzte Reise gibst. Eine Decke zum einwickeln, ein Kuscheltier, ein Bild von Dir und Deiner Familie mit einer Widmung und Grüßen. Scheue Dich nicht, evtl. auch Fotos zu machen und Dein Kind in den Arm zu nehmen. Wir haben für unsere Tochter auch einen Keilrahmen farbig grundiert und darauf im Krankenhaus Hand- und Fußabdrücke machen lassen. Ich habe den Rahmen durch Namen und die "Geburtsdaten" ergänzt und er hat einen Ehrenplatz in unserem Wohnzimmer.

Für die kommenden schweren Tage und Wochen wünsche ich Dir von Herzen alles Gute! Schaffe Dir Erinnerungen, die sind so unglaublich kostbar in Zukunft. Und ich wünsche Dir, dass Du im Krankenhaus eine gute Betreuung und Begleitung durch eine Hebamme erfährst.

Klatschmohn

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Es wird eine ganz normale Geburt werden...mit einem Unterschied...du kannst dein Baby nicht mit nach Hause nehmen.

Deshalb sammele Erinnerungen soviele wie du nur kannst.Nach der Beerdigung sind diese Dinge wie ein großer Schatz...das ist das einzigste was uns bleiben wird von unseren Kindern.

Keine Angst vor den Schmerzen...irgendwie macht dies das ganze real.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Tag...

....und ein Abschiedskuss für dein Mäuschen.

Traurige Grüße Daniela

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Hey, ich kann dich sehr gut verstehen, mir gings vor nichtmal 2 Wochen auch so.
20.Woche hatte ich Termin, und das Herz schlug nicht mehr.

Falls du meine Geschichte nachlesen möchtest, wegen ablauf und so, dann hät ich dir hier die Adresse: http://sternenkindlevi.jimdo.com/

LG caro

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Ich danke euch vielmals für die Beiträge. Sie zu lesen hat mir geholfen.
Geute habe ich noch erfahren, dass davon auszugehen ist, das das Kind schon im Mutterleib sterben wird. Es hat eine riesige Flüssigkeitsansammlung am Rücken....da werden wohl noch andere Diagnosen folgen.

Es klingt komisch.....aber meinem Mann und mir geht es mit dieser Diagnose besser als wäre es "nur" Trisomie 21. Wir versuchen es so zu sehen, dass wir unserer Tochter helfen und sie auf dem letzten Weg begleiten.

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Hallo,

ich kann mich den Vorschreiberinnen nicht ganz anschliessen.

Ich habe dreimal entbunden und meine stille Geburt (30.SSW, war die 2.) war die ruhigste und irgendwie auch schoenste, auch wenn sie gleichzeitig natuerlich traurig war. Schmerzen hatte ich ueberhaupt keine, hatte eine PDA . Mit Schmerzmitteln wurde grosszuegig umgegangen, die PDA war gerade so stark, dass ich die Wehen spuerte, und auch gut mitpressen konnte. Es ging irgendwie alles viel kontrollierter ab.
Mein Kind war bereits verstorben und das gab uns Zeit, uns darauf vorzubreiten, soweit das moeglich ist. Vielleicht haben wir es deshalb so "positiv" empfunden.

Wir haben unser Kind auch mit nach Hause genommen bis zur Beerdigung, allerdings viel das ganz normal unter das "Aufbahren von Toten", da wir ueber die 24. Woche hinaus waren. Ich weiss dass das in Deutschland unueblich ist, aber ist es denn verboten? Auch das hat uns sehr gut getan.

Deine Erleichterung kann ich nachvollziehen. Bei uns stand irgendwann zur Diskussion ob die Schwangerschaft abgebrochen werden muesste, wegen der zunehmenden Erkrankung der Mutter. ALs unser Sohn, fuer den es so oder so keine Chance gab, uns diese Entscheidung abnahm, spuerte ich auch so etwas wie Erleichterung. Ich glaube, haette ich entscheiden muessen, haette ich mich immer gefragt, "was waere gewesen, wenn..."

Eure Einstellung klingt fuer mich ganz richtig. ALles Gute und viel Kraft in den naechsten Tagen/Wochen.

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