5 Sterne am Himmel

Hallo zusammen, bislang war ich immer stille Mitleserin da ich oft Trost in den Erfahrungsberichten anderer Sternchenmamas gesucht habe um mich mit dem Thema nicht so allein zu fühlen. Mittlerweile bin ich so verzweifelt und hoffnungslos, dass ich nun auch meine Geschichte teilen möchte. Es begann 2013 als ich das erste Mal erfuhr schwanger zu sein, nicht geplant und unpassendender Weise erfuhr ich am selben Tag, dass meine Mama aufgrund eines geplatztem Hirnaneurysma ins Koma gefallen ist. Sie wohnte drei Stunden entfernt von uns. Also fuhr ich zu ihr. Mein Arzt sagte mir, dass der Hcg Wert nicht zu dem Alter der Schwangerschaft passte und wir müssten die nächsten Tage beobachten, denn er konnte bislang nichts in der Gebärmutter sehen. Als ich bereits 2 Wochen bei meiner Mutter war passierte es; eine Sturzblutung mitten auf der Intensivstation...so wurde ich vom Besucher zum Patient und wurde binnen kürzester Zeit ausgeschabt. Noch eine kurze Nachuntersuchung und ich konnte mich wieder meiner Mutter widmen. Man sagte mir es durfte vielleicht noch etwas ziehen im Unterleib, aber ansonsten würde alles wieder seinen normalen Lauf nehmen. Doch die darauf folgenden Tage wurden zur Hölle...von Tag zu Tag ging es mir schlechter, nach nunmehr 1 1/2 Wochen konnte ich kaum noch gehen und ich blutete immer weiter. Also fuhr ich erstmal nach Hause und mein Mann brachte mich einen Tag später zum Arzt da ich kurz vorm Zusammenbruch war. Dann die Horror Nachricht; ich war noch immer Schwanger...mit einer Eileiterschwangerschaft! Mein Eileiter war geplatzt, ich hatte schlimme innere Blutungen und wie letztendlich der Chefarzt im Krankenhaus berichtete, hätte nicht mehr viel zum Schlimmsten gefehlt. Ein Fehler des Arztes der die Ausschabung im Krankenhaus meiner Mutter gemacht hatte. Er hatte nachträglich nicht nochmal den Hcg wert überprüft und hatte somit mein Leben in Gefahr gebracht. Der Eileiter musste entnommen werden, die Chance auf eine weitere Schwangerschaft war zwar noch da, aber der Weg sollte kein leichter werden...ich brauchte Zeit. 2015 entschlossen wir uns ein Kind zu bekommen, also setzte ich die Pille ab. Wir warteten und versuchten 2 Jahre und nichts passierte. Unterstützend mit meinem Arzt gingen wir es gemeinsam an und lösten den Eisprung aus. 2018 hielten wir unsere Tochter im Arm- was für ein Glücksmoment! 2 Jahre vergingen und wir wollten es nocheinmal wissen also begannen wir Anfang 2020 mit der Planung eines Geschwisterchen. Doch es dauerte...ganze 1 1/2 Jahre bis ich endlich einen positiven Test in der Hand hielt! Dann die Ernüchterung...Abgang in der 6. Woche. Mein 2. Sternchen. Das sei normal und kann passieren sagte der Arzt. Ok, wir versuchen es weiter. Bereits im nächsten Zyklus war ich wieder schwanger. Und es sah gut aus. Alles altersgerecht entwickelt ein gesundes Kind mit Herzschlag, doch dann als gerade die 12. Woche begann...hörte das Herz des kleinen auf zu schlagen. Es verließ mich mein 3. Sternchen. Mit Cytotec hat man mich unnötig lange im Warteraum gelassen bis man mich endlich zur Ausschabung abholte, ich erlitt schlimme wehen, hatte Schmerzen und musste diese Blutungen ertragen. Da war für mich klar, daß will ich auf keinen Fall wieder erleben. Man sagte mir ich solle meinem Körper ein halbes Jahr Zeit geben. Gesagt.Getan. Mein Arzt versuchte mir Mut zu machen, auch das könne noch ein dummer Zufall gewesen sein. Ernsthaft? In der 12. Woche? Mein Herz war gebrochen und ja, ich hatte Angst. Angst es könnte nochmal passieren und das ich diesen Schmerz nochmals ertragen müsste. Doch mein Mann schenkte mir Kraft und wir probierten es noch einmal. Ich schaute Anfang 2022 auf meinen positiven Test. Ich konnte mich nicht freuen, ich hatte Angst. Betitelt als "Hochrisikoschwangere" unterzogen ich mich 1x pro Woche einer Untersuchung bei meinem Arzt. Scheinbar wieder alles super, bis zur 8. Woche. Mein viertes Sternchen ließ ich ausschaben da es an mir festhielt und ich an ihm. Jetzt reichte es, meine Emotionen konnte ich nun nicht mehr zurückhalten. Mein Arzt war sprachlos, die Sprechstundenhilfe hat mit mir geweint. Jetzt sollte was geschehen. Abortmaterial wurde eingeschickt, ich unterzog mich humangenetischen Untersuchungen, ließ mich auf Gerinnungsstörungen testen, mein Schilddrüse untersuchen und ließ mehrere Blutbilder machen, alles unauffällig! Mein Arzt sagte mir das nicht jede Ursache geklärt werden könne und empfahl mir es nach einer Ruhe Pause noch einmal zu versuchen. Ich brauchte wieder etwas Zeit. Und wir versuchten es noch einmal. Es klappte. Ein Postiver Test. Wie meine Reaktion war? Panik. Muss es wirklich so sein? So habe ich es mir nie vorgestellt und ich wüsste nicht wieviel man noch ertragen kann. Aber ich kämpfte. Das tat ich immer. Und es wurde nicht belohnt. Ich verabschiedete mein 5.Sternchen Anfang Oktober mit einem natürlichen Abgang. Die Worte meines Arztes nach der Nachuntersuchung vernichtend; eigentlich wäre mit meiner Tochter der Kinderwunsch erfüllt und ich solle mir überlegen, ob ich noch einen weiteren Versuch starten möchte, oder es einfach dabei belasse. Ohnehin habe ich nur einen Eileiter und die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt ist prozentual im obersten Bereich. In eine wunschklinik möchte er mich nicht überweisen, denn ich könne ja Kinder kriegen da ich ja bereits eine Tochter habe. Die Sprechstundenhilfe schaute mir an diesem Tag nicht mal mehr ins Gesicht und weicht mir aus als wäre es ihr unangenehm. Ich weiß nicht was ich tun soll. Soll es das jetzt gewesen sein? Warum muss ein Mensch sowas ertragen? Es kann mir doch keiner mehr erzählen, das hätte die Natur so gewollt? Entschuldigt meinen unendlich langen Text, aber dies ist nunmal meine Geschichte. Das ist das erste Mal, dass ich meine Geschichte erzähle und teile, in der Hoffnung, ein wenig Trost und Gleichgesinnte zu finden. Vielleicht hat auch noch jemand hilfreiche Tipps oder hat ähnliches erlebt und ist trotzdem ans Ziel gekommen. Vielen Dank fürs Lesen. Ich würde mich freuen von euch zu lesen.

Viele Grüße
Jennifer

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Hallo Jenny,
Du hast eine wahnsinnig traurige und schmi.me Geschichte. Es tut mir sehr leid, was Du da erlebt hast. Ich hab das hier schon öfter geschrieben und will gar nicht damit "nerven".
Aber ich hatte auch schon ein gesundes Kind und wurde auch danach unproblematisch schwanger. Aber es kam nie zum Herzschlag (wenn schon, dann ist das sehr viel gnädiger). Ich war bei Ärzten und es wurden alle Standardsachen wie Gerinnung, Schilddrüse, Diabetes etc geprüft. Und es kam nichts heraus. Dann wurde von Pech geredet, ob denn sicher mein Freund Vater des Kindes sei etc. Also wirklich furchtbar.

Zum Glück hat mich dann meine Ärztin zu Prof Würfel geschickt (der beste Tipp meined Lebens). Der meinte gleich, dass da natürlich etwas vorliegt, was die ganzen Schwangerschaften stört. Und dass mein Körper Schwangerschaften austragen kann, aber wir halt jetzt die Ursache suchen und finden müssen (z.B. Keime id Gebärmutter, Killerzellen oder was es da alles gibt). Jetzt liegt mein kleiner Junge hier neben mir und schläft.

Geh zu einer auf habituelle Aborte spezialisieren Kiwu Klinik. Ich glaub nicht mal, dass Du eine Überqueren brauchst. Ich bin überzeugt, dass man Dir helfen kann (bei mir mussten z.B. Verklebungen gelöst werden und wir beide 1 Woche Antibiotikum nehmen. 5 Wochen später war ich schwanger). Es haben sooo viele Fachärzte wenig Ahnung von dem Thema. Aber es gibt Spezialisten, die solchen Fällen wie uns helfen können.

Von Herzen alles Gute#liebdrueck

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Hallo Nina,

Vielen Dank dass du deine Erfahrung mit mir teilst! Das gibt mir Mut! Auf solche Dinge bin ich natürlich nicht untersucht worden. Ich hoffe sehr, dass die Klinik mir zuhört und hilft. Mein Arzt hat mir leider das Gefühl vermittelt, das ich dort gar nicht erst auftauchen brauche, da ich ja eine gesunde Tochter zur Welt gebracht habe und deshalb kein Grund zur Untersuchung bestünde. Ich sehe das anders, es fällt mir einfach schwer zu glauben, das es keine Ursache geben soll. Oft wird einem gesagt man wäre selbst schuld, weil man sich zu viel Druck macht, aber man soll mir auch mal verraten wie ich nach der 5. Fehlgeburt noch positiv denken soll? Ich weiß auch nicht, aber mein Bauchgefühl sagt mir immer wieder dass da was nicht stimmt. Ich hoffe ich bekomme bald Antworten. Ich danke dir sehr für deine Antwort!

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Ich war z.B.bei einer Professorin in einem sehr bekannten großen Krankenhaus, die irgendwann (als diese Standardwerte alle top waren) auch meinte, dass vielleicht meine Große nur ein "Zufallskind" sei und ich in echt keine Kinder kriegen könnte#zitter Man steht so hilflos da, weil das ja alles kluge Leute sind. Aber auch sie meinte, dass ihr auch nur noch der Prof Würfel einfallen würde.
Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber da kommen ja auch Leute aus dem Ausland hin. Man kann das allermeiste glaub ich also auch aus der Ferne machen. Da gibt's immer wieder Aufnahmestopps, aber mit etwas Beharrlichkeit kriegt man da schon einen Termin. Ansonsten gibt es noch eine Dr Reichel-Fentz, die da wohl auch spezialisiert ist (und bestimmt auch noch andere, vielleicht kriegst Du noch Tipps hier). Es gibt wohl gerade bei dieser sekundären Sterilität große Unterschiede auch in den Kinderwunschkliniken (zumindest nach dem, was ich von Bekamnten erfahren hab oder hier gelesen hab)- also am besten gleich zu den Profis :-) Ich wusste auch, dass etwas nicht stimmen kann. Und dennoch das Wichtigste: Du kannst schwanger werden! Da meinte der Prof immer, dass das die halbe Miete sei

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****Wegen Doppelposting vom URBIA Team stillgelegt****

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