Fragen zur Förderschule, bitte Hilfe

Hallo,

ich bin heut wie vorn kopf geschlagen. Kurz zur vorgeschichte:
meinte tochter (8 jahre) ist jetzt in der 2. klasse. sie ist integrationskind. schon im kindergarten hat sie ergo und logo bekommen und hatte frühförderung. als die einschulung kam, wurde überlegt, ob sie auf eine förderschule kommt. sie hat es aber auf eine normale grundschule geschafft und bekommt förderstunden.

ich stehe im ständigen kontakt mit der lehrerin und sie ist sehr zufrieden mit ihr. vor 4 wochen hieß es noch, dass sie zwar langsamer ist, aber kein lrs oder rechenschwäche hat. heut bekam ich einen anruf, dass sie im diktat auffällig war. bei uns in sachsen wird dann immer in der 2. klasse bei jedem so ein test durchgeführt. ich musste mein einverständnis geben, dass sie auf lrs getestet werden kann. die lehrerin sagte auch gleich: ihr kind muss für 2 jahre auf eine förderschule (übrigens 2 andere kinder aus der klasse auch).

ich war dann heut nachmittag in der schule. der test lief nicht so gut. sie liegt unterm wert. nun soll ich mir einen termin beim schulpsychologen holen. dort wird ein umfangreicherer test gemacht, der darüber entscheidet, ob sie auf eine förderschule für lernförderung muss, ein jahr zurück gestellt wird oder alles so bleibt.

bin am boden zerstört. kennt ihr euch aus mit förderschulen? bleibt man für immer da, wenn man einmal drauf ist? kann man nach einer gewissen zeit doch wieder auf eine normale schule wechseln?

bitte helft mir. vielen dank

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Hallo

warum muss bei euch ein Kind mit LRS auf die Förderschule ????

Meine große ist ganz normal in der REgelschule und bekommt den Nachteilausgleich usw..

lg

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Hallo du, #liebdrueck

detaillierte rechtliche Auskünfte kann ich dir nicht geben, da ich aus NRW komme.

Erstmal zu deiner dringlichsten Frage: Grundsätzilch kann ein Kind aus einer Förderschule rückgeschult werden. Egal welches Bundesland.

Ich kann aber auch verstehen, dass du dein Kind erst gar nicht an der Förderschule sehen möchtest. Erkundige dich mal für dein Bundesland, wer die Entscheidung über den Förderort trifft.

In NRW ist seit ca. 1 Jahr der Elternwille auschlaggebend, in vielen anderen Bundesländern auch (google mal "Inklusion").

Wie fühlt sich denn dein Kind an der Schule? Ist es zufrieden oder ist es unglücklich weil es merkt, dass alle anderen mehr können?
Bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt "Lernen" ist das für mich immer der wichtigste Punkt bei der Frage:"Wo beschulen?"

Ansonsten: Kinder, die von den Eltern unterstützt werden und die gerne lernen, haben sehr gute Chancen, ihren Weg zu gehen! Ich hab gerade auch so ein Exemplar in der Klasse sitzen: Laut Intelligenztest an der Schwelle zur Lernbehinderung, aber biiienenfleißig.

Der hat noch nie eine fünf geschrieben, die letzte Mathearbeit war sogar 2! #huepf

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Zusatz:

*Laut Intelligenztest an der Schwelle zur Lernbehinderung, aber biiienenfleißig.*

Bitte nicht falsch verstehen: Es bringt nichts, auf Teufel komm raus zu pauken! DER Schuss geht nach hinten los!

LG

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vielen dank! das ist lieb von dir.

also meine tocher merkt schon, dass sie nicht die schnellste ist. und ihr gehts auch manchmal zu schnell und es wird ihr zu viel. aber sie ist mit eifer und freude dabei! die lehrer loben sie alle und bewundern ihren ehrgeiz. ich sitze dann zusätzlich noch jeden tag mit ihr zu hause und übe und mache hausaufgaben.

sie hat heut so einen iq-test gemacht und da war sie halt grenzwertig. deshalb soll nun ein großer test duch die schulpsychologen weiterhelfen.

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Hallo

es ist völlig egal, wie deine Tochter in den Tests abschneidet. Deine Tochter hat einen Rechtsanspruch auf eine Regelbeschulung. Die Lehrer können lediglich Empfehlungen äußern, aber die Eltern entscheiden, ob das Kind auf eine Förderschule kommt oder nicht. Auch behinderte Kinder haben laut EU-Beschluss, der im letzten Jahr unterschrieben wurde, ein verbrieftes Recht in Deutschland auf eine Regelbeschulung. Leider wissen es viele Eltern nicht und lassen sich von den Lehrern in die Irre treiben.

Unserer Sohn ist nicht nur ein Langsamlerner, er hat auch eine LRS. Er hat zudem in zwei verschiedenen IQ -Test schlecht abgeschnitten und sollte schon auf eine Förderschule. Wir werden dem aber nicht nachgeben und es hat sich auch schon bei den Lehrern rumgesprochen, dass man ein Recht auf die Regelbeschulung hat. Man muss dieses allerdings auch einfordern. Kinder wie dein Kind gehen in ganz Europa in normale Schule nur in Deutschland nicht, da werden sie als lernbehindert abgestempelt und abgeschoben. Lass das bitte nicht zu.

Zudem sind die Förderschule auch in Deutschland ein Auslaufmodell. Sie werden bereits mancherorts geschlossen. Genau wie die Hauptschulen bereits in der Auflösung sind. Und die Kinder kommen von Förderschulen nicht einfach wieder auf Wunsch der Eltern runter. Die Schule entscheidet darüber, wann die Kinder wieder runter dürfen. Nur 2 % der Förderschüler bekommen am Ende der Schulzeit einen Schulabschluss und sie bilden bei allen Schulabgängern das absolute Schlusslicht, was ihren weiteren Berufsweg angeht. Kein Arbeitgeber nimmt einen Förderschüler unter Vertrag. Das ist ein riesen Handicap. Möchtest Du das deiner Tochter antun. Natürlich wird die normale Schule auch nicht leicht für sie. Sie wird mehr tun müssen als andere aber dann wird sie es schaffen. Irgendwann wird auch bei ihr der "Knoten" platzen. Mein Sohn ist sehr fleißig und auch in Deutsch sehen wir große Fortschritte.

Liebe Grüße

Carola

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Hallo

so ganz stimmt das, zumindestens für Mecklenburg Vorpommern nicht, das Thema hatten wir gestern Abend beim Elternrat.

Mein Sohn geht in die Sprachheilschule (wo auch LRS Kinder beschult werden)und die geht bei uns nunmal nur bis zur 4. Klasse und dann gehen die Kinder in ganz normale Regelschule, wenn sie bis dahin die Rückstände o.ä. nicht aufgeholt sind, gibt es einen Ausgleich... (genau weiß ich jetzt nicht) oder mein Sohn zum Beispiel würde zusätzliche Stunden von der Logopädin IN DER SCHULE erhalten und er kann ganz normal seinen Schulabschluss zu machen und keinen Förderschulabschluss.

Auf der Insel Rügel läuft momentan ein Projekt in der ALLE Kinder ein gemeinsamen Klassen unterrichtet werden, nennt sich Inklusion. Das geht noch bis 2014 und dann wird das für ganz DL ausgewertet und hoffentlich umgesetzt.

LG Arite

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Hallo Carola,

mir geht dein Beitrag etwas gegen den Strich. Du hörst dich so an, als hätte jede Förderschule überhaupt keine Daseinsberechtigung, weil "alles kann auf der Regelschule geregelt werden - wir haben ja schließlich den RECHTSANSPRUCH". Ich finde aber, man darf auf keinen Fall das Wohl des Kindes aus den Augen verlieren. Wenn der Leidensdruck des Kindes auf der normalen Schule zu groß wird, wenn es merkt, es ist immer der Letzte.... Hänseleien der anderen Kinder kommen dazu, die Lehrer besitzen nicht das richtige Feingefühl und letztendlich braucht das Kind vielleicht auch mal ne Zusatzpause.... dann finde ich, wird es sein Glück auf der Regelgrundschule nicht finden. Ich weiß auch nicht, wo du diese 2%-Aussage her hast, für NRW gilt das jedenfalls nicht.

Der Satz, dass kein AG einen FS nimmt, ist schlichtweg falsch und macht anderen betroffenen Eltern unnötige Angst. Zunächst mal: jedes schwerbehinderte Kind mit SBA hat Anspruch auf einen Arbeitsplatz in einer Behindertenwerkstatt.

Zweitens: viele viele Förderschulen bieten entweder eine weitere schulische Ausbildung an sog. Internaten an, die sich an die 10. Klasse der FS anschließen.
Dritten: Ebenso viele Förderschulen verfügen über ein großes Kooperationsnetz mit ARbeitgebern im Umkreis, die speziell Arbeits- und/oder Ausbildungsplätze für die Schüler dieser Förderschule anbieten.

Also, nicht immer alles über einen Kamm scheren.

Viele Grüße
pitti-lise

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hallo

Mein Sohn geht in die Sprachheilschule, 1. Klasse und soweit ich jetzt mitbekommen hab, haben wir ganz viele 3. Klassen wo Kinder mit LRS beschult werden. Die meisten Kinder bleiben nur ein jahr an der Schule und können dann wieder zurück in die Regelschule.

In den Klassen sind ax. 6 Kinder, besser gehts doch gar nicht.

So Schlimm ist das nicht.

Mein Sohn der vor einem Jahr noch massive Sprachstörungen hatte, hat es jetzt soweit geschafft in Deutsch (lesen und schreiben) Klassenbester zu sein und in Mathe teilt er sich diesen "Platz" mit einem Mitschüler. In seiner Klasse sind 10 Kinder, die Lehrer dort haben einfach mehr Zeit für unsere Kinder die einfach noch ein bißchen Unterstützung brauchen.

Alles Liebe.

LG Arite

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Hey

Ich kann Dir mal erzählen wie es bei meinem Sohn war.

Er wurde 2008 eingeschult, aber hatte sehr große Schwierigkeiten.

Bei ihm lag aber die Trennung noch in der Seele sozusagen, dass er da eine richtige Blockade hatte. Er quälte sich das erste Jahr durch. Nach diesem Jahr habe ich ihn auf eine Förderschule, in der 3 Diagnose und Förderklassen sind, das sind Klassen, in denen er Stoff der 1. und 2. Klasse in 3 Jahren gemacht wurde.

Ich hatte meinen Sohn ein Jahr auf dieser Förderschule, nach dem Jahr habe ich ihn auf meine Wunsch wieder zurück in die Grundschule/Regelschule. Es klappt nun super, er hat das Jahr einfach noch gebraucht.

Vielleicht versuchst Du auch erstmal Dein Kind nochmal die Klasse wiederholen zu lassen. ABer warte doch jetzt erstmal ab.

Wenn Du fragen hast darfst Du Dich gerne bei mir per PN melden

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Bei uns an der Schule (auch Sachsen) wird auch im 2. Schuljahr auf LRS getestet. Allerdings müssen die Kids dann nicht auf eine Förderschule. An unserer Schule gibt es extra LRS Klassen, die dann die 3. Klasse in 2 Jahren absolvieren und dann in der 4. Klasse wieder in die normalen Klassen wechseln.

Ich würde mal sagen, bei Euch ist es dann so, daß die LRS-Klassen nicht von der Schule angeboten werden, sondern in einer Förderschule stattfinden. Sehe da kein Problem, denke das dann auch zur 4. Klasse wieder in die normale Grundschule gewechselt wird.

LG Katja

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Ich würde meine Kind auf KEINEN FALL auf eine Förderschule schicken ( unser Sohn hat scheinbar die gleiche Vorgeschichte wie Eure Tochter und bei uns stand auch Förderschule im Raum) Ich kenne Eltern wo die Kinder wegen "Lapalien" auf der Förderschule sind und die sind alle kreuz unglücklich. Und haben ewig lange Kämpfe hinter sich die Kinder wieder auf die Regelschule wechseln zu lassen, da wird dann meist die Zeit auf der Förderschule nicht voll angerechnet d.h. eine Klasse muß wiederholt werden.
Eine LRS ist kein Grund für eine Förderschule und nur weil sie etwas langsammer ist wie die anderen auch nicht. Wenn es deiner Tochter Spaß macht und sie mehr oder weniger mitkommt würde ich darauf bestehen das sie dort bleiben kann. Mit der Förderschule tut man "normal begabten" Kindern keine wirkliche Freude die Sachen die sie dort lernen sind meist nicht die die man wollte ( hier bei uns sind jedenfalls fast nur verhaltensauffällige Schüler an Förderschulen und deshalb nehmen die Lehrer gerne "leichtere Fälle" um nicht nur solche "Exemplare" in der Schule zu haben.
Der Freund meines Sohnes wurde dieses Jahr in so eine Förderschule eingeschult mit der Begründung er ist etwas schüchtern und sein Deutsch ist nicht so toll und er ist feinmotorisch nicht so toll. Hab letztens mit den Eltern gesprochen die versuchen alles um das Kind da raus zu bekommen, dort wird ständig geprügelt, duch die stöhrenden Kinder ist kaum normaler Unterricht möglich, bis jetzt haben sie nur die Zahlen 1 und 2 durchgenommen und es wird fast nur gemalt auch in Deutsch haben sie noch nicht mit Buchstaben angefangen. Der Junge ist jetzt völlig durch den Wind und absolut agressiv, das war er vorher nie. Das was uns die Eltern geschildert haben ist das Selbe was uns andere Eltern von anderen Förderschulen erzählt haben also scheint es ja überall nicht so ganz optimal zu laufen.

Also egal was passiert ich setze mein Kind dieser Art schule sicher nicht aus dann investiere ich lieber in Nachhilfe.

LG
visilo

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Förderschulen sind Ghettos. 3/4 aller Schüler der Förderschulen machen gar keinen Abschluss. Und: kein Kind muss auf die Förderschule, wenn die Eltern das nicht wollen. Außerdem ist eine LRS kein Grund für einen Schulwechsel.

Ich hatte gerade heute morgen ein aufschlussreiches Telefonat mit einer Mutter, deren jetzt 18-jährige Tochter von der Förderschule ohne Abschluss auf weitere Schulparkplätze ohne Abschluss geschoben worden ist und jetzt in einer Maßnahme des Arbeitsamtes mit Ziel Einzelhandelskauffrau-Ausbildung oder Hauswirtschafterin geparkt ist. Die Wut und Verzweiflung der Mutter, sich seinerzeit die Förderschule aufdrücken lassen, war durch das Telefon spürbar.

Hätte ich ein Kind, welches betoffen wäre, ich würde das notfalls per Gericht klären und eine Integrationskraft beantragen und notfalls einklagen.

Stell Anfang Januar den Antrag beim Schulamt für eine Integrationshelferin. Dann ist noch Geld im Topf. Jetzt - Ende des Jahres - gibt es nichts mehr.

Gruß

Manavgat

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#contra
Würde mich wirklich mal interessieren, wie oft und wie lange du schon an Förderschulen unterrichtet hast? Oder in welchem "Ghetto" du wohnst, dass da 3/4 aller Schüler keinen Abschluß machen. Bei uns ist es so, dass alle FS vermittelt werden müssen.
Auf alle Fälle hat Kind auf der FS größere Chancen als mit einem schlechten Mittelschulabschluss.

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Studium Bildungswissenschaften und Erfahrung.

Vermittelt. In Ordnung. Aber wo hin? und mit welchem Gehalt/Lohn? und wann arbeitslos?

Ich habe nichts gegen die Förderschüler, wohl aber gegen Förderschulen. Allein der Begriff ist Hohn. Gefördert wird da kaum einer.

Dass 3/4 aller Förderschüler keinen Abschluss machen, ist - zumindest bei Leuten die Ahnung haben - bekannt. Schnöde Statistik welche leider individuelle Schicksale zusammenfasst.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

mein Sohn ging 1 1/2 Jahre auf eine Förderschule und es war für ihn die richtige Entscheidung.
Er hat eine Entwicklungsverzögerung, Sprachverzögerung und war vom Verhalten etwas auffällig, in einer Grundschule hätte er sich erstmal schwer getan, auch auf Grund der großen Klassen.

Seit Ostern ist er nun auf der Grundschule und macht sich super.

Den start hat er gebraucht.

Die Fördershule als schlecht hin zu stellen oder als Getto zu bezeichnen ist ziemlich daneben, unsere ist wircklich gut.Und tun vieldafür das Kinder auf die Grundschule wechseln können.

Die lernen dort auch den normalen Grundschulstoff nur langsamer, erst Klasse in zwei Jahren.

Aber schlussendlich musst du selbst entschieden, vielleicht kannst dir die schule auch mal anschauen.

GLG