Hallo zusammen. Ich müsste heute bei 6+2 sein.
Ich habe seit genau einer Woche Blutungen und im Ultraschall letzten Dienstag und heute war die Gebärmutter leer. Es ist nichts zu sehen, keine Fruchthöhle, nix 😢
Mir wurde heute Blut abgenommen und am Mittwoch nochmal um den Verlauf zu prüfen , aber meine FÄ sagt , es sieht nicht nach einer intakten SS aus und wir können eine Eileiterschwangerschaft nicht ausschließen.
Jetzt mache ich mir natürlich voll den Kopf und würde gerne wissen , was passiert wenn es eine Eileiterschwangerschaft ist? Eine OP? Und wie läuft die ab? Muss ich dann stationär ins KH?
Freu mich über eure Erfahrungen !
Eileiterschwangerschaft Erfahrungen?
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Hey:)
ich dachte ich berichte dir mal von mir und gib dir ein paar Infos mit.
Zuerst einmal mein Beileid dass du dich auch in dieser Situation befindest. Als wäre eine nicht intakte SS schon nicht genug steht da auch noch eine ELSS im Raum.
Ich kann mit dir mitfühlen.. ich war fast in deiner gleichen Situation wie du im Februar 2021.
Kurz zu meiner Geschichte:
ich hab 1 Tag nach der fälligen Menstruation positiv getestet. Ich hatte von Anfang an immer wieder bräunliche Schmierblutungen, die aber meinen Gynäkologen nicht beunruhigt haben. Schmerzen hatte ich anfangs gar keine.. jedoch im Laufe der Zeit wenn ich zb längere Spaziergänge gemacht hatte, habe ich ein Ziehen im Unterleib verspürt.. der aber immer wieder weg ging.
Im Ultraschall hat man zunächst auch nichts bei mir gesehen.. eine Fruchthöhle wurde immer nur vermutet....in der Klinik in der ich mir später eine Zweitmeinung geholt habe, hatten manche Ärzte eine Fruchthöhle gesehen manche wieder rum gar nichts außer einer hochaufgebauten Schleimhaut. Die Eileiter und Eierstöcke waren jedoch auch unauffällig.
Und hier komm ich zum HCG Wert zu sprechen..der ist bei mir nie adäquat gestiegen (Verdopplung in 48h) sondern immer nur minimal um 80-200 gestiegen.
Ich war dann letztendlich an einem Freitagnachmittag in der Frauenklinik weil mein Gynäkologe mich vorsichtshalber hingeschickt hat. Dort habe ich dann aufgrund des Verdachts auf eine "Extrauterine Gravidität"= SS außerhalb der Gebärmutter 1x Methotrexat in den Muskel gespritzt bekommen.
Daraufhin haben starke Blutungen angefangen und das HCG ist gefallen und war in einem Monat auf 0.
Was es genau war kann mir niemand bis zum heutigen Tag sagen.
So- so viel zu mir.
Jetzt zu dir:
1. Die Kontrolle von deinem Beta HCG Wert ist sehr wichtig. a) wie steigt er? verdoppelt er sich? oder fällt er schon wieder? b) wie hoch ist er? 1000-1500 ist ungefähr eine Grenze aber der man eine Fruchthöhle sehen sollte.. ich denke daran wird sich die weitere Diagnostik + Therapie orientieren
2. Welche Möglichkeiten gibt es zur Therapie der ELSS
-> medikamentös: Methotrexat. Das ist ein so genanntes Antimetabolitika... es hemmt den Folsäurestoffwechsel der für schnell teilendes Gewebe essentiell ist. So auch für eine sich entwickelnde Schwangerschaft. Dadurch verhindert man die Weiterentwicklung und der Körper kann danach die Frucht resorbieren. Normalerweise wird es in den Muskel oder in die Vene verabreicht. Die Dosis für den Muskel wären standardmäßig 50mg/kg KG. Das Medikament wird in niedrigen Dosen bei diversen autoimmunen Erkrankungen eingesetzt und in sehr sehr hohen Dosen (viel viel höher als du sie bekommen würdest) in der Therapie für Krebserkrankungen. Das klingt erst erschreckend aber wenn du dir den Mechanismus klar machst (hemmt sich schnell teilendes Gewebe) irgendwie logisch. In der Dosierung wie sie bei ELSS eingesetzt werden ist es aber im Generellen sehr verträglich. Rheuma Patienten*innen nehmen es zum Teil über Jahrzehnte. Vorteile: keine OP, kein Schnitt am Eileiter, Strukturen bleiben soweit "intakt" Nachteile: ggf Nebenwirkungen wie Übelkeit und man sollte mit dem schwanger werden etwas warten (manche Stellen sagen 3 manche 6 andere 12 Monate) da man sicher gehen will dass das Medikament keine zukünftige SS schadet
-> OP: dies erfolgt in Vollnarkose. Meistens über eine Laparoskopie (Schlüsselloch-OP) mit ganz kleinen 2-3 Zugängen. Hierbei kann man dann die ELSS entfernen in dem entweder der ganze Eileiter entfernt wird, Teile davon, er aufgeschnitten wird und die SS entfernt wird. Du wirst hierfür denke ich auf jeden Fall stationär aufgenommen werden. Dadurch könnten Vernarbungen entstehen jedoch kann auch gleichzeitig geschaut werden was denn der "Grund" für die ELSS war. Eine Wartezeit danach gibt es meines Wissen nach für eine Folge-SS danach nicht.. jedoch empfehlen viele Chirurgen auch 2-3 Monate zu warten damit alles verheilen kann Vorteile: es kann nach dem Grund geschaut werden, es gibt keine festgelegte Wartezeit für SS Nachteile: OP, Vollnarkose
Bei beiden Verfahren muss einem bewusst sein dass auch das andere im Verlauf immernoch nötig werden könnte.. sprich du kriegst Methotrexat, der HCG fällt nicht und du brauchst eine OP oder du entscheidest dich für die OP jedoch wird nicht alles Gewebe entfernt deshalb kriegst du noch Methotrexat. Das ist eine etwas doofe Situation. Aber oft ist es so (gerade wenn der HCG niedrig genug ist) dass das Methotrexat sehr gut wirkt und du keine OP braucht bzw meistens schaffen es die Chirurgen alles zu entfernen.
Falls sich bei dir eine ELSS herausstellen sollte (was ich nicht hoffe) ist das Risiko für eine weitere ELSS um einen gewissen Prozentsatz erhöht. Deshalb ist es wichtig bei einer nächsten SS engmaschige Kontrolle zu machen!
und zu guter Letzt: solltest du akute Schmerzen oder Schwindel entwickeln geh bitte sofort in die Notaufnahme!
Eine ELSS ist kein Spaß und kann sehr gefährlich werden, jedoch bei unser gut ausgestatteten Medizin und flächendeckender medizinischer Versorgung ein "Problem" das man gut und sicher beheben kann.
Melde dich gerne wenn du noch Fragen hast.. auch gerne per Privatnachricht.
Ich wünsch dir alles Beste der Welt!
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Wow, vielen lieben Dank für deine Ausführliche Antwort. Ich bin ganz gerührt, dass du dir so viel Mühe gegeben hast 
Es wurde ja gestern Blut abgenommen und morgen nochmal um den Verlauf vom Beta HCG zu bestimmen. Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als das erstmal abzuwarten.
Irgendwie ist diese Wartezeit schrecklich und der Zeitpunkt so ungünstig. Mein Sohn hat am Sonntag Geburtstag , was für ihn DAS Ereignis des Jahres ist und ich habe Angst irgendwas zu planen 
Was könnte es denn noch sein wenn es keine ELSS ist aber auch keine SS in der Gebärmutter? Gibt es da noch mehr Möglichkeiten?
Es tut mit soo leid , dass so viele Frauen sowas erleben müssen
Das ist echt nicht schön !
Naja, mir bleibt nur abwarten.
Vielen dank dir nochmal für deine sehr Hilfreiche Antwort 
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Gar kein Problem?
Wie gehts dir denn mittlerweile?
Alles Gute!
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Also bei mir wurde eine Bauchspiegelung (nur kleine Schnitte) unter Vollnarkose gemacht und dabei festgestellt, dass es eine ELSS ist. Diese wurde dann entfernt und ich bin noch 2 Nächte im KH geblieben.
Zum Glück konnte der Eileiter erhalten bleiben und ich bin drei Monate später schwanger geworden und die Kleine ist jetzt 3 Jahre alt.
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Es wurde erst während der Bauchspiegelung festgestellt , dass es eine ELSS ist? Also haben sie es vorher nur vermutet?
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Sie waren nicht ganz sicher, weil ich eine Pseudofruchthöhle in der Gebärmutter hatte. Aber ich hatte Schmerzen bekommen und man hat beim Ultraschall was im Eileiter gesehen. Und da das HCG erst gesunken und dann wieder gestiegen ist, wollten sie sicher gehen.
Zum Glück, weil das wäre sonst womöglich schief gegangen.