Kind soll "überspringen"...

Hallo Ihr Lieben,

hatte letzte Woche ein Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes, da er zur Zeit einfach nur unglücklich zu sein scheint. Sie weiß selbst nicht, was sie tun soll. Er ist emotional so unausgeglichen.

Schon beim Elternsprechtag hat sie uns nahe gelegt, ihn in die zweite Klasse zu geben, weil er doch sehr schnell arbeitet und den Stoff der ersten Klasse schon bis Juni durch hat.

Ich habe mich "damals" dagegen ausgesprochen - nun meint sie, das wäre für sie eine Möglichkeit zu schauen, ob er dann glücklicher wäre. Sie würde es zunächst 4 Wochen ausprobieren.

Meine Sorge ist nun irgendwie, dass es klappen könnte. Haut nicht auf mich drauf, aber wir geniessen alle diese unbeschwerte Zeit ohne Lern- und Hausaufgabenstress. Für mein Kind doch ein geschenktes Jahr. Zudem ist er sehr klein.

Natürlich möchte ich mein Kind in der Schule wieder glücklich sehen, aber die Klasse ist mit der Lehrerin so toll. Sie ist zwar sehr streng und rüde, aber sie hat ein Auge für Kinder das ist der helle Wahnsinn.

Hat jemand Erfahrung mit dem Springen von der 1. in die 2. Klasse???

Liebe Grüße

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klingt alles für mich etwas seltsam.

wie kann allen ernstes eine lehrerin denken, das kind sei unglücklich, weil er schnell arbeitet und in der schule gut mitkommt und wenn man ihn in eine fremde klasse, neue umgebung, neue lehrer, schickt, löst man damit das problem...
#kratz

klingt alles für mich komisch...

würd also alles beim alten belassen und forschen, warum dein kind tatsächlich "unglücklich" ist.

vg!

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Naja, ihrer Meinung nach hängt es zusammen. Er wäre zum Einen unterfordert und würde sich in der Gruppe dadurch auch nicht wohl fühlen. Die Kinder hätten gemerkt, dass er weiter sei und ärgern ihn zwar nicht, aber dazugehören würde er auch nicht richtig.

Er kam in eine fast komplett fremde Klasse. Würde er in die 2. Klasse springen, wäre er wieder bei seinen alten Freunden, wobei ich mich frage, ob das dem Vorhaben nicht eher hinderlich wäre...

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ah ok, jetzt verstehe ich dich besser.

meine tochter war in ähnlicher situation, komplett neue klasse, alle freunde aus dem kiga 1 jahr über ihr. ja sie hat auch arg gelitten.
nur wir haben keine klasse übersprungen und sie hat gelernt, sich mit anderen kindern zu arangieren. ihren platz für sich in einer neuen klasse zu finden, bei kindern die körperlich, entwicklungsmäßig usw. ihres gleichen sind.

bist du der meinung es gibt keinen anderen weg, dein kind ist der 2. klasse gewachsen (immerhin können sie ja schon in der 2., jedenfalls unsere, komplett schreibschrift, rechnen bis 100, lesen flüssig und fangen mit dem 1x1 an), ist körperlich und psychisch schon so weit, dass er es mit teils 1 jahr älteren kindern aufnehmen kann, dann würde ich es ausprobieren.
hast du zweifel, lass es und hilf ihm sich in der neuen klasse zurechtzufinden. zb nachmittags treffen mit klassenkameraden vereinbaren, im verein anmelden usw.

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Einer meiner Neffen ist von nach 2 gesprungen und es soll gut laufen. mein Sohn ist von 2 nach 3 gesprungen und auch da lief alles gut. Wichtig war für mich das mein Kind richtig schreiben und lesen kann bevor er springt. Hätten jedoch andere Fördermöglichkeiten stattgefunden, dann wäre er in seinem Klassenverband geblieben.

Auf dem Gymnasium hatte er einige Jahre Probleme ( Mobbing aus 2 Gründen : 1. er ist anders (Asperger)
2. er ist der jüngste er ist jetzt gerade 15 geworden und andere sind 17 Jahre alt
lg

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Hallo,

eigentlich bin ich zwar auch nicht für's Springen, aber in Eurem Fall würde ich es schon mal ausprobieren.

Die Tochter meines Cousins ist von der 1. in die 2. Klasse gesprungen und hat am Ende der zweiten Klasse immer noch quasi fast nur 1en gehabt (also wenn man die Beurteilung in Noten übersetzen würde). #schock
Mal sehen, wie das weiter geht... #zitter

LG

Heike

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Hallo,
unser Sohn ist von der 2. in die 3. gesprungen. Er ist dadurch auch wieder zu seinen Freunden gekommen und hat sich dort von Anfang an wohl gefühlt.
Zur Zeit ist er in der Q2, d.h. er macht nächsten Sommer sein Abitur, nachdem er im Januar 17 wird. Dadurch, dass er dem Doppeljahrgang in NRW angehört ist er in einigen Kursen mit Jugendlichen zusammen, die 19 und teilweise schon 20 sind.
Der Jüngste zu sein hat ihm nie Probleme bereitet, er fällt körperlich allerdings auch nicht auf (1,93m groß und 93 kg groß). Im Handball spielt er auch eine Altersklasse höher. Solange die Kinder das wollen würde ich das immer wieder so machen, unsere Erfahrungen sind durchweg positiv #pro.

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Hallo,

wie kann es sein, dass im G8 angeblich 20jährige im Abschlussjahr sitzen #schock Sind diese 2x sitzengeblieben? Oder mach ich einen Rechenfehler?Ich bin damals ganz normal eingeschult worden und habe G9 mit 19 Jahren abgeschlossen.

LG, Andrea

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Hallo,

Einschulung mit 7
1 Dehnungsjahr in Flex
+12

macht wie viel?

LG

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Mein Kind , die älteste, sollte auch überspringen. Wir haben das abgelehnt. Sie wollte die Klasse auch nicht wechseln. Wenn das Kind angeblich soweit ist, dann muß sie halt ihm anderen Stoff zum Lernen geben. Meine Große bekommt auch andere Sachen, wenn es sein muß. Ich finde dieses Überspringen ganz schlimm, vorallem wenn man bedenkt, dass die Schule noch schwieriger werden wird und dann das nicht so alles gleich klappt. Er hat gerade einen Freundeskreis aufgebaut und muß dann in der neuen Klasse, in der er dann wahrscheinlich der Jngste sein wird, wieder einen neuen Kreis aufbauen, ob das unbedingt positiv verläuft? Dann weiß man nicht, ob das wirklich ab der 5 Klasse alles so bleibt und evtl dann wieder eine Klasse zurück gestuft wird etc etc.

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Mein Sohn ist von der 1. in die 2. Klasse gesprungen, und im Nachhinein bedauere ich diesen Schritt, auch wenn es natürlich viele Faktoren gibt, die dazu beigetragen haben, dass es eben nicht gut lief.

Vom Intellekt her war der Sprung kein Problem, aber vom Sozialverhalten (Frustrationen aushalten, Konfliktbewältigung) war mein Sohn einfach noch ein Erstklässler, hinzu kam, dass die neue Lehrerin einfach eine hartherzige Person war, mit der jedes konstruktive Gespräch unmöglich war, und es gab ein Mobbing-Klima in der Klasse, gegen das nichts unternommen wurde.

In der 3. und 4. Klasse war der Druck dann für meinen Sohn so hoch, dass er sich Lügengeschichten ausdachte, um nicht mehr in die Schule zu müssen. Wir haben uns dann professionelle Hilfe bei einem Kinderpsychologen geholt und entschieden, ihm durch den Besuch der Gesamtschule das verlorene Jahr zurückzugeben. Mit diesem Blick nach vorne hat er das letzte halbe Jahr Grundschule, das mit einem Lehrerwechsel einherging, ganz gut überstanden.

Natürlich muss das nicht bei allen Kindern so laufen: Wichtig ist die Frage, wie unglücklich Dein Sohn ist und auch die, wie die Lehrerin der aufnehmenden Klasse mit einem Springerkind umgeht.

Ich wünsche euch alles Gute für die Entscheidung!
LG

Anja

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Danke für Eure Antworten.

Ich merke schon, dass man das wirklich individuell entscheiden muss.

Ich bin eigentlich total dagegen, gerade weil mein Sohn teilweise keine Frustrationstoleranz besitzt, dann aber auch wieder sehr ehrgeizig ist.

Ich bin ja wie gesagt eher der Überzeugung, dass er nach dem Probemonat zurück kommt und dann für sich selbst auch weiß, wo seine Grenzen liegen - denn er wirft mir oft vor, dass ich ihn nicht im letzten Jahr mit seinen Freunden eingesschult habe. Da war er nämlich ein Kann-Kind und keiner konnte verstehen, wie wir ihn nicht einschulen konnten, obwohl er bereits lesen und schreiben konnte.

Aber das Jahr im Kindergarten hat ihm gut getan, er hat seine "innere Mitte" gefunden und war ein Jahr lang total ausgeglichen.

Ich denke, dass sein "Unglücklichsein" einfach noch Eingewöhnungsprobleme sind, denn er ist sehr sensibel. Die Lehrerin sieht das auch, aber sie meint, die Unterforderung käme erschwerend hinzu.

11

Lass ihn probieren. Nachher gefällt es ihm und er wird glücklicher. Und wenn nicht, kann er dann vielleicht seinen Platz in der jetzigen Klasse finden.

L G

White

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Moment mal - du hast ihm beim Einschulen zurueckgehalten, obwohl er wollte, und das Klassen-Ueberspringen wuerde bedeuten, dass er wieder zu seinen KiGa-Freunden in die Klasse koennte?

Ich versteh echt nicht, warum du ihn zurueckhalten willst. Er ist unterfordert, er koennte wieder bei seinen alten Freunden sein, lass es ihn doch probieren.

Klingt irgendwie fuer mich, als ob er dir zu schnell gross wird und du ihn deshalb zurueckhalten willst.

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Unser Großer sollte auch springen,wir haben es letztendl. NICHT gemacht.

Er ist auch heute noch einiges weiter als d.and. Kinder.Er geht jetzt in d.4.Klasse.
Die Lehrer haben das gut abgefangen,Luca bekommt halt oft and. Aufgaben
auf u. gut ist.

Luca wollte damals aber auch nicht in eine and. Klasse.
Deshalb haben wir nach allen Gesprächen ,Probeunterricht in d.2.Klasse
die Reißleine gezogen u. es NICHT gemacht.
Leistungsmäßig war das absolut kein Problem. Aber der Rest passte
nicht.

Warum ist Euer Kind denn unglücklich?

LG Loonis

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Ich denke, er ist unglücklich, weil er "anders" ist. Nicht weil er zu "schlau" ist, sondern weil er ein "Grenzgänger" ist. Grenzgänger in Bezug auf Diagnosen....

Er hat emotionale Probleme, d.h. ganz feine Antennen, er bekommt alles mit, deshalb haben wir ihn eben nicht eingeschult - weil er genug damit zu tun hat, seine Umwelt zu sortieren.

Er fühlt sich ungerecht behandelt - nennt die anderen Kinder "Feiglinge", weil er immer alleine zu seinem Unsinn steht, den er mit anderen zusammen so treibt. Alle anderen sind "schlau" genug dem Ärger zu entkommen...

Er mag keinen Körperkontakt zu anderen, mag es nicht, wenn andere ständig am quatschen sind, er mag keinen Lärm, keinen Trubel.

Das hört sich jetzt alles nach einer eindeutigen Sache an....

ABER

...er ist eigentlich ein sehr fröhliches Kind, kein Einzelgänger, aber er kommt einfach in einer kleinen Gruppe besser klar. Er ist ein gern gesehenes Besucherkind.

Er hat eine blühende Phantasie und war so immer der Initiator für Rollenspiele. Er ist wissbgierig - saugt alles auf, was man ihm vorwirft. Er lässt sich auch auf Neues ein, kommt in fremder Umgebung gut zurecht, hatte noch nie Probleme sich von mir zu trennen.

Alles in allem fühlt sich das Leben für ihn oft nicht gut an.

Die Lehrerin ist Waldorfpädagogin und hat dies binnen kürzester Zeit durchschaut - wofür ich als Mutter so meine Zeit gebraucht habe um Ursache-Wirkung zu verstehen.

Da sie zum einen Klasse 1-4 unterrichtet und ihn so gut einschätzen kann, denke ich, dass sie schon ihre "Vision" von einem zufriederenen Kind hat.

Es ist laut ihr nur ein Versuch, eine Chance. Er würde nichts verpassen, wenn er zurück kommt.

Ich weiß einfach nicht....

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Ich würde ja sagen, er ist noch ein bisschen zurück in der Entwicklung.

"Er fühlt sich ungerecht behandelt - nennt die anderen Kinder "Feiglinge", weil er immer alleine zu seinem Unsinn steht, den er mit anderen zusammen so treibt. Alle anderen sind "schlau" genug dem Ärger zu entkommen..."

Das was die anderen machen, zeugt von einem gewissen Reifegrad. Wenn er den hat, kannst du über die Springerei immer noch nachdenken.

"Er mag keinen Körperkontakt zu anderen, mag es nicht, wenn andere ständig am quatschen sind, er mag keinen Lärm, keinen Trubel."
Daran wird er sich gewöhnen müssen - darauf nimmt auch von den größeren Kindern keins Rücksicht.

Ich verstehe gar nicht, was das so früh schon soll. #kratz Kann man das nicht auch noch in der 2. Klasse entscheiden?

LG

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Hallo,

meine Tochter ist von 2 in 3 gesprungen.

Sie war unausgeglichen und hat letztlich so viel Frust gehabt, dass es (rückblickend) die absolute Lösung war.

Sie brauchte aber die erste Klasse, um sich einzuleben.
Intelligenz hat ja nichts mit Sozialkompetenz zu tun. Der Wechsel in die höhere Klasse tat ihr gut. Sie kam mit den Kindern besser klar, war ausgeglichen - wunderbar ...

In der 4. jetzt geht der Schulfrust wieder los, aber nicht so stark. Und da muss sie jetzt durch, wird ja bald wieder anstrengender ;-)

Wir haben auch die beste Klassenlehrerin dafür aufgeben müssen, aber es lief!

Probier es aus.
Schulfrust ist ganz schlimm, egal in welcher Form und vergellt alles!

Grüße