Ethik oder Religions - Unterricht an der Grundschule

Hallo!

Ich sitze gerade vor der Schulanmeldung und bin beim Absatz gewünschtes Unterrichtsfach Ethik oder Religion angekommen.

Nun ist es so, dass ich selbst nicht getauft bin und mein Mann jedoch "zahlendes" ev. Kirchenmitglied. Wir haben vor Jahren einen Gottesdienst zur Eheschließung gefeiert und beide unserer Kinder sind evangl. getauft wurden.
Der Hintergrund dafür war, dass wir immer gesagt haben, wir lassen sie taufen alles andere wie später mal Kommunion oder lieber Jugendweihe sollen sie selber entscheiden.

Auch muss ich sagen, dass wir nicht großartig gläubig sind #schein bzw. nicht sonntäglich zur Kirche marschieren.
Unsere Große (die nun eingeschult wird im nächsten Jahr) besucht seit sie klein ist den Gemeindekreis (so ne Art Spielkreis) unserer evangl. Gemeinde hier vor Ort.
Sagen wir es so uns gefällt die Gemeinschaft da, die Dame die den Spielkreis führt ist sehr nett und wir haben das Gefühl das unsere Tochter da gut aufgehoben ist und mit Freude hingeht.

Ich selbst hatte früher in der Schule Ethik, mein Mann Religion.

Nun frage ich mich sollen wir unsere Tochter für Ethik oder Religion anmelden?

Und noch ne ganz andere Frage, ist man automatisch religionszugehörig wenn man getauft ist?

Danke für eine Antwort,
Nudelmaus

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Zu der anderne Frage (zum Schluss): Ja, ist man (religionszugehörig, nicht automatisch religiös ;-) )

Ich selber bin nicht religiös und finde es immer sehr schade, wenn Taufen, Kirchgänge zu Weihnachten oder kirchliche Trauungen NUR stattfinden, weil man das eben so macht...

So wie du deine Familie beschreibst, seid ihr eben nicht gläubig oder religiös. Dann würde ich das auch so stehen lassen, aber in aller Konsequenz dahinter stehen (Austritt aus der Kirche).

Zu deiner eigentlichen Frage: Ich würde (auch unter dem Aspekt der Entscheidungsfreiheit für die Kinder) Ethikunterricht wählen. Denn auch da kommen die Religionen, religiösen Feiertage etc. dran, aber eben für ALLE Weltreligionen und nicht nur für den Evangelismus (oder der jeweils angebotenen Religion!).

Das wäre mir persönlich sehr wichtig!

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Im Religionsunterricht lernt man sehr wohl was über alle Religionen. Aber was ist EVANGELISMUS?

Ich kenne nur Evangelium (Teil der Bibel) und evangelisch bzw. Protestantismus ... wärst Du im Reli-Unterricht gewesen, würdest Du vielleicht wenigstens die korrekten Begriffe kennen ;-)

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Als Ethiklehrerin kann ich natürlich nur sagen, dass das Kind natürlich in den Ethikunterricht gehört;-) wie wäre es denn, wenn du mal mit deiner Tochter über die ganze Thematik in Ruhe sprichst? Darüber, ob sie an Gott glaubt, was Gott für sie ist oder ob das ganze für sie überhaupt keine Bedeutung hat. Vielleicht informierst du dich auch über die Inhalte des Ethikunterrichtes und zeigst deiner Tochter auf worum es in dem jeweiligen Fach geht und da, wo sie sich mehr für interessiert, da geht sie dann erstmal hin.

Und wenn man getauft ist, ist man dieser Religion zugehörig, wenn irgendwo nach solchen Angaben gefragt wird.

LG Ines

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Bei uns ist es so, wenn das Kind evangelisch ist kann man nicht wählen ob Religion oder Ethik, das Kind geht in den ev. Religionsunterricht.

Ethik ist für nicht getaufte und nicht kath./ev. Kinder.

Frag mal bei Dir an der Schule nach wie das bei euch ist.

LG

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Man kann sich aber auch als Getaufter aus Glaubens-und/oder Gewissensgründen aus dem Reliunterricht abmelden, da wir Religionsfreiheit haben und niemand einen zwingen kann, nur weil man getauft ist.

LG Ines

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Hallo,

wenn dein Kind eine öffentliche Schule in Deutschland besucht, dann kann es nicht zum Religionsunterricht gezwungen werden, egal, ob getauft oder nicht.
Ob es gerne gesehen ist, das ist eine andere Frage.

LG

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Hallo,

das müsst ihr natürlich selbst entscheiden.
Mein Sohn ist nicht getauft und für uns war es klar, dass er den Ethikunterricht besucht, da wir nicht gläubig sind.
Ich würde an deiner Stelle auch mit den Religionslehrern über die Unterrichtsinhalte sprechen, bevor ich eine Entscheidung treffe.

Bei uns wird sowohl im katholischen als auch im evangelischen Religionsunterricht jedes Mal gebetet, an anderen Schulen unterscheiden sich Religions- und Ethikunterricht dagegen kaum.

LG

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hallo,

für mich eindeutig: ethik!
kinder, deren eltern relgiös sind und die kinder auch reilgiös erziehen wollen machen dies sowieso von vorneherein zu hause und in ihrer kirchlichen einrichtung.
deshalb würde ich auch für diese kinder immer eher ethik empfehlen. denn hier liegt der schwerpunkt auf allen religionen sowie philosophie,, weltanschauung etc.

relgion selber ist mir zu einseitig. klar werden auch andere relgigionen behandelt, aber eben nur untergeordnet.

ethik vermittelt einfach eine viel größere bandbreite.

lg

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Ich glaube auch nicht an Gott, bin auch nicht wirklich religiös.
Trotzdem habe ich den Kindern als sie klein waren aus einer Art Kinderbibel vorgelesen oder mit ihnen gebetet wenn sie das wollten.
Beten und so kannten sie aus dem KiGa, auch die Geschichte um Jesu etc.
Die Kinder sind alle evangelisch getauft.....3 sind bereits konfirmiert, Nummer 4 wirds nächstes Jahr.

Nur weil ich an etwas nicht glaube möchte ich es meinen Kindern aber nicht vorenthalten. Also haben sie bis sie "groß" sind Zeit sich zu entscheiden ob sie an Gott glauben oder nicht.

Und natürlich nahmen sie alle am Religionsunterricht teil!

Ach so.....gezwungen wurde niemand zur Konfirmation! Alle hatten die Wahl vor der Konfirmation aus der Thematik "auszusteigen"

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Hallo,

"Und noch ne ganz andere Frage, ist man automatisch religionszugehörig wenn man getauft ist?"

Ja sicher. Was für einen Sinn hätte denn sonst die Taufe? #kratz

Ich würde mal fragen, was denn überhaupt im Ethikunterricht gemacht wird.
Ich kann mir z.B. nichts darunter vorstellen. Werden da die gängigen Religionen vorgestellt? Werden da Werte unter dem Motto "Wie gehe ich mit anderen Menschen um?" vermittelt?
Letzteres war bei uns im Gymnasium früher das Fach Sozialwissenschaften, und das fand ich absolut nervig und langweilig. Mir war doch glatt schon vorher klar, daß man andere so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte und daß man andere Ansichten/Lebensweisen gegenüber tolerant sein sollte... Das Thema kam da in zig Variationen vor. #gaehn
Wenn ich mir meine Tochter (5) angucke, hat sie das Prinzip auch schon begriffen...

Bei uns wurden im evangelischen Religionsunterricht auch der Islam und das Judentum usw. vorgestellt. Man wurde da nicht dazu gedrängt, irgendwelche Glaubensbekenntnisse abzugeben, sondern es wurden Geschichten aus der Bibel und die Lebensumstände der Leute zu Lebzeiten Jesu erklärt. Wir haben z.B. auch einen Tempel aus Pappe gebastelt, gesungen und gemalt und solche Sachen.

Ich tendiere daher für unsere Kinder zum evanglischen Religionsunterricht, obwohl unsere Kinder nicht getauft sind, und ich nur auf dem Papier evangelisch bin.
Aber ich finde, daß das Christentum nunmal zu den Grundlagen unserer Kultur gehört und daher sollen sie ruhig gut darüber Bescheid wissen. Und wie gesagt, bei uns kamen in dem Fach auch andere Religionen vor.

LG

Heike

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Gänsehaut überzieht meinen Körper....

"Bei uns wurden im evangelischen Religionsunterricht auch der Islam und das Judentum usw. vorgestellt"

Aha, vorgestellt... Heißt was? Erwähnt, dass es das auch gibt?

"sondern es wurden Geschichten aus der Bibel und die Lebensumstände der Leute zu Lebzeiten Jesu erklärt"

Und, wurden auch "Geschichten" aus dem Koran oder den Tripitaka vorgelesen? Nein? Komisch!

"Aber ich finde, daß das Christentum nunmal zu den Grundlagen unserer Kultur gehört und daher sollen sie ruhig gut darüber Bescheid wissen"

Ja, aber genau das lernt man auch in Ehtik (Feiertage, Festtagsbräuche, Sonntag blablub).

Irgendwie bestätigt du alle meine (ja, gebe ich zu, habe ich!) Vorurteile.

Du bist christlich (offensichtlich, oder habe ich das falsch verstanden...) und weißt im Prinzip (IM PRINZIP!!!!), wie man mit anderen Menschen umgeht. Deine 5Jährige hat das längst kapiert und braucht sich über Konfliktlösung, Miteinander, Ich-Findung, Gruppendynamik, Suchtverhalten etc. keine Gedanken mehr zu machen.

DONNERWETTER! Ganz schön weit, die Kleine (*IRONIE OFF*)

Wenn du ein gängiger Vertreter der christlichen Religion bist, weiß ich wieder, warum ich AUS PRINZIP (ich weiß, auch keine optimale Lösung) Religionen skeptisch gegenüber stehe...

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http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/rahmenlehrplaene_und_curriculare_materialien/grundschule/LER-RLP_GS_2004_Brandenburg.pdf

am beispiel berlin ab seite 32. kannst du für alle anderen bundesländer ebenfalls ergooglen, einfach nut grundschule, ethik, lehrplan... eingeben.

du schreibst, dass du es damals langweilig fandest, da dir bestimmte dinge schon klar waren. bedenke aber bitte, dass nicht alle kinder aus guten elternhäusern kommen und für diese solche dinge wichtig sind in der schule vermittelt zu werden.

was ich an ethik schätze ist einfach die vielfältigkeit. es wird religion, philosophie, wichtige weltanschualiche themen behandelt. und bei den religionen eben nicht hauptsächlich das christentum, sondern eben alle. gleichwertig.
da ist mir der relgigionsunterricht eindeutig zu einseitig.

lg

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Hallo,

wenn man getauft ist, gehört man der jeweiligen Kirche an.

Meine (evangelisch getaufte) Tochter besucht mal den evangelischen Religionsunterricht und mal den katholischen, je nach dem, was angeboten wird.

Mir ist der Relgionsunterricht wichtig, da meine Tochter etwas über religiöse Werte und Traditionen lernen soll.

Regelmäßiger Kirchgänger bin ich nicht. Ich gehe gerne in katholische Kirchen, weil ich in Ruhe Andacht halten will. Und dazu muss ich keinen Gottesdienst besuchen.

Meine Tochter macht das auch schon gerne.

GLG

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Hallo,

ganz ehrlich würde ich das -wenn sie es kann- deine Tochter (zumindest mit)entscheiden lassen. Sie ist ja in einem Alter, wo man das kindgerecht besprechen kann.

Es hilft vielleicht auch, den Bildungsplan zu googlen und einfach mal zu schauen, was in den beiden Fächern denn in der Grundschule besprochen wird.

GLG
Miss Mary