Projektarbeit 9. Klasse - blöd gelaufen...

Hallo allerseits,

ich habe eine Frage – mein Sohn – 9. Klasse Realschule – hatte Freitag Abgabefrist der Projektarbeitsmappen. Am Donnerstag sagte sein Partner ihm und dem Lehrer, daß er nichts gemacht habe und nichts abgeben werde, da er „eh wiederholt“.

Das Thema war 9.September 2001 und mein Sohn hatte den Bereich die Verschwörungstheorie. Da diese auf die Fakten aufbaut und der Partner gar nichts getan hat und auch keine Hilfestellung anbot, um die Mappe fertigzustellen bat mein Sohn um Aufschub bis Montag Morgen 08:00.

Dieses wurde seitens der Schule nicht beantwortet – Montag hat der Lehrer sich geweigert, die Mappe anzunehmen und nun hat er eine 6, obwohl er seinen Teil vorbereitet hat und sich noch über das Wochenende hingesetzt hat und den Teil seines Partners in groben Zügen erarbeitet hat, so daß die Mappe halbwegs vernünftig ist.

Mir ist klar, daß man im Normalfall – Krankheit, Vergessen der Mappe etc. – keinen Aufschub gewähren könnte aber in diesem Fall...? Ohne den Aufschub hätte die Mappe einfach kein „Gesicht“ gehabt und er hätte vermutlich eine 5 bekommen.

Gibt es die Möglichkeit, einen solchen Aufschub zu gewähren - haben die Lehrer einen gewissen Ermessenspielraum - oder ist die Frist im Schulgesetz verankert?

Vielen Dank für die Antworten.

LG
Freja

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Hallo.

>>> und nun hat er eine 6 <<<

Wenn er wirklich eine Arbeit über den 9. (!) September 2001 abgegeben hat, wundert mich das nicht.

LG

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Na, Klasse...

Ich wollte 9/11 schreiben....

So kann man sich zum Affen machen.

#schwitz

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Schön, dass Du Deinen Humor trotz dieser ganzen unglücklich gelaufenen Geschichte nicht ganz verloren hast;-)

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Meine Fragen:

Der Partner hat einen Tag vor Abgabe gesagt, er würde nicht mehr mitmachen?
Wann wollte dein Sohn denn seinen Teil der Arbeit erledigen? Donnerstagabend?

Wenn dein Sohn seinen Teil aber schon fertig hatte, warum hat er ihn dann nicht fristgerecht abgegeben?

Hat dein Sohn wenigstens angeboten, die halbe Mappe am Freitag abzugeben?

Wie es rechtlich aussieht, weiß ich leider nicht. Ob da noch was zu machen ist liegt aber sicher daran, wie dein Sohn mit dem verantwortlichen Lehrer kommuniziert hat.

#winke

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Hallo und danke für Deine Antwort.

Ja, der Partner hat 1 Tag vor Abgabe bekannt gegeben, dass er "raus" ist.

Mein Sohn und er wollten die Mappe an dem Tag noch fertigstellen: Index schreiben, Stundenzettel, Photos einfügen - etwas spät aber zu zweit hätten sie es geschafft. Ich muss dazu sagen dass beide nicht super fleissig waren - mein Sohn hat aber seinen Teil vorbereitet, darum habe ich ihn am WE geholfen, die Mappe fertigzustellen. Un lieber eine 4 als eine 6.

Der Lehrer hat wohl zu ihm gesagt, er gibt Freitag ab oder hat eine 6. Der fehlende Teil wird berücksichtigt. Allerdings hat mein Sohn bereits an der Schule Probleme gehabt mit Lehrern, die sehr schnell 6en vergeben und hatte Angst, sie würden seine "halbe" Arbeitsmappe als Mangelhaft bewerten.

Ich denke, mein Sohn war in dem Moment so geschockt, daß er plötzlich mit allem alleine stand und innerhalb eines Nachmittags alles fertig haben musste (sie haben Do Unterricht bis 15 Uhr und er ist um 16 Uhr zu Hause) - nach seinem Empfinden machte es keinen Sinn "nur" die Verschwörungstheorie abzugeben - er hätte allerdings den Freitag noch gearbeitet und Freitag spät Nachmittag abgegeben, wenn sie ihm die Frist verlängert hätten....

Dennoch denke ich, er sollte die Chance haben, nach so einer Nachricht - die Note hat ja sehr viel Gewicht im Zeugnis - zu zeigen daß er ein annehmbares Ergebnis vorlegen kann und will.

Vielleicht bin ich da auch zu sehr "Mutter". Allerdings bilde ich selbst aus und sowohl ich als auch der Handelskammer vergeben durchaus - in Ausnahmefällen - Chancen, wenn wir sehen können, daß die Auszubildende wollen....

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hm. Das ist wirklich blöd gelaufen für deinen Sohn und wäre ich seine Mutter, würde er mir natürlich vor allem leid tun.

So von außen muss ich sagen, dass er sich natürlich auch selbst in diese Situation gebracht hat. Eine umfangreiche Projektarbeit kann man eigentlich auch zu zweit nicht eben so aufs Papier klatschen, wenn es einem dabei um die Note geht. Die "schlimme Nachricht" zählt finde ich deshalb nicht als Argument, weil es am Donnerstag Nachmittag eben eigentlich schon zu spät für so ein Projekt gewesen wäre. (Ich wäre jedenfalls zurückhaltend so zu argumentieren.)

Er hätte wohl auf das hören sollen, was der Lehrer ihm geraten hat - wenn ihm schon angeboten wurde, den Ausstieg des Partners zu berücksichtigen (das hätte ich auch mindestens an Entgegenkommen von Seiten der Schule erwartet).

Vermutlich hat der Lehrer den Eindruck, dein Sohn wollte sich sehr auf den Partner verlassen und konnte dann nichts abgeben, weil er noch nacharbeiten musste, um überhaupt etwas abgeben zu können?

Er hätte sich tatsächlich auf den Ausstieg des Partners berufen und seinen fertigen Teil abgeben sollen. Daran hätte der Lehrer dann gesehen, dass dein Sohn zuverlässig arbeitet.
Insgesamt wohl so etwas wie ein Missverständnis.

Vielleicht könnt ihr mit viel Fingerspitzengefühl noch was dran drehen. Ansonsten ist es wohl eine wertvolle Lektion in Sachen Gruppenarbeit und Arbeitsorganisation (von denen musste ich vor allem im Studium eine Menge einstecken...).

#winke

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Hallo Freja,

schöner Name - unsere Tochter trägt dengleichen - in gleicher Schreibweise.

Hat Dein Sohn denn zu seinem Partner gar keinen Kontakt gehabt?

LG, Andrea

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Hallo Andrea,

ja, schöner Name :-)

Doch, hatte er. Sie haben aber nicht gemeinsam gearbeitet - was mein Sohn auch dem Lehrer mal gemeldet habe - und dieser geantwortet, das Problem müssten sie selbst lösen.

Der Partner hat immer wieder erzählt, er sei bald fertig.

Donnerstag wollten sie sich dannzusammensetzen. Als mein Sohn das ansprach sagte sein Partner dann, daß er nichts abgebe...

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Das war seine eigene Dummheit, dass er nicht unter Vorbehalt wenigstens das abgeben hat, was er selbst erarbeitet hatte.

Dass ein 9. Klässler das noch nicht blickt kann ich ja noch verstehen, aber Du warst doch sicher informiert?

Mein Rat: Anruf beim örtlichen Schulamt und mal ganz blond nach dem Erlass, der das regelt, fragen.

Gruß

Manavgat

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Ja, mit Sicherheit war es dumm von ihm. Ganz meiner Meinung.

Aber er hat plötzlich Angst bekommen, alleine nicht genug, nicht gut genug etc. zu sein...

An dem Abend haben wir Streit gehabt und er ist plötzlich verschwunden. Ich habe ihn eine Stunde lang gesucht und dachte, er hätte sich etwas angetan.

Das war nicht schön und ich habe immer noch den Schock in den Knochen sitzend und ich frage mich, ob die Schulen und die Lehrer wissen, was sie den Kids manchmal antun mit ihren Ansprüchen...

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Ja, da gebe ich dir recht, das weiß man als Lehrer nicht immer, aber das kann man oft auch nicht wissen, wer wie reagiert und es gelten nun mal für alle die gleichen Regeln. Und im Berufsleben / Studium ist es nunmal auch so, wenn es heißt, die Präsentation / Hausarbeit ist am Freitag fertig, dann kann man sie eben nicht am Montag abgeben.

Ist wirklich doof gelaufen, aber vielleicht kann dein Sohn ja noch etwas anderes tun um seine Note etwas aufzubessern? Zum Beispiel ab jetzt immer sehr gut im Unterricht mitarbeiten oder wenn der Lehrer fragt, ob jemand ein Referat machen will sie dafür melden usw. noch ist das SJ ja noch nicht vorbei.

Alles Gute

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Hallo,
also sich in der Projektarbeit eine 6 einzufangen waere fatal, denn die Zensur fliesst ja direkt ins Abschlusszeugnis ein. Eine 6 verhindert ja schon jetzt fast den Abschluss. Bei uns an der Schule erhaelt aber JEDER seine eigene Beurteilung, heisst dein Sohn haette abgeben muessen, dann haette er seinen Teil bewertet bekommen und sein Partner seinen. Es kommt ja noch die Praesentation! Er sollte zusehen, dass er seinen Teil anstaendig praesentiert, dann hat er noch eine Chance. Wenn du writers Fragen hast gerne per PN, bin Realschullehrerin in S-H. Gruss Petra

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Hi,

aber er ist doch in der 9. - und diese Note fliest keineswegs in die Abschlussnote ein, die ja auch erst in Jahr später wichtig wird.
LG Mimi

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Oh doch, thema und Zensur der Projektarbeiten stehen im Abschlusszeugnis der 10. Klasse. Sie werden im 9. Schuljahr durchgefuehrt, da ja auch die Moeglichkeit besteht, dass ein Schueler nach der 9. Klasse mit Hauptschulabschluss abgeht. Da auch dafuer eine Projektarbeit angefertigt sein muss, werden sie im 9. Schuljshr geschrieben, erscheinen dann aber im Abschlusszeugnis, egalitarian ob Haupt- Oder Realschulabschluss.
Gruss Petra

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Ermessensspielraum nicht, aber einen Beurteilungsspielraum (Verwaltungsrechtliche Feinspitzigkeit). Ermessen bezieht sich immer auf die Rechtsfolgeseite einer Norm (also im Falle der Benotung auf die Note selbst) und Beurteilungsspielraum auf die Tatbestandsseits (Die Beurteilung der Leistung, die dann zur Note führt). Die Rechtsnorm im Zuständigen Schulgesetz, welche die Benotung regelt, wird dann in etwa so lauten: Wenn Leistung so und so ist (Tatbestand), dann Note X (Rechtsfolge). Und auf der Tatbestandsseite gibt es dann halt einen Beurteilungsspielraum. Ich kenne jetzt nicht sämtliche Schulordnungen und Verwaltungserlasse sämtlicher Bundesländer … ich kann mir aber nicht vorstellen, dass irgendwo geschrieben stehen könnte, dass ein Lehrer KEINEN Beurteilunsspielraum mehr hat, wenn er irgendwann mal eine Frist gesetzt hat, was die Einhaltung dieser Frist in bestimmten Fällen angeht. Das würde irgendwie keinen Sinn ergeben. Von daher: Beurteilungsspielraum (+), Lehrer beurteilt die Leistung als ‚Nicht vorhanden‘ und die Situation als ‚hier gewähre ich keine Fristverlängerung‘ (+) => Rechtsfolge Note 6 (+). Alles rechtens!

Jetzt der nicht-juristische Teil der Antwort: Also wenn der Lehrer ihrem Sohn schon sagt: »Wenn du Freitag nicht abgibst, kriegst du eine 6; den fehlenden Teil werde ich entsprechend berücksichtigen« … finde ich schon, dass Ihr Sohn Freitag dann auch eine Leistung abzugeben hat und sich eben nicht darüber hinwegzusetzen hat und trotzdem erst am darauffolgenden Montag abzugeben. Auch wenn sich die Arbeit auf Verschwörungstheorien bezieht, finde ich nicht, dass das Anlass sein sollte, jetzt hier von einer Lehrerverschwörung auszugehen, die dann diesen »fehlenden Teil« nicht Fair und Angemessen bewertet. Also ich finde eine 6 bei solch einer Vorgehensweise absolut gerechtfertigt und würde ihrem Sohn dort raten, den Lehrer zu fragen, ob er in diesem Fach mal ein Referat halten darf, um seine Note noch ein bisschen aufzubessern. Das wäre m.E. die reifere Vorgehensweise.

Hat sich Ihr Sohn seinen Partner denn selbst ausgesucht (also könnte man hier sogar noch sagen: Selbst schuld, wenn du dir keinen verlässlicheren Partner aussuchst) oder, wurde der einfach - gegen seinen Willen - zugeteilt? Also im letzteren Falle könnte ich diesen Verlauf ja gerade irgendwie noch nachvollziehen ... ansonsten finde ich aber, dass 9. Klässler schon selbstständig genug sein sollten, in einem Zweierteam eine gemeinsame Leistung abzugeben und das auch mal so ernst zu nehmen, da beim Partner mal nachzuhaken, wie weit er mit seinem Teil der Leistung denn bereits ist.

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Zur Erklaerung: Projektarbeiten beziehen sich auf kein Fach, sind unabhaengig anzufertigen und erscheinen als eigenstaendige Zensur im Abschlusszeugnis. Allerdings gehoert auch noch eine Praesentation der Arbeit dazu, die in den naechsten Tagen stattfinden wird. Auch die Praesentation fliesst in die Bewertung ein und beides zusammen ( Mappe und Praesentation ) ergeben die Endzensur, die dann am Ende der 10. Klasse im Abschlusszeugnis erscheinen wird.

Gruss Petra

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Oh, vielen Dank für diese Erklärung. Bei meinem Kurzen waren Projektarbeiten immer Fachbezogen und gingen ganz normal in die Unterrichtsnote des jeweiligen Fachs mit ein. Ist das so eine Realschul-Besonderheit ... respektive in allen Bundesländern so?

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In der 9. Klasse - da ist die letzte Klasse in der Schweiz vor einer Lehre oder dem Gymnasium, wo die Zügel schon strenger gezogen werden - würde ich erwarten, dass ein Schüler so etwas selbstständig löst und nicht Mami nach Schlupflöchern sucht.

1) Die Kommunikation zwischen den beiden Jungen hätte besser sein müssen, respektive, wäre die vorhanden gewesen, wäre deinem Sohn längst aufgefallen, dass sein Partner nichts gemacht hat. Das ist eine Teilschuld seinerseits.

2) Wie kann - wenn der Teil seines Sohnes auf den Teil des Partner aufbaut - dein Sohn seinen Teil vollständig alleine gemacht haben, ohne auch nur einen Anhaltspunkt vom hypothetischen Inhalt seines Partners zu haben? Man kann es getrennt aufbereiten, aber eine gute Mappe hätte effektiv zusammen gemacht werden müssen und nicht erst Donnerstag Nachmittag.

3) Der Lehrer hat klare und faire Angaben gegeben: Fristgerecht abgeben und fehlender Inhalt wird berücksichtigt.

Dein Sohn hat sich aber eigenmächtig über die Anordnung hinweggesetzt, ohne weitere Rücksprache und die Frist ignoriert. Besser wäre gewesen: eigenen Teil am Freitag abgeben und dann auf die Beurteilung warten und im Zweifelsfalle reklamieren - denn dann gibt es einen Ansatzpunkt: dein Sohn hat eine Beurteilung, der Lehrer kennt die Mappe. Das ist eine Lektion für deinen Sohn, an dem der Partner keine Schuld trägt und sowieso nicht der Lehrer.

4) Wenn dein Sohn aufgrund dessen schon extrem frustriert ist, du mit ihm streitest und er weg läuft, würde ich generell mal über die Bücher.

5) Wenn er auch in einem anderen Fach schlecht ist und sowieso versetzungsgefährdet und die Mappe eher kurz vor zwölf gemacht hat, ist es vielleicht besser, wenn er nochmals wiederholt. Die Gesamtkonstellation scheint mir noch nicht bereit für die weitere schulische Laufbahn.

6) Man kann eine Person sein, die extrem kurzfristig arbeitet - dann braucht man aber gute Nerven und Improvisationstalent, falls etwas schiefgeht - wenn man das nicht hat, sollte man besser planen.

Lehrer haben oft einen Spielraum und die meisten sind auch bereit diesen einzusetzen, wenn nötig. Ich habe den auch schon in Anspruch genommen, manchmal wurde er auch abgelehnt, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es da Ungerechtigkeiten gab. Es spielt eine Rolle, wie man sich generell präsentiert und was man anbieten kann. In dem Fall wäre das die halbe Mappe gewesen.

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Tut mir leid, aber wenn es eine gruppen/team arbeit sein soll und man trifft sich erst 1 tag vorher....dann ist irgendwie klar das das ganze zum scheitern verurteilt ist.
Dein sohn haette seinen teil zum vorgegebenen termin abgeben sollen mit dem hinweis, das sein "partner" ihn haengen gelassen hat und der bitte seine arbeit fair zu beurteilen.

Und da er wegen dieser einen 6 jetzt wiederhen muss, denke ich das er dies auch verdammt noetig hat.

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Ich denke das der Sohn genug Reaktionen gezeigt hat, dass ihm eben diese ganzen Verfehlungen die er selbst verursacht hat durchaus bewußt sind.

Und er sich schon selbst genug dafür bestraft, insofern ihm dadurch helfen im Mittel und Wege aufzeigen, was er aus seinen Fehlern lernen kann.

(z.B. Teamarbeit heisst intensivere Zusammenarbeit, kommt kein Echo vom Partner sich rechtzeitig an den Projektlehrer wenden).

Das Vergangene lässt sich nicht ändern, aber ein Gespräch mit dem Lehrer wie es nun weitergeht, indem er durchaus auch sagt was er aus seinen eigenen Fehlern gelernt hat kann sich so vermute ich positiv auswirken.