SiLoPo:Große Freude - Klassenwechsel

Ich muss mich grade einfach mal freuen! Meine Tochter geht in die 1. Klasse, hatte sich riesig auf die Schule gefreut (trotz zwei großen Geschwistern ;-)) und dann kam die große Ernüchterung! Leider war die Einteilung dieses Jahr so unglücklich (oder dumm oder ...) dass die größten Chaoten alle in eine Klasse gesteckt wurden. Dann wurde mit "normalen" Kindern aufgefüllt, und davon war eines meine Tochter. Von der Schulleitung wurde die Einteilung auch noch beworben, mit der Begründung, dass sie deshalb als Sprachförderklasse Teilungsstunden bekämen, was ja dann auch den "Guten" zugute käme wegen kleinerer Lerngruppen etc. Das Problem waren aber die ungeteilten Stunden! Da flogen Stühle, es war laut ohne Ende etc. Auf jeden Fall hatte meine Tochter inzwischen Bauchschmerzen, lag am Wochenende erschöpft auf dem Sofa und erklärte mir immer öfter "Mama, ohne Wochenenden würde ich die Schule nicht schaffen!".
Seit einiger Zeit kämpfe ich deshalb dafür, dass sie die Klasse wechseln darf und heute Früh kam die Nachricht: Sie darf ab nächstem Montag in die Parallelklasse, zu ihren ganzen Kindergartenfreundinnen! Das ist unser vorzeitiges Weihnachtsgeschenk! Ich bin so unwahrscheinlich froh und erleichtert, und der Rektorin so dankbar dass sie uns das ermöglicht hat, es ist nämlich so hart, das Kind leiden zu sehen.

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So funktioniert erfolgreiche Inklusion *IRONIE OFF*

Ich kann dich schon verstehen. Für eure Tochter ist es auch der richtige Weg. Aber für ALLE ist es definitiv die genau falsche Richtung.

Ich halte die Entscheidung auch für sehr fragwürdig und wünsche dir, dass das nicht ein ziemlich blödes Nachspiel hat.

Schließlich können ja nicht alle "normalen" Kinder (schon die Bezeichnung ist echt gemein!) in die Parallelklasse wechseln. Aber wenn es einer macht...

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Hallo,

naja, aber würdest Du Deine Kinder als "Beigabe" für die Erziehung der Chaoten zur Verfügung stellen wollen?

Ich muß sagen, daß ich da ziemlich egoistisch denke.

Ich möchte nicht, daß meine Kinder durch erziehungsschwierige Kinder gesundheitliche Probleme bzw. Angst vor der Schule bekommen.
In der weiterführenden Schule interessiert außerdem auch keinen, ob das Kind netterweise an der Erziehung erziehungsschwieriger Kinder mitgewirkt hat und deswegen leider nicht so viel Stoff lernen konnte.

Eigentlich müßte man in diesem Fall sinnvollerweise die Chaoten auf zwei Klassen aufteilen und die schlimmsten Fälle auf eine Förderschule schicken, aber erstens sollen ja eigentlich die Förderschulen abgeschafft werden (was dann mit absolut nicht normal beschulbaren Kindern passieren soll, weiß der Geier) und zweitens gibt es wahrscheinlich nur einen Integrationshelfer und somit nur eine Klasse pro Stufe auf der Schule für diese Kinder.

Tja, hier bricht sich mal wieder Weltfremdheit und Sparwut Bahn und die Kinder müssen darunter leiden.

Wenn das so weiter geht, wird der Schuß nach hinten los gehen, weil jeder, der es sich leisten kann, sein Kind auf eine private Schule schickt.

LG

Heike

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Hi, meinen Kindern tat und tut es sehr gut, mit z. T. sozialschwachen, problembeladenen oder kranken Kindern in einer Klasse zu sitzen. Die Kinder können ja nun echt nichts dafür... mir tun sie leid, und das habe ich auch meinen Kindern versucht zu vermitteln und es hat auch geklappt... Allerdings arbeite ich auch in einer sozialen Einrichtung mit vielen "unnormalen" Kinder und ich mag sie alle :-). Ich denke, "normale" Kinder müssen nicht nur zwischen kleinen "Lillifees" und "normalen" Kindern sitzen... ;-) Was ist denn eigentlich "normal"??? ;-) lg

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Das ist ja schön für euch. Glaub wohl, dass dir ein Stein vom Herzen fällt. :-)

Aber was ist mit den anderen "normalen" Kindern in der "Chaoten-Klasse"? 'Fühlen die sich dort wohl, wechseln die auch oder nehmen die es einfach so hin?
So eine Klassenaufteilung ist von vornherein schon sehr unglücklich.

LG

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Dein Einwand ist berechtigt, ich muss ehrlich sagen, ich weiß es nicht. Mit einer Mutter stehe ich enger im Kontakt. Ihr Sohn hat in der Klasse einen guten Freund und möchte deshalb nicht wechseln.

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Toll! Ich kann mich für Euch freuen. Die Kinder die nicht chaotisch sind, werden auch nicht danach gefragt ob das gut für sie ist, in einer lauten, wilden Klasse zu sein. Ruhige Kinder gehen da ja total unter.
Daher finde ich es gut so und denke mal, dass nun Schule eine neue Erfahrung werden kann für Dein Kind.

Man kann nicht immer nur an das Gemeinwohl denken, daher finde ich auch, dass es nicht Deine Aufgabe ist Dir über die anderen Kinder Gedanken zu machen. Dafür gibt es Lehrer, die Eltern der "Chaoten" und Erziehungshelfer usw.

Viel Spaß Deiner Tochter nun, endlich mit ihren Kitamädels!:-)

Mona

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Hi, "größsten Chaoten".... "normale Kinder"...? In der ersten Klasse fliegen die Stühle... oh, mein Gott, was ist das denn für eine Schule... #schock. Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es in der ersten Klasse schon so zugeht. Ziemlich erschreckend... aber alles Gute für deine Tochter :-)

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"In der ersten Klasse fliegen die Stühle... oh, mein Gott, was ist das denn für eine Schule... #schock. Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es in der ersten Klasse schon so zugeht. "

Huhu,

doch leider.
Die Parallelklasse meiner Tochter hat auch so "nette" Kinder. Die werfen mit Steinen im Unterricht, etc. Es ist eine ganz normale Grundschule....aber leider gibts solche Kinder heute (fast) überall, unabhängig von der Art der Schule.

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Hallo,

meines Erachtens läuft hier in ALLE RICHTUNGEN alles schief was geht.

Fliegende Stühle gehen gar nicht, die Betitelung mit "Chaoten" Und "normalen" Kindern aber auch ganz und gar nicht (bist Du Psychologin?) und die Aussage "Mama, ohne Wochenenden würde ich die Schule nicht schaffen!" ist für eine Erstklässlerin auch ausgesprochen seltsam, weil sie so einfach nicht altersgercht daher kommt. #kratz

Ich persönlich denke eher, daß die Probleme nicht nur ausschließlich bei der Klasseneinteilung liegen.

Aber wenn ihr nun zufrieden seid, dann ist es ja alles ok -vorerst...#kratz-.

LG
kettka

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Danke für Deine Implikation, mit meiner Tochter selbst würde wohl was schief laufen ...;-)! Zur Begriffsverwendung: tut mir leid, habe ich weiter unten nochmal erklärt. Und zu meiner Tochter selbst: Sie wächst mit 4 Geschwistern, diversen Cousins, Cousinen und Nachbarskindern auf und war drei Jahre im Kindergarten. Bisher gab es noch nie Probleme, auch die Klassenlehrerin der bisherigen Klasse hat sie als sozial und umgänglich gelobt. Von daher - ja, wir sind zufrieden, und sicher nicht nur vorerst!

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Bist Du sicher, das es die 1. Klasse ist? Hört sich an eie eine Klasse in Teenageralter, wo die Lehrerin überfordert ist.

Mein Sohn sitzt auch mal neben einem lauten oder wuseligem Kinds....aber damit muss er auch zurecht kommen.

Und mit alten Freunden zusammen in der Klasse zu sein, hat garantiert nicht nur Vorteile!!!!
Meine sind auch neu in einer Klasse...haben super viele Freunde gefunden und wollen gar nicht mehr mit den Kiga- Freunden was unternehmen!

Lisa

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Auweia, da habe ich mit meinen Bezeichnungen wohl Ärger heraufbeschworen, tut mir leid. Aber vielleicht zur Erklärung: Wenn ein Junge der Lehrerin in der ersten Woche der ersten Klasse der Lehrerin erklärt: "Du bist nicht mein Chef, du hast mir garnichts zu sagen", Stühle durchs Klassenzimmer schmeißt wenn er einen Wutanfall hat und Mitschüler in der Pause ins Gesicht tritt, dann verwende ich persönlich diese Bezeichnung durchaus. Unter normalen Kindern verstehe ich im Gegenzug die, die keine massiven Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Wenn ich damit jemandem zu nahe getreten bin tut mir das leid, aber solche Bezeichnungen sind umgangssprachlich auch ohne psychologische Ausbildung üblich.

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#pro

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Das heißt heute, in unserer politisch korekten Zeit, Verhaltensoriginell ^^.

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Hallo,

herzlichen Glückwunsch. In einem solchen Fall wäre ich, war ich, auch sehr egoistisch. Eines meiner Kinder hat auch ganz schnell die Klasse gewechselt. Wir haben damals auch feststellen müssen, das unser (ruhiger Kandidat...) Kind andauern neben "Chaoten" gesetzt wurde, die ihm den Bleistift ins Bein "gerammt" haben, sein Federmäppchen zerstört haben u.s.w. nur damit die entsprechenden Kinder integriert wurden. Da sehe ich das genauso wie Du, mein Kind ist nicht der Integrationshelfer und später wird er nicht gefragt, warum er den geforderten Stoff nicht kann. Die kleinen sollen die Möglichkeit haben sich zu konzentrieren und zu lernen. Und nicht, für die Beruhigung anderer Kinder da sein. Das Beste war immer, das er mit den Chaoten zur Toilette gehen mußte (sie durften nur zu zweit gehen....), er mußte beim Hose zumachen helfen, aufpassen, das der andere keine Überschwemmung anstellte u.s.w., da ist mir damals echt die Hutschnur geplatzt und ich habe zugesehen, das er die Klasse wechselte. Übrigens haben das noch einige weitere Elternpaare gemacht. Die Kinder, die nicht mehr die Klasse wechseln konnten (da die anderen zu voll waren...) haben die Schule gewechselt....

LG
Jono

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Danke für Deine Antwort! Ja, Schulwechsel hätten wir auch angedacht, wäre aber die allerletzte Option gewesen, da die beiden Großen auch an dieser Grundschule sind bzw. waren. Ist ja nun auch nicht mehr nötig!