Oma sagt dem Kind, dass der Weihnachtsmann nur da ist, damit sie hört...

Hallo,

ich bin gerade so sauer. Meine 6 jährige Tochter hat bei Oma übernachtet und erzählt mir beim Abholen, die Oma hätte ihr gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Als Erklärung kam von der Oma, sie hätte immer wieder gefragt, wo denn der Opa gewesen wäre (der hatte den Weihnachtsmann gespielt) und da hat sie so genervt, dass sie ihr das dann gesagt hat. den Weihnachtsmann gibt es nicht, den gibt es nur, damit sie hört und sie kommt ja bald in die 2. Klasse und da würde man sie dann ja auslachen.
Meine Tochter hat tatsächlich gefragt, warum der Weihnachtsmann gesprochen hat wie der Opa, die selbe Uhr trug usw. Aber auf meine Frage, was sie den glaubt, warum das so sei, kam sie nicht darauf und hat stattdessen gesagt, sie weiß es nicht. Kann man denn dann nicht warten, bis sie allein darauf kommt? In der Schule glaube noch viele Erstklässler an den Weihnachtsmann. Niemand wird ausgelacht.
Ich habe die Oma daraufhin angesprochen, dass ich enttäuscht bin, dass sie ihr das gesagt hat. Daraufhin ist sie ausgeflippt und hat rum geschrien. Sie wußte nicht, dass mir das wichtig war.#gruebel
Ich persönlich finde es einfach übergriffig und total überflüssig. Zum einen muss man -ihrer Meinung nach - dem Kind jetzt die Wahrheit sagen, zum anderen erzählt sie ihr aber, man bekommt vom zuviel Fernsehen 4 eckige Augen und von zuviel Süßigkeiten wird man zuckerkrank.

Was den Weihnachtsmann betrifft: Ich weiß, dass das ganz unterschiedlich gehandhabt wird. Bei dem einen kommt der Weihnachtsmann, bei dem anderen das Christkind, andere erzählen nichts davon. Ganz so, wie man selbst aufgewachsen ist. von daher soll das hier keine Diskussion darüber werden, wer das wie macht und ob man Kinder anlügt usw. Ich persönliche habe den Weihnachtsmann als Kind geliebt und wir schauen auch z.B. Märchen, ohne unseren Kindern zu sagen, dass es Zauberwesen usw nicht gibt.

vg, m.

1

Hallo,

ich kann verstehen, dass du enttäuscht oder sogar verärgert bist. Das wäre wohl jeder, wenn die Oma gegen etwas handelt, dass einem als Eltern wichtig ist.

Ich finde die Sache mit dem Weihnachtsmann grundsätzlich schwierig. Weil in der Regel die schweigen sollen, die die Wahrheit sagen. Als jemand, der seinen Kindern sagt, dass wir Eltern schenken, bin ich hin und wieder auch verunsichert, wie ich auf Fragen anderer Kinder (im Kindergarten z.B.) reagieren soll, zumal meine ja bescheid wissen.

War der Oma klar, dass es euch wichtig ist, dass eure Tochter auch in der Grundschulzeit noch an den Weihnachtsmann glaubt? Habt ihr darüber gesprochen? Ihre Reaktion ist völlig überzogen, das ist klar, aber für sie ist es wahrscheinlich sehr ungewöhnlich, dass so große Kinder noch an Weihnachtsmann und Osterhasen glauben. Als ich Kind war, war das was für Kindergartenkinder. Heute glauben selbst Drittklässler manchmal noch daran.

Mich persönlich würde ihre Reaktion am meisten stören (ausflippen), weil ich davon ausgehe, dass du das ganz freundlich angesprochen hast.

LG

4

Danke für deine Antwort.
Ich kann nicht einschätzen, ob es ihr klar war oder nicht. Bereits zu Weihnachten (wir feiern mit allen Omas immer bei uns) hatte sie verlauten lassen, dass der W.Mann ja nun nächstes Jahr nicht mehr kommen muss. Da hatte ich ihr gesagt, dass wir das entscheiden. Von daher hätte es ihr klar sein können, aber eventuell nicht müssen.
Mich stört auch vielmehr, dass sie diesen "Zauber" so abwertet, indem sie behauptet, den W.Mann gibt es nur, damit sie hört und alle würden lachen. Als wenn es peinlich sein müsste. Und würde es ihr um die Wahrheit gehen, würde sie ja an anderen Tagen nicht behaupten, von Süßigkeiten wird man zuckerkrank.
Und natürlich hatte ich versucht, sie nicht hart anzugreifen, als ich es angesprochen habe. Ich habe gesagt, dass ich traurig darüber bin, dass sie da so eigenmächtig gehandelt hat. Daraufhin gings los...:-(
Nun ja... nicht mehr zu ändern.

vg, m.

5

Ihre "Erklärung" finde ich auch daneben. Das kannst du hoffentlich graderücken und erklären, worum es euch ging. Kann es sein, dass sie generell nichts davon hält Kindern vom Weihnachtsmann zu erzählen? Nicht, dass das eine Rechtfertigung wäre...

Ich finde, es hätte ihr klarsein müssen, dass ihr das Geheimnis noch nicht lüften wollt. Ich kann aber wie gesagt auch verstehen, wenn man den bohrenden Fragen des (Enkel-)Kindes nicht standhält.

LG

weitere Kommentare laden
2

Das Verhalten der Oma, besonders auf dein Nachfragen ist schon recht seltsam.

Ansonsten sei aber nicht zu enttäuscht und auch nicht zu streng mit ihr.

Sie ist sicher nicht die erste Person, die deiner Tochter erzählt hat, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder selber bestimmen, wie lange sie an den Weihnachtsmann glauben möchten, egal welche Hinweise sie von anderen bekommen.

Auch wenn sie irgendwann kapieren, dass der Weihnachtsmann der Heiligabend kommt der verkleidete Opa ist, erklären Sie sich das logisch damit, dass der Weihnachtsmann ja nicht bei jedem Kind so lange bleiben kann und daher Aushilfen hat.

Und irgendwann ist der Weihnachtsmann dann nur noch eine schöne Tradition, die halt zu Weihnachten dazu gehört.

Du kennst sicher folgenden Brief/Artikel, ich finde dieser passt ganz schön:

https://www.welt.de/vermischtes/specials/weihnachten/article1487625/Ja-Virginia-es-gibt-einen-Weihnachtsmann.html

3

Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei der Oma um Deine Schwiegermutter handelt?
Bei Deiner Mutter wärest Du wahrscheinlich nicht so empört. Deine Tochter ist intelligent und hat gemerkt, dass der Opa wohl hinter dem Weihnachtsmann steckt. Hätte dann die Oma wirklich noch weiter auf der Weihnachtsmannstory beharren müssen? Ihre Erklärung ist unglücklich, das hätte ich wahrscheinlich anders gemacht, aber weitergeschwindelt hätte ich sicher auch nicht. Meine Enkelin hat übrigens Ende der 1. Klasse auch schon gewusst, dass der Nikolaus und das Christkind wunderschöne Fabelgestalten und alte Bräuche sind.
LG Moni

6

Es ist völlig unerheblich, ob es sich bei besagter Oma um die Schwiegermutter oder um meine Mutter handelt. Wir haben zu beiden Seite ein gutes Verhältnis, das zeigt schon die Tatsache, dass wir jedes Weihnachten bei uns feiern, damit nicht eine der beiden Seiten allein zu hause sitzen muss an diesem Tag.
und natürlich gibt es hin und wieder Meinungsverschiedenheiten, so wie es mit allen Menschen, mit denen man zu tun hat, immer mal Meinungsverschiedenheiten gibt.
Und deswegen nehme ich mir auch das "Recht" raus, andere Menschen (und dazu gehören auch meine Eltern und Schwiegereltern, wenns sein muss) sachlich darauf hinzuweisen, wann meine Grenze überschritten ist. Sicher nicht wegen jeder Kleinigkeit. aber mit Sicherheit bei Dingen, die mir wichtig sind. Und dies war so eine Sache.
Genauso akzeptiere ich Kritik - sofern sie konstruktiv ist - auch von anderen. Was ich hingegen gar nicht mag sind aus der Luft gegriffene Unterstellungen und Vermutungen.

und was die Oma anders hätte machen können? Da fallen mir viele Möglichkeiten ein:

1.) Das Kind fragen, warum diese Ähnlichkeit existieren.
2.) Dem Kind sagen... da frag doch einfach nochmal Mama und Papa
3.) oder "Stimmt. Das ist mir auch aufgefallen."
4.) oder "Echt? Das habe ich gar nicht bemerkt."

...

Und schlussendlich: Dem Kind ohne Abwertung sagen, woran sie ist und ihr dennoch gestatten, an den bisher verbrachten Weihnachten was schönes zu finden. Warum muss man ihr sagen, den gibts nur, damit sie hört? Warum muss man ihr sagen, andere würden über sie lachen? Lachen die anderen etwa weniger, wenn sie glaubt, vom Fernsehen bekommt man viereckige Augen oder Süßigkeiten machen zuckerkrank? Wenns hier um Ehrlichkeit geht, dann doch bitte in allen Bereichen und nicht so (plump), (weil) wie man es gerade braucht.
Sie soll schöne Erinnerungen haben und sich nicht blöd vorkommen, weil sie so "dumm" war, an den W.Mann zu glauben.

11

Nun, deine Tochter hat wohl verstanden, dass es der Opa war. Sie hat dich gefragt, du hast am Zauber festgehalten, also wollte sie dich nicht enttäuschen und hats bei der Oma wieder probiert. Die hats ihr dann gesagt. Mir hats damals auch meine Oma gesagt bzw. wir beide haben es gemeinsam "erschlossen" ;-). Kinder sind oft schlauer als man denkt und wollen ihre Eltern nicht enttäuschen. Sicher hat sie dem Kind das auch nicht so kurz und knapp hingerotzt wie du es jetzt beschreibst. Irgendwann ist die Zeit nun mal gekommen und gewisse Dinge können Großeltern besser als Eltern...

P.S.: Reichlich blöd den Opa als Weihnachtsmann zu engagieren in dem Alter!!! Mein Sohn ist 7 und der hätte das schon vor Jahren gecheckt. So ein Schwachsinn! Kann man da bei euch keinen Dienst bestellen? Bei uns kommt ja das Christkind, aber an Nikolaus kommen die Pfadfinder... In der Schule wars der Rektor und mein Sohn hat mir in der 1. Klasse grinsend erzählt, dass das der Herr xy war.