Kind 6 Monate alt - Freundin total am Ende (rastet grundlos aus, etc.)

Hallo,

ich glaube, ich oder wir brauchen Hilfe.

Wir haben seit 6 Monaten ein Baby, das eigentlich total lieb ist. Schreit nur wenig, total aufgeweckt, ein Traum. Einzig mit dem Schlafen haperts, er schläft nur schwer ein und wacht leicht wieder auf, Durchschlafen ist auch nicht drin. Aber das ist wahrscheinlich normal in dem Alter und höchstens indirekt mein Problem.

Meine Freundin ist schon immer eher aufbrausend gewesen, aber seit wir das Kind haben...ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin selbt immer entspannt und behaupte mal, dass ich sehr liebevoll mit dem Baby umgehe, egal wie anstrengend es gerade it - es kann ja nichts dafür und ich bin einfach nur glücklich mit ihm.

Meine Freundin liebt das Baby auch über alles, aber legt teilweise Verhaltensweisen an den Tag, die mich sehr erschrecken, wenn nicht sogar den Drang, mein Baby zu beschützen, in mir wecken. Wenn er nicht einschläft, reagiert sie meistens ungeduldig, okay. Aber wenn er darüberhinaus noch etwas anderes "unerwünschtes" macht, wie rumstrampeln oder umgucken oder wasauchimmer (obwohl er müde ist, er wird ja nicht in den schlaf "gezwungen" ohne dass er sich die Augen reibt oder anfängt aus Müdigkeit zu meckern), dann meckert sie ihn an, und das teils richtig aggressiv!
Ich sage ihr ständig, dass das Baby doch nichts dafür kann, aber sie meint, dass sie halt unter Stress steht und nicht so entspannt ist wie ich (ich bin es ja nicht immer, aber wenn, dann lasse ich es halt nicht am Baby aus). Ab und an wird das Baby also lautstark ausgeschimpft, ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll. Es ist kein "anschreien", mehr ein sehr aggressiver Tonfall "jetzt lass das Du Idiot" oder ähnliches.

In letzter Zeit ist das Ganze noch schlimmer geworden - das Baby ist seit 1-2 Wochen aufgeweckter geworden, schläft jetzt noch schwerer, und immer wenn etwas nicht klappt, verzweifelt sie jetzt so richtig. Inzwischen reicht es schon, dass etwas herunterfällt oder verlegt wurde, dass sie ausrastet und vor sich hin schreit, im Tenor "ich bin ja zu garnichts zu gebrauchen" (also sie, nicht ich), heulen inklusive, besonders wenn das baby nicht so will wie es soll. Das klingt für mich schon fast depressiv, habe ich auch schon mehrfach angesprochen aber darauf geht sie nicht ein......

Auf jeden Fall bin ich langsam aber sicher auch mit den Nerven am Ende, auch weil ich wie gesagt ständig den Drang bekomme, mein Kind zu beschützen vor "emotionaler Gewalt" (ist etwas drastischer formuliert als es ist, aber geht nunmal in die richtung - auch wenn sie nur vor sich hin schimpft, kommt es ja beim kind an). Ist das vllt. eine art Wochenbettdepression, die sich erst jetzt so richtig entfaltet?

Sie war schon immer ein sehr unsicherer Mensch und aufbrausend....aber es wird immer extremer derzeit, insbesondere diese totalen Selbstabwertungen "ich bin zu nichts zu gebrauchen", wenn auch nur eine Kleinigkeit schiefgeht (spalt beim regalaufbau zu sehen, etwas fällt runter, baby will nicht, egal was - kommt sofort entweder ein ausraster oder ein selbstmitleidiges "ich kann ja eh nichts"). Ich weiß jedenfalls, dass ich das nicht mehr lange mitmachen kann, stehe ständig unter Strom und traue mich garnicht mehr, sie mit dem Baby alleine zu lassen...

Gibt es Tipps, was ich mit ihr machen kann? Hilfe-/Beratungsstellen?

Danke für´s lesen, war ja kein ganz kurzer Text ;-)

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Hallo!

Ich habe mich teilweise selber in Deinem Text wieder erkannt, deswegen antworte ich Dir mal.

Ich bin auch sehr aufbrausend, raste bei Kleinigkeiten schnell aus usw.
Es stört mich EXTREM und ich versuche mich zu ändern.
Wir haben zwei Kinder (das dritte kommt demnächst) und zwei Hunde.
Da läuft nicht immer alles perfekt.
Und manchmal, wenn ich richtig genervt und gestress bin, raste ich schon wegen Kleinigkeiten aus. Ich bin einfach so... Aber ich weiß, dass es nicht gut ist und dass ich es ändern muss.
Ich nehme mir jeden Tag auf´s Neue vor entspannter und gelassener zu sein. Es klappt auch meistens sehr gut, nur manchmal nicht.
Wenn ich mal gelassen reagiere und mein Mann dann sagt "Du bist ja garnicht genervt", dann freu ich mich richtig :-)

Beim ersten Kind war es noch extremer, jetzt bin ich schon richtig entspannt geworden ;-)
Stört es sie denn selber? Möchte sie Hilfe?

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Hat Deine Freundin schonmal eine Nacht durchgeschlafen und/oder morgens ausgeschlafen, seit das Baby da ist?

Ich war damals unter extremem Schlafmangel ähnlich gereizt (allerdings meist nur innerlich aggressiv). Das Baby ist nachts oft wach geworden, sein Vater hat durchgeschlafen. Ich habe Vollzeit gearbeitet und musste morgens früh raus. Am Wochenende hat der Vater darauf bestanden, auszuschlafen, so dass ich irgendwann vollkommen am Ende war. Einfach nur Schlafmangel, der mir so dermaßen zugesetzt hat... am Schlimmsten war es dann, wenn das Kind abends nicht einschlafen wollte und ich aber doch SOO müde war #schock

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"Das Baby ist nachts oft wach geworden, sein Vater hat durchgeschlafen. Ich habe Vollzeit gearbeitet und musste morgens früh raus. Am Wochenende hat der Vater darauf bestanden, auszuschlafen, so dass ich irgendwann vollkommen am Ende war. Einfach nur Schlafmangel, der mir so dermaßen zugesetzt hat..."

#schock#aerger Na, solche Typen (und auch Frauen) kann ich ja leiden. Unglaublich! Sorry wenn ich frage aber mich interessiert es: War das Kind von Euch beiden gewünscht? Wieso musstest Du so früh schon wieder Vollzeit arbeiten? Konntest Du den "Vater" nicht überzeugen, dass auch Du Deinen Schlaf brauchst?

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Kannst Du gerne fragen... für mich ist es bis heute ein Mysterium. Das Kind war von uns beiden gewünscht - ER hat damals sogar mit dem Thema angefangen. Warum er sich dann, als das Baby da war, so verhalten hat, als hätte ich es ihm "untergeschoben", verstehe ich bis heute nicht. ABER: Als Wochenend-Papa ist er super. Kurios, oder?

Ich arbeite in den Niederlanden, da gibt es keine Elternzeit wie hier. Deshalb bin ich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. Das erste Jahr in Vollzeit, weil es finanziell nicht anders ging. Danach (als mein Ex ausgezogen ist #rofl) erstmal nur noch 30 Stunden/Woche.

Dass ich meinen Schlaf brauche war dem Vater sowas von egal... #aerger

SEINE Belange waren IMMER wichtiger.

Jetzt frag mich aber nicht, warum ich nach der Geburt des Kleinen noch fast ein Jahr mit ihm zusammen war #klatsch #hicks

Heute verstehen wir uns super. Wie gesagt, als Wochenend-Papa ist er 1A. ;-)

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Hallo,

ich antworte dir auch mal da ich selbst 2 Kinder habe.

Zum einen denke ich liegt es daran das sie sehr gereizt ist aus Schlafmangel. Sie hat vielleicht auch einen Anspruch an sich selbst alles zu schaffen, aber das gelingt nicht immer. Das euer Kind nicht durchschläft finde ich auch nicht so normal. Sie schlafen in der Regel am Tag weniger, dafür wenigstens pünktlich am abend bis früh morgens. Geht mit dem Kind an die frische Luft usw. macht müde. Und es muss auch nicht im beisein von jemanden einschlafen. Sie zweifelt an ihrem Selbstbewustsein. Gebe ihr das Gefühl das sie es toll macht und versuche ihr mal eine Zeit das Baby abzunehmen, damit sie schlafen kann. Ebenso solltet ihr beim Baby die Zeiten so schaffen, das ihr abends Ruhe habt. Sie hat das Gefühl überfordert zu sein, weil sie sich unsicher ist ob sie alles richtig macht. Kinder kann man an Zeiten gewöhnen und dadurch verschafft man sich Luft zum schlafen. Ich kenne nicht viele Kinder die in dem Alter nicht durchschlafen. Somit nicht zu viel vornehmen. Erst versuchen es bis 19.00 Uhr hinlegen und dann sollte es bis 6 oder 7 Uhr in der früh schlafen.Sollte er doch wach werden einfach den Schnuller geben und nicht aus dem Bett nehmen. Sonst habt ihr wieder das Problem das ihr dem Kind dieses angewöhnt. Ich habe mich bei den Kindern nach der Zeit gerichtet. Wenn man dann zu müde ist legt man sich auch während das Kind schläft hin. Sie sollte raus gehen mit dem Kind. Viel frische Luft damit sie abschalten kann. Auch mal was anderes.

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Hallo,
ich lege ein VETO ein bei deiner Behauptung, dass es nicht unbedingt normal ist, dass Babies nicht durchschlafen......

Es ist beides normal. Babies/Kinder sind so unterschiedlich! Meiner hat nur durchgeschlafen, wenn er bei mir im Bett geschlafen hat. Und das ging lange so. Keine Ahnung, ob es heute besser wäre, denn er schläft immer noch (aufgrund dessen) bei mir und wir haben es nicht mehr ausprobiert, weil es uns beiden prima so geht. Er ist jetzt 5 Jahre.

LG

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Hallo,

jeder macht es so wie er es mag und am besten klarkommt. Wenn es so für euch passt ist es in Ordnung.
Einem Baby kann man genauso gewisse Dinge angewöhnen wie einem späterem Kleinkind. Gewöhnst du ihn daran, bei dir einzuschlafen will es das nun immer, weil er es nicht anders kennt.
Kennt ein Baby es allerdings nicht anders als in sein Bett und sein eigenes Zimmer zu schlafen gewöhnt es sich daran und schläft auch ein. Es gibt immer Ausnahmen das es mal nicht sofort einschläft. Aber gewöhnst du deinem Kind Sachen an und die ja nun lange Dauern bekommst du es nicht so schnell mehr raus.

Es ist sicher schön mit einem Baby oder Kleinkind im Bett zu schmusen und einzuschlafen, aber irgendwann geht es zur Schule und sollte auch mal groß werden dürfen.

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Hallo.

Ich denke mal, dass sie mit der Hormonumstellung noch zutun hat. Und dann denke ich, dass ihr der Schlafmangel zu schaffen macht. Sie muss sich mehr Pausen gönnen und Wichtiges von Unwichtigem trennen. Man muss nicht immer alles perfekt machen und die Wohnung muss auch nicht immer perfekt aussehen, schon gar nicht, wenn ein Baby da ist. Sie muss ruhiger dem Kinder gegenüber werden, denn das Baby reagiert nur entgegen. Das Baby versteht noch nicht. Was du machen kannst, nimm das Baby ihr ab, wo du kannst. Sie setzt sich zu hohe Ziele. Das muss weg.

Alles Gute.

LG Hermina

PS: Mein Kleinster wurde acht Monate gestillt. Das erste halbe Jahr kam er jede zwei Stunden, auch nachts. #schock Das hat auch geschlaucht, aber ich habe dann eben meistens mitgeschlafen, wenn er mal geschlafen hat.

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Hallo...

Setz dich mit ihr zusammen und überzeug sie, hilfe an zu nehmen!

Durch ähnliche Verhaltensweißen habe ich mir das ganze erste Jahr mit meiner Tochter verdorben:-(
Und bei wurde im Endeffekt eine " verschleppte" Wochenbettdepression festgestellt..

Ich habe damals Antidepressiva verschrieben bekommen und in meinem Fall hat es geholfen.
Inzwischen bin ich ohne:-D

Ich bin immer noch sehr traurig darüber, wie ich teilweiße mit meinem Kind gesprochen habe :-(:-(:-(

LG

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Hattet ihr bei der Geburt/ im Wochenbett eine gute Hebamme? Wenn ja, nehmt noch mal Kontakt auf un dlasst euch beraten. Die kann dann eher feststellen, ob eine Wochenbettdepression realistisch ist und kann sicher auch sonst Tips geben. Ansonsten hat bei mir noch das Tragetuch / die Manduca die Situation entspannt. Kind rein, der Alltag läuft mit Kind vor dem Bauch weiter, es schläft mit Körperkontakt meist leichter ein und kann dann ins Bett gelegt werden. Einen Versuch ist es wert.
Ich wünsche euch auf jeden Fall alles, alles Gute!

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Schick deine Freundin doch mal für ein Wochenende in ein Wellness-Hotel oder sowas. Gib ihr Baldrian. Raucht einen Joint. Irgendwas dmait sie entspannter wird. Kann doch nicht sein, daß sie so aggressiv ihrem kind gegenüber wird. Hab sowas bei einer Mutter eigentlich noch nie erlebt

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Ich glaube, deiner Freundin geht es wie mir manchmal.

Schlafmangel, hormonelle Umstellung und dieses ständige Fremdbestimmstsein. Man ist zuhause, hat seinen Beruf nicht, wenig Gesprächsmöglichkeiten mit Erwachsenen und dann hat man bei Kleinigkeiten das Gefühl, nichts läuft so, wie es soll. Abends will man einfach nur Feierabend und einen Gesprächspartner und nicht schon wieder das Kind, auch, wenn du es den ganzen Tag nicht gesehen hast.
Wichtig finde ich, ihr zu vermitteln, daß du dir Sorgen um sie machst, nicht um euer Kind. Dann ist es für sie noch schwieriger, weil sie sich Vorwürfe macht. Die macht sie sich wahrscheinlich auch so. Weil sie genervt ist, weil sie sich nicht erfüllt fühlt, wie sie vielleicht erwartet hat. Weil es ihr leidtut, daß sie ausrastet.

Sprich mal eure Hebamme an, falls du Vertrauen zu ihr hast. Ansonsten sprich mit deiner Partnerin, was sie vermisst oder braucht. Was ihr Spaß machen würde, was ihr Sorgen bereitet.

Natürlich ist ihr Verhalten nicht gut, das will ich nicht sagen. Aber je mehr sie das Gefühl hat, daß sie in deinen Augen etwas falsch macht, umso mehr wird die Spirale sich runter drehen.

Versuch, ihr Freiräume zu verschaffen, sodaß sie sich selbst wieder spürt. Zeit für sich, Zeit mit anderen Müttern, die nicht nur vergleichen und ihr sagen, was euer Kind evtl noch nicht kann.

Wahrscheinlich zweifelt sie stark an sich und ihrem Muttersein. Wenig Bestätigung und wenig Luft zum atmen machen unzufrieden und dünnhäutig....

Ich hoffe, ihr findet ins Gespräch.... bei mir wurde es nach einem Jahr besser.

LG Love

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Hallo :)

Also ich habe einen 8 Monate alten Sohn und leide auch extrem unter Schlafmangel. Meine Hebamme meinte ein bisschen meckern auch aufs Kind sei ok . So lässt sich etwas Stress abbauen . Aber so wie du es beschreibst brauch deine Frau entweder mal ein "MAMA" frei (das kann zb . ein Wellness We sein ect) oder einfach Hilfe von jemanden der sich damit auskennt.

Am besten sprich deine Ängste an aber mach Ihr keine Vorwürfe . Wenn sie trotz allem eine gute Mama ist dann sag ihr es auch .
Ein Kind ist eine Extrembelastung für die Partnerschaft und manche wollen das einfach nicht verstehn. Vielleicht fühlt sie sich auch einfach nur allein .

Ich wünsche Euch alles erdenklich gute.

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Dein Treat ist ja nun ein paar Tage alt, dennoch möchte ich dir meine Erfahrungen mit teilen. Ich kenn das zu gut. meiner ist erst 11 Wochen, aber an Tagen mit wenig Schlaf bin ich sehr ungeduldig und aufbrausend. fühle mich, wie eine Rabenmutter. am schlimmsten waren die Momente, wo ich komplett ausgelaugt war und nur gebrüllt habe, wenn er mich nur angepullert hat. da hilft es mir, wenn mein Partner mir den kleinen abnimmt, ich mal 10 Minuten durchatmen kann, ins Kino gehe oder mal ne Nacht durch schlafen kann. dadurch, dass ich abpumpe, kann er auch super die Fütterung übernehmen. Sie braucht ne Auszeit. erst wenn das nicht hilft, würde ich mir Hilfe suchen. Bei uns bewirken Auszeiten wahre Wunder. dass sie so reagiert ist menschlich und garnicht so unnormal.
Sei für sie da. sag und zeig ihr, dass sie wertvoll und eine gute Mutter ist und nehm ihr den Zwerg ab. lass sie spazieren gehen oder was mit Freunden machen. dann wird sie sicher bald ruhiger. so ist es bei mir.

bin ich alleine, leg ich ihn weg. geh kurz auf dem Balkon. atme durch und bin dann wieder mit voller Hingabe für den kleinen da.