Fehlgeburt und so traurig!

Hallo! Bin ganz neu hier. War ich vorher stille Leserin im Unterstützten Kinderwunsch, dann nach all den Jahren endlich schwanger nach 4 künstlichen Befruchtungen, Ende ich nun hier....! 😔

Ja es ist noch sehr frûh. Aber die Trauer ist trotzdem riesig. Habe einen schönen Spruch gelesen. “Ja es war noch früh, aber ich war 100% schwanger und habe 100% das Recht zu trauern.”

Das schlimme, es ist noch nicht mal vorbei. Ich hoffe so sehr, die Natur regelt es von alleine. Aber bei meinem Glück...!

Wäre ich Anfang 30 würde ich wahrscheinlich sagen, es tut weh, aber beim nächsten Versuch klappt es dann. Aber ich bin 40 und das Baby entstand aus einer ICSI. Wir waren eh schon kurz vor dem Aufgeben.

Ich weiß jetzt auch gar nicht, warum ich das alles schreibe. Aber irgendwie muss ich es mir von der Seele schreiben.

Wie geht ihr damit um? Erzählt ihr anderen von der FG? Es ist doch nix wofür man sich schämen muss und trotzdem wird es irgendwie tot geschwiegen...! Ich würde am liebsten jedem erzählen, warum es mir so schlecht geht. Aber stattdessen setzt man ein lächelndes Gesicht auf und lebt für alle irgendwie weiter...!

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Hallo Liebes,
erstmal tut es mir leid, dass du das auch erleben musst. Ich wünsche dir viel Stärke für die nächste Zeit und nimm dir alle Zeit zum Trauern. Ob du es erzählst oder nicht, hängt davon ab, womit du dich wohl fühlst.

Ich durfte Anfang August den positiven Test in der Hand halten. Es ist unser "Sahnehäubchen", das 3. Kind nach 2 problemlosen SS. Irgendwie dachte ich, es würde automatisch wieder genauso. Trotzdem war da ein ungutes Gefühl von Anfang an. 2 Wochen später leichte Blutungen, aber immer noch nichts Schlimmes. Dann aber der Schock schlechter HCG-Anstieg. Also hab ich im Urlaub schon damit abgeschlossen. Nur um dann das Herz schlagen zu sehen und alle typischen Symptome zu haben. Also doch alles gut. Nur eine ganz kleine Stimme in mir sagte, warte ab, das ist nicht sicher. Bei 8+1 dann kein Herzschlag mehr 😢. Leider hat der natürliche Abgang nicht geklappt und so hatte ich am Dienstag die AS.

Ich hab es offen erzählt, das ist aber auch sonst meine Art. Und kenne inzwischen die traurigen Geschichten von mehr als einem Dutzend Frauen in meinem Umfeld. Mir hilft es zu wissen, dass ich nicht allein bin und dass diese Frauen mich verstehen. Inzwischen mag ich aber nicht mehr erzählen. War die ganze Zeit sehr gefasst, aber im Moment schlägt alles ein. Vermutlich auch durch die Hormone, bin sonst je nach Zyklus auch nah am Wasser gebaut. Außerdem ist es jetzt endgültig: ich bin offiziell nicht mehr schwanger.
Und da hilft auch das rationale Denken nicht. Ich weiß, dass es früh war, dass vermutlich etwas nicht in Ordnung war, dass mir vermutlich eine spätere schwere Entscheidung abgenommen wurde, dass alles für etwas gut ist. Fühlt sich aber gerade nicht so an. Irgendwann wird es besser, das weiß ich auch, aber ich denke, es muss erst etwas Zeit vergehen und ich muss noch etwas trauern.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für dich.
Vlg

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Hallo,

auch mir tut es sehr Leid für dich, fühl dich gedrückt.
Auch ich hatte letztes Jahr in der 9 SSW eine Fehlgeburt. Für mich war das nie eine Option es den Menschen um mich herum zu erzählen. Du hast Recht, es ist absolut nichts wofür man sich schmämen muss, aber für mich war es einfach viel zu persönlich als dass ich denke dass es andere was angeht. Ich habe auch das Mitleid nicht gewollt. Ich wollte ja schnell vergessen und deshalb war ich auch darauf angewiesen das andere mich normal behandelten.
Wie DU mit deiner Trauer umgehst ist aber eine ganz andere Sache, wenn es dir hilft erzähl es den Menschen und rede darüber. Alles was dir hilft darüber hinwegzukommen, ist gut 😊

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Hallo Liebes,

fühl dich erstmal unbekannterweise gedrückt. Es tut mir sehr leid. :-( Du hast schon so viel mitgemacht und es endet so, da fehlen die Worte für.

Ich habe bereits vier Kinder und hätte eigentlich Anfang Dezember unser 5. Kind in die Arme schließen sollen. 14+0 musste ich mich endgültg verabschieden, unser Baby ist gestorben. #heul

Das ist nun knapp über 3 Monate her und ich leide sehr darunter. Ich möchte doch nur mein Kind zurück. #schmoll

Die Tatsache, dass bereits Kinder da sind, verleitet viele dazu, mir zu sagen, dass ich doch dankbar für meine Kinder sein solle und es halt nicht sein sollte. :-( Doch es war auch mein Kind und ich darf darum trauern, egal ob es das erste, dritte oder achte Kind wäre.

Nun aber zu deiner Frage. Wenn ich gefragt werde, wie viele Kinder ich habe, gerate ich in ein gedankliches Chaos. Ich habe fünf Kinder. Vier an der Hand, eines im Herzen. Ich möchte aber nicht jedem davon erzählen. Meine Familie (total zerrüttet) soll es nicht wissen und auch so muss ich nicht mit jedem darüber reden. Folglich antworte ich oft mit "vier". Innerlich macht es mich fertig, ich verleugne mein Sternenkind. Ich lüge irgendwie auf seine Kosten.

Wenn ich mich in der Lage fühle zu reden, könnte es auch mal sein, dass ich die Wahrheit sage. Allerdings fällt es mir sehr schwer zu sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Ich fühle mich dann schwach und möchte mich als stark präsentieren.

Wenn mich jemand, der davon weiß, fragt, wie es mir geht, halte ich mich kurz. Ich schätze die anderen merken schnell, dass ich nicht reden kann. Ich will nicht ständig vor anderen weinen. Lediglich vor meiner Psychologin und meiner Hebamme kann ich mich da öffnen.

Ich laufe eher mit einer aufrecht erhaltenen Fassade herum und tu so, als wäre alles in Ordnung. So manches Mal hätte ich gerne meinem Gegenüber an den Kopf geknallt, was ich gerade durchgemacht habe oder durchmache, aber schlussendlich habe ich es runter geschluckt.

Es ist so unbegreiflich. #schmoll

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. #klee

Liebe Grüße,
erdbeerchen mit 4 Kindern an der Hand und #stern (14+0) ganz fest im Herzen

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Danke euch Mädels! So schlimm es klingt, aber man ist froh, wenn man merkt, daß man mit den Gefühlen nicht alleine ist.

Mit jedem erzählen, meinte ich nicht wörtlich “jedem”. Aber meine Freundinnen und Leute die mir nahe stehen. Mit denen ich auch sonst persönliches teile.

Es tut mir leid, auch von euren Schicksalen zu hören. Vielleicht hat eine von euch Lust auf einen privateren Austausch per WA Gruppe?!

Momentan hab ich noch keine Ahnung wie es weiter geht. Ich muss erstmal am Montag zum BT ob das HCG nun von alleine sinkt und es natürlich abgeht. Das hoffe ich sehr.

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Liebe cilia,

... mir geht es ähnlich, ich bin 41 und unser Mäuschen ist im letzten kryoversuch aus einer Icsi entstanden. Es begleitet einen ständig das Gefühl, dass es die letzte Chance war, weil man eben schon dieses Alter hat. Und man war doch sooo nah dran. Es hatte geklappt und man hatte gehofft, zu den 5-10% zu gehören, bei denen es erfolgreich zu Ende geht. Wenn ich hier in den Foren lese, dass manche 4-8 icsi‘s hinter sich haben und unzählige kryoversuche, weiß ich, dass das bei mir nie der Fall sein wird. Weder finanziell noch aufgrund des Alters.

Bei mir ist es übrigens auch nach 5 Wochen Wartezeit nicht von allein abgegangen. Ich musste dann letztendlich doch zur Ausschabung.

Alles gute
Beere77

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Hallo Beere77, hallo cilia
...Eure Posts sind zwar schon ein paar Tage her aber ich habe mich beim Durchscrollen der Beiträge angesprochen gefühlt. Sonntag vor einer Woche habe ich das erste Mal nach dreieinhalb Jahren und mehreren IUIs und ICSIs einen positiven Test in der Hand gehalten und das Ergebnis hat sich auch einen Tag später in der KiWu-Klinik bestätigt. Heute, eine Woche später, hat sich schon wieder Alles erledigt - war heute morgen bei US und man konnte nichts sehen. Auch der hcg-Wert ist nicht mehr gestiegen...Auch wenn ich noch ganz am Anfang war, hatte ich doch so sehr gehofft, dass das Glück nun endlich mal auf unserer Seite ist.
Ich bin 40 Jahre alt und habe das Gefühl mir rennt die Zeit davon Wie ich mit der Situation umgehen werde, wem ich erzählen werde was los ist, weiß ich noch gar nicht. So wie ich mich kenne, muss ich darüber reden und kann nicht Alles verheimlichen...
Wie geht es Euch mittlerweile?
LG, Dani

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Liebe Dani,

Tut mir sehr leid, dass es dir ähnlich ging.
Bei mir hat sich zwischenzeitlich nicht alllzuviel ergeben. Außer, dass der Körper nun allmählich wieder hormonell in den Normalmodus kommt. Ich hab mich jetzt entschieden, meinen Frauenarzt zu wechseln. Habe aber erst im November einen Termin. Beim letzten Mal wurde eine große Zyste festgestellt, ich habe keine Ahnung, ob die noch da ist oder ob sie weg ist. Mein jetziger Frauenarzt kontrolliert ja nichts.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine spontane Schwangerschaft, dieser ganze künstliche Kram ist mir momentan einfach zu viel. Vielleicht sieht’s in einem halben Jahr anders aus. Im Frühjahr werde ich 42. naja, aber ich fühle mich wie 35 😂
Liebe Grüße Beere77

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