Hallo,
brauche dringend Anregungen, wie wir die Weihnachtsfeiertage organisieren dieses Jahr.
Vorab:
Ich lege großen Wert auf Besinnlichkeit und Religion am Weihnachten. Meine Schwiegereltern sind Atheisten und sehr durchorganisiert. Mein Mann (Einzelkind) würde am liebsten den ganzen Tag mit den Kindern unterm Christbaum sitzen.
Bisher: Am 23. Schwiegereltern zu uns bis zum 25. zum Brunch. Wohnen ca. 1 Stunde weg, haben im Hotel fussläufig übernachtet.
25. nachmittags - 27. morgens waren wir dann bei meiner Familie, 2 Stunden entfernt. Und dann nochmal an Silvester. Den 1. Januarsonntag dann wieder bei den Schwiegereltern zu Kaffee und Kuchen.
Das hatte sich über die Jahre so eingependelt und für alle gut gepasst.
Dieses Jahr können/ wollen meine Schwiegereltern nicht ins Hotel. Teils, weil sich die äußeren Umstände geändert haben, teils weil sie im letzten Jahr gesundheitlich abgebaut haben. Also keine vorgeschobenen Gründe. Bei uns übernachten wollen sie ebenfalls nicht, was ich gut verstehen kann.
Nur: Statt dessen sollen wir zu ihnen kommen an Heiligabend. Das haben wir bisher einmal gemacht (zu dem Fest, zu dem der Uropa nicht mehr zu uns reisen konnte). Und auch wenn es damals die beste Lösung war: Für mich war es kein schönes Fest. Keine Weihnachtslieder, ein 90cm-Plastikbaum, den ans Christkind glaubenden Kleinkindern wurde gesagt wer welches Geschenk gekauft hat und wo, als ich die Weihnachtsgeschichte vorlesen wollte hieß es darauf hätten sie jetzt keine Lust etc.
Ich habe allerdings keine leuchtende Idee, wie wir das dieses Jahr lösen könnten. Vielleicht Heiligabend zum Brunchen oder Mittagessen hin und am Nachmittag wieder nach Hause und dort mit der Kernfamilie Heiligabend feiern? Würde aber bedeuten, dass meine Schwiegereltern abends alleine zu Hause sitzen. Vom 24. auf den 25. bei ihnen in der Nähe (ca. 20 Minuten weg) im Hotel übernachten? Würde für mich bedeuten, auf mein Wunsch-Weihnachten komplett zu verzichten und öfters mal Fünfe gerade sein zu lassen (z.B. wenn mein Lieblingslied mit religiösem Text extra schief gesungen wird weil mans lustig findet). Puh, ob ich das durchhalte?
Tauschen, so dass Heiligabend bei meiner Ursprungsfamilie wäre, ist auch keine Option. Da gibt es einen Familienangehörigen, der für meinen Mann ein rotes Tuch ist.
Was also tun? Ich mag meine Schwiegis echt, nur bei Religion und Weihnachten ticken wir komplett unterschiedlich.
Planung Weihnachten
Vielleicht habe ich das jetzt überlesen - aber wie weit weg wohnen deine Schwiegereltern?
Ich nehme an ein Stück, wenn sie im Hotel übernachten mussten?
Ich bin schon immer ein großer Fan der Kernfamilienfeier an Heiligabend.
Daher wäre mein Vorschlag: 24.12. als Kernfamilie zu Hause, dann am 25.12. zu den Schwiegereltern, am 26.12. zu deiner Familie.
Zum Thema "dann wären sie am 24.12. alleine zu Hause".
Naja, sie sind doch zu zweit, oder?
Und so wie ich das verstanden habe machen sie sich nicht soooo viel aus Weihnachten.
Meine Eltern wohnen 2 Stunden in die eine Richtung, Schwiegereltern 1 Stunde in die andere Richtung. Im Dunklen können wir nicht fahren (beide nachtblind), daher würde der Besuch an Heiligabend echt kurz ausfallen.
Sicherlich fänden sie es schade, den Abend zu zweit zu verbringen. Sie lieben ihre Enkel und haben uns explizit eingeladen. Nur ist ihnen die bisherige Lösung zu anstrengend. Daher sollen wir zu ihnen, und dann gegen 8 ins Hotel, weil sie länger nicht packen.
Sie bemühen sich wirklich, es „schön“ zu machen. Nur entspricht das nicht ihrem Naturell. Für sie ist halt ein Baum ein Baum, egal ob 2 Meter mit der Familie selbst geschlagen, oder 90 cm aus Plastik, fertig geschmückt vom Baumarkt um die Ecke. Und der Plastikbaum sooo viel praktischer - was ja auch stimmt 
Wäre Zug fahren eine Option?
Zum / vom Bahnhof kann man sich ja mal an Weihnachten ein Taxi gönnen.
Haben deine Schwiegereltern nur deinen Sohn? Oder könnten auch seine Geschwister mit ihnen Weihnachten feiern?
Ich sehe ich genau so wie Yoyo. Ihnen scheint Weihnachten ja nicht viel zu bedeuteten, bist du sicher dass sie überhaupt traurig wären am 24.12. alleine zu Hause zu sein? Bevor du dir so einen Kopf machst, frag sie mal.
Ansonsten kann ich dich absolut verstehen, Weihnachten ist mir heilig (wenn auch nicht aus religiösen Gründen), es ist nur einmal im Jahr und niemals würde ich es so trostlos und trist verbringen wie du es bei deinen SE beschreibst. Also 24. würde ich mir zu Hause gemütlich und schön machen und dann am 25. kann man zu den SE. Oder, wenn sie euch unbedingt sehen wollen und es für euch machbar ist, würde ich tagsüber am 24. Mittags vorbei gehen aber ab dem frühen Abend/späten Nachmittag wäre ich def. wieder bei mir zu Hause und würde es mir gemütlich und besinnlich machen.
Bei ner Stunde Distanz verstehe ich das Hotel grundsätzlich gar nicht. Das fahren wir auch regelmäßig zu meiner Familie und dann halt auch wieder zurück 😅
Vermute mal, wenn die Schwiegereltern abgebaut haben, dann ist einfach wieder heimfahren am 24. auch keine Option? Weil grundsätzlich ist bei ner Stunde ne Übernachtung gar nicht nötig. Oder einer von euch fährt sie dann heim? Sitzt man halt abends 2h an Heiligabend noch im auto - aber eventuell ja dennoch die bessere Option.
Ich verstehe aber die meisten Probleme an Heiligabend bei den Schwiegereltern gar nicht. Das sind doch Themen, die auch aufkommen, wenn sie bei euch sind? 😅 Also es sind ja egal ob bei euch oder bei denen die gleichen Personen - benehmen sie sich da als Gast bei euch anders?
Leider können weder mein Mann noch ich im Dunklen fahren, wir sind beide nachtblind wie die Maulwürfe.
Bei uns läuft es tatsächlich besser, weil wir den Rahmen als Gastgeber vorgeben können. Da ist die Weihnachts-CD halt schon an, wenn sie kommen. Wir schmücken den Baum, die Geschenke sind irgendwo versteckt, die Krippe ist aufgebaut, Kerzen brennen.
Auf Weihnachtsgeschichte, Gottesdienst und gemeinsam gesungene Lieder habe ich in den letzten Jahren halt verzichtet. Alljährlich vorgeschlagen, kurzes Nein kassiert, Krönchen gerichtet, weiter gemacht. Sind wir halt zum Neujahrsgottesdienst und haben unsere Lieder zu anderen Gelegenheiten gesungen. Und die Weihnachtsgeschichte wurde als Gute-Nacht-Geschichte gelesen, als die Schwiegis schon im Hotel waren.
Sie sind ganz liebe Menschen, nur halt vollkommen rational.
Du machst dir Gedanken, dass ist gut, denn jetzt, wo die Schwiegereltern nicht mehr so können, werden sicher die Weichen für zukünftige Weihnachten gestellt....
Zum einen sind deine Schwiegereltern NICHT alleine, die haben sich. Da ist kein Grund ein schlechtes Gewissen zu haben. Das musst du dir bewusst machen. Und, zum anderen, wo bleibt ihr als Familie??? Dein Mann, deine Kinder und du ? Wenn eins Weihnachten magisch gemacht hat für meine Kinder, dann der 24.12 als Kernfamilie!! Nur mein Mann, die Kinder und ich. Das sollte doch für einen Tag im Jahr okay sein?!
Ich kann dir nur dazu raten, den Fokus auf deine Familie zu richten, da bist du viel mehr in der Verantwortung, als bei Eltern oder Schwiegereltern, mach dir das bewusst. Mal ganz von eurem Megaweihnachtsprogramm, dass ja am 23.12 startet und erst am 28. endet, da würde ich auch lieber, wie dein Mann, mit den Kindern unterm Baum sitzen....
Ich würde ganz klassisch 24 nur Kernfamilie, 25 Schwiegereltern 26 Eltern - Weihnachten fertig, genug Stress....
Als die Uroma meiner Kinder noch lebte sind wir 4 am 25.12 morgens um 6.30Uhr ins Auto gestiegen um um 10.00Uhr bei meiner Mutter (Witwe) zu frühstücken, da mussten wir um 12.00 weiter, um um 13.00Uhr bei Schwiegermutter zu Mittag zu essen, da sind wir um 15.00Uhr los, und um 16.30 Uhr bei Uroma zu sein, wo wir auch Schwiegervater trafen.
Da ging es um 18.00Uhr Richtung Heimat, um 21.00Uhr waren dann wieder zu Hause mit fast 1000km auf dem Tacho. Ein Höllenritt. Nach dem Tod der Uroma wollte die Omas und Opas weiter besucht werden, aber das habe ich einfach nicht " bedient". Im ersten Jahr war es schwierig, aber dann kam doch die Akzeptanz.
Überlege gut, was wird in den nächsten Jahren das wichtigste sein an Weihnachten? Ich denke mal deine Kinder...
So unterschiedlich sind Menschen: Mein Weihnachten war immer magisch aufgrund der Großfamilie, die an diesem Abend bzw an den weiteren Tagen zusammenkam. Nur Kernfamilie finde ich deprimierend (auch wenn wir das derzeit so feiern, leider).
Zu diesem "nur Kernfamilie" würde mich auch mal die Meinung von Großeltern interessieren. Die Leute, die jetzt mit den Kindern allein unterm Baum hocken sehen das in 20 oder 30 Jahren als älteres Paar allein vielleicht anders, und würden sich über einen gemeinsamen Heiligabend mit den erwachsenen Kindern freuen.
Kannst du dir Elemente überlegen, die dir besonders wichtig sind, und diese konkret ansprechen? Also Plastikbaum ertragen, dafür darfst du einen schönen, besinnlichen Text vorlesen und ihr lauscht einem klassischen Musikstück, das du aussuchst - klappst dafür aber beim Singen die Ohren zu?
Zusätzlich kannst du später vor Ort die Mette besuchen für stille Einkehr und religiöse Besinnung.
Alternativ „importiert“ ihr Weihnachten, bringt also Baum, Essen und Programm selbst mit. Würden deine SE darauf einsteigen? Zumal sie gesundheitlich ja nicht mehr topfit sind?
Das finde ich eine sehr schöne Idee. Vielleicht hilft es nochmal zu sagen, was dir besonders wichtig ist, und eine Grundvoraussetzung für die Feiertage.
Ich würde auch sagen, dass ihr dann am 25.12. relativ früh hinfahrt und den 24.12. „alleine“ zu Hause verbringt.
Vielleicht kann man abends noch einen Video-Call machen 😊
Wäre es eine Option, dass die Schwiegereltern mit dem Taxi heim gebracht werden? Teurer als Hotel kann das doch nicht sein? (Falls doch, sorry für den dummen Vorschlag.) Man kann Taxen ja üblicherweise vorbestellen.
Holen könnt ihr die beiden ja, wenn es noch hell ist.
Das Thema Taxi hatten wir schon. Finden sie eklig und Geldverschwendung.
Ich habe aufgehört, nach freundlichen Kompromissen zu suchen, als du schriebst, dass dein Lieblingslied extra schief gesungen wurde, weil es ja so lustig ist...
Und dabei ist egal, ob es ein religiöses Lied ist oder nicht. So was macht man nicht!
Du verzichtest bereits seit Jahren auf Elemente, die für dich zu Weihnachten gehören würden und gehst somit eine Reihe von Kompromissen ein. Soweit ok.
Aber ich frage mich auch: wie alt sind die Kinder?
Wunder dich nicht, wenn die später genauso Weihnachten feiern wollen wie deine Schwiegereltern... denn so kennen sie es ja dann, so wachsen sie auf.
Ich würde da wohl klipp und klar sagen, dass ich nicht bei ihnen feiern möchte, weil sich dort in der Vergangenheit über meine Vorlieben lustig gemacht wurde.
Fahrt doch am 1.Feiertag hin. Und am 2. Feiertag zu deinen Eltern.
Das sind doch alles Entfernungen, die man an einem Tag fahren kann.
Dann musst du am Hl.Abend nur noch mit deinem Mann klären, was ihr wann macht, ob ein Gottesdienst dazugehört und welche Musik gesungen wird. In wertschätzender Atmosphäre.
Keine Sorge, die Kinder bekommen im Vorfeld daheim und in meinem Elternhaus die volle Weihnachtsdröhnung. Kirchliche Schule, aktiv in der Gemeinde, Großfamilie auf dem Land mit 15 Cousins und Cousinen. Die Meute ist sogar meinem Mann nach 2 Tagen zu viel.
Meine küchenpsychologische Vermutung ist, dass meine Schwiegermutter ein Kirchentrauma hat und sich daher so verhält (katholisches Scheidungskind in den frühen 60er und schwanger geheiratet war bestimmt kein Vergnügen). Daher bin ich sehr viel nachsichtiger als zu anderen Anlässen/ Themen.
Weihnachten will sie trotzdem feiern weil „man“ das so macht und sie ihre Enkel liebt.
Bei uns ist es umgekehrt - Weihnachten bedeutet für uns ein paar freie Tage mit Gemütlichkeit, Geschenken und lecker Essen. Natürlich haben wir einen Baum und das Haus wird dekoriert, aber weder lesen wir die Weihnachtsgeschichte noch singen wir Lieder und in die Kirche gehen wir auch nicht.
Meine Schwiegermutter legt auf all das wert, weswegen sie Weihnachten nicht zu uns kommt und wir nicht dorthin fahren. Die schwiegis bleiben heilig abend zu zweit und feiern so, wie sie das für richtig halten. Meist fahren wir dann an einem der beiden Feiertage hin oder sie kommen her und wir haben einen entspannten familiennachmittag, da wir alle den heiligen Abend nach unseren Vorstellungen verbringen konnten.
Ich sehe nicht, was dagegen spricht, dass ihr es auch so macht. Deine Schwiegereltern sind doch nicht allein, sondern haben einander. Und so wichtig ist ihnen Weihnachten doch nicht, wenn ich das richtig verstanden habe