1. Klasse- Schimpfwörter F**k Dich

hi,

unser großer geht seit 4 wochen in die erste klasse. für schimpfwörter aller art war er im kiga schon sehr anfällig. wir hatten es aber gut im griff, bis jetzt.

seit neuesten sagt er die oben genannten wörter. wenn er sehr wütend ist hat er neulich zu meinem mann und mir f**k dich gesagt. ich will solche wörter einfach nicht dulden, aber schimpfen bringt bei ihm nichts. jetzt hat er einewoche tv verbot, ich weiß, total blöd, aber mir viel in diesem moment nichts anderes ein. und ignorieren will ich solche ausdrücke nicht.

was macht ihr in solchen momenten oder überhaupt bei schimpfwörtern solcher art?

lg jayda

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HAllo,

habt ihr es denn schon mal mit Aufklärung versucht?
Ihm klipp und klar gesagt und erklärt WAS diese Wörter sinngemäss bedeuten und warum sie dann als Schimpfwörter benutzt werden?

Hat bei meinem Kind hervorragend funktioniert.

Alles Gute#klee

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Hallo jayda,

bei uns wird das ignoriert und spätestens nach 3 Tagen ist es uninteressant.


LG

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Meine dürfen durchaus fluchen, aber

a) keinen Menschen beschimpfen
b) bestimmte Wörter sind verboten: Alles mit F*ck gehört dazu (damit kam mein gerade eingschulter Sohn nach Hause. Ein Kind hatte 'F**ck dich' zur Lehrerin gesagt).

Verdammter Sch**ssdreck ist z.B. erlaubt.
Klappt ganz gut bei uns.

Grüsse
BiDi

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Wir handhaben es ähnlich wie meine Vorschreiberin. Scheiße ist erlaubt, weil es manchmal einen Zustand bezeichnet, für den es keinen besseren Ausdruck gibt. F*** dich ist verboten, ebenso andere wirklich vulgäre Ausdrücke. Menschen zu beschimpfen ist ebenfalls verboten, allenfalls lustige Ausdrücke wie "Nasenbär" oder "Kröte" würde ich dulden.

Wenn meine Tochter sich im Ton vergreift, was nur sehr sehr selten vorkommt (und sowas wie F*** dich kennt sie gar nicht), dann kläre ich auf: "Das möchte ich nicht!" und biete eine Alternative: "Wenn Du so sauer bist, dann sag von mir aus Scheiße, aber nicht dieses Wort."

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hallo,

ich würde ihn fragen, ob er weiß, was das überhaupt bedeutet. wenn nicht, wäre meine nächste entgegnung: dann solltest du es vielleicht nicht verwenden ohne eine ahnung zu haben.
wortverbot gäbe es sowieso, aber ob ich gleich ne strafe verhängen würde denke ich nicht.
wir wohnen in direkter nähe einer grundschule und hier ziehen morgens udn nachmittags die kids vorbei. wenn ich am computer sitze udn das fenster offen ist bekomme ich jeden tag zweimal die volle breitseite mit;-)
offenbar ist es ganz normal und gängig. also erstmal kein grund für beunruhigung.

dagegen vorgehen solttet ihr aber natürlich trotzdem. erklären, dass bei euch solche beschimpfungen nicht geduldet werden udn ihr erwartet mit respekt behandelt zu werden, wie euer sohn es auch fpr sich in anspruch nimmt. sollte sich das nicht n´bessern, kann er seinerseits auch keinen gesteigerten respekt mehr erwarten. und dumme, bekloppte oder verf.... eltern sind nun mal keine netten eltern, die dies oder das fürs kind tun, du verstehst, was ich meine;-)

lg

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hmm abgabe von summe X des taschengeldes
1 euro für so ein fXXXX dich und 50 cent für AXXX
und natürlich reden
und ihm neue alternativen zeigen mit seiner wut umzugehen

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hallo!
sophie brachte mal "arschloch" mit aus dem kindergarten. ich habe sie gefragt, ob sie weiß, was das wort bedeutet, was sie verneinte. habe ihr dann erklärt, wofür es ein schimpfwort ist, da hat sie sich glatt erschrocken und es nie wieder erwähnt.
habt ihr sohnemann erklärt, was "f... dich" bedeutet?
das schlimmste schimpfwort, was meine große aus der schule mitgebracht hat, ist "olle petze" #:-)! damit kann ich gut leben. auch "scheiße" dürfen die kinder sagen, wenn's gerade mal sein muss, was zum glück nicht so oft der fall ist #:-), denn auch mir rutscht es aus versehen mal raus. nicht schön, aber menschlich.
lg

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Grundsätzlich würde ich mich mal fragen, was überhaupt der Auslöser dafür ist, dass Ihr Sohn Sie in einer solchen Situation überhaupt beleidigt. Bei Kindergartenkindern geht es da eigentlich immer um Aufmerksamkeit; also erkannt zu haben, dass bestimmte Wörter bei Erwachsenen ganz interessante Reaktionen hervorrufen. Man kann sich das wie so eine Art Fernbedienung vorstellen: Kind drückt den »Pupsgesicht« Knopf und sofort verzieht die Oma völlig erschrocken das Gesicht. Das hört im Regelfall im Kindergarten auch bereits wieder auf, wenn ein Kind diese Reaktionen zu genüge kennengelernt hat. Da sollte es eigentlich helfen, dass weitestgehend zu ignorieren. Also einem Kind schon sagen, dass das kein schönes Wort ist und dass man das nicht hören möchte, weil … aber dort nicht mit einem Riesen Donnerwetter reagieren. Denn es geht ja gerade um dieses »Riesen« Donnerwetter.

Wenn Sie schreiben, dass das bei Ihrem Sohn jetzt hauptsächlich dann vorkommt, wenn er sehr wütend ist, scheint das bei ihm gerade eher ein Weg zu sein, mit Frustration umzugehen. Ich bin frustriert, ich ertrage diesen Frust nicht mehr, also knalle ich Mama/Papa Schimpfwörter an den Kopf (als Ventil). Ich denke, diese Schimpfwörter dann zu ignorieren, wird ihrem Sohn nicht helfen, beim nächsten Mal anders mit solchen Situationen umzugehen. Wenn sie Glück haben … vielleicht funktioniert der Fernsehverbot Ansatz ja. Also ein Schulkind kann durchaus erkennen: »Diese Art und Weise, mit meiner Frustration umzugehen, tolerieren meine Eltern nicht => Suche ich mir einen anderen Weg, damit umzugehen«. Das Problem ist nur, dass es sehr viele Kinder gibt, die selbstständig kein besseres Mittel finden und sich dann recht schnell eine Art Teufelskreis entwickelt. Außerdem würde ich mir nur ungern vor Augen halten wollen, dass der einzige Grund, warum mein Sohn mich nicht beleidigt, scheinbar der ist, weil ihm der Fernseher wichtiger ist #schwitz.

Hmm, wie hätte ich in solch einem Moment reagiert. Also mein Sohn hat mir beigebracht, dass meine Geduldsgrenze manchmal sehr gering sein kann #schein, so das es für alle Beteiligten das Beste war, ihn erstmal in sein Kinderzimmer zu schicken, bis er selbst sich wieder beruhigt hat. Ich denke, die meisten Kinder werden dann recht schnell wieder rauskommen und sich angelernt entschuldigen; Meiner hat immer solange geschmollt, bis einer von uns wieder reingegangen ist und erstmal das ursprüngliche Problem (dann zwar immer noch mit vielen Tränen, aber wenigstens firedlich) geklärt hat. Ich meine - Ihr Sohn hatte ja irgendeinen Grund, wütend zu sein, und, diesen Konflikt würde ich erstmal mit dem Kind klären wollen und dann auch gemeinsam mal überlegen, wie man einen solchen Konflikt (oder einen Ähnlichen) in Zukunft vermeiden kann. So das man am nächsten Tag nicht schon wieder wegen des nicht aufgeräumten Kinderzimmers streiten muss.

Was das mit den Schimpfwörtern angeht - bei uns haben sich solche Situationen so etwas spätestens am Abend, wenn wir unseren Sohn ins Bett gebracht haben, wieder beruhigt. So das man wieder in Frieden über das, was am Mittag überhaupt vorgefallen war, reden konnte. Im Gegensatz zum Nachmittag, wo nun mal alle auf 180 sind und das dann einfach nicht geht (außer zu schimpfen, was dann abprallt), war er dort immer total offen/einfühlsam/gesprächig und hat sich das, was man ihm gesagt/erklärt/gebittet hat, auch zu herzen genommen. Ich hätte ihm dann erstmal erklärt, was das Schimpfwort, was er da verwendet hat, überhaupt bedeutet (das wissen die im Regelfall nämlich nicht, von daher brauchen Sie Schimpfwörter auch nicht in »Schwere-Arten« einteilen), dass es sehr verletzend ist und ich daher nicht möchte, dass er so mich, seine Mutter oder auch jemanden Anderen beleidigt. Und ihm notfalls irgendetwas anderes an die Hand gegeben, wie er das nächste mal besser mit einer frustrierenden Situation umgehen kann.

Ansonsten würde ich einfach versuchen, in der Familie untereinander respektvoller umzugehen. Zum einen finde ich schimpfen und Fernsehverbot zum beenden eines Konfliktes fehl am Platz (ein Kind muss lernen, einen Streit friedlich und respektvoll zu lösen und nicht dadurch, dass man einfach »Stärker« ist als der Andere). Auch wenn ich selbst weiß, dass das in der Erziehung irgendwie trotzdem nicht immer ohne zu funktionieren scheint #schein, würde ich das zumindest im Hinterkopf behalten. Zum anderen gehört für mich zu einem respektvollen Umgang untereinander auch, die Grenzen Anderen zu erkennen/wahrzunehmen und auch zu respektieren. Ich denke, in dem Alter (6-7) sind solche Konflikte im Regelfall von uns Eltern provoziert, von daher kann man schon darauf achten, dass es dann gar nicht erst so weit kommt, bis diese Frustrationstoleranzgrenze des Kindes erreicht ist. Ich würde mir immer vor Augen halten, dass, wenn im Alltag irgendetwas nicht so richtig klappen möchte, es dafür eigentlich immer eine Ursache gibt, warum sich ein Kind z.B. quer stellt oder etwas tut/nicht tut. Man muss hier also sehr oft diesen »Koste es, was es wolle«-Ansatz, der dann sowie eskaliert und in Tränen/Schimpfen/Strafen endet, gar nicht fahren.

Haben Sie denn das Gefühl, dass diese Frustrationstoleranzgrenze bei ihrem Sohn nicht sonderlich hoch ist? Also können Sie nachvollziehen, dass er in dem Moment einfach geplatzt ist, oder waren sie in dem Moment eher der Meinung: Das ist jetzt ein Grad an Frustration, die er in seinem Alter schon ertragen/tolerieren muss?

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Ich bin ehrlich erstaunt dass doch recht viele hier schreiben, das Wort "Scheiße" sei bei ihren Kindern ok.

Ich mache mir keine Illusionen und meine Kinder (jetzt 3 und 6) werden sicher Worte benutzen die mir gegen die Hutschnur gehen aber zumindest zu Hause kommen mir solche Worte, auch "Scheiße" nicht in den Sprachgebrauch.

Ich selber benutze das Wort auch nicht und finde auch Worte wie "Kacke", "geil" oder "cool" absolut dämlich.
Viele Grüße Luise