6. Fehlgeburt .... fast verblutet

Wir waren so positiv gestimmt und hatten gehofft nie hier schreiben zu müssen.
Ich hatten schon 5 FG, dieses Jahr hielten wir ein erneuten positiven Test in der Hand völlig unerwartet aber wir freuten uns sehr.
Die Hoffnung wuchs und wir hatten unseren Persönlichen Meilenstein ((12+6) Da verloren wir unser 4. Wunder ) geschafft.
Am 2.11. ganz unerwartet leichte Intervall artige Schmerzen. Bei mir klingelten sofort die Alarmglocken und wir fuhren gleich früh zum FA.
Er schallte, es sah alles gut aus und tat die Schmerzen als Dehnungsschmerz ab. Erstmal beruhigte mich das.
Über den Nachmittag wurden die immer regelmäßiger werdenden Schmerzen heftiger.
Mein Lebensgefährte hat noch einige Sachen in die neue Wohnung gefahren, wo ich schon sagte, ich bleib daheim (völlig untypisch für mich).
Eine halbe Stunde später bemerkte ich zu den heftigeren Schmerzen auch noch Blutungen. Nach Rücksprache mit meinem FA, sollte ich direkt ins Krankenhaus.

Dort angekommen schilderte ich das ich "Wehen" habe.
Das wurde vollkommen ignoriert, mir wurde Paracetamol und Bettruhe verschrieben.
Im US ging es dem Baby gut. Wir sind dann auch nicht da geblieben sondern wieder nach Hause.
Da angekommen fingen die Schmerzen erst richtig an, gefolgt von Blutungen mit Gewebestücken. Ich habe es gerade so auf Toilette und dann ins Bett geschafft. Mein Partner rief dann den Notarzt.
Diese brachten mich in ein anderes Krankenhaus, auch da hat mir niemand zugehört das ich Wehen habe.
Ich habe Paracetamol über die Vene bekommen, später Buscopan. Was natürlich gar nix brachte weil ich ja Wehen hatte (14.SSW wohlgemerkt).
Die Nacht war begleitet von Schmerzen Schmerzen und noch mehr Schmerzen.
Kurz nach 5 Uhr kam dann unser Baby viel zu früh auf die Welt. Kurz darauf wurde mir schlecht schwummrig und ich wurde schläfrig, mein Blutdruck war im Keller und ich auf direktem Weg in den OP.
Es wurde eine AS gemacht, die Ärztin meinte es war sehr Kritisch und kurz vorm nicht mehr aufwachen.
Samstag habe ich mich aus persönlichen Gründen (Ich hatte 2010 ein schweren Unfall, bei dem ich in einem Krankenhaus mehrfach gequält wurde) entlassen. Natürlich entgegen Ärztlichen Rat. Mir geht es natürlich richtig schlecht.
Mein Blut HB liegt bei 7. Blutdruck ist nicht der beste.
Ich schaffe nicht wirklich was alleine. Einkaufen allein unmöglich, Samstag mussten wir noch Saft mit Eisen besorgen dabei bin ich 5 mal zusammengebrochen.
Autofahren daran brauch ich gar nicht denken.
Ich bin Psychisch als auch körperlich so weit unten, das ich am liebsten einschlafen möchte und nicht mehr aufwachen.
Wie soll ich die 6. Fehlgeburt verkraften? Wie soll ich damit klar kommen?
Hab ich Kraft für alle folgenden Untersuchungen und für alles was nun noch kommt?
Wie soll ich so arbeiten gehen?

Ich weiß nicht was ich hier erwarte zu lesen, ich denke ich wollte mir das nur von der Seele schreiben.
Ich hoffe, das das nicht auch so viele von euch durch machen müssen.
Ich werde mich nun an den Gedanken anfreunden müssen das ich wohl nie ein Kind haben werde. Es ist so ungerecht...

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Tut mir sehr leid für Dich, mein Beleid.

Warst Du nach so viele FG nicht bei eine Humangenetische Untersuchung? Normalerweise wird man dazu geraten nach 3 FG. Hier wird deine und dein Partners Chromosome gründlich untersucht um somit die Ursache für den vielen FG finden. Es werden auch viele andere Test durchgeführt um die Ursache zu finden. Blutgerinnungstest zum Beispiel.

Hat dein FA nicht mit dir darüber gesprochen.?

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Liebe zoey,

es tut mir leid um deine Verluste! Ich hatte im letzten Jahr ähnliches durch. Nach einer elss und einem frühen Abgang, wurde ich wieder schwanger. Wir waren glücklich und hatten auch den Meilenstein 12. Woche geschafft. Bei mir fing es mit hohem Fieber und Schüttelfrost an. Ich bin in einem furchtbaren Krankenhaus gelandet, in dem man mich ebenfalls überhaupt kein Stück ernst genommen hat. Nicht die Schmerzen, nicht die Blutungen, nicht die Wehen. Diese Behandlung bzw. Nichtbehandlung kam noch erschwerend hinzu.
Unser Sohn starb an einem Amnioninfektsyndrom.
Ich kann deine Situation gut nachfühlen. Bei mir ist es fast ein Jahr her und ich denke gerade viel daran.
Nimm dir Zeit zu trauern. Ich hatte auch alle diese Fragen im Kopf und wollte am liebsten sofort eine Antwort darauf. Aber nur die Zeit kann dir nach und nach Antworten geben.
Ich wollte zunächst nie wieder schwanger werden und abschließen mit dem Kinderwunsch. Von weiteren Untersuchungen haben wir Abstand genommen, da die Verluste so unterschiedlich waren, so dass etwas genetisches oder so sehr unwahrscheinlich wäre. Der Kinderwunsch kam aber wieder, wenn auch die Angst groß war. So abschließen ging auch nicht. Wir wollten ganz locker an das Thema rangehen und ich wurde direkt im ersten ÜZ wieder schwanger. Im nächsten Monat soll unser Folgewunder zur Welt kommen.
Dein bzw. euer Weg liegt noch vor euch. Setz dich nicht unter Druck. Kümmer dich erstmal um deine Gesundheit. Bei dem hb Wert lass dir lieber Eisentabletten verschreiben. Das wird mit Saft alleine nichts. Hatte ich nach der elss auch.
Wie möchtet ihr euch verabschieden? Wollt ihr euer Kind bestatten lassen? Uns hat das sehr geholfen.
Setze einen Fuß vor den anderen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft!

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Liebe zoey,
Euer Verlust tut mir sehr sehr leid. 6 Sternchen, ganz ehrlich, ich weiß gar nicht, wie man das überlebt......fühl Dich gedrückt!!
Ich habe bei der Geburt unseres Kindes (Not-KS in der 28. SSW) über die Hälfte meines Blutes verloren. Der Hb lag bei 5,0 und sank durch den Wochenfluss weiter, ich habe dann eine Bluttransfusion bekommen.
Ich kann nachvollziehen, wie matschig Du Dich fühlst. Bitte lass Dir helfen, wende Dich evtl. auch an den sozialpsychiatrischen Dienst Deiner Stadt. Dort laufen viele Infos zusammen, auch was z.B. Selbsthilfegruppen und sonstige Angebote angeht.
Nur mit Ferrosanol o.ä. wirst Du ewig brauchen, Deinen Hb-Wert in akzeptable Bereiche zu bekommen. Frag bitte beim Arzt nach einer Einseninfusion, am besten nach mehreren.
Herzliche, stille Grüße, tatzel #blume

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Liebe zoey, ich kann sehr gut nachvollziehen, wie unglaublich schlecht es dir gehen muss. Ich selber habe in der 14. Woche erfahren, dass unser Kind tot ist und habe es zwei Wochen später still zur Welt gebracht. auch ich habe dabei sehr viel Blut verloren und ich bin mehrmals bewusstlos zusammengebrochen, ich dachte jedes Mal "das war s nun." Mein Hb lag bei 8,5 und ich habe dann eine eiseninfusion bekommen. Auch das würde ich dir raten zu tun! Es geht mir immer noch nicht super, aber ich bin körperlich auf dem Weg der Besserung. Es ist jetzt zweieinhalb Wochen her bei mir. Ich weiß, was für einen Albtraum du durchleben musstest. Fühl dich ganz dolle gedrückt, susanne