Was hat euch geholfen?

Hallo ihr lieben,

Mir fällt es extrem schwer loszulassen. Nach vorne zu gucken und weitermachen fühlt sich nicht nur falsch an sondern auch gerade unmöglich.

Ich will seit Tagen den Psychologischen Dienst meiner Uni in Anspruch nehmen aber immer wenn ich könnte dann finde ich Ausreden doch nicht hinzugehen. So wie heute auch. "Ach mir geht es doch eigentlich gut". Tja... Habe dann Mal eben den heftigsten Heulkrampf überhaupt gehabt und es sind ein, zwei Sachen durch die Gegend geflogen.

Ich muss mich eigentlich auf die Uni konzentrieren aber ich kann einfach nicht. Ich schaffe es ja teilweise nicht Mal morgens aufzustehen. Ich Zweifel gerade einfach an allem. An mir. An meinem Körper. An meinem Studium. Diese Fehlgeburt und die plötzliche Ausschabung hat einfach alles auf den Kopf gestellt.

LG Loui ⭐

1

Ich habe jetzt vier Monate einfach weiter gemacht. Arbeit, Haushalt, Mann und Kinder fördern viel Zeit.
Diese Woche bin ich abends total zusammen gebrochen, habe nur noch geweint und war total am Ende.
Einen Tag danach war ich endlich auf dem Friedhof, wo die sammelbestattung stattgefunden hat.
Das hat mir geholfen. Ich habe einen Ort der Ruhe, wo ich ganz offensichtlich traurig sein darf. Das hilft mir.

2

Ach Loui,

Ich würde dir so gern helfen!
Hast du jemanden zum Reden? Vielleicht jemand, der das auch schon mal erlebt hat?

Ich würde dir raten, nimm die Hilfe vom psychologischen Dienst in Anspruch. Hast doch nix zu verlieren!
Vielleicht gibt es auch ne Selbsthilfegruppe an du dich wenden kannst?

Ich kenne hier bei uns ne Heilpraktikerin die sich auf Frauen und Kinder spezialisiert hat. Die wüsste sicher auch was für dich. Vielleicht gibt es so jemanden auch bei dir?

Ich kann pro Familia auch wirklich empfehlen, die lassen dich auch nicht stehen.

Eigentlich kann hauptsächlich Zeit helfen. Setzt dich nicht selbst unter Druck, da mit kommst du nicht aus dem Loch raus.
Vielleicht schreibst du deinem Baby einen Brief und sagst ihm alles, was du los werden willst. Dann musst du die Gedanken nicht im Kopf behalten, du hast sie sicher auf Papier.

Mach was schönes, nur für dich!
Und heb den Kopf, alles wird gut!
Ganz liebe Grüße
elliot

5

Hey Eliot,

Danke für den Tip. Habe jetzt einen Termin bei der psychologischen Beratung bei pro Familia. Leider erst in zwei Wochen aber ich werde mich zwingen am Montag zur Uni Beratung zu gehen.

Lg

3

Liebe Loui, ich kann so gut nachempfinden wie's dir geht. An Ostern habe ich auch ganz plötzlich erfahren, dass das Herz nicht mehr schlägt. Es folgten Tage, an denen ich es einfach nicht akzeptieren wollte, dann Tage an denen alles doof war und ich mich gar nicht konzentrieren konnte, nichts unternehmen konnte, die Arbeit und alles mir sinnlos erschien...
Ich habe mich die ganze letzte Woche krankschreiben lassen um zu weinen und zu trauern (weil ich mich so kraftlos gefühlt habe)! Das ist auch mein Tipp für dich: Nimm dir Zeit und entscheide einfach dir die 1-2 Wochen Zeit für dich zu nehmen. Zeit, in der du nicht darüber nachdenken musst, ob du morgen in die Uni gehen musst/willst/kannst oder nicht. Nach der Zeit wird der erste Unitag bestimmt nicht einfach. Ich dachte auch, ich pack das nicht und hatte Angst. Ich habe langsam wieder angefangen und jetzt kann ich mich wieder gut konzentrieren!

Mittlerweile habe ich auch 2 Personen von meiner Fehlgeburt erzählt und das Gefühl, dass es mir viel geholfen hat. Dadurch wurde es für mich auch realer.

Nimm dir die Zeit, die du brauchst! Du bist nicht alleine! #herzlich

4

Liebe Loui,

das tut mir so leid und ich kann Dich so gut verstehen. Ich hatte vorgestern die Diagnose MA und gestern dann gleich die Ausschabung.
Fühle mich auch total leer und kann nicht loslassen. Nachdem ich viel gegoogelt und mich in diesem Forum angemeldet habe, habe ich jetzt aber auch einen Termin bei einer Therapeutin vereinbart.
In der Hoffnung, mit Hilfe herauszufinden, wie es weitergehen kann.
Also, vielleicht versuchst Du es wirklich bei dem psychologischen Dienst. Wir müssen das nicht alleine bewältigen.

Alles Liebe
Spera

6

Liebe Loui,
dieses Gefühlschaos habe ich auch hinter mir und deswegen zusammengeschrieben was mir half, siehe: https://m.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/5227619-es-wird-besser-was-mir-bisher-geholfen-hat

Du denkst ja eh bereits darüber nach die psychologische Hilfe zu holen. Das war für mich ein ganz wichtiger Aspekt, auch wenn ich an dem Tag recht ausgeglichen war und dachte „na was wird die von mir denken, was hat sie denn jetzt überhaupt für Sorgen“.

Profis können dir noch mal zu einem ganz anderen Blickwinkel verhelfen und Techniken zeigen, mit denen du mit der Trauer besser umgehen kannst, dazu auch noch ein paar Leseempfehlungen:

Geo Wissen: 62/2018, 57/2018 und 58/2019
Sowie: Leise wie ein Schmetterling: Abschied vom fehlgeborenen Kind https://www.amazon.de/dp/3775143785/ref=cm_sw_r_cp_api_i_aEM3CbZEVNQ8R

und Gute Hoffnung, jähes Ende: Fehlgeburt, Totgeburt und Verluste in der frühen Lebenszeit. Begleitung und neue Hoffnung für Eltern. https://www.amazon.de/dp/3466346320/ref=cm_sw_r_cp_api_i_HEM3CbX6DM1PS

7

Liebe Nessi5,

vielen Dank für Deine offenen Beiträge und die hilfreichen Links.
Es freut mich sehr, dass Du einen Weg aus der Dunkelheit gefunden hast.

Alles Liebe
Spera

8

Hallo Loui,
meine Ausschabung ist jetzt so ziemlich genau eine Woche her. Ich kann deine Gedanken so gut verstehen. Ich habe solche und solche Phasen. Manchmal geht es gut, manchmal weint man einfach ne Runde. Ich finde es überhaupt nicht schlimm, jeder trauert anders und es ist einfach auch wichtig sich damit auseinander zu setzen.
Was mir bisher am besten hilft ist der Austausch mit Frauen, denen das gleiche passiert ist. Wer kann es sonst besser verstehen wie es einem geht?
Ich hoffe du findest die Hilfe, die du brauchst und kannst bald wieder nach vorne sehen. Liebe Grüße