MA und AS in der 11. SSW/ wie geht ihr damit um?

Hallo ihr Lieben!

erstmal an alle mein aufrichtiges Mitgefühl. Jeder der hier in dem Forum stöbert, hat wohl mindestens ein Baby verloren :/

Es war am letzten Donnerstag in der 11. Woche keinen Herzschlag mehr zu sehen bei unserem Baby und am Montag hatte ich die AS.

Ich fühle ich mich leer und alles um mich herum kommt mir so sinnlos vor. Die einzigen beiden Gründe am Morgen zu lächeln und aufzustehen, sind mein 2-jähriger Sohn und mein Mann. Ich bin sicher die kleine Seele kommt zurück und wir haben auch ein ganz wunderbares Abschieds-/ Bis-bald- Fest "gefeiert", um irgendwie auf Wiedersehen zu sagen, aber ich weiß noch nicht wie ich mit der Trauer umgehen soll?!

Mein Mann und ich reden viel und er hält mich wenn ich weine, aber wie habt ihr zurück ins Leben gefunden? Ablenkung, Spaß mit Freunden und Familie, Arbeit?

Ich denke: "hey, Reiß dich zusammen- es war noch so früh!" dennoch habe ich mich schon voll und ganz aufs Schwanger sein eingestellt und drauf gefreut, erneut Mama zu werden.

Woher wusstet ihr, dass ihr die Fehlgeburt verarbeitet habt und wie lange hat es gedauert? Woher wusstet ihr, wann ihr bereit wart noch einen Anlauf zu versuchen? Kann man angstfrei sein bei einer neuen Schwangerschaft? Wie habt ihr die Fehlgeburt verarbeitet?

Lg mai

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Das könnten genau meine Fragen sein. Ich hatte heute eine Ausschabung in der 10. Woche. Und im November einen natürlichen Abgang in der 6.Woche. Ich hätte so gern noch ein zweites Kind aber im Moment unvorstellbar.

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Oh je du arme! Tut mir leid, dass du zwei Sternchen im Herzen hast! Ich hoffe die OP hast du gut überstanden und du erholst dich auch seelisch bald!

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Die Op war zum Glück nicht so schlimm wie gedacht. Was das seelische angeht wird man die nächsten Tage sehen, heute ist alles noch so unwirklich. Ich wünsch dir das du bald dein zweites gesundes Baby im Arm halten kannst.

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Hallo, tut mir leid, dass du das erleben musstest.
Wir haben auch bereits ein Kind und das zweite in der 10. Woche verloren. Mir ging es auch sehr schlecht, aber mir hat die Aussage meiner FÄ geholfen. Sie sagte: Die Natur lässt kein gesundes Kind gehen. "Irgendetwas hat also nicht damit gestimmt. Und die Natur hat das so entschieden. Hättest du es bei der Feindiagnostik entscheiden wollen?"
Diese Aussage lässt mich das Erlebte noch mal anders sehen. Ja, es ist Sch..., dass ich das Kind nicht behalten durfte und ich schwanke zwischen Wut, Trauer und Selbstmitleid. Aber ich bin auf der anderen Seite so dankbar, dass ich nicht diejenige sein musste, die entscheidet, ob es leben darf.

Vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen?!
Alles Gute für dich!

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Hallo! Danke für die liebe Nachricht. Dir auch mein Mitgefühl für das Erlebte!

So denken wir über das Ganze auch, dennoch bin ich natürlich traurig und hoffe, dass ich damit bald lerne umzugehen. Dankbar, die Entscheidung nicht selbst treffen zu müssen sind wir! Definitiv!

Wir wissen wir können auf die Natur vertrauen und werden es auch sicher nochmal irgendwann versuchen. Hoffentlich können wir alle dann angstfrei in die neue Schwangerschaft gehen! Lieben Gruß und einen schönen Abend für dich! Danke nochmal!

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Hallo, eine #kerze für all unsere Sternchen.

Ich War lange nicht mehr hier in diesem Bereich von Urbia. Ich habe mein #sternChen auch in der 11. Woche gehen lassen müssen nach MA, gab es eine komplikationslose As. Das Gefühl der Leere hielt lange an bei mir und auch der Mut eine neues zu wagen brauchte etwas Bis er kam , doch er kam und blieb und auch wenn die folge SS die bis zu 20. Woche nervenraubendeste gewesen ist, (denn ab diesem Zeitpunkt gab ich ihre Bewegungen gespürt und wusste sie ist bei mir) möchte ich die nicht missen und es ist eine wunderbare kleine Tochter dabei herausgekommen und regelmäßig zünden wir immer eine #kerze für unseren kleinen unbekannte Schutzengel im Himmel an.

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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und möchte euch meine Erlebnisse schildern. Es tut mir sehr leid, dass so vielen Frauen dieses Leid wiederfahren muss. :(

Ich hatte einen Missed Abort in der 10. SSW. Es war meine erste Schwangerschaft. Die erste Ausschabun wurde Anfang Oktober 2015 durchgeführt. Mir ging es psychisch sehr schlecht. Ich habe mich eine Woche nicht vom Sofa wegbewegt (lediglich zum Arzt musste ich gehen). Ich hatte den größten seelischen Schmerz meines Lebens, wollte auch niemanden sehen und nur allein sein. Mein Mann hat ebenfalls gelitten, aber er bemühte sich für mich stark zu sein. Er nahm sich auch frei und war immer für mich da, ohne mich zu "übermuttern".

Drei Tage nach der AS bekam ich sehr hohes Fieber und hatte Schmerzen am ganzen Körper. Vorläufige Diagnose: Infektion der Gebärmutter. Also ab ins Krankenhaus, Antibiotika-Tropf. Zu allem Übel wurde festgestellt, dass der HCG-Wert noch zu hoch war und im Ultraschall sah man noch "Reste". Daraufhin bekam ich einen Wehentropf verpasst (zwei Tage lang...), hier wollte man veruschen diese Reste auf natürlichem Wege rauszubekommen. Wie sollte es auch sein, hat das nicht funktioniert und 6 Tage nach der ersten AS musste ich erneut unters Messer. Ab da fiel ich in ein noch größeres Loch. Diesmal wurde eine scharfe Kürette benutzt, was ich hinterher erfuhr. Die zweite AS war erfolgreicher, der HCG-Wert fiel und im US war alles ok, so konnte ich zwei Tage später das KH verlassen.

Ich war insgesamt vier Wochen krankgeschrieben. Meine Freundinnen haben sich rührend um mich gekümmert, waren stets da zum Reden oder auch mal zum Schweigen. Das hat mir persönlich schon geholfen. Es war sehr schwer für mich Schwangere Frauen zu sehen oder gar Babys. Ein Freund hat in der Zeit ein Kind bekommen, ich war erst einen Monat später in der Lage ihn zu besuchen. Mit der Zeit verheilen die Wunden, aber ich denke nur wenn man nicht permanent daran denkt. Ich habe mich vier Wochen ordentlich ausgeweint, das war denke ich auch hilfreich.

Jetzt, nach über drei Monaten, denke ich nicht mehr zu viel daran. Jedoch habe ich wie es aussieht mit den Folgen der AS zu kämpfen. Habe bislang noch keine Regelblutung gehabt, lediglich die Symptome der Regel (sehr starke Schmerzen, Ziehen, hormonellbedingte Pickel). Das lässt mich das Geschehene natürlich nur schwer vergessen. Momentan nehme ich Hormone um eine Blutung herbeizuführen und hoffe, dass die Schleimhaut nicht beschädigt wurde. Hatte eine von euch damit Probleme?

LG Misolina

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Hallo Misolina,

Auch für dein Sternchen eine Kerze!!! Es ist furchtbar das miterleben zu müssen. Als erste Schwangerschaft stelle ich es mir noch schwieriger vor.

Die AS ging bei mir auch etwas schief. Auch ich hatte drei Tage später schmerzen, starke Blutungen und Fieber. Ich bin aber nicht zum krh gefahren sondern am nächsten morgen zu meiner Gyn, denn wir waren beide daran interessiert, keine zweite AS planen zu müssen. Nach drei Tagen Wehentabeltten, Durchfällen und Schmerzen hat mein Körper es geschafft. Es ist nun nur noch ein ganz ganz kleiner Rest in der Gebärmutter der mit der nächsten Regel abgehen kann. Antibiotika habe ich auch bekommen. Ich hoffe nun dass die Blutung bald aufhört.

Morgen ist es zwei Wochen her, dass ich die Nachricht bekommen habe, dass mein Baby nicht mehr lebt. Mittlerweile habe ich es geschafft, dank meines Mannes und meines Sohnes, wieder das Lachen zu entdecken und genieße jetzt ganz bewusst alles das, was in der Schwangerschaft nicht geht. Ich gönne mir noch sehr viel Ruhe und erst ab Montag gehe ich wieder arbeiten.

Bis ich wieder an einer Schwangerschaft bastle, brauche ich aber sicher noch einige Zeit und werde auch diese ganz bewusst nehmen, um die kommende Schwangerschaft möglichst angstfrei zu genießen.

Ich drücke dich ganz fest und hoffe, du findest auch deinen Weg mit der aktuellen Situation Frieden zu schließen. Deine Blutung kommt sicher bald und der Zyklus wird sich stabilisieren. Alles kommt dann, wenn die Zeit dafür reif ist und vielleicht muss dein Körper sich nach so einer Horror- Tortour erstmal erholen. :/

Alles gute für dich!!!

Mai

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Hallo Mai,

danke dir ganz lieb! #blume
Das ist schön, dass du dich soweit wieder halbwegs gefasst hast. Bei mir sah das nach zwei Wochen nicht so aus. Aber da du bereits ein Kind hast, bist du gar nicht in der Lage dich, wie ich, zwei-drei Wochen einzuigeln und niemanden zu sehen. Du musst ja weiterhin für dein Kind funktionieren - was sicher seine Vor- und Nachteile hat.

Es ist so ungerecht, dass meine erste Schwangerschaft so verlaufen musste (es ist immer ungerecht, aber gerade die erste Erfahrung sollte nicht so aussehen). Aber dann habe ich mich versucht damit zu trösten, dass der Körper schon seine Gründe hatte, warum er das Kleine abgestoßen hat. Meistens stecken Chromosomenfehler dahinter... Ich habe mir auch zu keiner Zeit selbst Vorwürfe gemacht Gott sei Dank.

Es ist interessant, wie unteschiedlich die AS bei jeder Frau ablaufen kann. Ich hatte nach der ersten AS ganz wenig Blutung hinterher, auch keine Schmerzen. Nach der zweiten AS hatte ich eigentlich überhaupt kein Blut. Hoffe es liegt nicht daran, dass mein Muttermund schnell zugenarbt ist.... #zitter
Nun nehme ich Chlormadinon-Tabletten und werde in zwei Wochen nach Absetzen wissen, ob meine Schleimhaut noch intakt ist oder ob die Metzger im KH ganze Arbeit geleistet haben. :-( Noch nie habe ich mich so sehr nach meiner Regelblutung gesehent. :-p
An eine SS kann ich im Moment ohnehin nicht denken (würde ja wahrscheinlich augrund der fehlenden Regelblutung auch nicht funktionieren). Ich stelle mir die zukünftige SS auch nicht einfach vor, man wird immer mit den schlimmen Gedanken leben, dass wieder etwas schief gehen könnte. Ich bin wirklich gespannt...

Ich wünsche dir ebenfalls eine baldige Genesung und dass sich alles schnell wieder einpendelt und du in naher Zukunft ein gesundes Baby in deinen Armen halten kannst! #liebdrueck
Lieben Gruß