Schule will Sohn nicht einschulen, Kindergarten u. Arzt sagen ja

Hallo an alle,
ich hoffe, ihr könnt mir helfen, wir durchlaufen seit Monaten einen Spießrutenlauf.
Es fing im Okt letzen Jahres an, bei der Schuluntersuchen vom Gesundheitsamt. Bei meinem Sohn wurde so gut wie alles bemängelt, sehr zur Überraschung des Kindergartens (Stifthaltung, Sprache, Gleichgewicht, etc.). Maxi war damals 5 Jahre und 1 Monat alt.
Aufgrunddessen mussten wir zum Kinderarzt, weil sie meinten,er bräuchte Frühförderung. Kinderarzt war auch überrascht (bei bisherigen U Untersuchungen war nie etwas aufgefallen) , hat aber verschiedene Test mit ihm durchgeführt, u.a. den Frostingtest und Wechslertest. Ergebnis: visuomotorische Koordination war im unteren Bereich, deshalb haben wir Ergotherapie verschrieben bekommen. Im mathematischen Bereich, auditiver Wahrnehmung und Gedächtnis hat er außergewöhnlich hohe Ergebnisse erzielt, deshalb wurde geraten, bei einem Psychologen weitere Tests zu machen. Dort kam eine Hochbegabung heraus, was wir aber niemandem erzählt haben.
Seit November macht er also Ergotherapie, ich habe ihn außerdem einer Logopädin vorgestellt, obwohl uns der Kinderarzt da kein Rezept gegeben hat, aber ich war wegen dem Gesundheitsamt beunruhigt, Die Logopädin meinte, es besteht kein Handlungsbedarf, er ist völlig altersgemäß entwickelt.
Mit den Ergebnissen des Kinderarztes mussten wir zurück zum Gesundheitsamt, wo sie meinte, wir sollten Maxi lieber 1 Jahr zurückstellen lassen, weil er ja auch ein Septemberkind ist und somit eines der jüngsten und wir würden ihm keinen Gefallen tun, ihn bei seinen "Problemen" einzuschulen. Diese Empfehlung schrieben sie auch auf das Schreiben für die Schule.
Ok, dann kam im März die Schuluntersuchung in der Schule. Ich hatte ein sehr ausführliches Esmpfehlungsschreiben vom kindergarten dabei, in dem stand, dass Maxi als absolut schulreif eingestuft wird. Das Empfehlungsschreiben wurde mir ohne es anzuschauen zurückgegeben (dabaei hatten sich die Erzieherinnen wirklich Mühe gegeben und ausführlich seine Stärken und Schwächen beschrieben), das Schreiben des Gesundheitsamtes haben sie dagegen behalten.
Dort wurde bemängelt, dass er langsamer bei den Vorschulblättern ist. Ich muss dazu sagen, dass Maxi in einem Naturkindergarten ist, in dem keine Vorschulblätter gemacht werden, er hatte aber alles richtig gemacht, nur etwas langsamer. Beim Gespräch hinterher wurde mir gesagt, er wäre zwar im kognitiven Bereich und im mathematischen Denken weiter, aber er tut sich bei den Arbeitsblättern noch etwas schwer. Ich sollte deshalb beim Kinderarzt ein Gutachten besorgen und die Rückstellung beantragen.

So, ich also zum Kinderarzt, wo ein erneuter "Schulreifetest" gemacht wurde, Ergebnis war positiv, der Kinderarzt hat gesagt, er kann kein Gutachten ausstellen, dass Maxi nicht schulreif ist.
Dann hatte ich noch ein intensives Gespräch mit dem Kindergarten, die Erzieherin bleibt dabei, dass er schulreif ist.
Dann habe ich mit der Ergotherapeutin gesprochen, bei der Maxi seit einem halben Jahr ist und sie hat gesagt, er hätte sehr große Fortschritte gemacht im visuomotorischen Bereich und dass er wahrscheinlich etwas langsamer beim schreiben sein wird, aber dass wir das in den Griff bekommen. Sie sagt, sie hat keine Bedenken, ihn einschulen und natürlich paralel dazu weiter ERgotherapie machen.
Jetzt sind fast Sommerferien und ich weiß nicht, was ich machen soll, ich bin wirklich verzweifelt.
Ich will mein kind nicht unbedingt in die Schule schicken und würde im gerne noch ein Jahr unbeschwerten Kindergarten gönnen, aber wenn alle die regelmäßig mit ihm arbeiten meinen, er ist schulreif, dann kann ich ihn doch nicht im Kindergarten lassen. Dazu kommt, dass er schon gut liest und problemlos im Hunderterbereich rechnet. Ich fühle mich sowieso wegen der Hochbegabung überfordert und habe Angst, ihm danicht gerecht zu werden...
Kann die Schule entgegen der Empfehlungen sich weigern, ihn einzuschulen?
Ich bitte um ehrliche Meinungen #bitte

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Hi,
ist dein Maxi ein Musskind oder ein Kannkind? Ihr seid auch in Bayern, oder?
Als Musskind muss er ja in die Schule, außer ihr würdet es partout nicht wollen. Und als Kannkind liegt doch m.E. auch die letzte Entscheidung bei euch und der Schulleitung. Was sagt diese denn dazu?

LG MImi

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Maxi ist ein Musskind, er ist ein paar Tage vor dem Stichtag geboren. Die Lehrer, die die Schuluntersuchung gemacht haben, haben gesagt, ich soll mit einem Gutachen vom Arzt Antrag auf Rückstellung stellen. Der Kinderarzt sagt aber, er kann das Gutachten nicht stellen, weil er der Meinung ist, das Kind ist schulreif.
Muss die Schule Maxi nehmen, wenn ich den Antrag nicht stelle oder können ie sich weigern?
Viele Grüße und danke für deine Antwort

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ICH würde da der Schule eher trauen. Schließlich müssen die dann mit ihm.
Bei uns wäre er schon fast kein KANN-Kind mehr, bei uns ist Stichtag der 30. Juni.
Also hier in Sachsen müsstest du diskutieren., dass er in die Schule kommt.

Die Bayern jammern aber auch über G8, was in Sachsen nicht als solches Problem dasteht.

Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass in manchen BL die Kinder sehr früh in die Schule kommen und in anderen eher spät.

Lies dich mal durch die Treads hier über frühe und spätere Einschulung.

ICH würde mir Argumente zusammensammeln, damit ich den Arzt davon überzeugen kann, dass eine Rückstellung besser wäre.

aber das ist meine persönliche Meinung, weil ich auch niemanden kenne, der es tatsächllich bereut hat, sein Kind ehjer später in die Schule geschickt zu haben

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Blöde Situation, in der ihr da steckt.

Sicher ist: dein Kind gehört in die Schule. Es wir ihm in der ersten (und wahrscheinlich auch später) sicherlich noch langweilig genug werden, wenn er jetzt eingeschult wird. Noch ein Jahr warten würde die Situation sicher verschärfen.

Schwierig ist, dass die Schule ihn nicht haben will. Sie werden sicherlich ständig Gründe finden, etwas an ihm auszusetzen zu haben, wenn er jetzt eingeschult wird. Aber die anderen Alternative, also jetzt noch ein Jahr KiGa und dann ein Klassensprung, werden die bei einem so jungen Kind wohl auch nicht unterstützen. Außerdem wäre es gerade bei Feinmotorischen Problemen extrem wichtig, die 1.Klasse regulär zu durchlaufen.

Was ihr braucht, ist Kontakt zu einem Verein für Hochbegabte, die euch beraten und unterstützen können. Schau mal hier: www.dghk.de ob es bei euch in der Region eine Gruppe gibt.

Was noch eine Möglichkeit wäre die Schule zu überzeugen wäre Kontakt zum Schulpsychologen aufzunehmen, allerdings ist die Zeit dafür ev. zu knapp.

Ach noch was: biete der Schule doch an, deinen Sohn ev. als "Gastkind" zu nehmen. In den meisten Bundesländern kann man ein Kind quasi "zur Probe" aufnehmen. Wenn sich dann innerhalb einiger Wochen zeigt dass das Kind doch noch nicht schulfähig ist, dann kann es noch mal freigestellt werden. Könnte aber schwierig sein, weil er ja ein Muss-Kind ist.

Sorry, mehr ist schwer zu raten übers Forum. Falls du Fragen zum Thema Hochbegabung hast, kannst du mir gerne eine PN schicken. Mein Sohn ist schon etwas älter (9) und wir haben schon 3 Jahre Schule hinter uns.

LG,
Lucy

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Hallo Lucy, danke für deine Antowrt. Ich finde die Idee, ihn zur Probe aufzunehmen gut. ich hätte dann theoretisch noch bis November um einen Antrag auf Rückstellung zu stellen.
Ich habe aber Angst, dass die Lehrer voreingenommen sind, eine andere Möglichkeit sehe ich im Moment aber nicht.
viele grüße

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Ich würde mir nicht so einen immensen Kopf machen. Dein Sohn ist im September geboren, also wirklich noch recht jung - er wäre bei Schulbeginn knappe 6. Lass ihn doch einfach - wie von der Schule angeraten - noch ein Jahr im Kindergarten, das schadet ihm bestimmt nicht, ob hochbegabt oder nicht. Mein Sohn ist ein Oktoberkind, ebenfalls in Bayern eingeschult - wir sind sehr froh, daß er seine Schullaufbahn erst mit 7 begonnen hat. Zur Schule gehört einfach so viel mehr als lesen, schreiben und rechnen....ist ja auch ein Dauerthema hier bei urbia. Ich sehe einfach in der Klasse meines Sohnes, daß die Kinder, die knapp eingeschult werden es sehr viel schwerer haben als die anderen. (Sie sind ja teilweise auch ein ganzes Jahr jünger als die anderen!). Die Psychologin beim Schultest sagte uns damals, daß die Tendenz, Kinder früher zur Schule zu schicken rückläufig ist, die Erfahrung zeigt einfach, daß sich das in den meisten Fällen nicht lohnt. Möglicherweise beruht darauf auch die Einschätzung Eures Sohnes beim Schulamt. Auf diese Vorschulblätter würde ich nun nicht soooooo viel geben, aber es stimmt schon: am Anfang wird wahnsinnig viel ausgemalt und gemacht und getan, gerade die Jungs stehen damit manchmal auf Kriegsfuß....;-). Viel wichtiger aber ist die soziale Kompetenz, das "Sich-Durchboxen-Können" (und da wird gerade Dein Sohn, aus einem Waldkindergarten kommend, ganz schön schlucken!!!!) und das Durchhaltevermögen. In Bayern geht's ganz schön zackig zu und Dein Kind wird ja insgesamt lange genug zur Schule gehen - G8 ist was man so hört im Bekannten- und Freundeskreis auch kein Schleck, nicht in den ersten beiden Klassen, aber später. Da schadet es nicht, ein bisschen mehr "Speck" auf den Rippen zu haben, bevor man beginnt. Richte Dich nach der Schule. Klar kennen die Kindergärtnerin und der Arzt Deinen Sohn in gewisser Weise besser, aber: weder der Arzt noch die Erzieherinnen sind Lehrer und was hast Du davon, wenn Du Deinen Sohn auf eigenen Druck einschulen lässt?! Du kannst ihn ja zu Hause fördern, wenn Du das Gefühl hast, er ist schon sehr reif. Lass ihn ein Instrument lernen oder such eine Sportart für ihn aus, die ihn fordert. Und alles weiter seht ihr dann schon.

Lg, babs

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Klar lernt man in der ersten Klasse mehr als Lesen und Schreiben.....aber dein Posting zeigt, dass du nicht wirklich weißt, was Hochbegabung bedeutet.

Da immer wieder die Tipps mit dem Musikinstrument und der nachmittäglichen Auslastung kommen, hier mal was zum Nachdenken:

Nehmen wir ein Kind mit einem durchschnittlichen IQ (100). Es ist von einem Hochbegabten Kind (mindestens IQ 130 ) genau gleich weit entfernt wie von einem geistig behinderten Kind (IQ unter 70).

Wer würde es also einem normal begabten Kind zumuten, eine Schule für geistig behinderte Kinder zu besuchen und es über seine verständliche Langeweile mit Klavierunterricht und einer Sportart trösten???????

Es ist verdammt schwer, ein hochbegabtes Kind einigermaßen unbeschadet durch unser Schulsystem zu bringen. Manche Kinder ertragen die unsägliche Langeweile, weil sie sich in ihrer Klasse wohl fühlen. Andere werden zum Kasper und Clown und haben ständig Probleme mit den Lehrern. Wieder andere schalten irgendwann so ab, dass sie nichts mehr gebacken bekommen. Und leider werden manche auch richtiggehend krank, weil sie unterfordert sind und/oder gemobt werden, weil sie einfach anders sind.

Hochbegabung ist zwar im Moment in aller Munde, aber wer sich nicht wirklich damit beschäftigt hat, der gibt ein paar platte Ratschläge ab, die die Situation der Betroffenen eher noch verschlimmern!

Nachdenkliche Grüße,

Lucy

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hallo babs,
<<iel wichtiger aber ist die soziale Kompetenz, das "Sich-Durchboxen-Können" (und da wird gerade Dein Sohn, aus einem Waldkindergarten kommend, ganz schön schlucken!!!!) und das Durchhaltevermögen.>>
Der Maxi hat ein sehr gesundes Selbstbewusstsein und gerade was die Sozialkompetenz angeht, wurde da sehr, sehr viel gemacht im Naturkindergarten.
Er kann sich auch durchsetzen, er geht in einen Sportverein und das ist eine Horde wilder Jungs, bei denen es oft nicht so friedlich zugeht wie im Kindergarten, aber da setzt er sich ganz selbstbewusst durch.
Er hat auch Durchhaltevermögen, wenn er etwas nicht schafft, dann versucht er es umso mehr.
In dem Bereich mache ich mir gar keine Gedanken.
Wir versuchen schon ihn zu fördern, er trainiert 2 Mal in der Woche im Sportverein set er 3 Jahre alt ist und macht auf Wettkämpfen mit. Obwohl er ja leichte Probleme mit der Koordination hat ist er in "seiner" Sportart wirklich sehr, sehr gut und auch sehr ehrgeizig.
In der Musikschule ist er auf Anraten des Kinderaztes auch, er macht seit ein paar Monaten einen Perussionkurs, der auch für seine Koordination förderlich ist.
Ich habe das Gefühll, das reicht ihm nicht.
viele grüße

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Hallo,

mit wem in der Schule habt ihr denn gesprochen? Die entgültige Entscheidung über die Einschulung trifft der Schulleiter/die Schulleiterin. Da du ein Mußkind hast zählt der Elternwille. Es gibt doch keine wirklich gravierenden Punkte, die gegen eine Einschulung sprechen.
Mach umgehend einen Termin - ich nehme an, ihr seit aus Bayern - und Freitag ist schon der letzte Schultag. Nimm alle Unterlagen mit, was bisher getestet wurde und mit welchem Ergebnis.
Wir haben unseren Sohn letztes Jahr gegen den Rat der Schule (denen er zu jung war) vorzeitig eingeschult. Er hat die Bedenken der Lehrer schnell zerstreut. Ein Jahr länger im Kindergarten hätte ihm nicht wirklich etwas gebracht.
Was sagt dein Sohn dazu? Möchte er gerne in die Schule oder würde er lieber im Kindergarten bleiben. Das soll zwar nicht entscheident sein, aber seine Einstellung dazu ist dabei auch wichtig.

LG bluehorse

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hallo bluehorse, Maxi mchte gerne in die Schule gehen. obwohl er sich im Kindergarten immer seher wohl gefühlt hat. Ich habe auch das Gefühl, dass er "so weit ist".
Viele grüße

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Hallo,

setz dich durch und lass ihn einschulen. Eine Rückstellung bis Ende November ist immer möglich.
Die Lehrerin meines Sohnes war auch (bis zu einem gewissen Grad) voreingenommen, hat ihm das aber nie gezeigt. Und sie hat mir dann auch gesagt, dass sich ihre Bedenken schnell zerstreut haben. Eine kompetente Lehrerin wird deinen Sohn zwar beobachten, aber ihm keine Steine in den Weg legen.
Du solltest das nur unbedingt bis zu den Ferien klären. Auch dein Sohn wird das "in der Luft hängen" merken und das ist nicht schön.

LG bluehorse

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Meine Tochter hat jetzt eine Vorschule besucht. Dies war für uns eine optimale Lösung. Bei uns war es allerdings umgekehrt. Das Gesundheitsamt, der Kindi und die Kooperationslehrerin waren alle der Meinung sie wäre schulreif- Ich fand es zu früh für sie. Durch die Vorschule hat sie sich optimal auf den Schulalltag vorbereitet. Die Unterrichtsstunden wechseln sich mit Spielzeiten ab welche zum Ende des Schuljahres immer mehr verkürzt werden, dies bereitet die Kinder auf längeres, konzentriertes arbeiten/stillsitzen vor. Desweiteren werden Schwungübungen etc. gemacht um die Feinmotorik zu förden und die ersten Zahlen und Buchstaben gelernt. Ich könnte mir vorstellen das dies für euren Sohn auch eine Möglichkeit wäre, wo er zudem durch die kleinen Gruppen noch visumotorisch gefördert werden könnt.(bei uns 15 Schüler/innen pro Klasse)
lg