Hi zusammen, geht es euch auch so wie mir ??

Hey, werdende oder bereits gewordene Väter, ich bin ganz frisch im Forum (vorher noch nie gemacht).
Ich bin jetzt 36 und meine Freundin ist ungeplant schwanger geworden, obwohl ich Bedenken habe, freue ich mich sehr bald stolzer Vater eine Tochter zu werden.
Jedoch habe ich das Gefühl, dass seit der Schwangerschaft meine Gefühle für meine Freundin schwinden.
Wir streiten uns öfters und ich lege kein wert mehr darauf, mich mit ihr zu vertragen.
Habe aber auch das Gefühl, dass sie mich auf einmal einengt, sie versucht meine Freizeit zu kontrollieren.
Grundsätzlich alles kein Thema, wenn beide ihre Sichtweise und Bedürfnisse darlegen können, nun ist es aber nicht einfach, mit der Schwangeren Frau (3 Monat) aktuell. Es ist scheinbar egal was ich vorschlage, sie frage, was sie den gerne unternehmen möchte und das wir doch meinen Bedürfnissen (Gitarre spielen/Musik hören oder am PC was Zocken) und ihre vereinbaren können. Wenn ich versuche, ihr zu erklären, dass ich auch Hobbys habe, endet es jedes Mal in einer Tragödie, mit Phrasen wie:"mach doch, was du willst" oder Androhungen wie," wir werden sehen, ob wir noch zusammen in den Urlaub fahren "etc.
Dazu muss ich auch sagen, dass wir getrennt leben(jeder seine eigene Wohnung) und ich Mo.–Fr. nach der Arbeit jedes Mal zu ihr fahre, sie aber ein Problem damit hat, wenn ich einen Tag(meistens Samstag) bei mir in der Wohnung sein möchte.
Dann ist es auch egal, ob ich ihr anbiete, mitzukommen.
Jegliche Frage nach dem Grund verläuft ins Leere, verstehe ich ihre Bedürfnisse nicht oder was stimmt da nicht?
Ich kann auch leider nicht mehr normal mit ihr reden, da meine Argumentation einfach niedergebrüllt werden.

Ich könnte natürlich zig Sachen aus meiner Sicht erzählen, schwer sich dazu zu äußern, wenn Mann die Argumente der Gegenpartei nicht kennt.
Vielleicht hat aber jemand das gleiche erlebt, ich habe bestimmt nicht alles erwähnt, was zur Rückfrage führt, mein Ziel ist es in erster Linie hier was zu lernen, um besser mit der Situation umzugehen, also fühlt euch frei zu Fragen......

LaurasDAD

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Hallo!

So ganz ohne irgendwelche Hintergründe zu kennen ist es schwierig dazu etwas zu sagen. Es fehlen eine Menge Randinfos.

Ich hatte mich in den ersten Wochen der Schwangerschaft auch etwas verändert und war ängstlich in Bezug auf Dinge, die vorher kein Problem waren . Und unsere Rahmenbedingungen waren etwas "besser". Bei uns war das Kind geplant, haben gerade ein Haus gekauft, vorher schon zusammen gelebt usw.

Ist denn ein Zusammenziehen geplant? Weil wenn nicht, dann wird ein Großteil der Arbeit an ihr hängen bleiben. Vielleicht beschäftigt sie das im Moment.
Vielleicht wünscht sie sich mehr Unterstützung und Verbindlichkeit.
Ich stelle mir eure Situation nicht gerade prickelnd vor, um ehrlich zu sein.
Freut sie sich den auf das Kind?

Mit deinen Hobbys wirst du wohl die erste Zeit zurückstecken müssen.

Hat sie noch nie gesagt, warum sie nicht zu dir in die Wohnung möchte? Fühlt sie sich dort nicht wohl? Ist sie sehr klein, unordentlich oder was auch immer? Würde sie gerne mit dir zusammen ziehen?

Ich weiß, was ich jetzt schreibe ist nur meine Ansicht, aber ich schreibe es trotzdem. Ich persönlich halte nichts von erwachsen Männern, die wie Teenies stundenlang vorm PC sitzen und zocken.
Hier macht natürlich die Dosis das Gift.
Ich hätte da unter Umständen auch Angst, dass ich nachher da sitze mit dem Kind, der Erzeuger kommt abends mal kurz rüber, wenn er nicht gerade Gitarre spielen oder zocken will und fährt dann wieder heim. Wenn sich an eurer Wohnsituation nichts ändert, wird es ja auf sowas ähnliches hinauslaufen . So klingt es für mich jedenfalls.

Ich sage damit nicht, dass das so ist oder so sein wird, sondern nur, es vielleicht meine Angst wäre! Nicht falsch verstehen. Ist auch nicht böse gemeint.

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Hallo,

darf ich als Frau antworten?
Also bei mir war es gerade am Anfang der SS so, dass die Gefühle wegen der Hormone sehr labil waren, ich nah am Wasser gebaut war und schnell zu weinen anfing und überempfindlich war sowieso Launen hatte. Das ist aus hormoneller Sicht nicht zu unterschätzen, was da im Körper passiert. Das hat sich später dann gebessert. Mein Mann ist relativ gelassen damit umgegangen, weil er wusste, dass ich schwanger war und es deshalb war.
Natürlich hatten wir in dieser Zeit auch mehr Zoff, was aber hauptsächlich auf meine Launen zurückzuführen war. Aber auch ich hatte irgendwie das Bedürfnis, mehr Zeit mit meinem Mann verbringen zu wollen, er hat halt sehr viel gearbeitet.
Bei euch ist es anders, weil ihr eine Wochenend-Beziehung habt, mein Mann und ich dagegen schon Jahre zusammenleben. Aber ganz wichtig ist meiner Meinung nach die Kommunikation, ihr dürft nicht aneinander vorbeireden (was ja anscheinend das Problem ist), sondern der Eine sollte verstehen was der Andere sagen will und warum.

Vielleicht gibst du ihr einfach noch ein bisschen Zeit, bis sich dieses Hormon-Chaos gemildert hat (passiert im 2. Trimester) und legst nicht alles auf die Goldwaage. Es heißt nicht umsonst "In anderen Umständen".

LG

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Hallo, viele Väter gibt es hier leider nicht. Ich versuche es mal stellvertretend.

Insgesamt haben die beiden Vorrednerinnen schon die richtigen Fragen gestellt. Mehr kann man tatsächlich kaum machen: Fragen stellen.

Ich bin selbst mit 38 Jahren zum ersten Mal Vater geworden, also auch bereits durchaus als Erwachsener.

Ich glaube was erstmal zu klären ist, wird sein wie ihr euch eure Zukunft vorstellt. Die Schwangerschaft war nicht geplant. Ich vermute daher, dass ihr vielleicht als Paar noch gar nicht klar seid, wo ihr hin wollt. Solange keine Kinder im Raum stehen ist das prinzipiell auch nicht so drängend. Aber mit Blick auf das Wohl eures Kindes, ist das jetzt anders. Ihr werdet in irgendeiner Form verbunden bleiben, ob als Paar oder zumindest als Eltern.

Ich würde dringend dazu raten, dass ihr die Zeit vor der Geburt nutzt, um besser zu verstehen, wie ihr die gemeinsame Zukunft gestalten wollt. Ob ihr weiterhin getrennt leben wollt, ob ihr zusammen ziehen wollt, wer wie viel Elternzeit nimmt, welche beruflichen Ziele ihr verwirklichen wollt. Solche Ziele können sich immer auch ändern. Das Entscheidende ist, dass mich sich als Eltern-Team versteht und diese Vorstellungen immer wieder bespricht, sich als gegenseitig updated.

Es klingt nach deiner Schilderung so, dass deine Partnerin emotional unsicher ist. Dafür hat sie auch Anlass. Sie weiß nicht, was auf sie zu kommt, so wie niemand, der zum ersten Mal Mutter oder Vater wird. Ich glaube, dass es als zukünftige Mutter aber besonders schwierig ist mit dieser Situation umzugehen, wenn die Rahmenbedingungen besonders unklar sind. Wenn ihr also, wie ich vermute, also noch nicht viel über eure gemeinsame Zeit als Eltern gesprochen habt, sie als nicht weiß, wie du dir das Familienleben vorstellst. Vielleicht fällt es ihr schwer darüber zu sprechen, weil sie selbst keine klare Vorstellung hat, was sie sich vorstellt. Besonders wenn die eigene Kindheit nicht einfach war, oder die Beziehungen zu den eigenen Eltern ambivalent sind, kann die Vorstellung, selbst Vater oder Mutter zu werden, Ängste auslösen oder ein Gefühl von Druck und Überforderung auslösen. Die Art der Kommunikation ("niedergebrüllt") würde ich als Hinweis deuten, dass deine Partnerin überfordert ist. Ich würde zunächst versuchen, das nicht persönlich zu nehmen (ist nicht immer leicht, ich weiß). Wenn du von "Argumentation" sprichst und sie sehr emotional reagiert, kann das auch ein Hinweis sein, dass sie sich gar nicht mehr "Argumente" von dir wünscht, sondern mehr Nähe. Streit kann auch ein Ausdruck eines Nähebedürfnisses sein, das nicht besonders produktiv geäußert wird. Sie will dich dazu zwingen auch mal emotional zu werden. Leider verletzt man sich beim Streit auch schnell, deshalb ist es eben so unproduktiv und für die Beziehung langfristig schädlich.

Ich würde empfehlen: Setz alles daran, mit ihr eine bessere kommunikative Basis zu finden. Eltern sein bedeutet Kommunikation, Kommunikation und nochmals Kommunikation. Sprich mit ihr wie sie sich ihr Leben als Mutter vorstellt, welche Ziele Sie in der Zukunft verwirklichen will, wovor sie Angst hat, was sie auf keinen Fall möchte, wie sie ihre eigene Kindheit und die Beziehung zu ihren Eltern erlebt hat.
Auch solltest du dir selbst klar sein, was du sei möchtest, wie du dir selbst deine Rolle als Vater vorstellst. Welche Ziele du hast für deine Zukunft, und wie das mit deiner Rolle als Vater in Einklang zu bringen ist. Was fandest du bei denen Eltern gut, was nicht so toll?

Juristisch würde ich auf jedem Fall geteiltes Sorgerecht anstreben. Also nicht bloß die Vaterschaft anerkennen, sondern auch das Sorgerecht beantragen. Idealerweise seid ihr eich darüber einig, dass geteiltes Sorgerecht am besten für euer Kind ist, weil ihr euch dann zu zweit kümmern könnt und die Rechte und Pflichten teilt.

Organisatorisch solltet ihr euch gemeinsam darüber klar werden, ob ihr euch weiterhin zwei Wohnungen leisten wollt, und wie ihr gemeinsam wirtschaften wollt. Ich kann gut verstehen, dass eine eigene Wohnung als Rückzugsraum attraktiv erscheint, und es entsprechend Zweifel auslöst, wenn man darüber nachdenkt, dieses Setup aufzugeben. Aber wenn die Wohnungen nicht Tür and Tür im selben Haus sind, ergeben sich daraus viele räumliche Probleme, und es ist sehr wahrscheinlich, deine Partnering das Gefühl haben wird, mit dem Baby allein zu sein. Das würde ich um jeden Preis vermeiden an deiner Stelle.

Freizeitmäßig bedeutet Familienleben erstmal einen Einschnitt. In ruhe Gitarre spielen oder zocken wird eher die Ausnahme sein. Das wird hart. Ich habe meine drei Gitarren seit Monaten nicht mehr in der Hand gehabt, nur die Ukulele nehme ich manchmal um die Kinder zu bespaßen. Versucht da klare Regeln zu haben, sowas wie "Dienstagabend kann ich machen was ich will" und dafür "Donnerstagabend kannst du machen was du willst und ich übernehme das Baby auch wenn es schreit". Das ist nicht immer einfach, aber super wichtig, dass man da gegenseitige Absprachen hat. Ich wiederhole: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation.

Zum Abschluss: Du suchst hier Rat, und das werte ich als gutes Zeichen, dass du deine Rolle als Vater ernst nimmst. Versuche auch in deinem persönlichen Umfeld mit Menschen zu sprechen, die vielleicht schon Kinder haben. Es sind große Herausforderungen, die man am besten meistert, wenn man sich austauscht. Aber vor allem tauscht euch unter einander aus, versucht nett zu einander zu sein, auch wenn es nicht immer klappt.

In schwierigen Zeiten denke ich immer an Kennedys Rede zum Apollo-Program:
“We choose to go to the Moon… and do the other things, not because they are easy, but because they are hard, because that goal will serve to organize and measure the best of our energies and skills, because that challenge is one that we are willing to accept, one we are unwilling to postpone, and one which we intend to win, and the others, too.”


#stern

Alles Gute!

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Fragt sich denn keiner wie es sein kann das er weiß das er eine Tochter bekommt obwohl die Freundin gerade Mal in dritten Monat ist ?!

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Ist so früh natürlich unsicher und kann sich noch ändern. Aber ist auch eigentlich vollkommen egal für die übergeordneten Fragen. Du meinst dass der Post deswegen Bullshit ist? Kann sein, kann immer sein. Aber der Post ist ausführlich und die Mühe erachten sich wohl niemand, der bloß trollen möchte.

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Ich hab schon viel ausführlichere Texte gelesen die sich danach als Troll entpuppt haben .
Und ein Geschlecht kann in dem Monat noch garnicht per Schall erkannt werden sondern nur durch den Bluttest aber da wüsste er das Geschlecht noch genauso wenig weil es erst nach dem dritten Monat mitgeteilt wird .

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Wenn das jetzt schon so läuft, dann werdet ihr euch spätestens wenn das Kind da ist noch mehr verkrachen. Ein Baby ist unglaublich viel Arbeit und Stress. Das kann man sich so erstmal nicht vorstellen. Da haben Hobbys usw. erstmal keinen Platz die erste Zeit. Ich denke da muss man einfach langsam mal erwachsen werden. Mein Mann ist auch Zocker, ich selbst auch. Aber die Priorität ist jetzt das Baby. Ab und zu können wir auch mal spielen, ist aber deutlich seltener geworden.
Habt ihr nicht vor zusammenzuziehen? Sie wird nämlich enorm Hilfe benötigen. Aber so wie ich das sehe werden in spätestens einem Jahr die Fragen wegen Unterhalt aufkommen, weil es nicht funktioniert.
Ich verstehe dich wirklich. Für uns war das auch nicht einfach.
Setzt euch mal zusammen und bespecht eure Wünsche. Ohne schreien und lustig machen oder sonst etwas.