Tochter liest immernoch sehr schlecht :-(

Guten Morgen zusammen,

ich brauch mal Rat wie ich das Lesen noch weiter fördern kann.
Meine Tochter ist mittlerweile knapp 9 1/2 Jahre alt.
Sie hatte viele gesundheitliche Probleme, daher ist sie jetzt erst in der dritten Klasse.

Ich merke täglich, dass es mit dem lesen einfach nicht besser wird,ich weiss aber nicht warum.
Sie muss jeden Tag laut lesen, ich bestehe darauf, da ich das ja sonst nicht kontrollieren kann.
Ich bin mittlerweile wieder auf sogenannte Erstlesebücher zurück, da alles andere einfach zu schwierig für sie ist.

Sie sagt, es fällt ihr leichter leise für sich zu lesen, aber so ganz kann ich ihr das nicht glauben.
Das Verständnis fürs Gelesene ist aber da, sie kann zumindest einiges wiedergeben.
Wir haben ihr immer vorgelesen als sielein war, das ist also auch nicht das Problem. Ich dachte die ganze Zeit das kommt noch, aber so langsam geb ich auf :-(.
Achso, ich hab jetzt auch Silbenleselernbücher gekauft, damit sie es einfacher hat, es klappt aber auch damit nur schleppend.
Ärgerlich finde ich, dass sie so auch in Mathe sehr lange braucht. Sie ist sehr gut in Mathe, braucht aber oftmals länger wenn es um Textaufgaben geht, da sie die nur mit Mühe lesen kann. So hat sie sich schon oft um eine sehr gute Note gebracht.

Ich bin über jeden Tipp wirklich sehr dankbar.
LG Sindy

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Hast du schon mal über Legasthenie nachgedacht?

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Hallo,

huch das sollte ich natürlich dazu schreiben.

Wir sind die ganze Zeit im SPZ in Behandlung, es wurden letztes Jahr auch einige Tests mit ihr gemacht. Herausgekommen ist, dass sie eine Dyskalkulie hat ?????

So ganz kann ich dem also nicht mehr glauben, meine Tochter ist in Mathe wirklich sehr gut, bis auf Textaufgaben, sie braucht in Mathe keine Förderung etc.

LG Sindy

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Dyskalkulie und gut in Mathe?

Soviel zur Testerei.
Lass dich nicht irre machen. Warum wurde sie nicht eher wegen ihrer Leseschwäche getestet, wenn Textaufgaben das Problem sind?

rem

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Hmm,
klingt als ob sie Legastenikerin wäre oder aber Probleme mit den Augen hat.
Geh mit ihr mal zum Augenarzt klär das ab.
Wer nicht richtig sieht liest nicht gut.
Sollte das ok sein bitte auf Legasthenie testen lassen.

LG

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Danke für deine Antwort.
Auf die Augen bin ich tatsächlich noch nicht gekommen. Das werde ich auf jedenfall machen.

Lg Sindy

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Hi,

dann such Dir bitte auch einen Optiker, der Orthoptist ist und nachdem der Augenarzt (mit Tröpfchentest) die Augen untersucht hat, lass auch auf Winkelfehlsicht untersuchen. Viele Ärzte halten das zwar für Humbug, aber unser Sohn hat eine leiche Winkelfehlsichtigkeit und dadurch große Probleme beim Lesen. Letztes Jahr bekam er dann eine Prismenbrille - und Lesetempo, flüssiges Lesen etc war schon nach 14 Tage deutlich besser!

LG
Kim

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Hallo Sindy, ich finde es bedenklich, dass Du darauf bestehst, dass sie laut liest. Die Lehrerin meines Sohnes hat uns das beim Elternabend folgendermaßen erklärt: "Stellen Sie sich vor, Sie müssen einen völlig fremden, hochkomplizierten, physikalischen oder chemischen Text laut vorlesen. Sie sind so damit beschäftigt, die Worte richtig zu lesen, dass Sie hinterher mit Sicherheit nicht mehr sagen können, um was es konkret in dem Text ging." Das fand ich sehr einleuchtend. Vielleicht lässt Du sie still lesen und stellst ihr hinterher Fragen zu dem Text. Das hat bei uns ganz gut funktioniert. Jeden Tag 2-3 Seiten eines Buches, das ihm gefallen hat, ich habe die Stelle auch gelesen und danach haben wir darüber gesprochen, so wusste ich, was er verstanden hat, aber es war nicht dieser Stressfaktor wie beim laut lesen, denn da hat er sich auch immer sehr schwer getan und es geht ja vorrangig darum, dass die Kids überhaupt lesen, es ist völlig egal, was sie lesen und es soll Spaß machen, das wird es aber nicht, wenn es grundsätzlich als negativ empfunden wird. Nimm den Stress raus, gib ihr eine halbe Stunde für einen begrenzten Text, den soll sie ganz ruhig für sich lesen, vielleicht liest sie ihn auch zwei- oder dreimal und dann kuschelt Euch zusammen und Du fragst ein paar Dinge. Das wird schon :-)
Liebe Grüße von Dani

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Hallo,

das laut vorlesen kommt unter anderem von der Klassenlehrerin. Sie hat dies so empfohlen.

Ich werde jetzt tatsächlich mal versuchen sie nur leise lesen zu lassen.

Andersherum hab ich es mitllerweile auch so eingeführt, dass sie ab und an mal dem kleinen Bruder die Gute Nacht Geschichte vorliest.

Ich bespreche immer mit ihr, was sie gelesen hat, sie versteht den Text auf jedenfall.

Lg Sindy

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Hallo,

wenn mein Kind leise liest, dann lässt er die schwierigen Wörter einfach weg bzw liest "irgendetwas". Ich lasse ihn viel für sich alleine lesen, er muss mir aber trotzdem täglich mindestens 5 Minuten vorlesen, damit er übt, sich auch durch die schwierigen Dinge zu quälen. Und es wird immer besser :-)

LG

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Ich finde es auch eigenartig, dass du dich nicht in deine Tochter hinein versetzen kannst. Natürlich fällt laut lesen schwerer. Allen. Auch Erwachsenen? Wieso glaubst du deiner Tochter das nicht?

Trotzdem sollte es gerade zu Anfang geübt werden. Nur so kann man ja auch kontrollieren, wie das Kind liest und ob es richtig liest.

Vielleicht kann sie einen kleinen Abschnitt leise lesen (quasi üben) und ihn dir dann vorlesen? Im Moment klingt es eher so, als hätte sie den Spaß daran schon verloren.

Und eine 9,5 Jährige mit Erstleserbüchern zu quälen, ist auch nicht die richtige Wahl, denn die Themen sind auf 7Jährige ausgerichtet. Da lässt die Lesefreude schon aufgrund des Themas schnell nach!

Suche adäquate Texte und lass sie "üben", damit sie es dir später (nach 10 min und 2 mal lesen, so lang sollten die Texte circa sein) vorlesen kann! Dann habt ihr 15 min geübt (circa). Wenn ihr das jeden Tag macht, sollte es eigentlich besser werden (mit Geduld natürlich!)

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Hallo,

sie muss nicht die kompletten Bücher vorlesen, immer nur Minutenweise.
Was ich aber mache, ist das sie ihrem kleinen Bruder auch schon mal was vorliest, so übt sie es ja auch.

LG Sindy

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Hallo,

ich habe das Gefühl, die Leserei hat sich zur Quälerei entwickelt bei euch!?

Ich kann mich gut in dich hinein versetzen: Da liest man seinem Kind jahraus, jahrein vor und ist sich sicher, damit eine Leseratte heran zu ziehen. Und dann?

Ehrlich gesagt, graust es mich auch, meinen Kindern beim Vorlesen zuzuhören...dieses ewige Stocken, das flüchtige Falschlesen, die falsche Betonung, grrr.

Gut, dass sie das jetzt nicht lesen hier:-)

Auch wenn es gegen die Ratschläge er Lehrer geht, lasse ich sie nicht mehr oder selten zu Hause vorlesen. Es ist nunmal (zurzeit) nicht ihres, so what?
Wichtig ist, dass sie für sich den Spaß am Lesen entdeckt haben, der Eine mit Antolin, der Andere mit Fantasy-Schinken, egal. Jedes einzelne Comic, das sie lesen, hilft ihnen, die nächste Textaufgabe besser zu verstehen.

Ich bilde mir jetzt eine Menge auf meine Vorlesequalitäten ein#cool, habe mich aber zum Glück irgendwann daran erinnert, dass mich ein Deutschlehrer in der 5. Klasse angefahren hat, ich könne schlecht vorlesen. Meine Eltern haben mich niemals zum Vorlesen angehalten, aber ich habe Bücher geliebt.

Mit der Zeit kommt schon die Übung. Aber wenn Mutter mit rollenden Augen und daumendrehend zuhört (ich vermute einfach mal), verkrampft das Kind und jeglicher Spaß ist perdu.

Lass mal locker!

LG rem

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Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Ja, es quält uns schon ein wenig mit dem lesen. Es kann auch gut sein, dass ich das alles nicht ganz so nachvollziehen kann, weil ich erstens sehr früh lesen konnte und zweitens schon immer sehr gerne und viel gelesen habe.

Ich lese meinen Kindern täglich vor und oft auch mehrere Bücher, es ist also wie du schon geschrieben hast ein wenig ärgerlich, das sie das Leseempfinden noch nicht so hat.

Ich lasse sie auch oft Bücher nach ihrem Geschmack aussuchen,das bewegt sich halt momentan eher m Bereich von Sternenschweif und co.

Nur leider schafft sie es alleine nie ein Buch zu Ende zu lesen, nur wenn wir das zusammen machen.

Auch alleine würde sie lieber was anderes machen als lesen, ich muss sie also täglich dazu ermuntern.

LG Sindy

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<<Ich lasse sie auch oft Bücher nach ihrem Geschmack aussuchen,das bewegt sich halt momentan eher m Bereich von Sternenschweif und co.<<

Hört sich ein wenig nach Fremdschämen an, wie du das schreibst, oder täusche ich mich?

Ich musste gerade mal googlen: Diese Bücher sind für 8-10Jährige angelegt (!) und was Hochgeistigeres habe ich in dem Alter auch nicht gelesen. Bei uns war´s halt Hanni und Nanni bis zum Erbrechen, bestimmt bis ich 12 war. Immerhin hat´s für gute Deutsch-Leistungskurs-Noten gereicht nachher;-)

Du wünschst dir dein Ebenbild zum Kind, wie? Tja, das ist im Überraschungspaket Kind nicht immer mit drin. Ist bei mir auch gaaaanz anders gekommen.

Ich an deiner Stelle würde den Druck auf´s Kind lockern.

LG rem

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Warum Silbenlesebücher und Erstlesebücher. Die fand meiner schon Anfang der ersten Klasse abgrundtief langweilig und wollte was richtiges lesen. Gerade wenn sie vorher viele Bücher vorgelesen bekommen haben, sind die Kinder halt anspruchsvoller beim Inhalt der Bücher.

Ich lese abends immer im Wechsel mit ihm in einem ganz normalen Buch, das er sich aussucht. Er darf vorher aussuchen, was genau er lesen möchte, meistens entscheidet er sich für eine oder zwei Personen in der Geschichte.

LG,
Denise

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Hallo,

alles andere als diese genannten Bücher schafft sie nicht.

Ich hab monatelang mit ihr zusammen die Bücher gelesen. Von Ella in der Schule, Sternenschweif, Tkkg etc. Immer ihren Interessen nach. Mit mir zusammen hat es einigermaßen funktioniert, ich hab immer abwechselnd mit ihr vorgelesen, so haben wir auch mal ein Buchzu Ende bekommen.

Nun ist es so, dass es ihr wirklich schwer fällt ein ganzes Buch alleine zu lesen,daher die Erstlesebücher.

LG Sindy

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Aber ein ganzes Buch alleine laut lesen ist ja auch anstrengend. Das macht meiner auch nur leise. Ich selber lese ja auch nicht ständig laut.

Abwechselnd laut lesen ist meist auch die Empfehlung von Logopäden etc.
Laut lesen ist an sich halt schwierig, sie muss den Satz / das Wort quasi im Kopf vorherlesen während sie den aktuellen Satz / das aktuelle Wort laut vorliest, sonst ist es kein flüssiges Lesen. Das ist wirklich anstrengend und erfordert Übung.
Sollte mit ihren Augen alles in Ordnung sein, wie oben schon einige schrieben, würde ich das auch prüfen lassen, würde ich sie die Texte leise lesen lassen und ihr dann Fragen stellen, wie hier ja schon jemand schrieb.

LG,
Denise

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Meine Tochter, jetzt 2. Klasse, wollte auch nicht laut vorlesen. Hier liegt bei Ihr wohl eine gewissen Hemmschwelle vor.

Von meiner Bekannten wurde ich dann auf die "Magischen Baumhausbücher" aufmerksam gemacht worden.

Ich habe ihr ein Buch im Laden aussuchen lassen und wir machen es jetzt so, dass sie leise liest und pro Tag eine Seite laut.

Ich muß sagen, in den letzten 3 Wochen, hat sie sich merklich gesteigert.

Die Bücher sind auch spannender, als die Leseanfängerbücher. Probier es doch so auch einmal aus.

LG
A

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Anstatt sie mit Lesebüchern für 1.Klässler zu quälen, könntest du ihr z.b. Back oder Kochrezepte geben. SIe liest sie sich leise durch und anschließend liest sie dir Schritt für Schritt laut vor: Zutaten, was muß zuerst gemacht werden...etc. Selbst wenn DU das Rezept kennst....laß dich von ihr leiten.

Oder baut ein Regal zusammen und sie liest die Arbeitsschritte vor.

Dann bekommt sie auch Spaß am Lesen....denn man braucht sie ja, um etwas fertig zu stellen.

sparrow

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Das sind sehr schöne Anregungen, die ich auf jedenfall umsetzen werde. Sie kocht unheimlich gerne, da darf sie dann jetzt auch mal alleine vorlesen was wir brauchen.

LG Sindy

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Ich habe während der 1. Klasse meiner Tochter ehrenamtlich als Lesemutter in der Schule ausgeholfen und bin auch weiterhin in der Schulbücherei tätig. Was ich dir aus eigener Erfahrung sagen kann, ist folgendes:

Die wenigsten Kinder können in der 3. Klasse wirklich fließend lesen. Ein Kind kann erst dann wirklich in seinen Lesefähigkeiten eingeschätzt werden, wenn es einen fremden Text ohne Übung bewältigen kann (inklusive Leseverständnis). Du kannst nicht davon ausgehen, wie gut Kinder geübte Lesetexte wiedergeben können, dass sie wirklich erfassen, was sie da lesen. Vieles geht da auch über das Gehör, d.h. der Text wird in der Schule vielleicht ein paar Mal vorgelesen und dann prägt sich auch der Wortlaut irgendwann ein. Das merkst du auch daran, dass viele Kinder nicht wirklich die Wörter lesen, sondern den Text manchmal einfach sinngemäß wiedergeben und Wörter austauschen, die rein logisch hineinpassen würden.

Schon im ersten Jahr kristallisiert sich auch heraus, dass bestimmte Kinder zwar vor der Schule lesen konnte, aber dass sie bestimmte Schlüsselwörter sehr schnell lesen, während sie sich völlig neue Begriffe erst mühsam erarbeiten müssen. Daran siest du, dass die Eltern vorher mit ihren Kindern viel mit "Erstlesetexten" geübt haben.

Wenn es dann aber darum geht, dass sie z. B. die Arbeitsanweisungen in den Arbeitsbüchern lesen sollen, tun sie sich schwer und verstehen nicht, was überhaupt zu tun ist. Den Eltern ist dann gar nicht klar, dass ihre Kinder noch Hilfe brauchen, weil sie davon ausgehen, dass ihre Kinder schon sicher lesen können.

Wir haben da neulich auf dem Elternabend darüber gesprochen, weil viele Eltern jetzt plötzlich meinen, dass ihre Kinder nun alleine Hausaufgaben machen sollen. Wir haben jetzt einfache Textaufgaben im Mathebuch, wo die Kinder dann hinschreiben sollen, was sie da eigentlich ausrechnen sollen (eine Frage formulieren). Wir haben festgestellt, dass kein Kind das ganz ohne Hilfe hinbekommt. Das liegt daran, dass fast alle Kinder die Textaufgaben schon mal gar nicht verstehen.

Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass der beste Leser in unserer Klasse ein Junge mit Migrationshintergrund ist, dessen Eltern fast kein Deutsch sprechen. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass die Kinder eine Motivation brauchen, es zu lernen. Der Junge muss das, weil seine Eltern es nicht können und er durch das Lesen Zugang zu Welten hat, die ihm seine Eltern nicht bieten können.

Das Beste, was du also tun kannst, ist ihr etwas anzubieten, was ihr Leben bereichern könnte, wenn sie lesen gelernt hat.

Meine eigene Tochter (welche Ironie!) möchte mit mir auch nicht lesen üben. Sie hat sich das Lesen mit der Zeit selber beigebracht, und zwar mit solchen Horseland-Zeitschriften, wo die Hälfte der Wörter auf keinen Fall erstlesegerecht sind (ein großer Teil davon Englisch oder sonstige Fremdwörter oder Fachbegriffe zum Thema Reiten).

Jedes Kind lernt anders und die Eltern manchmal einfach nicht die besten Lehrer, weil sie ständig an später denken, die Verantwortung spüren und den Druck weitergeben. Eltern vergleichen leider auch sehr viel und diese Spiel ist sehr gefährlich, weil die wenigsten Eltern wirklich ehrlich sind.

Es soll Kinder geben, die konnten die Bedienungsanleitung vom Toaster lesen, aber die Geschichten in der Fibel nicht. Wahrscheinlich kann sie besser lesen als du denkst. ;-)

Lass sie entscheiden, was sie lesen möchte und ob leise oder laut. Du musst es nicht kontrollieren, das kann die Schule tun. Wenn sie zumindest einiges vom Text versteht und wiedergeben kann, ist sie schon weiter als viele andere Kinder in der 3. Klasse.