Späte Fehlgeburt ....

Hallo zusammen,

bei einer Routineuntersuchung wurde festgestellt, dass das Herz meines Babys nicht mehr schlägt. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war in der 23 Ssw. und hätte nie damit gerechnet, dass uns so etwas widerfährt. Zwei Tage nach der Diagnose: Intrauteriner Fruchttod, habe ich meine Tochter still zur Welt gebracht.

Das ganze ist knapp 3 Wochen her und ich frage mich ständig: Hätte ich es verhindern können? Ich habe nicht geraucht , nicht getrunken und hab mich weitestgehend gesund ernährt.

Wir haben keine Obduktion vornehmen lassen, aber die Plazentazotten waren wohl nicht vollständig ausgereift. Zudem hatte unsere Maus die Nabelschnur dreimal fest um den Hals gewickelt.

Liegt die Ursache meinerseits? (Eisenmangelanämie HB bei 8,4) Ich hab den Wert trotz Ferrotone nicht in Griff gekriegt aber FÄ sagte nur: Ja, nehmen Sie das Präparat weiter, der Wert ist nicht so dramatisch.
Liegt es an meinem Alter? Ich werde nächstes Jahr 40. Wir haben schon zwei gesunde Kinder, das Baby sollte uns komplettieren, ich habe die kleine Prinzessin so herbeigesehnt und nun ist alles aus.

Ich habe den Arzt nach der stillen Geburt gewechselt. Er sagte, der Eisenmangel könnte mit dem MA zusammenhängen. Wenn die Mutter schon Blutarm ist, woher soll das Kind es bekommen? Und das der Austausch zwischen Mutter und Kind behindert wurde.

Er hat uns für den Fall einer weiteren Schwangerschaft empfohlen, generell 3 Monate zu warten, die Eisenspeicher aufzufüllen und schon VOR der Schwangerschaft Folsäure zu nehmen.Er würde mich auch engmaschiger kontrollieren.

Mein Kinderwunsch ist natürlich noch da.....aber auch die Angst, sowas nochmal erleben zu müssen.....

Wie hoch ist das Risiko????

Gibt es hier Mütter mit 39/ 40 Jahren, die nach so einem schrecklichen Leid doch noch mal schwanger wurden und ein gesundes Kind in den Armen halten konnten?

Tut mir leid , dass es so lang geworden ist und sich vielleicht schwer lesen läßt, ich bin noch immer sehr durcheinander.

LG Doro

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Liebe Dora,

Fühl dich feste umarmt!!!!!

Muss gleich zur Schule, wollte dir aber antworten:

ES IST NICHT DEINE SCHULD! Wir haben unsere Tochter letztes Jahr in der 38 Woche verloren, bzw konnte noch ne Notsectio gemacht werden und reanimiert - aber zwei Tage später mussten wir sie gehen lassen.... Die kleine hatte zwei NS-Knoten und das Ding noch viermal um den Hals.

Ich hatte auch Angst, das ich was gemacht habe - Zuviel Action, ach was mir alles eingefallen ist. Aber, ich hätte es nicht verhindern können.

Da ich jetzt 41 bin, nun ja, nehme zum ersten Mal Femibion, jetzt schon die zweier. Aber mein neuer Gyn hat gesagt, ruhig bleiben. Wir schaffen das und das Mäusle wird später engmaschiger kontrolliert....

Alles liebe für die nächste Zeit!!! Und vielleicht magst du dir Hilfe holen. Meine Hebi hat mir sehr geholfen und auch eingespräch mit Katharina Casper Stiftung

Grüße Nadja

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Hallo Nadja,

erstmal vielen Dank für deine Antwort. Dann möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut, dass du auch so einen schweren Verlust erlitten hast.Du warst ja noch viel weiter als ich.

Aber man fragt sich doch ständig, ob man es hätte verhindern können. Hätte man weniger arbeiten sollen, Streß vermeiden?

Ich versuche zur Ruhe zu kommen und alles zu verabeiten, aber immer wieder grübelt man.
Meine Nachsorge Hebamme hatte keine Zeit vorbeizukommen, und auf die schnelle eine andere Hebi zu finden ist hier bei uns fast unmöglich.Habe allerdings mit den Unterlagen vom Krankenhaus auch einige Adressen bekommen, an die ich mich wenden könnte.

Ich hoffe für alle betroffenen, dass der schwere Verlust verarbeitet wird und wir trotz unseres Alters nochmal dieses wunderbare Glück erleben dürfen.

Ich wünsche dir auch alles Gute #klee

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Sorry, das Ding hat aus Doro Dora gemacht....

Mit der Hebamme ist blöd, da sie ja zumindest die Nachsorge machen sollte.. Meine war halt an dem Tag vormittags dabei und ist mit im RTW ins Krankenhaus gefahren.

Mein persönlicher Break down war letztendlich am 06.12. nach einer frühen FG, da bin ich los und hab das Gespräch gesucht. Hab dann auch gemerkt, ich habe zu Hause immer versucht alles beieinander zu halten... Kinder zu trösten, Mann zu trösten - klar war ich traurig, aber ich konnte mich ablenken und dadurch auch ein stückweit verdrängen. Nachdem ich es noch mal aufgeschrieben habe und auch nochmal mit zwei "fremden" Menschen gesprochen habe, konnte ich innerlich loslassen. Es tut immer noch weh, ich träume auch immer noch jede Nacht von der kleinen - aber es geht langsam Richtung liebevoller Erinnerung.

Ich bin jetzt wieder in der 15 Woche schwanger - und es ist nicht unbedingt leicht. Angst kocht sehr schnell hoch und das Gefühl der Sicherheit ist futsch... Ich habe mir ein "Netzwerk" aufgebaut, wo ich schnell Hilfe bekomme. Neuer Gyn mit sehr guten Geräten, kaum Wartezeit (dafür weit weg), meine Hebamme und eine TCM Therapeutin. Klar, auch keine Lebensversicherung aber ein Schritt, der mir gut tut....

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Liebe Doro,

es tut mir leid, dass eure Maus nicht mehr bei euch sein darf. Fühl dich gedrückt #liebdrueck

Ich hoffe, ihr konntet euch in Ruhe von ihr verabschieden und habt Fotos gemacht oder machen lassen. Das ist neben den US-Bildern und den Erinnerungen an die SS alles was euch von ihr bleibt. Habt ihr ihr einen Namen gegeben? Nehmt ihr an einer Sammelbestattung teil oder habt sie vielleicht allein bestattet?

Mache dir bitte keinen Vorwürfe. du bist nicht Schuld am Tod eurer Tochter.

Leider musste auch ich zwei Kinder still zur Welt bringen und kann mir vorstellen, wie es dir jetzt geht.

Ich kenne einige Frauen, die nach einem oder mehrerer FG'n ein oder mehrere gesunde Kinder bekommen haben. Auch Frauen um die 40.

Das Alter ist relativ. Nach der stillen Geburt unseres Sohnes (ich war 37) sagte der Arzt beim Entlassungsgespräch "Wenn Sie noch einmal schwanger sind, können Sie sich gern wieder hierher wenden." Ich sagte: "Ich werde nicht mehr schwanger, denn..." Er unterbrach mich und sagte: "Hören Sie mir mal zu, Sie sind noch jung...." Er riet mir allerdings, so lange zu verhüten, wie die SS angedauert hat. Aber das ist heute wohl überholt. Da gehen die Meinungen auseinander. Einer sagt, ein Regel abwarten, der nächste drei...Ich denke, wenn die Seele bereit ist, dann klappt es auch wieder.

Wie hoch das Risiko ist, eine weitere FG zu erleiden, wird dir keiner sagen können.

Ich möchte dir meine Geschichte kurz erzählen:

1995 kam nach einer unkomplizierten Schwangerschaft (3x US mit mega schlechten Gerät) 11 Tage vor ET unsere große Tochter zur Welt. Da war ich 23.
Mein Wunsch waren immer 2 Kinder, am besten im Abstand von drei Jahren. Aus den drei Jahren wurden 15 Jahre.
Erst wollte mein Mann kein zweites Kind. Er fand immer einen Grund, dass es gerade nicht passt. Aber wann passt es schon???? Ich setzte mir irgendwann als Grenze das 35 Lebensjahr. Tja und schon war ich 35...
Ein halbes Jahr nach meinem 35 Geburtstag setzten wir uns nochmals zusammen und wogen Für und Wider ab und dann sagte mein Mann plötzlich ja. Wie glücklich war ich darüber und noch glücklicher, als es sofort im ersten ÜZ klappte (bei meiner Großen im 2. ÜZ). Nie hätte ich gedacht, dass es Komplikationen geben könnte. Leider verlief die SS seit der 12./13. SSW unter einem schlechten Stern und in der 19. SSW musste ich unsere zweite Tochter still zur Welt bringen - Diagnose Hygroma colli und Verdacht auf das UTS. Eine Welt brach in mit zusammen und ich nahm psychologische Hilfe in Anspruch. Es gab in der Uniklinik, in der unsere Tochter zur Welt kam, eine Psychologin, welche auf unerfüllten KiWu spezialisiert war. Da bekam ich auch recht schnell einen Termin.

Der KiWu war erst einmal abgeschlossen, denn noch einmal so etwas durchmachen wollte ich nicht.
Wir waren zur humangen. Untersuchung. Ich habe eine Gerinnungsstörung (Faktor V) sonst ist alles ok bei uns.
Der KiWu kam irgendwann zurück. Aber ich ließ erst den eigentlichen ET verstreichen, bevor ich wieder bereit war. Wäre ich vorher schwanger geworden, wäre mir das falsch vorgekommen.

Ein knappes Jahr nach der stillen Geburt war ich wieder schwanger (im 4. ÜZ durfte ich positiv testen). Aufgrund meiner Gerinnungsstörung sollte ich ab dem zweiten SS-Drittel Heparin spritzen. Leider endete die SS in der 9. SSW mit einer MA. Es gab nie einen Herzschlag und somit verkraftete ich die FG viel besser.
Ein halbes Jaht später wurde ich wieder schwanger. Ich spritze seit dem ersten ÜZ Heparin. Die SS verlief gut. Aber aus Angst, unser Baby könnte auch eine Behinderung haben, ließen wir die FWU durchführen. Leider hatte ich zwei Nächte später einen Blasensprung und musste unseren Sohn in der 17. SSW still zur Welt bringen. Er war gesund. Noch heute mache ich mir Vorwürfe an seinem Tod Schuld zu sein. Hätte ich seinen Tod verhindern können, hätte ich mich gegen die FWU entschieden? Alle, einschließlich der Ärzte, sagten, dass wir in unserer Situation die richtige Entscheidung getroffen hatten.
Meine Psychologin war nicht im Dienst, aber ich fand in der Seelsorgerin, welche die Sammelbestattung durchführte, eine gute Zuhörerin und Gesprächspartnerin.
Wieder war der KiWu in weite Ferne gerutscht und kam doch wieder an die Oberfläche. Nachdem ich 8 Monate später einen frühen Abgang in der 5. SSW (da wissen manche noch gar nicht, dass sie schwanger sind und denken es ist eine verspätete Mens) durfte ich weitere drei Monate später wieder positiv testen und im September 2010 (kurz vor meinem 39. Geburtstag) durften wir unsere kleine Tochter in die Arme schließen.
Die SS war unkompliziert, ich wurde sehr engmaschig kontrolliert, aber von Ängsten überschattet. Während der SS war ich weiterhin bei der Seelsorgerin, wir haben auch heute noch Kontakt. Auch meine Psychologin war wieder da und ich ging auch zu ihr.

Mit der Geburt unserer jüngsten Tochter hat sich der lange und steinige Weg gelohnt und der Kreis hat sich geschlossen.

Unsere kleine Maus hat in Leonie und Tim die besten Schutzengel, die sie sich nur wünschen kann. die Beiden haben einen festen Platz in unseren Herzen und werden nie vergessen sein.

Ich zünde eine Kerze für deine Maus an #kerze

Solltest du merken, nicht allein mit dem Verlust klar zu kommen, dann hole dir Hilfe.
Aber auch für dich wird die Sonne wieder scheinen, auch wenn du dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst.

Liebe Grüße
Emansara

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Hallo Emansara,

vielen Dank für deine Antwort.
Deine Geschichte klingt auch wahnsinnig traurig und macht mich auch sehr betroffen.
Es tut mir so leid was du erlebt hast.

Wir haben von unserer kleinen Maus, einige Fotos bekommen.Wir haben auch selber ein paar gemacht.Eine Karte mit ihren winzigen Fußabdrücken und einen kleinen Anhänger der an ihrem kleinen Sternenkindmäntelchen dran war haben wir auch bekommen.
Ultraschallbilder hab ich nur zwei.Eins aus der 9. SSW und das zweite aus der 17.SSw.

Wir haben unsere Tochter selber bestatten lassen. Das war uns einfach wahnsinnig wichtig.
Ich wollte sie in unserer Nähe wissen.Und ich wäre verrückt geworden, hätte sie noch bis zum Sommer irgendwo aufbewahrt werden müssen. Die Sammelbestattungen finden 2 mal im Jahr statt. Uns war ein eigenes Grab auch sehr wichtig, damit wir einen Ort haben an den nur wir zum trauern hingehen können.Einen Ort, den wir so gestalten können, wie wir es möchten.

Ich weiß auch, dass es für uns weitergehen wird und das wir eines Tages wieder lachen können und fröhlich sind, aber im Moment scheint es in weiter Ferne zu liegen.Der Schock sitzt einfach noch zu tief.

Vielen Dank für deine lieben Worte #liebdrueck

LG Doro

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Also ich weiß nicht ob es hilft aber meine bekannte hat mit 41 und 43 ihre Kinder bekommen. Das letzte ungeplant. Also nichts ist unmöglich wenn ihr es wollt .

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Es tut mir sehr leid was passiert ist. Ich wünsche euch viel Kraft!!

Deine Fragen kann ich dir nicht beantworten, aber Ferrotone hat nur 5 mg Eisen. Wie man damit einen Mangel ausgleichen soll ist mir schleierhaft. Sprich nochmal mit deinem Arzt über das Eisen. Normalerweise nimmt man 100 mg über 3 Monate.

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Hallo,

ich habe nach der Fehlbegurt den Arzt gewechselt. Ein anderes Präparat habe ich auch. Ferro Sanol duodenal 100 mg. Das soll ich die nächsten Monate nehmen um die Speicher wieder aufzufüllen.

Man vertraut den Ärzten.Aber im Nachhinein frage ich mich auch warum nur 5mg ????

LG Doro

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Hallo,

du solltest auf Eiseninfusionen bestehen, damit du mit Ferro Sanol etwas erreichst, musst du 3x2 täglich nehmen und das ist echt heftig für den Magen. Das dauert auch Monate.

Ferrlecit ist nicht so teuer wie Venofer, man kann da auch immer 2 in eine Infusion reingeben.

Lass bitte nächstes Mal denn Ferritinwert bestimmen, das ist der Eisenspeicherwert im Blut. Der sollte über 100 sein.

Alles Gute

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Liebe doro...

Deine Geschichte klingt wie unsere... 21.Ssw... Rourineuntersuchung... Herzschlag weg... Plazentainsuffizienz... Dreifache Nabelschnurumwicklung des Halses... Am 15.April starb unser Sohn... Am 19.braxhtebich ihn zu Welt... Ich kenne all die Gedanken die dir durch den Kopf Kreisen aber mir wurde mehr als hundert mal gesagt, dass man nichts hätte verhindern können und uns keine Schuld trifft... Auch ich hab nach wie vor einen riesigen Kinderwunsch... Und wir geben einfach nicht auf... Seh ich nichz ein!!! Fühl dich ganz feste Gedrückt