1. Schuljahr wiederholen lassen? Ja oder nein?

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich nun mal an euch um eure Meinung von dem ganzen zu hören.
Mein Sohn ist mittlerweile 6 Jahre alt und geht in die 1. Klasse, aber am besten fange ich mal von vorne an.
Die Schwangerschaft war völlig normal. Bei der Geburt mussten sie ihn nach 18 Stunden Wehen holen, da der Muttermund sich nicht öffnete. Er bekam danach noch 2 Minuten Sauerstoff, ansonsten alles normal.
In den ersten Monaten viel es nicht auf, dass er anders ist. Doch ca mit 1 bis eineinhalb Jahren vielen mir die ersten Dinge auf. Er krabbelte so gut wie nie, lief erst mit 15 Monaten die ersten Schritte allein und bis er 3 Jahre alt war konnte er nur Mama und Papa sagen. Er hat bis heute unwahrscheinlich Angst vor Klettern und Wasser im Gesicht, traut sich nichts zu und muss fast zu allem gezwungen werden. Auch bewegt er sich sehr komisch. Er kann nicht richtig rennen, dreht die Hüfte so komisch mit und kommt somit anderen Kindern nicht hinterher und ist gänzlich ungelenkig.
Mit 3 Jahren bekam er dann Sprachtherapie für 3 Jahre und Ergotherapie für 2 Jahre. Es besserte sich alles recht gut. Zumindest seine Sprache. Allerdings seine Motorik nicht wesentlich.
Wir waren als er 4 Jahre alt war auch in einem SPZ und haben ihn da überprüfen lassen, da war er dann laut ihrer Aussage in seiner Entwicklung 2 Jahre zurück.
Trotz alledem wurde er letztes Jahr für Schulreif eingestuft und wurde in eine Regelschule eingeschult.
Das erste Halbjahr verlief ruhig, er kam zwar nicht gut mit aber es ging noch, danach sind wir zu meinem Partner umgezogen und er musste die Schule wechseln. Dieses war für ihn so auch kein Problem. Er freute sich sehr darauf, wurde auch in der Schule nett aufgenommen und hat seit dem ersten Tag einen besten Freund mit dem er auch viel Zeit verbringt. Dieses ist sein erster wirklicher Freund, der auch in seinem Alter ist. Er hatte sonst immer weitaus jüngere Kinder als Freunde.
Vor ca 4 Wochen kam nach 3 Jahren mal wieder sein leiblicher Vater vorbei und wollte ihn sehen. Dieses hat ihn sehr zurück geworfen. Er war danach wie ausgewechselt, sehr in sich gekehrt und deshalb habe ich den Kontakt erstmal wieder abgebrochen. ( Der Vater hat ihn in der ganzen Zeit nur 6 Mal sehen wollen )
Vor 3 Wochen rief mich seine Lehrerin an, dass es besser wäre er würde die 1. Klasse wiederholen. Er könne sich gar nicht konzentrieren, hätte keinerlei Motivation und käme mit dem Stoff nicht mit. Er wäre nicht dumm, aber sie meinte er wäre vielleicht noch nicht so weit.
Mein Sohn hat wirklich bei nicht einer Sache Motivation, weder im Privaten Bereich, noch in der Schule. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.
Er bekommt nun wieder Ergo und ich möchte ihm nochmals in einem SPZ vorstellen.

Habt ihr eine Idee woher das alles kommt und was ich tun soll?
Mein Sohn möchte auf keinen Fall seine Klasse verlassen. Mal abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube das die Motivation dann besser wäre. Ich glaube es wäre für ihn wieder ein Schritt zurück. Wieder zu wissen, dass er es nicht kann. Außerdem würde er so ja auch wieder seinen Freund verlieren.

Was würdet ihr tun?


Lieben Dank fürs durchlesen und für die Hilfe....

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Hallo

Wann ist dein Sohn 6 Jahre alt geworden?

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Er wird am 28.7. 7 Jahre alt, war also letztes Jahr kein Kann-Kind mehr.

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Das heißt aber doch, dass ernächstes Jahr kaum älter ist als manch einer seiner neuen Klassenkammeraden.

Ein Wiederholen kann auf lange Sicht durchaus sein Selbstbewusstsein stärken, da viele Dinge nicht mehr neu für ihn sind. Du hast ja selbst gesagt, dass er nicht gut mitkam.

LG

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Meine Tochter hatte auch viel Schwierigkeiten, auf Drängen von mir wurde sie dann in der 2. Klasse nach den Osterferien zurückgestellt in die 1. Klasse. Ich kann Dir nur sagen wenn er jetzt nicht mitkommt dann hat er in der 2. Klasse echt ein Problem..... Es wird von Klasse zu Klasse immer härter und anstrengender, wenn der Stoff von der 1. Klasse nicht sitzt, verliert er bald den Anschluß. Man sollte das nicht vergessen.....

Auch hatte meine Tochter keinerlei Schwierigkeiten in der neuen Klasse, im Gegenteil sie hielt die Klasse zusammen, konnte anderen helfen und hat dadurch neue Freunde bekommen.

Kinder stecken das besser weg , als Erwachsene denken. Es ist auch nicht mehr so wie früher das andere ihn auslachen, es ist heute schon alltäglich das Kinder die Klasse wiederholen. Bei uns sind im jetzigen 2. Schuljahr schon 3 Kinder gegangen um zu wiederholen. Auch haben wir wieder welche von der 3. Klasse bekommen.

Es ist kein Fehler den Stoff von der 1. Klasse noch einmal zu wiederholen, denn da lernt man die Grundsachen wie Buchstaben und einfaches plus und minus. Dies ist eine Voraussetzung für die 2. Klasse. Ganz schnell wird im 20 er Bereich gerechnet und die Finger reichen nicht mehr aus. Ebenso in Deutsch. Diktate kommen da müssen die Buchstaben einfach sitzen. Ich denke wenn der Lehrer sagt es bringt nichts sollte man sich Gedanken darüber machen. Du tust Deinem Kind keinen Gefallen ihn so durch zu ziehen. Er wird irgendwann total überfordert sein.

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Noch einen Wechsel würde ich deinem Kind nicht zumuten. Dann macht er evtl. ganz dicht.

Letzten Endes würde ich es ihn in der 2ten versuchen lassen. Wenn er dann von sich aus merkt, er kommt nicht mit und der Leidensdruck zu gross wird, dann kannst du immer noch zurückstufen.

Wenn er ein generelles Problem mit der Motivation und Konzentration hat, würde eine Wiederholung der Klasse nichts bringen.

Grüße
Barbarelle

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Das ist genau das was ich auch denke. Es wäre für meinen Sohn noch schlimmer. Dieses habe ich auch gestern der Lehrerin gesagt. Sie bespricht sich jetzt nochmal mit Kollegen.

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Liebe Lucy,

so lange dein Kind nicht zu traurig ist, dass er in seinen Leistungen etwas hinterherhinkt, würde ich es wirklich mal laufen lassen und parallel eine genau Diagnostik anstreben.

Es wäre nicht gut für ihn, wenn er nun aus der Klasse wieder rausgerissen wird.

Sehr gute Tipps hast du ja von Manavgat schon bezüglich der Vorgehensweise bekommen.

Ich drück euch die Daumen und hoffe dem kleinen Kerlchen kann geholfen werden.

Viele Grüße
Barbarelle

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Ich würde ihn unter diesen Umständen nicht wiederholen lassen. Weil die Ursachen für seine derzeitige Verfassung gar nichts mit Schule zu tun haben - zumindest erscheint es mir so.

Allerdings würde ich einen Weg finden, den KV daran zu hindern, das Kind völlig aus der Bahn zu bringen.

Wenn Du Dir unsicher bist, dann kannst Du Kontakt zur Schulpsychologin aufnehmen und sie um Testung und Rat bitten. Das ist unverbindlich, Du entscheidest.

Gruß

Manavgat

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Zu dem Kindesvater muss ich etwas ausholen.
Er hat sich in den ganzen Jahren nur ab und an mal gemeldet, hat ihn bis vor 4 Wochen nur 5 Mal für jeweils eine Stunde gesehen.
Nun wohne ich mit meinem Partner und Sohn zusammen, wir heiraten auch im September und mein Sohn freut sich sehr darauf.
Da kam er wieder um die Ecke und wollte ihn sehen und daraufhin habe ich ihm gesagt, dass das so nicht geht. Entweder kommt er regelmäßiger oder gar nicht. Er wollte dann einmal im Monat kommen.
Gut, er war also da. Am Tag selbst hat man meinem Sohn nichts angemerkt, er hatte Spaß. Aber die Tage danach war es ganz extrem. Er lag stundenlang auf dem Bett und hat starr geradeaus geschaut, war in sich gekehrt, fing wieder an einzukoten. Ihm ging es nicht gut. Hat man ihn auf seinen Vater angesprochen, hat er nur kurz und knapp geantwortet. Er hat seitdem nicht einmal nach ihm gefragt oder sonstiges.
Daraufhin habe ich dem Vater alles erklärt und ihm mitgeteilt, dass das so nicht geht und den Kontakt erstmal wieder auf Eis gelegt.
Seitdem Ruhe eingekehrt ist und ich ihn hier auch nicht mehr erwähne geht es meinem Sohn nach und nach wieder viel besser.

Ich habe nun noch vor ihn nochmals in einem SPZ vorzustellen. Es haben vor 3 Jahren schonmal die Therapeuten die Diagnose ADS in den Mund genommen und nachdem die Konzentration und vor allem Motivation so ist macht sich bei mir immer mehr der Verdacht breit, dass da vielleicht doch was dran sein kann und er einfach vor 3 Jahren noch zu jung war um das zu testen.

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Die Schulpsychologin hat den Vorteil: es ist kostenlos, fachkompetent (Schule + Psychologie) und es wird dort keine Therapie angeboten, d. h. die Auskünfte sind frei von "Verkaufsabsichten".

Aus Deiner Schilderung würde ich nicht auf ADS tippen, kenne aber Dein Kind nicht und kann das nicht beurteilen.

Gruß und alles Gute

Manavgat

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Hallo,

wir haben eine ähnliche Geschichte.

Wenn dein Sohn mit 4 bereits 2 Jahre im Rückstand war, ist das aber schon recht gravierend und es wundert mich, daß er dann mit knappen 6 normal eingeschult wurde.

Hat er in der Zwischenzeit so viel aufgeholt?

Das ihn das Auftauchen des Vaters aus der Bahn wirft ist verständlich, aber du schreibst ja, dass er bereits vorher nicht so recht mitkam.

Sieht die Lehrerin denn eine Chance, dass er besser klar kommt, wenn er ein Jahr wiederholt? Motivierend wirkt sich das meiner Meinung nach nciht unbedingt aus und ob er sich dann plötzlich besser konzentrieren kann ist fraglich.

Ich glaub ich würde ihn auch nochmal im SPZ testen lassen und unter Umständen lieber eine integrative Beschulung in Betracht ziehen, wo auf seine Probleme eingegangen werden kann. Wiederholt er nur ein Jahr, ist er vielleicht ein Jahr stark, weil er das ja alles schon hatte, aber was kommt danach? Auf der anderen Seite ist er noch sehr jung und ein verschenktes Jahr würde ihm jetzt nicht so weh tun.

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Er hat bis zu seiner Einschulung sehr viel aufgeholt. Auf den ersten Blick fällt es nicht auf, dass er anders ist.

Die Lehrerin ist der Meinung, wenn er die Klasse wiederholt, dass er dann Erfolgserlebnisse bekommt und so Spaß an der Schule bekommt. Somit würde ja auch die Motivation kommen.

Das Problem ist aber, dass ihn das alles nicht interessiert. Selbst wenn er seine Aufgaben toll macht und wir ihm dafür kleine Belohnungen geben hat er keine Motivation.
Momentan arbeiten wir nachmittags alles was er in der Schule nicht geschafft hat nach. Die Hausaufgaben hat er meistens in der Betreuung schon fertig gemacht.

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versuche sehr schnell jemanden zu Fragen, der dein Kind persönlich kennt und fachkompetent ist.

Sowohl für wiederholen als auch weitermachen gibt es pro und contra.
Ich denke, dass läßt sich so nicht sagen.

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Hallo,

warst du damals auch damit einverstanden, das er in die Schule kommt ??

Förderschule war nie ein Thema bei euch ??

Wieviele Schüler sind jetzt in der Klasse ??

Wieviele Schüler wären in der neuen Klasse ??

Wie kommt die Lehrerin allgemein mit den Kindern zurecht ??
Sprich da mal mit anderen Eltern.

Sprich auf jeden Fall mal mit der Beratungslehrerin an der Schule.

Wie ist eigentlich dein Eindruck wie er schulisch alles meistert ??
Hausaufgaben ?? Lernzielkontrollen ??

Sprich öfter mit der Lehrerin.

Bei ihm wäre das Wiederholen freiwillig.
Freunde findet er sicher in der anderen Klasse auch.
In der Pause oder Freizeit kann er weiterhin mit seinem Freund zusammen sein.

Solche Entscheidungen sind immer schwierig.
Man will das Beste für sein Kind.

Du schreibst dein Sohn lief erst mit 15 Monaten frei.
Das ist ganz normal, er war da völlig im Zeitrahmen.

Grüßle :-)

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Hallo,

nein, ich war nicht einverstanden damit, dass er in die Schule kam. Aber er hat alle Tests bestanden und ich kam dagegen nicht an. Deshalb auch die Regelschule.

Momentan sind 28 Kinder in der Klasse, 2 wiederholen auf jeden Fall, dann wären es ab nächstem Schuljahr noch 26 wenn niemand mehr dazu kommt.

In der neuen Klasse weiß ich nicht wieviele Schüler da rein kommen, aber es werden immer so die gleiche Klassenstärke gebildet.

Die Lehrerin gibt sich sehr viel Mühe und kann sich auch guzt durchsetzen, ich bin auch im ständigen Kontakt mit ihr. Sie schreibt auf wenn er gut oder schlecht mitgemacht hat. Sie kontrolliert täglich ob die HA ins Heft schreibt usw...

Mein Eindruck ist, dass er nicht dumm ist. Er kann sehr vieles, kann lesen und schreiben und auch rechnen. Das Problem an sich ist seine Konzentration die wirklich fast nicht da ist. Man muss fast bei jedem neuen Satz sagen er soll weiter machen. Er hat auch überhaupt keine Motivation. Das aber auch nicht im privaten Bereich. Er will einfach nichts lernen.

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Stimmt meiner ist erst mit fast 18 Monaten gelaufen...

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Hallo, ich würde ihn in einem SPZ testen lassen und eventuell eine Beschulung dort in Betracht ziehen. Entwicklungsverzögerte Kinder sind dort sehr gut aufgehoben, da Klassen kleiner usw. Er würde dort auf alle Fälle mehr Hilfe bekommen als in einer Regelklasse, da die Lehrer dort einfach keine Zeit haben, sich um dein Kind zu kümmern. Viele Grüße

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Hallo

Ich würde ihn nochmal in die erste Klasse schicken.

Auch die Konzentration ist ein Entwicklungsschritt.

Wenn ich was nicht so gut kann fehlt mir auch die Mutivation und wenn es mir möglich ist lasse ich es :-).

Die Entscheidung mußt du treffen nicht dein Kind denn das kann er noch nicht.

Mein Sohn ist am 10.08.2004 geboren und ist ein Kann Kind.

Ich habe entschieden das er noch ein Jahr im Kiga bleiben kann :-) und er ist froh drüber.

Natürlich sprach ich mit den Erzieherinnen darüber und sie sind meiner Meinung.

Ich hab lange überlegt beor ich die für uns richtige Entscheidung traf.

Meinem Kind nehme ich nichts weg .