Mein Sohn will nicht zu mir

Hallo an alle,
ich wende mich mal an euch, weil ich an dieser Stelle nicht weiß was ich tun soll.

Ich versuche mal von vorn anzufangen und es nicht zu lang werden zu lassen.

Ich komme aus einer sehr unglücklichen Ehe, die letzten Ehejahre waren echt mies.

Vor 2 Jahren trennte sich dann meine Ex-Frau von mir (ich hatte den Mut nie) und ich musste buchstäblich durch die Hölle gehen.
Sie wollte das ich ausziehe, 1 Woche später zog ihr neuer Freund ein. Es folgten Sorgerechtsstreitigkeiten mit ihrer Anwältin und dann Unterhaltsverfahren gegen das Jobcenter (den war der gez. Unterhalt nicht genug).
18 Monate lang wurde ich nur bombardiert und fertig gemacht.

Die Zeit war sehr schwer für mich und ich hatte einfach auch keine Kraft mehr mich aktiv um meine Kinder zu kümmern. Sie waren dann die Wochenenden bei mir, aber häufig war ich nicht so für sie da, wie ich es eigentlich hätte sein müssen. ich weiß nicht wie das beschreiben soll. Ich bin mit ihnen schwimmen gegangen (der Große hat mit mir auch seinen Schwimmpass bekommen), aber es gab eben auch Tage wo ich sie mehr TV schauten als förderlich - einfach weil ich auch total fertig war.

Im Herbst 2018 wurden wir dann geschieden und rückblickend war es so sinnlos.

Ihre Anwältin wurde nach den verlorenen Sorgerechtsverfahren aus der Kanzlei gefeuert (nicht wegen mir - sie hat sich da wohl noch mehr zu Schulden kommen lassen), das Jobcenter kassierte ebenso eine Klatsche. Meine Ex-Frau stand kurz vor einem Strafverfahren wegen Betrug und ihr neuer Anwalt konnte nur noch zusehen, wie er die Kuh vom Eis bekam. Am Ende stand eine einvernehmliche Scheidung, so wie wir sie eigentlich am Tag der Trennung mündlich schon besprochen hatten....

Aber das ist Vergangenheit. Seit die Anwälte raus sind, habe ich ein gutes Verhältnis zu meiner Ex-Frau. Es ist alles geregelt und so langsam aber sicher kehrt Frieden ein in mein Leben.
Ich konnte neben der Baustelle Scheidung nun auch Baustelle Wohnung erledigen (letztes Wochenende) - so das ich eigentlich unbesorgter in mein neues Leben starten kann.

Dabei ist auch mein Wunsch, meine Zeiten mit meinen beiden Jungs (6 und 9) besser zu nutzen, aktiver zu nutzen einfach mehr Energie für sie übrig zu haben.
Der große ist super gern bei mir, will eigentlich gar nicht mehr zur Mama, wobei ich ihm immer erkläre, dass das so nicht läuft.

Der Kleine aber sagt nun er will nicht mehr zu mir. Als Begründung gibt er im Prinzip an, weil ich eben nicht aktiv für ihn da bin. Meine Ex-Frau bespricht das ganz ruhig mit mir und sagt eben auch, dass sie den Kleinen zu nichts zwingen will.

Das Problem ist, dass sie so oft gelogen hat, dass ich es nicht ausschließen kann, dass sie indirekt die Kinder gegen mich aufstachelt.

Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass ich in den letzten Monaten nicht wirklich ein guter Papa war. Klar koche ich und versuche was zu unternehmen aber der externe Druck war schon extrem groß.
In diesem Sinn glaube ich meiner Ex-Frau auch, dass sie da nichts gegen mich unternimmt, sondern es schildert wie es ist.

Und zu guter Letzt überteibt sie gern maßlos bzw. reagiert total überstürzt.

Man muss dazu sagen, bei all den Streit in der Scheidung war sie nie das Feindbild. Sie ist nicht sonderlich intelligent und hat sich aus dem Verfahren zurückgezogen - alles nur noch unterschrieben was die Anwältin vorlegte. Ich kämpfte also letztlich gegen eine rachsüchtige Anwältin und gegen einen Jobcenteragenten, der aus der ALG2 Abteilung in die Unterhaltsbateilung strafversetzt wurde, damit er keine Bescheide erstellen kann und alles von einem Richter überprüft wird - so zusagen unglückliche Umstände.
Daher hege ich keinen Groll gegen meine Ex-Frau.

Ich möchte nur mein Leben wieder aufbauen und nun wo die großen Baustellen abgebaut sind, möchte mein kleiner nicht mehr zu mir :-(

Was soll ich machen? Ich möchte es ja auch nicht erzwingen denn die Absprachen laufen derzeit sehr gut - auch was Ferien, Urlaub etc. angeht.

Wir Männer, so mein Eindruk, werden hier echt systematisch erst mit denr echtlichen Folgen bombardiert und wenn die Nerven blank liegen wird man darum zusätzlich bestraft.
Wie geht ihr damit um? Habt ihr solche Fälle bzw. Lösungen?

Ich habe mich so sehr darauf gefreut, dass es jetzt endlich losgehen kann und nun....

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Ich würde versuchen mit deiner Ex eine klare Regelung hinzubekommen und auch mit ihr Absprechen das der Kleine zur Zeit sanften Druck bekommt....vielleicht genießt sie ja dann auch mal ein kinderfreies Wochenende.
Die nächsten Wochen solltest du dann einfach richtig Energie in deine Jungs stecken und dann sehen wie es läuft....sollte er dann immer noch nicht wollen, würde ich nochmal in Ruhe mit ihm reden.
Ich denke mit 6 Jahren können schon noch die Eltern entscheiden wie es laufen soll und eine Richtung vorgeben....vielleicht will er auch nur im Unterbewusstsein Mama alles recht machen und nicht alleine lassen.

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Hallo,

ist der Umgang denn geregelt? Falls nicht, würde ich da eine Einigung anstreben, du könntest dich an den Kinderschutzbund wenden.

In dem Alter würde ich ihn zwingen, das wird schon wieder!

LG

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Hi,

vielleicht kannst du den Kleinen ja erstmal regelmäßig für Tagesausflüge abholen, innerhalb der sonst üblichen Umgangszeiten, ihm auch erklären, dass du dir jetzt endlich wieder mehr Zeit für solche schönen Sachen nehmen kannst, und mit der Gestaltung des Tages auch gleich den Beweis antreten, dass es jetzt wieder anders laufen kann.

So würde der Konatkt nicht abreißen, ihr würdet Qualitätszeit miteinander verbringen, und wenn es einige Wochen gut gelaufen ist, könntest du ihm anbieten, ob er dann auch wieder zusammen mit dem Bruder über Nacht bleiben möchte.

Viele Grüße