Hallo zusammen,
ich bin Paul, Mitte 30, und es geht um die Kommunikation mit meiner Kindesmutter und ihrem Freund. Ich hoffe, hier einige Meinungen und Ratschläge zu bekommen, ob meine Vorstellungen unrealistisch sind oder ob es Möglichkeiten gibt, die Kommunikation zwischen uns Eltern zu verbessern.
Meine Ex-Partnerin wohnt 150 km entfernt. Alle 14 Tage hole ich meine Tochter von Freitag bis Sonntag ab. Am Freitag fahre ich nach Feierabend direkt los, was in der Regel um 16 Uhr ist, plus/minus 15 Minuten. Es wird von mir erwartet, dass ich eher Feierabend mache, was nur in den seltensten Fällen geht. Wenn ich losfahre, informiere ich die Mutter per Nachricht, dass ich losfahre.
Die Ankunftszeit wird oft schon Tage vorher besprochen. Frühestens kann ich 1,5 Stunden nach Abfahrt ankommen, aber aufgrund des Feierabendverkehrs, Baustellen und Unfällen auf der stark befahrenen Autobahn kann sich die Fahrzeit verlängern. Dies habe ich schon sehr oft mitgeteilt, und es ist schwer vorherzusehen. Es gibt kaum Alternativrouten. Wenn ich im Stau stehe oder eine erhebliche Verzögerung absehbar ist, teile ich dies mit. Allerdings möchte ich nicht ständig anhalten oder während der Fahrt Nachrichten schreiben oder mich mit einer Freisprecheinrichtung auseinandersetzen oder gar einen Standort teilen, da mein kostenloses Datenvolumen von 100 MB dafür nicht geeignet ist. Finanziell bin ich schon froh, das irgendwie zu schaffen.
Nun ist es so, dass die Mutter und ihr Freund darauf bestehen, dass ich eine genaue Ankunftszeit innerhalb von 15 Minuten einhalte oder immer wieder aktualisiere, wann die Ankunftszeit denn sei. Sie glauben, dass man die Strecke problemlos in 1,5 Stunden schaffen kann, wenn man entsprechend schnell fährt. Da ich nach der Arbeit 300 km fahre, möchte ich jedoch entspannt und nicht gestresst nach der Arbeit fahren. Dies sehe ich sonst als Risiko an. Die Ankunft bei mir zu Hause verschiebt sich ebenfalls, und es kann auch mal sein, dass wir erst um 21 Uhr ankommen. Ich komme einfach viel konzentrierter an, wenn ich kontinuierlich und ohne Stress fahre. Wenn Termine bei der Mutter anstehen, spricht nichts dagegen, darüber zu sprechen oder meine Tochter von einem anderen Ort abzuholen.
Ich habe festgestellt, dass ich nach dem Arbeitstag ohne Stress und mit der Einstellung, den Verkehr so zu nehmen, wie er kommt, am besten ausgeruht und konzentriert fahre. Häufig kann ich die Ankunftszeit innerhalb von 15 Minuten einhalten, aber in etwa 50% der Fälle dauert die Fahrt deutlich länger, einmal sogar bis zu 3 Stunden wegen eines Staus, der mittags nicht angezeigt wurde.
Am Sonntag fahre ich normalerweise zwischen 13 und 14 Uhr los, damit meine Tochter gegen 15 bis 16 Uhr wieder bei ihrer Mutter ist, um wieder anzukommen oder sich auf die Schule vorzubereiten. Auch hier teile ich die ungefähre Ankunftszeit vorher mit und informiere, sobald wir losfahren. Meine Tochter möchte manchmal nicht gleich los und zögert den Aufbruch hinaus. Auch gibt es sonntags Aktivitäten, die schwierig zu planen sind. Dennoch informiere ich immer rechtzeitig über die Abfahrtszeit.
Ein weiteres Problem ist, dass der Freund der Mutter oft störende Kommentare macht oder meine Tochter während der Fahrt ständig nach unserem Standort fragt. Gestern war geplant, dass wir wegen der Ferienzeit später als üblich zurückkommen. Ich hatte mitgeteilt, dass wir ab 17 Uhr ankommen und wir bald losfahren, nachdem die Mutter um 15 Uhr sagte, dass ich sie zum Freund, der 40 km weiter entfernt wohnt, bringen soll. Tatsächlich fuhren wir erst um 16 Uhr los, was ich mitteilte. Es ist schief gegangen, okay, das sehe ich ein, aber es ist nicht die Regel. Und die Fahrt dauerte länger als erwartet. Dies führte zu einer Verspätung von einer Stunde.
Erheblicher Stress entstand, weil eine Pizza auf 17 Uhr bestellt wurde. Während der Fahrt wurde ich von meiner Tochter informiert, dass ihre Mutter und ihr Freund ständig unseren Standort erfragten und wissen wollten, wie schnell ich fahre. Letztendlich wurde ich vor meiner Tochter wieder mal schlecht gemacht, was ich mittlerweile als problematisch empfinde. Das verspätete Losfahren ist innerhalb eines Jahres einmal passiert. Das Schlechtmachen liegt wohl daran, dass wir sehr unterschiedliche Ansichten von der Erziehung und des Weltbildes haben.
Nach unserer Ankunft habe ich die Mutter angerufen und erklärt, dass ich die Kritik an meiner verspäteten Abfahrtszeit nachvollziehen kann, aber keine Einsicht sehe, dass auf dieser Strecke eine exakte Ankunftszeit immer realistisch ist. Ich habe abermals und diesmal energischer darum gebeten, einen Zeitrahmen anstatt einer genauen Uhrzeit zu akzeptieren, wie ich es immer versuche mitzuteilen. Eine Rücksichtsnahme des Freundes, was sie auch öfter übernimmt, sehe ich selten, und oft ist es nach kurzer Zeit wieder vergessen.
Ich sehe es als angemessen an, einen Zeitrahmen von 2 bis 2,5 Stunden für die Fahrt einzuräumen, ohne einen genauen Zeitpunkt festzusetzen. Dass ich mich kurz vorher melde, liegt auch in meinem Interesse, kann ich aber nicht immer gewährleisten. Es klingt vielleicht nicht so tragisch jedoch hatte dies schon Auswirkungen das mir der Umgang verwert wurde oder unverhältnismässige Absprachen wie genaue Terminabsprachen im Vorlauf von einem Monat einhalten sollte. Immer wieder mal etwas Neues.
Was denkt ihr? Habe ich eine falsche Vorstellung? Wie könnte ich die Kommunikation verbessern, um den Stress für alle Beteiligten zu reduzieren?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Umgang der Eltern: Wie kann ich die Kommunikation verbessern?
Die Kommunikation zwischen euch ist doch blendend. Nur die Erwartungshaltung deiner Ex und ihres Freundes sind halt, milde gesagt, unrealistisch.
Ignoriere einfach ihre Forderung, den exakten Zeitpunkt der Ankunft mitzuteilen. Falls sie Unmut oder Kritik aussprechen: ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass dir dies und jenes nicht gefallen hat. Ja, du hast deine Art durch den Berufsverkehr zu fahren. Nächstes Mal kannst du die Tochter gerne selbst abholen. Ja, ich finde es schade, dass du es so siehst.
Wer von euch hat denn die Entfernung geschaffen?
Das Argument, dass du wegen der Arbeit nicht früher los kannst finde ich schwierig. Die Mutter richtet mit Sicherheit auch ihre Arbeit/Arbeitszeit/Pensum nach eurem Kind.
Mit allem anderen hast du Recht. Eine genaue Ankunftszeit lässt sich im Verkehr nicht einhalten, erst recht nicht zu Feierabendzeiten. Da würde ich mich auch nicht auf Diskussionen einlassen und es bestmöglich probieren.
Danke für deine schnelle Antwort.
Wer von euch hat denn die Entfernung geschaffen?
Ohne jetzt den Beitrag zu sprengen und es kurz zu halten: Sie ist damals ausgezogen und ich war ohne ihr Beisein etwas über drei Jahre alleinerziehend, bis sie wieder vor der Tür stand. Ja, ich war froh, sie wiederzusehen. Jedoch war es sehr verfahren, da verlangt wurde, ihr sofort das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu geben und ich sie nur am Wochenende sehen sollte. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass ich perplex war und ab dann ein Rosenkrieg entstand, den ich nicht ausgehalten habe und der auch nicht gut für meine Tochter war. Gleichzeitig ging meine Firma pleite und ich stellte alles finanziell für meine Tochter vorrangig. Auch wenn dies bewusst bedeutete, dass ich in Privatinsolvenz gehe. Das gesamte hat mich kaputt gemacht. Daraufhin bin ich 100 km weitergezogen, auch arbeitsbedingt. Ab diesem Moment war es eventuell mein Verschulden, was ich einsehe. Sie ist dann auch ein paar Mal umgezogen, was jetzt die 150 km entstehen ließ.
Das Argument, dass du wegen der Arbeit nicht früher los kannst, finde ich schwierig. Die Mutter richtet mit Sicherheit auch ihre Arbeit/Arbeitszeit/Pensum nach eurem Kind.
Sicherlich, auch wenn es bei mir nicht so ankommt oder sie es nicht so erzählt. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie eine Planungssicherheit möchte. Das ist nachvollziehbar. Da bei uns beiden die Großeltern fehlen, ist es auch noch etwas anderes. Mein Angebot für dieses Jahr, da wir Kurzarbeit haben, ist, dass ich Montag und Dienstag frei habe und meine Tochter nehmen kann (Schule berücksichtigt). Freitags ist aufgrund wichtiger Meetings Anwesenheitspflicht, dabei kann ich wenig rütteln. Vor der Kurzarbeit habe ich immer etwas Stunden aufgebaut, um früher gehen zu können. Mit der Kurzarbeit, die ein Jahr andauert, ist dies nicht möglich. Es ist schlicht verboten. Betriebsurlaub wird schon zu meinen Gunsten entschieden. Einen alternativen Arbeitgeber habe ich schon seit Längerem gewechselt, um entgegenzuwirken und nicht auf geplante Einführung von Spät-, Nachtschicht oder Wochenendarbeit zu kommen. Ansonsten wäre es noch schwieriger. Auch ein Arbeitgeber, der näher an ihrer Wohnort ist, wurde gesucht. Familienfreundlich, Arbeitszeit, Wohnung etc. Da jemanden zu finden, ist nicht immer so einfach. Ich habe auch eine gewisse Unterhaltspflicht und brauche das Geld, um die Fahrkosten zu begleichen. Daher kann ich nicht einfach Stunden reduzieren, die ich schlecht reinholen kann. Auch wenn ich inoffiziell noch woanders arbeite. Dieser Spagat ist schwierig, und ich verzichte schon auf Gehalt, ohne den Unterhalt zu kürzen. Die Bahn ist leider eine schlechte Alternative, da die Pünktlichkeit oder Zugausfälle eine zuverlässige Rückfahrt nicht immer gewährleisten.
wer ist denn weggezogen?
wenn sie das war, muss sie das Kind bringen