Berlitz Sprachcamp?

Hi,

unsere 9-jährige Tochter liebt Ferienfreizeiten, weil sie neben dem gemeinsamen Urlaub mit uns eben auch gern mal nur unter Kindern ist - anscheinend fehlen ihr Geschwister. ;-)

Mit den Angeboten der Jugendherbergen sind wir bislang sehr gut gefahren, dort hatte sie immer sehr viel Spaß und hatte uns danach jede Menge zu erzählen. :-)

Nun überlegen wir, welche Freizeit wir ihr zu Weihnachten schenken könnten (für eine Freizeit in den Oster- oder Sommerferien) und sind bei unserer Recherche auf die Berlitz Sprachcamps gekommen:
http://www.berlitz.de/programme_fuer_kids_teens/sprachcamps/sprachcampdetails.html?kcLocID=26

Kennt Ihr vielleicht jemanden, dessen Kind ein solches Camp besucht hat oder habt Ihr selber Kinder, die schon einmal daran teilgenommen haben?

Für uns sind 2 Dinge wichtig:

1. Unsere Tochter soll kindgerechte Freizeitmöglichkeiten haben - also kein Aktivprogramm für Erwachsene, welches auf Kinder umgestrickt wurde.
Wir finden es gut, wenn Kinder auch die Möglichkeit haben, frei zu spielen - also ohne 24 Stunden am Tag verplant zu sein.

2. Dort werden ja auch Englisch-Stunden abgehalten. Dabei wäre es uns für die Ferien wichtig, dass es wirklich spielerisch bzw. mit Spass abläuft und nicht mit Drill.
Schließlich soll unsere Tochter ja auch ihre Freizeit genießen können!
Generell mag sie Sprachen sehr gerne - wenn es also nur richtig abläuft, könnte sie daran viel Spaß haben und es nicht als Zwang ansehen.

Natürlich haben wir sie schon gefragt, was sie davon hält und sie ist daran interessiert.

Aber wohler wäre es uns, wenn wir von jemandem hören würden, dass es wirklich davon begeisterte Kids gibt und dies nicht nur naiv der Berlitz-Werbung glauben müssten.

Insofern hoffe ich jetzt einfach, dass ich einen guten Zeitpunkt gewählt habe und die richtigen Eltern diesen Beitrag lesen werden.

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten.
LG,
Ina

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Lasst Euch Kontaktadressen von Leuten geben, die mit den Freizeiten gefahren sind, das machen gute Sprachschulen (und Berlitz ist natürlich top!) gern. Die können Euch Tipps geben. Ich habe während des Studiums für eine Sprachenschule gearbeitet, und wir haben gern Erfahrungen weiter gegeben, weil wir dann aufgrund der realistischen Erfahrungen oft auch weniger Probleme mit den Kindern hatten. Die sind halt noch klein, und Ausland ist auch für unabhängige Kinder noch Mal ein bisschen härter. Ich sehe jetzt erst, es geht um Camps im Inland. Warum macht Ihr dann nicht so etwas wie CISV (Children's International Summer Villages)? Das ist aber erst für ältere Kinder, etwa ab 12 Jahren. Das sind richtige Camps amerikanischen Zuschnitts, weltweit. Ich hätte übrigens auch gesagt, 12 Jahre ist ein besseres Alter als neun für Sprachferien. Unser Sohn macht Ritter und Cowboys und Zelten und all so ein Zeugs, bis er 12 ist, er ist auch bei den Pfadfindern, da machen sie internationale Großfahrten, hinterher geht es ab zum CISV. Vielleicht ist das in Zukunft auch etwas für Euch?

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Hallo Amorvincitomania,

vielen Dank für Deine Antwort!
Meine Tochter wird bis zu dem Sprachcamp 10 bzw. sogar 10,5 Jahre alt sein. Da sie bereits mit 4 Jahren zum ersten Mal für ein WE mit Freunden weg war und seit sie 6 war jedes Jahr eine Ferienfreizeit mit größter Begeisterung mitgemacht hat, dachten wir, dass solch ein Camp in Ordnung wäre.

Nur war mir halt wichtig, dass der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Diese Befürchtung hat Emma aber inzwischen schon beseitigt. :-)

Herzlichen Dank für den Tipp mit dem CISV. Das werden wir uns auf jeden Fall für die Zukunft merken.
Und Deinen Rat, Berlitz nach Kontaktadressen zu fragen, werde ich zusätzlich befolgen. Vielleicht findet sich dann ein anderes Kind aus der Nähe, welches wieder dorthin will.
So könnten die beiden sich vorher beschnuppern und meine Tochter würde dann schon jemanden kennen.
Den Eltern ihrer Freundinnen ist es leider zu teuer.

LG,
Ina

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Es gibt also doch noch Kinder, die ohne Eltern etwas unternehmen! Ich dachte schon, das sei irgendwann in den 80ern ausgestorben... Mir hat es damals sehr gut bei den Pfadis gefallen, ich war mit zehn Jahren das erste Mal auf Großfahrt, vier Wochen weg ohne Erwachsene, das war richtig klasse. Ich war auch vorher schon viel weg auf Wochenenden, eine Woche Mal hier, ein Kurs da. Ich fand das immer toll. Unser Sohn war schon mit vier Jahren im Internat (natürlich nicht freiwillig, sondern aufgrund seiner Schwerhörigkeit), und es gefällt ihm da super. Finde ich schön, dass Eure Tochter auch so selbständig ist. Bei mir hat es zu einem Auslandsaufenthalt durch Stipendien geführt, USA, England und so weiter, ich nehme an, dass es unsere Kinder dann auch irgendwann in die Ferne treibt. Schöne Sache, wenn man so früh anfängt, sich die Kenntnisse dafür anzueignen.

Schade, dass es für die Freunde zu teuer ist dort. Gibt es vielleicht die Möglichkeit über die Jugendherbergen oder so zu fahren, so dass noch mehr von ihnen reisen können?

Der CISV ist übrigens klasse, aber ein reiner Verreiseclub der oberen Mittelschicht. Muss ja nichts Schlechtes sein. Einige der Mitglieder arbeiten später bei der UNO weiter und kümmern sich da ebenfalls um kulturellen Austausch.

VG, Barbara

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Hallo,

meine älteste Tochter ist mit 10 Jahren (Übergang GS/Gym) das erste Mal 1 Woche in den Sommerferien in einem Berlitz Sprachcamp gewesen.

* Im regulären Unterricht hat sie damals nicht viel Neues gelernt, wohl aber alle aus der GS wiederholt. (Hobbys, Name, Zahlen...)

* Da den ganzen Tag Englisch gesprochen wird, hat sie wohl einiges einfach intuitiv verstehen können. Ihr Gehör für die Aussprache hat sich, meine ich, dadurch sehr gebildet.

* Die Betreuer sind alle Muttersprachler und kommen überall aus der Welt (Neuseeland, England, USA ...)
Der Campleiter spricht selbst auch Deutsch. Aber nur wenns sein muss.

* Die Freizeitaktivitäten fand meine Tochter super. (Sie war im Activity Camp Segeln). Auch die Spiele etc. waren wirklich toll.

* Sie fand es so gut, dass sie diesen Sommer nochmal 1 Woche dort war. Diesmal hatte sie ja schon 1 Jahr "richtiges" Schulenglisch hinter sich und hat alle bisher für sie bekannten Zeiten etc. im Unterricht wiederholt / gefestigt. Nächsten Sommer will sie 2 Wochen fahren.... (Ich spare schon!)

Ich als Mutter finde, dass eine Fremdsprache nur in der Schule zu lernen zu wenig ist. Man muss auch mit der Sprache im richtigen Leben konfrontiert werden. Nach England würde meine Tochter alleine noch nicht fahren, daher empfinde ich den Berlitz-Weg als einen guten Kompromiss.

Was hat es gebracht:
Ihre Aussprache ist, meine ich, für 1 Jahr Schulenglisch wirklich sehr gut.
Sie hat vor der Englischen Sprache keine Hemmungen. Der Englischunterricht in der Schule fällt ihr verhältnismäßig leicht.
Englische Vokabeln lernt sie leicht.

Ich kann es nur empfehlen. Vielleicht fährt nächsten Sommer ja meine mittlere Tochter auch schon mit....

LG emma

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Hallo Emma,

herzlichen Dank für Deine Antwort!

Du hast genau das geschrieben, was ich gerne lesen wollte! :-)))

Meine Tochter wäre dann auch 10 bzw. fast 10,5 Jahre alt, wenn sie dort wäre.
Also wären es dieselben Vorraussetzungen wie bei Deiner ältesten Tochter.

Ich kann mir auch noch nicht vorstellen, sie allein ins Ausland reisen zu lassen, so kam ich ja darauf.

Wirklich günstig ist es nicht, das stimmt schon. Aber nach allem, was Du geschrieben hast, scheint es das ja auch wert zu sein.
Wir haben zum Glück sehr viel Verwandtschaft. Und da das Kinderzimmer bereits überquillt, freuen sie sich, wenn sie für Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke zusammen schmeißen und eine Freizeit schenken dürfen.
Darüber freuen wir uns dann schon sehr.

Leider haben die anderen Kinder nicht auch so viel schenkwütige Verwandte, so dass wir bisher niemanden gefunden haben, der mit unserer Tochter dorthin fahren würde. Aber sie sagt, sie würde auch allein daran teilnehmen.
War Deine Tochter denn allein oder mit einer Freundin dort?

LG und noch mal herzlichen Dank,
Ina

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Hallo Ina,

beim ersten Mal war sie alleine dort. Sie kam in ein Zweier-Zimmer mit einem gleichaltrigen Mädchen aus Frankreich. (Sie achten dort drauf, dass gleichaltrige Kinder zusammen in ein Zimmer kommen.) Meine Tochter hatte allerdings auch schon Freizeiterfahrung und wusste, was auf sie im Allgemeinen zukommt.

Beim zweiten Mal war sie mit einer Freundin dort. Dieser hat es allerdings nicht so gut gefallen: Es war zuviel Englisch..... (Sie ist nicht so gut in der Schule im Englischunterricht und daher hatte sie schon ein Jahr Schulfrust aufgebaut.)

Das Essen ist, wie in anderen Freizeiten. Mal schmeckt es super, mal weniger. Aber man kann in diesem Punkt es ja nicht jedem recht machen. Es gibt täglich eine Fruit-Bar am Nachmittag. Es wird also schon auf eine ausgewogene Ernährung geachtet.

Die Freizeit wurde wie in anderen Camps gestaltet: Einmal eine Schatzsuche (auf Englisch) mit Verkleidung, T-Shirt besprayen, T-shirt batiken, Filmeabend (Harry Potter auf Englisch), ein Ausflug in die Region, Volleyball, Schwimmen, die Activity, welche man gebucht hat, ... Viel Spaß ist also auch dabei.

Alle Betreuer sind jung und geschult und machten einen netten Eindruck. Der Campleiter erkannte meine Tochter sogar im nächsten Jahr wieder. (Fand ich toll und sehr nett - der hatte ja doch einige Kinder in den Sommerferien ein Jahr vorher gesehen.)

Aber: man muss es selbst ausprobieren. Die Geschmäcker sind verschieden.

LG emma