Frage an die Unterhaltszahlenden

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage an die Unterhaltszahlenden im Forum. Wie steht es bei euch um die finanzielle Belastung? Was bleibt am Ende übrig? Bleibt da noch viel zum Sparen?

Und ja, es werden sich jetzt viele Muddis und/oder Unterhaltsempfänger denken – „Was will er eigentlich? Uns geht es auch schlecht…bei uns bleibt auch nichts übrig…und und und.“
Weiß ich, glaube ich euch auch, aber ich möchte es bitte nicht hören. Ich kenne auch privat Unterhaltsempfänger bei denen es so ist, aber auch Beispiele, wo es genau das Gegenteil ist.
Ja, Kinder brauchen Unterstützung, das will ich nicht bestreiten.

Zurück zum Thema:
Ich muss sagen, ich bin aktuell finanziell am Ende.
Aktuell zahle ich 423,50 Euro Unterhalt und dazu kommt noch 219 Euro Kindergeld fürs Kind.
Es tut mir leid, aber wo steht das noch in Relation? Wenn ich alle meine Fixkosten vom Gehalt abziehe, habe ich knapp so viel Geld wie das Kind. Wozu geht man da noch arbeiten (das ist eine keine ernsthafte Frage!)?
Jetzt muss mein Auto (bin beruflich drauf angewiesen) in die Werkstatt (Reparatur ca. 1300 Euro + Tüv) und ich weiß aktuell nicht, woher ich das Geld nehmen soll…

Wie ist es bei euch? Wie macht ihr das?


Gruß
Charlie

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Ich muss das mal kurz für mich ein bisschen sortieren. Du zahlst 423,50 € Unterhalt und 219 € Kindergeld? Kindergeld wird doch von der Familienkasse bezahlt, oder nicht?
Oder meinst du dein Kind hat den Unterhalt und das Kindergeld zur Verfügung, also 642,50€? Was weniger wäre als ein Alleinstehender ALG II Empfänger zu Verfügung hat.

Für dein Kind fallen Kosten an wie Miete, Strom, Versicherung, eventuell Fahrtkosten zu Kita/Schule, Betreuungskosten, Verpflegungskosten in Kita/Schule. Damit dürften die 642,50€ aufgebraucht sein.
Da hat dein Kind aber noch nichts anzuziehen, nichts zu essen, keine Hygieneartikel, von Freizeitaktivitäten rede ich mal nicht.

Was glaubst du, wieviel die „Muddi“ oder „Unterhaltsempfänger“ (das ist übrigens dein Kind) mit deinem Unterhalt anfangen kann? Milde gesagt, ist der Unterhalt ein Tropfen auf den heißen Stein, ein Kind kostet wesentlich mehr als deine 423,50€ Und die „Muddi“ zahlt, neben ihrer Betreuungs- und Erziehungsarbeit, drauf. Wenn du deinem Kind die Butter auf Brot nicht gönnst, dann steht es dir frei, dich weiterzubilden und einen besser bezahlten Job anzunehmen.

Wenn es dich stört, dass der betreuende Elternteil „mehr Geld“ zu Verfügung hat, dann hat dieser eventuell einen besseren Job als du und somit vieles richtig gemacht, oder du verkennst, dass ein Kind einfach ein haufen Geld kostet und du dies ebenfalls -und noch viel mehr- zahlen müsstest, wenn du der betreuende Elternteil währest.

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Hallo alexis-chester,
ja, das Kindergeld kommt von der Familienkasse, da hatte ich mich wahrscheinlich etwas falsch ausgedrückt.

"642,50€? Was weniger wäre als ein Alleinstehender ALG II Empfänger zu Verfügung hat." - Interessant! Dann habe ich wohl auch weniger als ein Alleinstehender ALG II Empfänger. Dann ist die Frage, warum ich noch arbeiten gehe, vielleicht doch berechtigt.

Ich danke dir für deine Antwort, jedoch ist es genau die, die ich nicht haben wollte. Und ich hatte erwähnt, das ein Kind Unterstützung braucht. Aber ich kann dich beruhigen, wenn ich sehe und höre, was sich meine Ex so leistet und finanziert, knabbern beide nicht am Hungertod.

Und du denkst, die 642,50 € sind ein Tropfen auf den heißen Stein - Sehe ich anders. Ich weiß, viele sehen es wie du und viele andere sind meiner Meinung. Nur diese Diskussion treibt den Artikel wieder in eine Richtung, die ich nicht haben wollte!
Und ja, Jobs gibt es aktuell genug, nur einen zu finden, der noch besser bezahlt wird, ist nicht ganz so leicht...ich denke, so schlecht verdiene ich nicht.


Gruß
Charlie

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Sehe ich es richtig, dass du 423,50€ monatlich zahlst für dein Kind?
Denn das Kindergeld kommt ja nicht von dir und fehlt dir somit nicht.
Wenn du sagst, dass du nach den 423,50€ am Existenzminimum angelangt bist, dann entweder anderer Job ODER du musst deinen Standard überdenken und schauen, wo du sparen kannst.
Du hast nun mal ein Kind gezeugt, was erwartest du denn jetzt?
Dass die Gesellschaft für die Kosten aufkommt?

Ich finde es auch extrem kritisch, wie du dich hier äußerst.
Du stellst deine Ex als unnötig gierig und das System als sooo gemein dar.
Von deiner abfälligen Bezeichnung ‚Muddis‘ mal abgesehen.

Und dass du mit deinen Beschwerden schon etwas daneben liegst, dass willst du nicht hören und verbittest es dir - in einem Forum, wo man auch mit Kritik umgehen können sollte.
Sonst bist du hier leider falsch.

Meinst du zB, dass du weniger investieren müsstest, wenn dein Kind hauptsächlich bei dir leben würde?
Das wäre doch mal interessant zu berechnen.

Alles in allem frage ich mich, was genau du eigentlich suchst. Rat? Hilfe?
Ist mir nicht ganz klar….

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Hallo Charlie. Ich bin keine Empfängern und keine Senderin von Unterhalt, aber ich hoffe, es ist ok, wenn ich dir Erfahrung eines Freundes mitgebe, der für 2 Kinder Unterhalt zahlt. Vorab, die Kommunikation der Eltern läuft gut und sie sehen und verstehen die Nöte des anderen Elternteils. Die Kinder sind schulpflichtig. Sie leben im Residenzmodel, der Papa sieht die Kinder allerdings öfter als nur jedes zweite WE. Erste Maßnahme war, die Mama hat Stunden aufgestockt. Von 20 auf 30 die Woche. Mehr wäre sinnfrei gewesen wegen kalter Progression. Der Papa hat um eine Gehaltserhöhung gebeten. Auch das hat geklappt. Verwandte wurden gebeten keine sachgeschenke zu machen, sondern lieber Geldgeschenke zum Geburtstag (der Eltern, nicht der Kinder). 2 Hobbys der Kinder wurden (leider) eingestellt. Die Nebenkosten der Mutter wurden um 200 Euro angehoben, und die Gasumlage ist noch nicht dabei. Beide sparen derzeit auch nichts an. Der Papa hat eine Fahrgemeinschaft gegründet, die Mutter darf die zusatzstunden im HO arbeiten. Einige Tagesausflüge fallen leider aus um sprit und andere Kosten zu sparen. Mama und Papa treffen sich oft zum Gesellschaftsspieleabend. Wie gesagt, klappt wirklich nur, weil sich die Eltern nach 5 Jahren Trennung einfach auf Elternebene gut verstehen und zusammenarbeiten. Alles Gute

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Hallo Brezelsalz,
vielen Dank für deine Antwort. Bei uns findet die Kommunikation ausschließlich übers Jugendamt statt, daher ist es leider etwas schwierig.

Gruß
Charlie

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Ich kann dich verstehen. Mein Mann hat 2 unterhaltspflichtige Kinder. Mit den ganzen Zusatzkosten für Umgang ect. bleibt ihm gar nichts. Wenn ich hier nicht alles querfinanzieren würde, würde er trotz Normalverdienst am Existenzminimum leben.

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same here.. ohne meine Querfinanzierung würde mein Mann in einem 20m2-Kämmerchen hocken, wäre sicher super für sein Kind beim Umgang #augen

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Da haben eure Männer echt Glück, dass sie euch haben. Ich bin dazu noch Single #winke .

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat man vielleicht Glück und der Chef packt beim Gehalt noch was oben drauf. Aber was haltet ihr von solchen Tipps: Bilde dich doch einfach weiter und such dir einen Job, wo du mehr verdienst.

Ich habe mich schon mit vielen Leuten unterhalten und der Tipp kommt oft, aber leider ist es ja auch nicht immer so leicht getan, wie gesagt. Und wenn ich schon ein Leben auf Hartz-4-Niveau führe, frage ich mich, wie ich nebenbei noch meinen Meister finanzieren soll?

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Zahle selbst für ein Kind. Der Selbstbehalt liegt bei bei 1160 Euro + Fahrkosten. Um mehr behalten zu können bei einem Kind müsste ich über 1700 Netto haben. Da bleibt nicht viel über um Reserven anzulegen.

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„Muddis“?

Ziemlich respektlos und primitiv ausgedrückt…

Naja, ich liege mit meinem Gehalt unter Selbstbehalt und muss vollen Mindestunterhalt zahlen… ist nunmal so.

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Hallo! Ja, hier.Ich zahle für zwei erwachsene Kinder Unterhalt (da sind ja beide Barunterhaltspflichtig) und bekomme Unterhalt für einen u18-jährigen. Nach Abzug aller Fixkosten nebst essen, Trinken, etc. bleiben mir 2000€, von denen ich 1000 spare und 1000 meist für "unnötige " Anschaffungen draufgehen.
Viele Grüße

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Hallo token,

wahrscheinlich verdienst du auch ein wenig mehr als ich #huepf .

Darf ich fragen, wie hoch der Barunterhalt für deine beiden Kinder ist?


Gruß
Charlie

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Der ist nicht fix. In manchen Monaten 800€, dann wieder weniger, wenn gerade nichts außertourliches anfällt.

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Hallo Mat,
ja, kann natürlich eine super Alternative sein, aber beim Wechselmodell scheiden sich ja auch die Geister.

Ich kenne zwei Erfahrungen, wo die Kindesmütter das Wechselmodell aus finanziellen Gründen abgelehnt haben (die Väter sind beide gute Freunde von mir).


Gruß
Charlie

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Hi :)
Eu kannst auf das Jugendamt bzw Unterhaltstelle gehen und dort neu berechnen lassen.
Es kommt drauf an wie viel du verdienst usw...
Mein Mann hat das erst durch....
Auf jeden fall musste er dann weniger zahlen und den rest hat sie von der UVG bekommen wer nicht viel aber ok...
Das Thema ist sowieso sehr schwierig.
Manche wollen es eben nicht verstehen das man selber nicht viel Geld hat und bestehen trotzdem auf den vollen Unterhalt...Wir können ein Lied von singen.

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Achso was ich vergessen habe zu sahen 🤣
Wenn ihr ein wechselmodell habt also jeder Woche einer dann brauchst du auch keinen Unterhalt zahlen.
Jaa richtig gelesen es kommen beide gleich viel auf für das Kind.
Zb nehmen wor die großen Ferien da es 6 Wochen sind...
Stehen dir die ersten 3 Wochen zu und die anderen 3 Wochen der Mutter muss sie sogar das Kindergeld teilen!
So ist das jedenfalls bei uns in Sachsen -Anhalt.
Den Fall hat sogar erst meine Cousine durch....Auch wenn es 14 Tage Ferien sind usw...das hängt alles davon ab wie oft du dein/e Kind/Er hast und somit kommst du auf weniger Unterhalt dann hin

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Hallo Melly,
das Jugendamt hat es berechnet und da sind 423,50 € bei rausgekommen ;-) .
Es waren sogar erst mehr, weil sie was vergessen hatten. Aber es bleibt bei 423,50 €.


Gruß
Charlie

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Hallo!

Also hier in Österreich finde ich schon, dass Männer ausgebeutet werden.

Mein Bruder verdiente sau viel, da er in Liechtenstein arbeitete.

Für 3 Kinder musste er 48% seines Gehaltes an die Kinder (eher an die Ex Frau) zahlen.
Das waren 1900€.

Sie erhielt:

1900 Unterhalt
900 Kinderbeihilfe
1300 Lohn aus ihrer Arbeit.

4100€ jeden Monat hatte die Frau zur Verfügung.

Und war das Geld mal nicht pünktlich da, kam sogleich ein Anruf von ihr.

Soviel wie seine Ex-Frau monatlich zur Verfügung hatte, verdienten mein Mann und ich zusammen.

Und er:
1900.

Inzwischen arbeitet er nimma in FL, sondern hier.
Verdienst ist deutlich weniger.
Und 1 Kind ist mit der Ausbildung fertig, somit bleiben ihm aktuell 300€ mehr für sich.

Aber so ist das Gesetz.
Immerhin musste er nichts mehr dazu zahlen bei Behandlungskosten, Schulwochen, ... Weil er eh schon den Höchstsatz zahlte.

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Übrig blieb ihm nichts. Inzwischen schon. 300€.
Vom Urlaubs - und Weihnachtsgeld lebt er...

Die gemeinsam gekaufte Wohnung übernahm er und hat weiter vermietet. Die Mieteinnahmen decken die Monatsrate für die Eigentumswohnung (Kredittilgung).
Er selber hat sich eine kleinere, günstigere Wohnung gesucht zur Miete.
Er hat Exfrau rausbezahlt. Dazu hat er Kredit aufgenommen. Diesen Kredit bedient er auch.

Wenn alle Kinder ausgebildet sind und die Unterhaltszahlungen fertig sind, kann er es sich leisten, seine eigene Wohnung zu bewohnen.

Das dauert noch ca 10 Jahre.

Von den Kindern kommt so gut wie nie ein Anruf oder gar Besuch. Der jüngste ist am meisten präsent.
Statt Besuchen kommt von den Großen eher der Vorwurf, warum er nimma so viel verdient. Er solle sich doch wieder Arbeit in der Schweiz oder FL suchen.

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Hallo gini,

das klingt wirklich heftig! Sowas treibt einen echt in den Ruin.

Ich weiß, es geht uns natürlich nichts an ;-) , haben wir hier ja auch schon gehört, aber weißt du zufällig wie die Ex deines Bruders so gelebt hat? ...ich bin nur etwas neugierig ;-) .


Gruß
Charlie

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