Missed abortion mit Cytotec nach SSW 6+1

Hallo ihr Lieben,

erst einmal möchte ich jedem hier sagen, dass es mir unendlich leid um euren Verlust tut, ich war letztes Jahr (2021) über Weihnachten in der gleichen Situation. Ich war jetzt das erste Mal Schwanger (32). Deshalb habe ich mich entschlossen meine Erfahrung mit euch zu teilen, weil ich selbst andauernd Rat im Internet gesucht habe, bzw. Erfahrungsberichte von Menschen, die dasselbe durchmachen und ich viele Berichte über Cytotec gelesen habe, die mich zuerst abgeschreckt haben. Ich möchte euch ein wenig die "Angst" davor nehmen.

Am 06.12.2021 habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Es war eine überraschende aber auch eine tolle Nachricht, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass es so schnell geht. Ende Oktober habe ich nach 14 Jahren meine Pille abgesetzt und es mit meinem Partner drauf ankommen lassen. Da man so viele verschiedene Geschichten hört, war mir eigentlich bewusst, dass es nicht sofort klappen kann. Aber gut mein Körper meinte etwas anderes :-D

Da ich zwischenzeitig leider an einer hartnäckigen Blasenentzündung litt und daraufhin abends unter Schmerzen in die Notaufnahme kam, wurde mir die Nachricht auf diesem Wege mitgeteilt.
Am nächsten Tag ging ich zu meiner FÄ, diese schaute sofort nach und teilte mir mit, dass ich mich ca in der 6. SSW befinde. Ich konnte es noch nicht wirklich fassen und ging mit der tollen Nachricht nachhause, wohlwissend, dass ich in 2 Wochen zur Kontrolle sollte, wo ich dann auch das erste Ultraschallbild und den Mutterpass bekäme.

Der 2. Termin verlief dann leider nicht so toll. Die FÄ stellte fest, dass sich der Fötus nach der 6. SSW +1 nicht weiterentwickelt hatte. Ich war sehr sehr traurig und musste das Ganze erst verarbeiten. Mir blieb die Möglichkeit offen, ob ich den natürlichen Weg, Tabletten oder die AS (Kürettage) haben wollte. Ich entschied mich für die Tabletten, ich nach einer Woche wieder arbeiten wollte und nicht riskieren wollte dass das Ganze während der Arbeit los geht. Eine AS habe ich auch nicht zugestimmt, wenn diese nicht unbedingt sein muss (bei Operationen kann immer irgendetwas schief laufen, das wollte ich nicht riskieren).

Am 22.12.2021 habe ich die traurige Nachricht erhalten, wobei ich dann auf dem darauffolgenden Montag (27.12.) erneut zu meiner FÄ gefahren bin (ich wollte Weihnachten ohne Schmerzen und Blutungen erleben).

Um 14 hat mir meine FÄ 4 Tabletten vaginal eingeführt und sagte mir, dass in den nächsten 1,5 Std erstmal nichts passieren würde. Damit hatte sie recht! Ich nahm mir gegen 15 Uhr prophylaktisch eine Ibuprofen 600 (dies riet mir ebenfalls meine FÄ). Gegen 15.30 Uhr fingen dann ganz leichte Schmerzen und die Blutung an, so als ob man am Anfang seiner Mens wäre. Alles gut auszuhalten und nichts schlimmes. Im Laufe des Abends wurden die Schmerzen dann etwas schlimmer und fühlten sich wie starke Mens Schmerzen aber auch irgendwie anders an (weiß nicht wie ich das beschreiben soll). Da man nur alle 6 Std eine Ibu nehmen darf, begann ich mit Sport Übungen, so was wie "luft Fahrradfahren" oder Kniebeugen, das entspannt und drängt den Schmerz etwas auf Seite. Die Blutungen wurden aber noch nicht schlimmer, erst zum späten Abend hin gegen 20 Uhr fingen die starken Blutungen an. Es war wirklich wie ein Wasserfall und es kamen Gewebereste mit raus. Ich habe auch ein rundes kleines Ding am Toilettenpapier gehabt. Das war noch mal sehr komisch mit zu erleben und psychisch ein kleiner Schlag, es ging mir jedoch relativ schnell wieder gut. Meine Binden musste ich aber nicht ständig wechseln also alles im Rahmen. Die Blutung hielt ca. 2,5 Std an und wurde dann wieder weniger (wie vorher als ob man seine Mens "normal" hat).
Da ich normalerweise während meiner Mens nur Tampons verwende kann ich nicht sagen, ob es sehr viel Blut oder "Normal" war. Bitte denkt daran die Blutungen dürfen nicht länger als 4 Std anhalten und es das kein Fieber auftreten oder die Binden mehr als 4 mal in 2 Std gewechselt werden dann gehört ihr in die Notaufnahme.

Die Schmerzen hielten auch noch bis in die Nacht an, wobei ich dann um 2 Uhr in der Nacht die letzte Ibu genommen habe um ein wenig Schlaf zu finden.

Die nächsten Tage waren ähnlich, Blutung normal und zwischendurch Schmmerzen wie bei einer starken Mens (ich habe fast jeden Tag eine Ibu genommen). Die Schmerzen wurden jedoch von Tag zu Tag weniger (da sich die Gebärmutter wieder zusammen zieht). Am 2.1. war der erste Tag ohne Ibuprofen, was mich sehr erleichtert hat. Die Blutungen hörten dann 4 Tage später auch komplett auf, wobei man am 4.1.-6.1. dann nur noch von Schmierblutungen reden konnte.

Alles in allem, ja man hat Schmerzen und starke Blutungen, aber nichts was man nicht überwinden könnte, ich bin froh mich für diesen Weg entschieden zu haben und hoffe, dass ich andere Frauen etwas beruhigen konnte. Es ist natürlich keine schöne Erfahrung, vor allem weil man die Nachricht vorher schon verdauen muss und dann noch einmal alles erlebt. Aber ich möchte euch auch zeigen, dass es sehr viele Frauen betrifft, die meisten aber nicht darüber reden.

Ich wünsche euch allen viel Erfolg bei allem was ihr vorhabt #verliebt#klee

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Liebe Lina, auch für dich tut es mir unendlich leid, was du da mitmachen musstest.
Da ich selbst vor 2 Wochen in einer ähnlichen Situation war, möchte auch ich hier alle beruhigen, die Angst davor haben, was bei solch einer Tabletteneinnahme passiert. In der 8. SSW hatte ich meine Untersuchung bei meiner FÄ. Man konnte das Herz schlagen sehen, aber das Gerät konnte es nicht wiedergeben. Meine FÄ meinte, man kann es aber schön schlagen sehen. Die Größe machte mir allerdings eher Sorgen (FÄ meinte aber nichts dergleichen). Das Baby war bei 5,53mm und meine Tochter war zu in der Woche schon etwa doppelt so groß. Ich war dennoch optimistisch, machte mir aber ab und zu td Gedanken.
Es war Sonntag und ich war bei 11+3. Da hatte ich so ein komisches Gefühl und ziehen im Rücken, wie leichte Wehen. Am Montag ging ich dann zu meiner FÄ, da ich das abklären wollte. Kein Herzschlag mehr zu sehen... das Baby war auch nur knapp über 7mm groß... dann am selben Tag ins KH und ich bekam eine Tablette Mifegyne. Am Mittwoch sollte ich dann stationär aufgenommen werden, um dann die 4 Tabletten Cyprostol vaginal zu bekommen. Durch die erste Tablette merkte ich am Dienstag dann den Schleimpropfabgang. Am Mittwoch dann bekam ich um 8:30 die Cyprostoltabletten eingeführt. Musste dann auch liegen, damit die drinn bleiben konnten
Nach ca 30 Minuten fingen leichte Kontraktionen an. Ich hatte Angst, dass ich starke Schmerzen bekommen würde, da alle von Schmerztabletten sprachen. Das fand ich allerdings alles gar nicht so schlimm. Um 14:30 ging ich dann auf die Toilette (Blutungen hatte ich schon Stunden davon). Wollte gerade die Binden wechseln und es ging "Pflatsch". Ich hab nicht ins Klo geschaut, aber ich wusste, dass es das gewesen sein musste. Ich rief nach der Schwester und um 17 Uhr hatte ich die Abschlusskontrolle
Ich war richtig erleichtert, als das alles vorbei war. Und ich musste keine Schmerzmittel nehmen. Da möchte ich auch auf alle Fälle jedem die Angst nehmen. Bei der Kontrolle war die Schleimhaut etwa bei 1,5cm. Die muss unter 2cm sein. Das war alles bestens. Die Blutungen hielten dann knapp eine Woche an. Und mir kommt vor, dass mein 1. ES schon im Anmarsch ist. Den spüre ich seit der Geburt meiner Tochter nämlich ganz gut. Mir geht es psychisch auch ganz gut. Im ersten Moment war es ein riesiger Schock, aber ich denke mir, wenn etwas nicht in Ordnung war, dann richtet die Natur das von alleine. Ich habe mich an alles gehalten, ich bin da immer ganz genau und eher übervorsichtig. Aber gegen die Natur kann man leider nichts machen. Und da spielt das Alter auch nicht unbedingt eine Rolle. Ich bin jetzt 26 Jahre alt, meine Tochter ist nun 1,5 und die gibt mir auch (natürlich auch mein Freund) die Kraft, das Geschehene zu akzeptieren. Und ich bin mir sicher, es wird wieder klappen mit dem Geschwisterchen. Den Zyklus lassen wir nun aus und am 10.2. hab ich dann meinen FA-Termin, bei einem neuen FA. Das Verhalten meiner alten FÄ fand ich nicht gut... sie hätte es genauer kontrollieren müssen, wenn die Größe nicht passt... Und es mir auch sagen. Dann wäre alles leichter gewesen. Aber ich hoffe, auch mit meinem Bericht allen ein wenig die Angst nehmen zu können ❤ alles Liebe

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Hallo Sandi1904,

auch für dich tut es mir sehr leid! Oh man das ist echt nicht schön, wie es manchmal läuft! Ich bin auch fest der Überzeugung, dass die Natur ws so Richter wie es sein soll …auch wenn es für einen erstmal schwierig ist. Ich wünsche dir auch alles Gute und irgendwann wird sich deine kleine über ein geschwisterchen freuen #klee:-D