Hat jemand von euch Erfahrung mit hochsensiblen Kindern

Hallo zusammen :-)

Die Frage steht ja schon oben.
Mein Sohn ist ziemlich sensibel. Er weint beispielsweise wenn er Geburtstag hat, weil er nie wieder 6 Jahre alt sein wird. Er weint wenn die Sommerferien anfangen, weil er nie wieder in der ersten Klasse sein wird.
Er ist sehr vernünftig und oft in seine Gedanken vertieft.
Am liebsten ist er zu Hause und macht irgendetwas tolles mit mir.
(Er kann natürlich auch mit anderen Kindern spielen - am besten allerdings wenn er sich nur mit einem trifft. Sobald mehrere zusammen sind, klappt es nicht mehr so gut, weil die dann meistens Fußball spielen und das interessiert meinen Sohn überhaupt nicht.)

Meine Nachbarin brachte mich auf das Thema Hochsensibilität. Ich wusste bis gestern gar nicht, dass es das gibt.

Ich würde mich über Erfahrungen von euch freuen.

Grüße,
Sana.

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Ich empfinde aus dem weingien, was du schreibst, deinen Sohn nicht als "hochsensibel" (was auch immer das heissen mag). Sondern eben einfach etwas sensibler...

Geweint hatte mein Sohn auch am letzten Vorschultag - weil er dann nie wieder dahin zurück kann und es doch so eine tolle Zeit da war... (im Herbst wird er eingeschult).
Er hatte auch eine Zeit, da wollte er nicht grösser/älter werden, lieber kleiner sein, behütet werden...
Er ist einer, in dessen Kopf ständig Gedanken rumgehen, sich viele Fragen stellt... er kann sich stundenlang alleine auf seinem Zimmer beschäftigen, mit sich und seinen Fantasdien, Gedanken beschäftigen.
Er ist auch nicht der Junge, der jetzt massenhaft Freunde hat. Er hat gerne Spielkameraden - aber eben auch gerne seine Ruhe, will sich auch mal zurückziehen.
Usw...usw...

Eben sensibel - ja. Hochsensibel? Denke nein...

LG,
Lyss

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Hallo Lyss,

dass Problem ist, dass er nicht gerne in die Schule geht - und das in der ersten Klasse.
Jeden Morgen gibt es Theater, weil er zu Hause bleiben will. In Vollmondnächten macht er nachts in's Bett.
Auf dem Schulhof läuft er in der Pause meist alleine rum und sammelt Steine, Äste, Blätter anstatt mit anderen Kindern zu spielen. (Er ist aber trotzdem beliebt in seiner Klasse)

Ich war gestern mit ihm bei der Kinderärztin. Die hat seine Blase und seine Nieren geschallt, weil sie nicht daran glaubt, dass es nur in Vollmondnächten vorkommt, dass er im Schlaf macht. Sie sagt, dass ich mich an einen Psychologen wenden soll... Es gäbe auch Randformen von Autismismus usw.
Ich eben sehr an meinem Kind interessiert und informiere mich.

Kennst du dich denn mit Hochsensibilität aus?
Ich hab mal gegooglet und einen Test gemacht, aber der hat ergeben, dass ich auch HSP habe - von daher weiß ich nicht, ob der so seriös ist...

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Autismus meine ich natürlich.

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Hallo,
ich würde , das auch nicht als hochsensibel bezeichnen ,
sondern eher als Emotional einstufen.
Unser einer Sohn ist sensibel. Er spürt es total wenn irgendetwas nicht stimmt . Vor allem wenn was mit seiner Mutter ist...

Liebe Grüße Hans

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Hallo Sana,

Du könntest glatt von meinem Kind sprechen. Er ist jetzt 8.

Was mir sehr im Verständnis für viele Veraháltensweisen geholfen hat, ist das Buch "Das hochsensible Kind" von Elaine N. Aron.

Falls Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne eine PN schreiben. Ich kann Dir das Buch auch gerne schicken, wenn Du magst, steht bei mir eh nur noch rum und ist im sehr guten Zustand....

Liebe Grüße

kaeferchen

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meinte natürlich Verhaltensweisen... sorry

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Hallo

Ooooh ja. Und ich kann dir sagen das ist oft nicht einfach. INzuwischen ist mein Sohn 17 und immer noch sehr sensibel. Er war jetzt auf Klassenfahrt und hat mir erzählt, dass er immer Bauchweh hatte und probleme mit dem Essen. Entweder hatte er keinen Hunger oder er hatte Hunger und es gab nichts mehr und er traute sich nicht was zu sagen...etwas kompliziert.

Er geht inzwischen gern in die Schule, aber seine noten sind hundsmiserabel.

Er brauchte 70 (siebzig) Fahrstunden, weil er so ängstlich fuhr.

Das Buch kenn ich nicht, aber ich habe mir eins für Erwachsene gekauft und ihn darin voll erkannt.

In welche Richtung ich auch noch denken würde wäre Hochbegabung. Das geht mit der sensibilität machmal eins.

mein andererSohn ist nämlich ein hbchen.

Schreib mir wenn du fragen hast

Freno

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Hallo Sana,

ich konnte aehnliches bei der Freundin meiner Tochter bemerken. Sie hat ein eher ruhigeres Wesen, kann aber schon noch ordentlich mit meiner Tochter toben und gut Quatsch machen. Allerdings wird es fuer sie immer schwieriger, wenn sie in groesseren Gruppen ist, der Kindergartentag lang und anstrengend war, wenn der Geraeuschpegel ueber normal ist, kaum noch etwas ueberschaubar scheint und die Sinne einfach mit Reizen ueberflutet werden. Dann haengt sie nur noch an Mama und weint, will nur noch nach Hause und ins Bett. Ich glaube, dass es hochsensible Kinder gibt. Man sollte sie dennoch nicht in Watte packen, ihnen die Herausforderung zugestehen und dennoch aufmerksam, dass sie nicht ueberreizt werden.

Hast du denn schon mal professionellen Rat eingeholt? Waere vielleicht auch sehr aufschlussreich fuer dich. :-)

Alles Gute fuer euch. #winke

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Hallo,

mein Sohn, mittlerweile 18, ist hochsensibel. Alle seine Sinne sind so sensibel, dass er sich mittlerweile fast ausschließlich vom normalen Leben zurückgezogen hat.

Helles Licht verträgt er nicht, überall ist zu viel Lärm, die meisten Lebensmittel tun ihm im Mund weh, viele Stoffe reizen seine Nerven in der Haut, ihn darf niemand berühren und er hat ein Gespür für Stimmungen und Launen. Er erkennt jede Lüge, jedes Zögern und analysiert sich und seine Umwelt ununterbrochen. Hat dadurch eine Menschenkenntnis, die mir schon oft sehr geholfen hat.

Dazu kommt leider seine Intelligenz und beides zusammen macht für ihn das Leben nicht lebenswert...

Dein Sohn scheint sehr emotional zu sein, auch sehr sensibel aber es bringt ihn nicht zur Verzweiflung und in die Depression.

LG

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Hallo und danke für deine Antwort,

so extrem ist es zum Glück nicht.
War es bei deinem Sohn denn schon immer so oder ist die Sensibilität im Laufe des Lebens heftiger geworden?

Von Depressionen habe ich zum Glück noch nichts bemerkt.

Er reagiert nur sehr stark auf einige Dinge.
Bei der Taufe meines Patenkindes fing er zum Beispiel lautstark an zu weinen, weil wir ein Lied gesungen haben, dass er so rührend fand. Das ist bei Musik schon des öfteren passiert.
Als er 3 war konnte ich ihm die Raupe Nimmersatt nicht mehr vorlesen, weil er jedesmal weinen musste, wenn sie Bauchschmerzen hatte.
Und es gibt noch andere Dinge.

Vielleicht gibt es ja auch ganz extreme Hochsensibilitäten wie bei deinem Sohn und weniger ausgeprägte.
Ich weiß auch nicht, ob es das ist oder ob er wirklich "nur" einfühlsam und emotional ist.
Aus Sicht eines Erwachsenen ist er das perfekte Kind :-)
Bei Kindern kommt das manchmal nicht so gut an :-/

Ich hoffe für euch nur das beste!

Liebe Grüße,
Sana.

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Er ist Asperger Autist, die Diagnose haben wir endlich vor einem halben Jahr bekommen, nachdem wir uns 10 Jahre durch Behörden, Ärzte und Psychiater gequält haben. Er hat sich selbst diagnostiziert und bin damit zur Kinderärztin und sie hat uns die Überweisung fertig gemacht.

Durch Asperger kann er zwar sehen, wie sich jemand fühlt aber er fühlt nicht mit. Er liest perfekt Emotionen, kann aber selber kaum welche zeigen.

LG

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Hi,

vielleicht trifft das Prädikat "hochsensibel" auch auf meinen Sohn (8) zu, zumindest erkenne ich vieles von dem, was Du beschreibst, an meinem Kind wieder:

- er weint oder schimpft, wenn es bestimmte Veränderungen gibt - seien sie positiv oder negativ

- kann Ungerechtigkeit, die anderen widerfährt, schwer ertragen

- fühlt sich schnell zurückgesetzt, da er einen sehr hohen Anspruch an sich selbst hat

- ist sehr erfinderisch, wenn es darum geht, ihm unangenehme Situationen (zumindest kurzfristig) zu umgehen

- reagiert sehr empfindlich auf Lärm

- fühlt sich unter vielen (fremden) Menschen sehr unwohl

- gerät unter mehreren Kindern leicht in Konflikte

In der Schule gab (und auch zu Hause) gab es deswegen verstärkt im letzten halben Jahr einige Probleme, weshalb wir uns auch psychologischen Rat geholt haben. Der Arzt hat - und das entspricht auch meinem Bauchgefühl- keinen Therapiebedarf erkannt, sondern festgestellt, dass mein Sohn einfach ein sehr intelligenter, sensibler und mit viel Fantasie ausgestatteter Junge ist.

Und seit mein Sohn wieder das Gefühl hat, "normal" zu sein, kommt er auch besser mit seinen Emotionen klar, die eben manchmal dem Verstand noch ein wenig hinterherhinken...

LG

Anja

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Hallo Anja,

danke für deine Antwort.

Ich glaube mein Sohn hat gar nicht das Gefühl anders zu sein als andere.
Wenn er mit anderen Kindern spielt und es ihm "zu bunt" wird, dann klinkt er sich einfach aus ohne das zu bewerten oder er sagt es mir nicht, was in ihm vorgeht.

Liebe Grüße,
Sana.

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Mein Sohn kam sich auch nicht so "anders" vor, hat aber zum einen mit zunehmendem Alter schon bemerkt, dass er manches eben anders empfindet als viele seiner Schulkameraden. Im Großen und Ganzen ist er aber mit den rheinländischen Motto "Jeder Jeck is anders" eigentlich ganz gut klargekommen #:-) Schwierig wurde es nur jetzt, weil die Lehrer mit seinem angeblichen "Anders-Sein" eben Probleme haben, weshalb wir zu Schulbeginn auch ein Gespräch mit Lehrer und Psychologen haben werden.

Vielleicht gelingt ist Euch, das Selbstbewusstsein Eures Sohnes so weit zu stärken, dass er sich eben weiterhin "ausklinken" kann, ohne das Gefühl zu haben, dann ausgeschlossen zu sein. Dass er nicht gern in die Schule geht, ist aber schon ein Anzeichen, dass er da in Situationen gerät, die ihm nicht behagen - und ein Stück weit wird er da einfach durch müssen.

Alles Gute für Euch

Anja