Erwachsene Patchwork Familie - Weihnachtsplanungswahnsinn

Hallo zusammen,

ich, seit 24 Jahren Scheidungskind, liebe Weihnachten eigentlich. Eigentlich, wenn da nicht immer die Planung der Familienbesuche wäre.

Wir wohnen angrenzend zu meinem Vater, seiner neuen Frau und meiner (Stief-)Schwester mit Mann und Kind. Zu Feiertagen/Geburtstagen wohnt meine zweite (Stief-)Schwester ebenfalls bei meinem Vater im Gästezimmer.
Meine Mutter ist seit 2 Jahren wieder alleinstehend, wohnt eine gute halbe Stunde entfernt.
Die Eltern meines Mannes wohnen 4,5 Fahrstunden entfernt.

Letztendlich möchte man meinen, dass 3 Familien auf 3 Feiertage gut aufgehen würde, wäre da nicht der Neid meiner Mutter, wenn wir Hl.Abend wo anders verbringen.

Die letzten Jahr wars für meinen Mann und mich immer gut passend, wenn wir Hl.Abend zuhause mit der Familie väterlicherseits verbracht haben. Den ersten Weihnachtsfeiertag mit meiner Mutter und abends anschließend zur Familie meines Mannes gefahren sind, mit denen wir den zweiten Feiertag + ein paar Tage danach verbracht haben.

Meine beiden Stiefgeschwister haben ebenfalls noch einen Vater, den sie an Weihnachten besuchen. Bzw. die Mutter meines Schwagers kommt ebenfalls an den Feiertagen zu Besuch.

Daher können wir die anderen Feiertage nicht mit der ganzen Familie verbringen, weil jeder anderweitig verplant ist. Außerdem finden mein Mann und ich den Gedanken sehr schön, wenn unsere Tochter und unsere Nichte in Zukunft gemeinsam vor einem großen Baum sitzen können, meine Stiefmutter eine Weihnachtsgeschichte ließt und wir im Kreis der Familie gut essen können und jeder ein bisschen was dazu beiträgt.

Seit meine Mutter wieder alleine ist, ist sie mir regelrecht beleidigt, dass wir "nur" den 1. Feiertag mit ihr verbringen und nicht Hl.Abend. Ich verstehe es etwas, dass es hart ist, gerade den Hl.Abend alleine verbringen zu müssen. Deshalb bin ich letztes Jahr auch spontan mittags zu ihr gefahren, nur um sie in den Arm zu nehmen. Jetzt fragt sie dieses Jahr schon zum 3. Mal, ob wir nicht doch Hl.Abend mit ihr verbringen wollen. Immerhin sei es vor 24 Jahren ja mal ausgemacht gewesen, dass wir jedes zweite Weihnachten mit ihr verbringen. Und zum 3. Mal hab ich ihr erklärt, dass wir Weihnachten dann nicht mit allen verbringen können. Ich habe mal ausgeklammert, dass ich es meiner Tochter auch wünsche, dass sie den Zauber von Weihnachten im Kreis der großen Familie, mit Baum, mit Geschichte, mit Lichtern gemeinsam mit meiner Nichte erleben kann.
Trotzdem hasse ich es, dass ich ihr das Herz immer wieder brechen muss, wenn sie danach fragt. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht mehr, wie ichs noch erklären soll, damit sie versteht, dass es für uns einfach auch gar nicht "besser" zu vereinbaren geht. Vielleicht fehlt mir auch ein bisschen das Verständnis, warums genau der Hl.Abend sein muss und warum der 1. Feiertag nicht genauso gut ist.

Habt ihr noch irgendwelche Ideen, wie ichs ihr schonend verständlich machen kann oder zumindest nicht immer ein schlechtes Gewissen dabei habe, wenn ich ihr absage?

Viele Grüße und danke schon mal

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Und wenn Mama mitkommt? Also zum Ex? Wäre die einfachste Lösung aber geht vermutlich nicht, richtig?

Ich wäre da für einen Kompromiss. Jedes dritte Weihnachten verbringt ihr den Heiligen Abend mit Mama. Und bei den anderen zwei Weihnachtfesten trefft ihr Euch mit Mama Mittags / Nachmittags für ein Stündchen, damit sie sich nicht total ausgeschlossen fühlt.

Ich denke, Mamas gibt es nur eine im Leben und auch ihre Wünsche sollten irgendwie Gehör finden.

Lieben Gruß.

Bearbeitet von roemoe
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Meine Mama würde keinen Schritt ins Haus meines Vaters machen. Auch wenn wir zu uns laden würden wäre das keine gute Idee.

Ihr Wünsche sollen irgendwie Gehör finden. Allerdings vermiesen ihre Wünsche uns leider das Weihnachtsfest, weil wir nicht mit der ganzen Familie feiern können, wenn wir Hl. Abend mit ihr feiern, da es ja nicht nur um unsere Terminplanung geht. Ich kann schlecht erwarten, dass bis zum Vater meiner Geschwister jeder die Jahrzehntelange Absprache über den Haufen wirft.
Und Kompromisse versuche ich zu finden, allerdings gehen mir die Ideen aus. Hochzeit, Taufe der Tochter… das waren alles Termine die mehr als schwierig waren für uns, weil weder Mutter noch Vater in der Lage sind einen Schritt aufeinander zuzumachen oder zumindest die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Es gab Jahre, da waren wir Hl. Abend bei ihr. Jetzt, wo’s unsere Tochter gibt, will ich nicht, dass sie auf den schönen Weihnachtszauber verzichten muss, auch wenns nur alle 3 Jahre sein mag.

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Es gibt ja den Spruch: " Deine eigene Kernfamilie ist immer wichtiger, als Deine Altfamilie" Oder anders gesagt: Die Rangordnung der Liebe besagt: Das Paar muss füreinander an erster Stelle stehen, die Kinder stehen an zweiter Stelle und an dritter Stelle die eigenen Eltern.

Somit hast Du ein gutes Recht, Dich in erster Linie um Deine Familie zu kümmern. Bedeutet aber auch, dass Du dies sehr ehrlich kommunizieren musst. Vermeide Schuldzuweisungen (wie z.B. "mit Dir ist es echt schwierig geworden...") sondern bleib offen für die Kompromisse, die Du anbieten kannst.

Wird schon werden :-)

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Du bist für Ihrer Situation dass sie alleine ist nicht schuld. Du bist nicht dafür zuständig, dass sie diese Zeit nicht alleine verbringen möchte. Aber es ist nur ein Tag. Andere Tage und viel mehr Tage als heilig Abend ist sie alleine. Das hält sie aus und genauso muss sie lernen, dass ihr nicht nur für sie da seid. Auch Eltern müssen lernen alleine klar zu kommen und sich ihre eigenen Rituale zu bilden. Es gibt viele vorallem in den Städten (weiß ja nicht wo ihr wohnt) die alleine zu heilig Abend oder die ganzen Feiertage sind, weswegen es auch für diese Menschen Angebote gibt. Vielleicht nicht abends aber über den Tag verteilt. Man muss sich nur selber darum kümmern.
Sei stark ihr macht das richtig mit den 3 Tagen, die auf die Familie gut aufzuteilen.

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Hi,

oh Mann, das ist wirklich eine schwierige Konstellation. Ich kenne das ein wenig, denn bei uns ist es auch nicht gerade leicht.

Erst einmal kann man jetzt sagen, ihr seid jetzt erwachsen und könnt Weihnachten ohne Rücksicht auf Verluste so feiern, wie ihr möchtet.

Der Moralapostel in mir sagt jedoch, dass es schon hart ist, dass Heiligabend nie bei der Mutter gefeiert wird - so habe ich es zumindest verstanden. Das finde ich schade, da diese doch im Leben auch schon viel gegeben hat - genauso sicherlich wie der Vater.

Und wenn ihr Weihnachten generell entzerrt? Also sagt, dass ihr Weihnachten mal komplett bei Familienteil A seid, dann bei Familienteil B einfach zwischen den Jahren nachfeiert?

So etwas wird bei uns für die Zukunft diskutiert. Denn es ist unheimlich stressig, an den drei Tagen die ganze Verwandtschaft unter zu kriegen. Das endet nur im Stress. Wir sind an ALLEN drei Tagen mit dem Auto unterwegs. Lust hat darauf niemand. Insbesondere die Kinder nicht.
Aber wir würden es dann auch so machen, dass dann tatsächlich mal jeder „dran“ ist.

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Grundsätzlich mögen wir die Planung der letzten Jahre genau so wie sie ist.
Bevor meine Oma mütterlicherseits gestorben ist, waren wir am 1.Feiertag dort gemeinsam mit der ganzen Familie und das war für meine Mutter auch ok. HL Abend bei ihr war für mich als Kind schon immer nicht so schön. Es gab keinen Baum und nach dem Essen wurden die Geschenke getauscht und dann ein Film angeschaut. Mir fehlt dabei der Zauber. Wenn du verstehst was ich meine.
Ich weiß, dass bei ihr viel Neid auf meinen Vater mitspielt. Wir lesen Geschichten, machen (sofern möglich) Spaziergänge im Schnee, als wir Kinder waren gabs immer ein Gesellschaftsspiel für alle das bis in die Nacht gespielt wurde. Ich wünsche mir das für meine Tochter auch und ich will nicht, dass sie verzichten muss, wie ihre Mama früher, während die anderen den Zauber schon haben.

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Dann würde ich einfach ehrlich sein und nicht vorschieben, dass ihr anders ja gar nicht alle sehen könnt.

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Ich kann dir leider keinen Tipp geben, nur mein Mitgefühl da lassen. Hier ist jedes Jahr eine ähnliche Situation und on top zwei Familienmitglieder in der Pflege tätig, arbeiten also über Weihnachten. Daher ist auch null Chance, dass man sich einmal einen Plan erarbeitet, der dann jedes Jahr durchgezogen wird - denn die Dienstpläne sind jedes Mal anders.

Irgendwie müsst ihr einen Kompromiss finden, der für alle einigermaßen passt.
Weihnachten länger ziehen, einen dritten, vierten etc. Feiertag einführen, schon mal nen Heiligabend am 23. Feiern, sind lauter so Ideen. Mit einer Familie dann Silvester größer feiern statt Weihnachten... Ideal ist nichts davon aber manchmal muss man sich einfach ein bisschen von seinen Idealvorstellungen verabschieden.

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Silvester haben wir immer bei ihr gefeiert als sie noch nicht Single war. Jetzt feiert sie lieber bei Freunden. Für mich ok, wir sind dann halt zuhause.
Grundsätzlich bin ich auch dafür, dass Weihnachten ja nicht nur ein Tag sein muss. Mit den Schwiegereltern verbringen wir Weihnachten wie heilig Abend und für keinen fühlt es sich anders an. Da war auch nie das Thema, dass wir HL Abend zusammen verbringen sollen. Ich würde mir so sehr wünschen, dass sie sich nicht an dem einen Tag aufhängen würde.

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Dass deine Mutter es traurig findet, an Heiligabend alleine zu sein, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kann auch verstehen, dass es sie verletzt, wenn ihr sagt, dass ihr den Abend mit den anderen lieber verbringt. Denn so ist es am Ende ja auch. Sie "bietet" da alleine einfach nicht "genug".

Gibt's denn sonst Alternativen, wie man sie verplanen kann? Geschwister oder gute Freunde ihrerseits?

Oder ihr frühstückt am 24. bei ihr, bevor es zum Vater geht?

Ich würde da aber sonst ehrlich gesagt nicht mehr auf schonend setzen, sondern einfach erklären, wie es ist, wenn ihr von eurem Plan überzeugt seid. Es verletzt sie so oder so.

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Im ersten Jahr nach der Trennung war sie bei den Nachbarn eingeladen. Da war’s auch kein Thema, dass wir kommen sollen. Die feiern Weihnachten allerdings jedes Jahr wo anders. Also daheim mit beiden Elternpaaren oder jeweils bei den einen Eltern mit den anderen Eltern zusammen. Da geht’s also nur jedes 3. Jahr.

Das mit dem vorbei kommen zu Mittag hatte ich ihr auch angeboten. Letztes Jahr bin ich spontan vorbei gekommen und hab sie überrascht. Dieses Jahr hab ich auch gesagt, dass ich gern mittags mit der kleinen kommen kann. Meinem Mann ist das allerdings zu stressig, was ich ihm auch nicht verübeln kann. Da wir für heilig Abend in der Regel in drei Küchen kochen und das Abendessen dann in einem der drei Haushalte ausgerichtet wird, muss ich danach dann nochmal in die Küche, wenn ich wieder daheim bin und Beilagen/Dessert machen. Aber wenns ihr damit etwas besser geht, mach ich das trotzdem gern.

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Ja, es ist traurig für deine Mutter. Aber da muss sie dann leider durch 😅

Ihr seid ne Familie und ihr entscheidet und ich würde ihr sagen, sie braucht nicht ständig fragen, deine Antwort ändert sich nicht!

Weiß nicht, wie das Verhältnis deiner Eltern untereinander ist, aber vielleicht kann sie einfach bei euch mitfeiern an heilig Abend?

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Das Verhältnis ist leider mehr als schlecht. Mir graut es schon vor immer vor festen, die man gemeinsam feiern muss.

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Ach Mist, schade. Dann ist es natürlich keine Alternative 😅

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Schwierige Sache, da gibt es wahrscheinlich nicht die perfekte Lösung - nur kreative, wo man eben am Ende alles ganz anders macht, als man es so gedacht hat.

Mir fielen jetzt nur drei Punkte auf:

"Trotzdem hasse ich es, dass ich ihr das Herz immer wieder brechen muss, wenn sie danach fragt."

Das musst du nicht. Ihr entscheidet euch dafür. Es liegt allein bei euch, wie ihr Weihnachten verbringt, da gibt es ja keine Vorgaben. Aber es ist keine Notwendigkeit, es so zu gestalten, wie ihr es tut - also zwangsläufig ohne die Mutter am Heiligabend.


"Vielleicht fehlt mir auch ein bisschen das Verständnis, warums genau der Hl.Abend sein muss und warum der 1. Feiertag nicht genauso gut ist."

Echt? Würdest du, wenn du die Wahl hättest, tauschen? Die große Runde am 1. Feiertag und am Heiligabend ihr mit eurer Mutter? Ich kann es mir kaum vorstellen, denn für viele hier ist Heiligabend DER Tag. Das Entzünden des Baumes, die aufgeregten Kinder, das Auspacken der Geschenke, die ganze Sippe unter dem Baum - das ist für viele das Highlight von Weihnachten, der beste Moment. Ausgehend von deinem Text würde ich sagen: Das empfindest du ganz genauso. Deshalb willst du ja das Gesamtpaket. Ist ja auch nicht schlimm, jeder hat seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse, aber gerade wenn es einem selber soviel gibt, verstehe ich nicht so ganz, warum man nicht nachvollziehen kann, dass der andere eben genau auch das gerne hätte - das Beste vom Feste. Und in Deutschland ist der 1. und 2. Feiertag nun mal nicht ansatzweise so ein Ding wie der Heiligabend.


"Und zum 3. Mal hab ich ihr erklärt, dass wir Weihnachten dann nicht mit allen verbringen können."

Muss man das denn? Ich würde es total verstehen, wenn wir hier von einer Hochzeit oder einem anderen einmaligen Erlebnis sprechen. Aber es ist "nur" Weihnachten. Ein sich jährlich wiederholendes Fest, was halt emotional extrem aufgeladen ist.


"Habt ihr noch irgendwelche Ideen, wie ichs ihr schonend verständlich machen kann oder zumindest nicht immer ein schlechtes Gewissen dabei habe, wenn ich ihr absage?"

Nein, denn mal ganz offen gesprochen: Ich halte dein schlechtes Gewissen für berechtigt. Nicht in dem Sinne, dass du dich zwangsläufig anders entscheiden musst. Aber deine Mutter wird hier eben faktisch im Vergleich mit allen anderen benachteiligt, sie ist quasi "die Hirten" der Weihnachtsgeschichte - ein bisschen abseits, man hat Mitleid, man fühlt sich bei dem Gedanken an sie nicht so ganz gut, aber es wird schon nicht so schlimm sein. Es gibt ja Nachbarn, oder man verbringt den Abend alleine.

Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, es soll keineswegs ein Angriff sein. Ich verstehe dein Dilemma, wir haben in der Familie auch Konstellationen, wo es an Feiertagen knirscht und man kreativ sein muss, wo es eine "schöne" Lösung gibt, die man sich sehr wünscht und die einfacher wäre, und eine "gute", die eben richtig ist und kleine Opfer fordert. Aber gerade vor dem Hintergrund, dass Weihnachten - ganz besonders hier im Forum - immer als "magische" und "zauberhafte" Zeit dargestellt wird, Liebe pur, finde ich die Vorstellung wirklich hart, dass jemand alleine ist, wenn er es nicht sein müsste. Vielleicht ist das der Moment, wo man auch für sich selber entscheiden muss, was Weihnachten einem bedeutet. Inhaltlich.

Das war vermutlich nicht das, was du dir erhofft hast, aber vielleicht war ja trotzdem irgendwas hilfreiches dabei. Vielleicht schafft ihr euch einfach eine eigene, verrückte, neue Tradition, um das gut zu lösen - haben wir auch bei einigen Dingen und Feiertagen gemacht 😉

Bearbeitet von roseately
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Ja, ich würde den Tag tauschen, wenn wir die Möglichkeit hätten, den 1. Feiertag genauso zu verbringen. Ehrlich gesagt, hab ich nie verstanden, warum die beiden anderen Feiertage bei vielen Menschen so wenig Gewichtung haben. In meiner frühsten Kindheit wurde Heilig Abend alleine mit Mama und Papa daheim gefeiert. Der 1. Feiertag bei meiner Oma mit Onkel und Tanten und meiner Cousine. Ich fand das damals schon schöner und für mich war’s auch der „wichtigere“ Tag.

Ich finde, dass es grad an Weihnachten schön ist, die Tage mit der gesamten Familie zu verbringen. Wir verbringen auch für die Schwiegereltern viel Zeit auf der Straße an den Feiertagen und trotzdem ist es uns wichtig, dass wir einen der Tage mit ihnen verbringen können. Und auch da feiern wir den Tag trotz Anreisestress eigentlich fast exakt wie Heilig Abend. Mit gutem Essen, Baum, Weihnachtsstimmung und einem besonderem Ritual bei der Bescherung.
Nein, ich verstehe wirklich nicht, was an Heilig Abend so besonders sein soll, wenn man nicht gerade die Christmette besuchen will.

Für mich wäre es tatsächlich kein so kleines Opfer, dass wir bringen würden, wenn wir HL. Abend bei ihr verbringen würden. Es fällt für uns dann eine Feier mit dem anderen Teil der Familie eben komplett aus. Es wird ohne uns gefeiert.
Grundsätzlich wird meine Mutter nicht benachteiligt. Ich besuche sie ja trotzdem an Heilig Abend und am 1. Feiertag. So gesehen ist sie wesentlich weniger alleine als, wenn wir direkt an heilig Abend da wären. Sie bekommt schon immer eins der teureren Geschenke, weil ich weiß, dass es ihr wichtig ist, dass sie nichts „günstigeres“ bekommt als mein Vater oder gar meine Stiefmutter (ja, das war vor einigen Jahren mal ein Thema). Mich ärgert es nur, dass vieles von dem, was über die Jahre im Bezug auf Weihnachten diskutiert wurde, seine Wurzel in Eifersucht auf meinen Vater und seine Lebensumstände hat. Denn als sie bei den Nachbarn eingeladen wurde, war’s kein Thema, dass wir nicht da waren. Klingt vielleicht hart, aber ich fühle mich auch etwas wie ein Lückenbüßer. Sylvester haben wir jahrelang mit ihr und ihrem Exmann und anderen Leuten die so eingeladen wurden verbracht. Das ist mittlerweile kein Thema mehr, weil sie bei den Nachbarn ist. Ich hoffe, du verstehst ein bisschen, warum ich das Opfer trotz vielleicht berechtigtem schlechten Gewissen nicht bringen will.

Ich sehs nicht als Angriff. Für fremde Menschen ists vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, warum das so ein Thema ist bei uns. Ich liebe meine Mutter, aber da hat sie schon immer nach Lust und Laune quer getrieben in den letzten Jahren und mein Weihnachtsfest in meiner Jugend oft aus verschiedenen Gründen versaut, weshalb ich eigentlich nicht mehr für sie oder wegen ihr verzichten mag.

Ich hoffe auch, dass sich vielleicht eine Tradition des Heilig Abend Frühstücks etablieren kann. Zumindest wurde das hier vorgeschlagen und ist sicher auch nochmal was anderes als wenn wir nur kurz zu Besuch kommen. Aber keine Ahnung obs akzeptiert wird.

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Jetzt verstehe ich es besser, danke. Vielleicht ist es doch eine denkbare Idee, immer abzuwechseln. Die anderen könnten ihr Pläne ja ebenfalls abwechseln, dann kommt man in den gleichen Rhythmus. Bei uns ist sowas utopisch, aber bei eurer Familiengröße besteht vielleicht eine realistische Chance? Dann wäre einfach mal der Druck raus. Deine Mutter fühlt sich nicht benachteiligt, du hast kein schlechtes Gewissen und jeder hat mindestens 50% von dem, was er will. Denn vermutlich wird sich deine Mutter nicht mehr ändern, gerade wenn da so viel Eifersucht und Verletzungen im Spiel sind... Vielleicht wenn sie einen neuen Partner hat, dann verschieben sich ja alle Dinge nochmal. Aber bis dahin hätte ich keine Lust auf Feiertage, die immer so leicht überschattet sind. Macht ja dann keinen Spaß.

Die Fixierung auf den 24. kommt einfach von diesem "magisch" - Ding. Dass das Fest selber erst am 25. und 26. ist, spielt keine große Rolle mehr. Für viele, so nehme ich das in meinem Umfeld wahr, sind das die klassischen Tage, wo man dann die Familie unterbringt, die es nicht zum Highlight schafft oder die man nicht dabei haben kann / will. Für viele ist da die Luft halt bisschen raus. Es geht nicht mehr um "magisch", sondern hauptsächlich um Essen und Entspannen, aber Vorfreude oder Aufregung sind da ja erledigt.

Frag doch mal deine Mutter, was der 25. für sie beinhalten muss damit es ihr gefällt. Vielleicht kommt da ja auch was Konkretes, und das wird dann eben eure neue Tradition.

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