Tochter 5 Jahre alt im extremen Loyalitätsa-Konflikt

Hallo liebe Community.

Folgende Situation. Ich bin 41 Jahre alt, meine Exfrau auch und unsere Tochter ist fünf Jahre alt. Mit der KM seit knapp 3 Jahren getrennt und meine Wohnung ist in mittelbarer Nähe zu den beiden (zu Fuss ca 2-3 Minuten).
Beziehung zur Tochter ist sehr gut und auch mit der KM verstehe ich mich seit der Trennung besser als zuvor. Es ist mein erstes laibliches Kind, für die KM das dritte Kind und die erste Tochter ;)
Geteiltes Sorgerecht

Meine Tochter ist jede Woche für mindestens 2 Übernachtungen bei mir, meistens Do-Sa. Ab und an variiert dies, es werden Tage verschoben oder auch mal ein Tag angehängt ;)
Auch unter Woche, tagsüber, ist die Kleine ab und zu bei mir.

Bis jetzt hat es mit den Übernachtungen auch immer super geklappt - klar kam es immer wieder mal vor das sie am Abend im Bett kurz vor dem schlafen gehen ihre Mama vermisst, ich konnte sie aber immer gut abfangen und mit ihr darüber reden und alles war wieder gut ;)

Diesen Sommer war es jetzt das erste mal das Sie 2 Wochen durchgehend bei mir war. Es gab gar keine Probleme, auch kein mit Trennungsschmerz oder dgl.. Alles war wunderbar. Sie ist wirklich sehr gern bei mir und ich genieße das voll und ganz. Die Kleine blüht richtig auf wenn wir gemeinsam Zeit verbringen. Sie will dann auch nur ungern wieder zu Mama zurück. Die KM ist da auch "eifersüchtig". Auch als ich mit der KM noch in einer Wohnung lebte (verheiratet) war die KM eifersüchtig auf unsere sehr gute Beziehung. Die KM hat mir dies auch 2-3 mal weinend gestanden dass sie "ein wenig" eifersüchtig ist, es aber super findet das wir eine so gute Beziehung haben (dies klang für mich aber immer eher als eigene Gewissenberuhigung)
Mein älterer Stiefsohn hat auch ein Kind, 1 Jahr jünger als meine Tochter, welcher gelegentlich am Samstag mit meiner Tochter dann bei der KM (seine Oma) übernachtet.

Wir haben uns also ausgeredet dass meine Kleine den einen Tag bei der KM verbringt weil auch das andere Kind wieder bei Oma schläft.
Als meine Tochter dann dort war ist sie Abends sehr traurig geworden und wollte unbedingt wieder zu Papa. Hat fest geweint und wollte zu mir (Bei mir hat sich die KM aber an diesem Abend gar nicht gemeldet).
Als meine Tochter dann am nächsten Tag wieder zu mir kam lief erst mal alles wie immer. Erst am Abend begann Sie dann fürchterlich traurig zu werden und zu weinen - Sie will zu Mama. Ich dachte mir erst ok, sie ist gestern bei Mama geschlafen, vielleicht ist sie deswegen so traurig usw. ich konnte sie nur sehr schwer wieder beruhigen und ist dann auch eingeschlafen.
Am nächsten Abend das selbe, da haben wir dann aber Mama angerufen und diese hat leider gesagt "ja dann komm her und schlaf da (also bei Mama). Gesagt getan.
Die KM erzählte mir dann auch noch ganz kurz was letztens los war als sie dort übernachtete. und zwar folgendes:
Meine Tochter weint nach mir und will unbedingt wieder zu Papa. Daraufhin hat die KM auch zu weinen begonnen und hat unserer Tochter gesagt wie sehr Sie sie vermisst wenn sie bei Papa ist und das sie mich ja eh wieder morgen sieht. Beide haben sich dann gehalten und geweint.

Nun gut, hab mir nix weiter dabei gedacht und mich gefreut dass ich die Kleine am nächsten Tag ja wieder habe ;)

Nächsten Abend bei mir wieder das selbe. Kind weint fürchterlich und will zu Mama. Alle Trostversuche von mir sind gescheitert. Wenn ich fragte was denn genau los ist bekam ich als Antwort nur ein scharfes, weinerliches "weil ich die Mama lieb hab."
Ablenkung die sonst immer sehr gut geholfen hat brachte auch keinen Erfolg. Also wieder Mama anrufen. Ich hab der Mama aber vor dem anruf geschrieben das wir anrufen werden und das wir es bitte versuchen sollen dass sie bei mir übernachtet, also nicht gleich sagen "ja dann komm her und schlaf bei mir" .
Gut, angerufen aber nach ca 2 min kam schon der Satz "Komm her" - Natürlich war ich darüber überhaupt nicht erfreut. Aber naja, ich habs mal so akzeptiert und uns fertig gemacht.

Die Kleine hat sich einigermaßen wieder beruhhigt begann aber auf einmal zu sagen dass sie bei mir bleiben will und dass sie mich lieb hat. Ich antwortete "ja ich hab dich auch lieb und du kannst gerne bei mir bleiben und auch bei mir schlafen." - sie antwortet weinend "ich will aber bei der Mama schlafen" -
Gut, ich hab sie in den Arm genommen und am Rücken gestreichelt und getröstet. Wenn ich aufgestanden bin um weiter Sachen zu holen ist sie mir nach und hat mich am Bein umarmt.
Wir sind wieder ins Wohnzimmer, haben uns hingesetzt und sie hat geweint. Auf meine Fragen reagierte sie fast aggressiv immer mit entweder "ich weiss es nicht" oder "weil ich die Mama lieb hab / Mama vermisse"

Hier ruderte ich zurück und stellte keine Fragen mehr. Kurz vor abmarsch ist sie mir dann um den Hals gefallen und hat mich umarmt und gehalten, ich sie natürlich auch und ohne einem Wort von mir sitzen wir so auf dem Couchsessel. Sie weinte nicht hat aber noch fest geschluchzt und hab und zu hat sie mir ins Ohr geflüstert dass sie mich lieb hat.
Erst kam es mir wie 15 Minuten vor die wir so verbrachten, im nachhinein aber kam ich drauf dass diese Situation mit dem wortlosen sitzen und umarmen 45 Minuten!!!!!!! gedauert hat.

Wir sind dann zu Mama, und dort bei der verabschiedung i m Stiegenhaus fast das selbe nochmal. Erst klammert sie sich um meinen Fuß und sagt setz dich auf die Stiege.
Als ich mich hingesetzt habe sprang sie auf meinen Schoß und umarmte mich wieder am Hals und und ich umarmte sie und streichelte wieder ihren Rücken. Diesmal 15 Minuten !!!!
Als ich dann ging und mich verabschiedete ist sie mehrmals wieder zu mir gelaufen und hat mit umarmt, mit Tränen in den Augen!


Via WhatsApp bohrte ich weiter nach und hab die KM gefragt wie der Abend an diesem "weinen Abend" genau verlaufen ist und ob sie der Kleinen irgendetwas schlimmes gesagt hat damals. Ich kopiere den Chatverlauf als Text mal hierher (Dialekt :-)

... editiert vom Urbia-Team ...

Ich denke das dies ja nur die offen mir erzählten Dinge sind, ich bin mir sicher, dass an diesem Abend noch viel mehr zum Kind gesagt wurde von der KM – eben weil sie so eifersüchtig, gekränkt und traurig war. Und eben auch weil eine so stark merkbare Änderung eingetreten ist seitdem!!!

Jetzt ist es so dass die Kleine nicht mehr bei mir schlafen will. Schon lang bevor es soweit sein soll sagt sie leise „aber ich will nicht bei dir schlafen...“ also das ist zurzeit echt total schlimm für mich.
Heute am Montag war ich bei ihr (Sie ist krank) und wir haben besprochen, dass ich am Donnerstag und Freitag auf sie aufpasse und nicht zur Arbeit gehe. Die Kleine hat aber gleich gesagt das sie nicht bei mir schlafen will. Total untypisch und echt sehr schlimm für mich gerade.
Ich habe aber die KM jetzt nicht verurteilt oder so, natürlich war es voll fürn A… aber all das vorwerfen von Sachen hilft mir jetzt auch nicht weiter. Sie sagt, dass es einfach wieder Zeit brauchen wird bis die Kleine soweit ist…. Aber nun gut….

Meine eigentliche Frage lautet: Wie kann ich diese Situation so schnell wie möglich wieder ändern damit die kleine wieder gern bei mir schlafen will.
Wie soll ich allgemein mit dieser Situation umgehen?
Wäre eine Familenberatungsstelle zu empfehlen um meine Tochter so schnell wie möglich wieder in den Zustand von „davor“ zu bekommen?

Bin wirklich sauer auf die KM und auch verzweifelt gerade.
Vielleicht könnt ihr mir eure Meinung dazu sagen….

Danke schon mal
Liebe Grüße
Thomas 😉

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Bearbeitet von urbia-Team
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Sehr lange Rede kurzer Sinn: deine Tochter hat sich eingebildet, ihre Mutter wird traurig wenn sie bei dir übernachtet.

Dann musst du der Tochter eben erklären. Ja, die Mama ist traurig. Du bist ja auch traurig wenn du bei Mama bist und mich nicht siehst. Die Mama ist aber groß,.und kann mit der Trauer umgehen. Das lernen Erwachsene irgendwann mal.

Die Mama muss da nur minimal mitmachen, und zumindest nicht querschießen

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Genau das habe ich auch so mit ihr besprochen und erklären versucht. Auch Mama hat das versucht...

Hat aber gar nichts geändert.
Nächster test ist dann am Donnerstag, mal schaun wie sie da dann tut ;)

DAnke dir für die Antwort

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> Wäre eine Familenberatungsstelle zu empfehlen um meine Tochter so schnell wie möglich wieder in den Zustand von „davor“ zu bekommen?


Nicht die Tochter sondern die KM braucht einen Reset-Knopf.
Beratung daher für euch als Paar - also Elternberatung. Nicht unbedingt fürs Kind.


Die Krokodilstränen hat die Mutter auch gern gedrückt bei jedem Abschied vor der Papa-Woche. Hat langfristig aber nichts geändert. Kinder freuen sich bei mir zu sein, die KM kann es gar nicht ausstehen, wenn die Kinder bei mir glücklich sind. Deswegen werde ich aber nicht anfangen, meine Kinder weniger liebevoll und aufmerksam zu behandeln.

Solche Manöver der KM sind leider bis heute bei uns ein Problem. Nicht dass es normal ist, wenn man den eigenen Kindern auch vermittelt, dass man sie liebt. Aber statt zu start hervorzuheben, dass man ganz traurig ist, wenn sie zum andern Elternteil gehen, kann man hervorheben wie sehr man sich schon auf Montag in einer Woche freut, weil sie dann wieder da ist. Dann auch schon mal gleich nach dem Essenswunsch gefragt und mit Freude nach vorn schauen.

Dir wünsche ich, dass die Bindung mit deiner Tochter so stark bleibt und die KM einsieht, dass sie unbedingt die vereinbarten Umgangszeiten mit stützen muss, das Kind ermutigen, bei dir zu sein. Richtig unglücklich, dass sie das erst mit den Kroko-Tränen losgetreten hat und jetzt noch fördert.


PS: Das Chatprotokoll im Wortlaut ist nicht gern gesehen. Veilleicht fasst du das kurz in eigenen Worten zusammen, da es sicher noch von den Admins gelöscht wird.
Und da die Dame schon fragt "[##:##, 8.9.2024] ### Was soll ich jetzt machen?" - einige Iden.
Hallo, sage lieber unserer Tochter, wie sehr du dich darauf freust, wenn du am Samstg von Papa zurück kommtst und mir dann erzählen, kannst was ihr beide schönes gemacht habt. Was sie in der freien Zeit selbst schönes macht und zB für Samstag vorbereitet.
Und wenn die Tochter anruft, erst mal ermutigen beim Papa zu bleiben.

Leider ist deine Ex da sehr egozentrisch unterwegs, womögich auch mit dem ebenso verbreiteten wie falschen Glaubenssatz, sie sei als Mama das Zentralgestirm im Leben ihrer Kinder.

Für dich:
Sie schreibt auch "Da hab ich anscheinend gar nicht gedacht." Klingt als hätte sie wirklich nicht gedacht sondern alles aus der Situation heiraus und vom Gefühl gesteuert getan. Nur so mein Bauchgefühl- könbntest du ihr vermitteln, dass du sie da verstehst, es dir ja auch ähnlich geht und du das Kind nicht minder vermisst als sie, ihr beide als Eltern aber für das Kind anders auftreten und handeln müsst? Ggf. auch verzeihen - natürlich mit der Bedingung, dass sie da den angerichteten Schaden aufräumen muss.
Ziel wäre, dass das Kind sich sicher sein kann, dass es von euch beiden geliebt wird, dass ihr euch untereinander vertraut, dass es dem Kind beim anderen Elternteil gut gehen wird und dass euch das Kind auch beide liebt.

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Bearbeitet von Cornelius83
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Liebe Community,
wir schließen diesen Thread und verweisen auf den Parallel-Thread: https://www.urbia.de/forum/4-kindergartenalter/5923291-tochter-5-jahre-alt-im-extremen-loyalitaets-konflikt.

Viele Grüße
von Tinka vom Urbia-Team

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