Schule/Lehrer zu streng?

Hallo, ich möchte gerne Eure Meinung wissen.
Wir sind gerade in eine neue Stadt (aber gleiches Bundesland: NRW) gezogen. Meine ältere Tochter geht in die vierte Klasse. Sie kommt irgendwie nicht klar in der neuen Schule.

Alles ist dort viel strenger. Sie hat z.b. mal den Turnbeutel vergessen und gleich ne 6 bekommen und ich habe einen Eintrag in ihrem Hausaufgabenheft gelesen: "Ihre Tochter konnte an einer Doppelstunde wegen vergessenem Turnzeug nicht teilnehmen und daher keine Leistung erbringen." Ist das nicht etwas übertrieben?

Meine Tochter findet die Schule schrecklich. Sie ist früher immer gerne gegangen und hatte auch immer super Noten, es gab überhaupt keine Probleme. Jetzt will sie nicht gehen, sie kommt da nicht zurecht, hat das Gefühl, alles falsch zu machen und vergisst auch wirklich viel.
Ich habe mit der Lehrerin gesprochen, die wenig Verständnis zeigte. Sie meinte, wenn Anna so weitermacht, bekommt sie keine Gymnasialempfehlung. Hallo? Sie kennt Anna erst seit 4 Wochen!

Insgesamt ist dort alles sehr streng und kontrolliert, es gibt Verweise, Strafen etc. Meine Tochter wird aus einem fröhlichem Kind mit guten Noten zu einem ängstlichen Kind, das freiwillig nicht mehr aufzeigt. Wenn jemand nämlich z.B. seinen Aufsatz freiwillig vorträgt, so fällt die Lehrerin dem Kind bei jedem Fehler laut ins Wort und ruft den Fehler in die Klasse, damit die den korrigiert.
Ich bitte um Eure ehrliche Meinung, was ich tun soll.

Grüße utsie

10

Vielleicht war die alte Schule auch zu lasch?

LG

14

Sorry, aber wenn ein Kind Angst hat in die Schule zu gehen, was vorher anders war, dann stimmt was mit der Schule nicht. Außerdem ist dieses Kind gerade umgezogen und eine "normale" Schule sollte sich da wenigstens für eine Weile nachsichtig zeigen. Wo bleibt die Menschlichkeit.

17

Danke !

weiteren Kommentar laden
1

Hi,

der Satz im Hausaufgabenheft ist berechtigt, die Note 6 für den vergessenen Turnbeutel halte ich für übertrieben, das ist ja ne Doppeltbestrafung....

Aber das hilft Dir leider nicht weiter.

VG

Tattel

7

Was ist denn daran eine Doppelbestrafung? Das eine ist doch nur eine Erklärung für das andere...

Sie hat das Sportzeug vergessen und konnte deshalb nicht am Sportunterricht teilnehmen. In diesem Unterricht wurde aber eine Leistung abverlangt (zum Beispiel Seilspringen oder was auch immer). Da die Kleine das nicht mitmachen konnte (selbst verschuldet), bekam sie eine 6.

2

Das hört sich ja schrecklich an! Ist das nur bei einer Lehrerin so oder scheint das da System zu haben? Und das im letzten Grundschuljahr! Bin selbst Lehrerin aber dazu fällt mir nicht wirklich was ein, denn solche Lehrer sind in der Regel absolut beratungsresistent und meinen alles richtig zu machen. Die Schule nochmal zu wechseln kommt auch nicht infrage, da bleibt nur, dass du mit deiner Tochter offen darüber redest und ihr versuchst klar zu machen "Augen zu und durch". Wenn an der anderen Schule alles gut war, kannst du ihr daran ja auch aufzeigen, dass es nicht an ihr liegt, denn sie hat ja schon drei Jahre bewiesen, dass sie es kann. Versuch sie von daheim so gut es geht zu unterstützen, damit sie keine große Angriffsfläche bietet und bleib mit ihr im Gespräch, dass mit ihr alles ok ist und man sich die Lehrer halt manchmal nicht aussuchen kann.

LG Ines

3

Danke dir! Ich fühle mich schrecklich, weil ich ihr nicht helfen kann. Das was du schreibst, mache ich natürlich schon. Aber sie tut mir so leid. Und nächste Woche muss sie auch noch auf Klassenfahrt. Mit einer Klasse, in der sie keinen mag und mit einer Lehrerin, vor der sie Angst hat...

4

Aber du hilfst ihr doch, wenn du mit ihr daheim drüber sprichst und ihr den Rücken stärkst! Sprich auch nochmal über die Klassenfahrt mit ihr. Mein erster Gedanke eben war ganz ehrlich "und wenn sie einfach daheim bleibt?".

weitere Kommentare laden
8

Hallo,

die "6" würde ich nicht überbewerten, dass ist eine Note für eine (nicht erbrachte) Leistung an einem Tag von ganz vielen. Wenn die die nächsten Wochen nur positiv auffällt, dann war die "6" ein Ausrutscher und geht nicht in die Bewertung ein.
Wieso vergisst deine Tochter so viel? War das bei der alten Schule anders? Vielleicht hilft es ja, wenn sie jeden Tag direkt nach den Hausaufgaben auf den Stundenplan schaut und ihren Ranzen packt. Sportsachen ggf dann auch direkt dazu stellen.

Was du tun kannst? Ich würde die Lehrerin um ein Gespräch bitten und mit ihr überlegen, wie ihr deiner Tochter gemeinsam helfen könnt, damit sie wieder Spaß an der Schule hat, in die Klasse integriert wird, nicht mehr so viel vergisst...

LG

9

Sie vergisst viel, weil sie ein Schussel ist. Das wurde allerdings auf der alten Schule anders gehandhabt, lockerer halt. Wenn ein Kind keine Turnschuhe hatte, durfte es halt barfuß mitturnen. Nie hätte es eine sechs dafür bekommen. Nunja, damit kann ich ja noch leben. Aber es ist insgesamt eine kalte und harte Atmosphäre.

13

>>Sie meinte, wenn Anna so weitermacht, bekommt sie keine Gymnasialempfehlung.<<

Kann ich das so verstehen, daß Deine Tochter nach der 4. Klasse auf das Gymnasium soll?

>>Sie vergisst viel, weil sie ein Schussel ist.<<

Wenn es so ist, daß wird es HÖCHSTE Zeit, daß Deine Tochter lernt, daß es mit der Schusseligkeit vorbei ist! Denn Gymnasium und Schusseligkeit schließen einander aus.

>>Das wurde allerdings auf der alten Schule anders gehandhabt, lockerer halt. Wenn ein Kind keine Turnschuhe hatte, durfte es halt barfuß mitturnen.<<

Ich würde eher sagen, daß es zu locker gehandhabt wurde.

Deine Tochter wird in den nächsten Monaten durch eine harte Schule gehen MÜSSEN, um mit dem Druck und der Disziplin auf dem Gymnasium mithalten zu können. Die lasche Einstellung der vorherigen Schule war keine gute Vorbereitung....

Viele Grüße
Trollmama

P.s.: Ich glaube nicht, daß Deine Tochter noch einmal ihre Turnsachen vergessen wird.

weiteren Kommentar laden
11

Hallo, ich finde einen Übergang in eine neue Schule immer sehr schwer... - das ist für die Kinder nicht einfach, sich neu zurecht zu finden, neue Regeln und deren Folgen kennenzulernen, sich unter neuen Kindern zu platzieren...

Sicher ist diese ganze Umstellung auch für Euch schlimm. Natürlich ergibt dann eins das andre. Man wird immer unsicherer, durch diese Unsicherheit macht man erst recht Fehler oder vergisst etwas...
Hast Du mal das Gespräch mit der Klassenlehrerin gesucht. Muss ja nicht in VOrwürfen ändern, man kann es ja auch als "Ratsuche" aufziehen - "hätten sie eine Idee, wie wir vorgehen könnten wegen der "Ängste" unserer Tochter"...

Ich finde ein offenes Wort oft nicht falsch!

Die Sache mit dem "Bloß-Stellen" beim Fehler - sowas hatten wir auch schon. Aber man kann dann versuchen zu erklären, dass es ja bei allen Kindern gleich läuft und somit doch alle mithelfen können, die Arbeit zu "verbessern" - wäre das so ein Ansatz??

Hoffe, es hilft Dir ein bisschen?? LG, Andi;-)

18

Hallo, ich habe mit der Lehrerin gesprochen. Die hat aber kein Verständnis. Ist ein harter Brocken und für ihr konsequentes Vorgehen bekannt. Es gibt bei ihr keine Ausnahmen.

Danke dir!

12

Hallo

mein Sohn hatte in der Grundschule (3. / 4.Klasse) auch Probleme mit der Lehrerin, bzw. sie mit ihm. Sie kam mit seiner introvertiertenArt nicht klar und bezog das auf sich persönlich. Er wurde regelrecht getrietzt.
Dumm war, dass er sie fast in allen Fächern hatte und somit auch regelrecht die Lust an der Schule verlor, sich gar nicht mehr bemühte.
Natürlich hat sich das auch an den Noten wiedergespeigelt. Er machte damals einen zusätzlichen Test (es gab damals noch die verbindliche Grundschulempfehlung) den er super bestand und doch noch auf seine Wunschschule kam.

Du kannst natürlich das Gespräch mit der Lehrerin suchen, oder über den Elternbeirat gehen -wenn sich aber nichts ändert, wirst gegen das strenge Muster der Schule und der Lehrerin nichts aurichten können.

Euch bleibt dann nichts anderes übrig als Schule wechseln oder das eine Jahr durchzustehen und dann liegt es an dir nicht nur "mit schimpfen" sondern auch gemeinsam dieses eine Jahr durchzustehen.

lg bamolina

P.S meinem Sohn gefällt es super auf der neuen Schule, sogar die schlimmste Lehrerin findet er noch nett im Vergleich zu der KL auf der Grundschule ;-)

15

Hallo!

Das klingt ja gar nicht schön. Wir sind auch Umgezogen, allerdings von Niedersachsen nach NRW. Meine Tochter ist auch in die 4. Klasse gekommen.

Allerdings ist dieser Schule hier nicht strenger als die Alte. Eher im Gegenteil.
Habt ihr euch vorher nicht über die Schule erkundigt? Wir haben da mit der Direktorin gesprochen und auch deren Konzep erfahren.
Meine Tochter bekam von der alten Schule einen Tag frei um sich das auch anzuschauen.

Es ist echt Schade das es so läuft jetzt. Aber Angst darf deine Tochter nicht haben und ich würde da noch einmal das Gespräch suchen, aber dann mit dem Rektor. Wenn das deren Konzept ist, dann wirste da nicht viel machen können. Ich würde sie dann von der Schule nehmen und sie woanders unterbringen wollen. Dann ist das einfach nicht ihr Ding. Ich finde da kann man nicht sagen: Da muss sie durch.

Angst ist kein guter Ratgeber.

An Strenge kann man sich gewöhnen, aber nicht wenn man nur Angst hat. Das bekommste nicht so einfach weg, wenn die Lehrerin sich da so anstellt und das nicht sieht. Sie ist in einer Grundschule, nicht in einem Erziehungscamp.

LG Sonja

20

Hallo, doch, wir waren auch vorher in der Schule und meine Kinder durften auch eine Stunde mitmachen. Da war das auch alles noch etwas anders als der richtige Schulalltag...

Aber es ist so: sie muss da durch. Ich hoffe, dass sie ihre Angst noch verliert.

Danke und Grüße

utsie

19

In NRW ist der Elternwille entscheidend, daher mach dir keinen Kopf, Anna kann trotzdem zum Gymnasium, wenn ihr der Meinung seid, dass das die richtige Schule für sie ist.

Hilf Anna etwas, dass sie nichts vergisst.
Und nimm ihr die Angst, in dem ihr ihr klar sagt, dass IHR über die Schule entscheiden könnt. Dann kann sie vielleicht wieder freier arbeiten.

An blöde Lehrer kann man immer mal kommen, aber es ist nur noch ein halbes Jahr.

22

Hallo,

vielleicht wurde in der alten Schule deiner Tochter alles viel zu locker gesehen? Vergessene Dinge und Fehler wurden nicht konsequent geahndet. Alles schön "heiti teiti", ist ja alles nicht so schlimm...

Ehrlich gesagt, wenn ich ein Kind bekommen hätte, würde ich mein Kind lieber auf eine Schule schicken, wo noch Zucht und Ordnung herrschen. Wo Fehler, Ungehorsam, Vergesslichkeiten knallhart geahndet werden.
Ich kenne das selbst so aus meiner Schulzeit, dass es für vergessene Dinge schon mal eine schlechte Note gab, es ist so, wie es die Lehrerin ins Hausaufgabenheft schrieb: deine Tochter konnte keine Leistung erbringen. Weißt du, ob sie an diesem Tag nicht gerade eine Leistungskontrolle in XYZ hatten? Da hätte ich früher auch eine 5 (war die schlechteste Note bei uns) bekommen.

Und bezüglich der Fehler. Natürlich sollen die Kinder darauf hingewiesen werden, dass sie etwas falsch machen. Warum sollte die Lehrerin den Aufsatz vortragen lassen und nicht gleich alle Fehler korrigieren. WEnn die anderen Schüler ebenfalls FEhler bemerken, warum sollten sie dies nicht gleich anbringen dürfen.

Das ist doch kein Gericht vor dem deine Tochter steht, sondern eine Klasse. Sie soll etwas lernen, die anderen Schüler sollen etwas lernen.
Ich denke, deine Tochter fühlt sich deshalb so verletzlich, weil sie noch ganz neu in der Klasse ist und eben eine andere Unterrichtsmethode gewöhnt ist.
Mit der Zeit wird sie sich schon dran gewöhnen.
Später im Leben wird sie auch flexibel auf bestimmte Dinge reagieren müssen, ohne gleich das Handtuch zu werfen und "da nicht mehr hin zu wollen".
Der Grundstein für diese Flexibilität wird in meinen Augen schon in der Schule und im Elternhaus gelegt, wer sein Kind immer vor "schlechten" (wobei ich das im Falle deiner Tochter als ganz normale Anpassung sehe) Erfahrungen beschützt, erzieht ein lebensuntüchtiges Etwas, was bei den leistesten Schwierigkeiten jämmerlich versagt und den sprichwörtlichen Schwanz einzieht

Heutzutage habe ich manchmal - und hier bei Urbia ganz oft - das Gefühl, dass einige Eltern ihr Kind lieber zu Hause unterrichten lassen sollten (geht ja nicht wegen der Schulpflicht - ich weiß), um Schätzchen vor jeglichen - zu meiner Zeit normalen und grenzwertigen - Lebenserfahrungen im Schul- und Freundeskreis zu beschützen.

Was wird da für ein Terror unter den Eltern gemacht, weil sich die Kinder mal gekloppt haben. Und vielleicht mal ein T-Shirt zerrissen wurde, eine Brille runtergefallen ist, ein Lippe aufplatzt...
Früher haben wir das unter uns geregelt. Meine Eltern haben beide Vollzeit gearbeitet. Da war Mutti zum Glück nicht den ganzen Tag präsent und konnte "meine" Angelegenheiten regeln.

Man wat war ich glücklich als Kind, trotz strenger Lehrer und mancher schlechten Zensur.

Nici