Hochbegabung - Test 6 jähriger wg. Schulrückstellung

Hallo, ich habe mal eine Frage.
Meine Kollegin hat eine Tochter, die genau am Stichtag geboren wurde und nun eigentlich dieses Jahr eingeschult werden würde - regelgerecht.

Sie meint aber selbst, dass das Kind durchaus noch ein Jahr warten könnte und sollte.

Nun ist es so, dass der Kiga sagt: einschulung wäre okay, aber Rückstellung würden sie durchaus auch unterstützen. Bei der schulärztlichen Untersuchung hat das Kind komplett blockiert und auch bei Wiedervorladung nicht mitgemacht,

Ansonsten ist das Mädel völlig normal, ein eher ruhiges und schüchternes Wesen, recht ausgeglichen. Sie kann weder lesen noch schreiben, interessiert sich auch nicht sonderlich für diese Dinge, ist auch nicht sonderlich wißbegierig - sondern eher normal interessiert.

Sie ist halt fremden Personen gegenüber eher zurückhaltend oder macht da auch mal ganz zu. Sie war in der Musikschule, hatte aber keine Lust auf üben und als sie da nicht mehr mitkam, hat sie verweigert.

Nun wurde von der Schule zum Thema Einschulung gesagt, dass die Mutter bitte ihr Kind beim schulpsychologischem Dienst vorstellen möge und da die Intelligenz getestet werden soll. Sollte sich herausstellen, dass das Kind hochbegabt ist - was aufgrund der Verhaltensweise des Kindes nahe liegen würde #kratz - dann wird das Mädchen eingeschult. Ansonsten würde sich die SChule der Rückstellung anschließen.

Wir sprechen hier übrigens von einem Kind, was im Juni 6 wird.
In Sachsen werden Kinder relativ spät im Bundesvergleich eingeschult.

Ich habe an unserer Schule mitbekommen, dass es den älteren Kindern eher leicht fällt. Aber das ist der Eindruck aus unserer Klasse bei unserer Lehrerin - das kann in einer anderen Klasse schon wieder ganz anders sein.

Wie seht ihr das - erscheint das Verhalten des Kindes auffällig bzw. deutet auf Hochbegabung hin? Ich denke mal zumachen und schüchtern sein ist doch nun für eine sechsjährige nicht ungewöhnlich oder? Meine Tochter war es zwar nicht - eher das Gegenteil. Aber in meinen Augen ist das eine Mentalitätsfrage.

Und meint ihr, dass das ein Intelligenztest da wirklich sinn macht?
In meinen Augen geht es hier doch um soziale Fähigkeiten und die sind eben noch nicht so ganz schuloptimal.

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Darf man höflich fragen, was DICH das alles eigentlich angeht? Was willst Du denn von uns hören? Aber nein - eigentlich liegt die Antwort auf meine Frage ja bereits auf der Hand: Du bist ja ganz offenbar der Ansicht, das Kind ist "normal" begabt wenn nicht sogar unterbelichtet, zumindest aber sozial wenig entwickelt. Aha. Und nun sollen wir hier im Chor einstimmen und schreiben: wie, SO ein Kind soll hochbegabt sein?! Ist ja ein Ding.... . Tja, da könnten wir uns natürlich nen ganzen Thread drüber unterhalten und uns lustig machen über die Mutter oder das Kind oder den Kiga oder uns ganz nutzlos allgemein über das Thema "Hochbegabung" austauschen. Fakt ist: es geht Dich und uns gar nichts an. Punkt. Weder reden wir über Dein Kind noch eine Familie, die Dir besonders nahe steht und schon gar nicht bist Du von der Mutter beauftragt worden, bei urbia mal rumzufragen ob das denn alles Sinn macht... . Ganz ehrlich? Solche Postings wie Deines eben finde ich schäbig und fast schon unter der Gürtellinie. Wenn Du ehrliches Interesse für diese Familie aufbringst schließ Dich doch mit der Mutter kurz und frage, ob sie sich mit Dir austauschen will oder ob sie Deine Meinung und Deine Unterstützung wünscht - oder eben nicht. Alles andere ist schlichtwegs unangebrachte Neugier. Denn: ob WIR meinen ob ein Intelligenztest Sinn macht ist völlig irrelevant. Diese Entscheidung trifft Deine Kollegin und das ist gut so.

Gruß, babs

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GEnau das frag ich mich auch.. was du schreibst #kratz

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nein - es geht nicht um mich - sie hatte mich gebeten, weil ich hier angemeldet bin mich mal zu erkundigen.

Es geht doch nicht darum sich lustig zu machen #kratz .... komisch, dass alle gleich sobald man das Wort Hochbegabung in den Mund nimmt komisch reagieren.

Die Frage ist für mich und sie gewesen, ob man eine Hochbegabung nicht wenigstens ansatzweise im alltäglichen Leben erkennen müsste.

Sollte nicht zumindest der Kiga oder ein Elternteil oder der Freundeskreis mal so ein "Bauchgefühl" von - irgendwas ist anders an dem Kind - haben?

Ich weiß gar nicht warum du deshalb so gegen mich tritts?

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Klar,

viele dieser Verhaltensauffälligkeiten können auf einen überdurchschnittlich hohen Intellekt schliessen.

Egal wie, der Test soll gemacht werden, damit dem Kind - unabhängig vom Ergebnis - geholfen werden kann.

LG
B

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hallo!
ich denke, es bringt gar nichts, wenn wir hier unsere einschätzungen abgeben, das sollten lieber fachleute übernehmen und dann wird entschieden.
lg

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die Mutter möchte aber gar nicht irgendwelche Test machen lassen, weil sie eigentlich der Ansicht ist, dass das überhaupt nicht notwendig ist, weil das Mädchen in ihren und unseren und in den Augen der Erzieherinnen und der Musikschullehrerin etc.... völlig normal ist.

Sie möchte einfach nur eine Rückstellung.

Der Test soll gemacht werden - aus Sicht der Schule und nach einem halbstündigen Gespräch - um auszuschließen, dass das Kind hochbegabt sein könnte - dann darf es nämlich zurück gestellt werden. Sollte es hochbegabt sein und deshalb schüchtern, muss eine Einschulung erfolgen

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Tja, es ist einfach nicht die Wahl der Mutter. Sie darf ihr Kind einschulen lassen, dann kann sie den Test umgehen - oder sie versucht die Rückstellung, dann verlangt die Schule den Test. Das ist durchaus üblich in verschiedenen Bundesländern.
Bei uns ist übrigens auch bei der Einschulung ein IQ-Test Voraussetzung, sofern auch nur ansatzweise mal in der Vergangenheit eine Entwicklungsverzögerung oder ähnliches als Diagnose da war.

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Die schulpsychologische Untersuchung beinhaltet sicher mehr als einen IQ-Test. Die Schule will sich ein eigenes Bild machen, schließlich war das Kind bei der schulärztlichen Untersuchung UND der Wiederholung nicht kooperationsbereit. Finde ich durchaus richtig, dass man genauer hinschauen möchte. Stell Dir vor, das Kind wäre wirklich hochbegabt und man stellt es ein Jahr zurück. Die Folge wäre grenzenlose Langeweile und Unterforderung.

Ein Mangel an sozialen Fähigkeiten kann durchaus mit einer hohen Intelligenz zusammenhängen. Verweigerungshaltung ebenso. Eine Rückstellung bringt dann nicht viel, eher eine Therapie.

Hochbegabung muss nicht mit außergewöhnlichen Teilbegabungen (z.B. Sprach-, Musik- oder Mathegenie) einhergehen, die meisten hochbegabten Kinder bleiben unerkannt, weil ihre Begabung auf unauffälligeren Bereichen liegt oder breit gestreut ist.

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ah, danke, das war die erste hilfreiche Antwort.

So haben wir das bisher nicht gesehen.
müsste es aber nicht dann trotzdem so sein, dass das Kind dann irgendwo unterfordert sein müsste.

Wir meinen die Testung wird ja nur deshalb durchgeführt, weil sie am 30. Juni und nicht am ersten Juli gboren wurde. Hätte sie einen Tag später das Licht der Welt erblickt, dann würde hier niemand auf die Idee kommen eine Testmaschinerie in Bewegung zu setzen.

Weißt du, was ich meine?

Ansonsten hast du schon mal erreicht, dass die Mutter - ich soll ihr von dir Danke sagen - nicht mehr ganz so kritsich dem ganzen gegenüber steht.

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"müsste es aber nicht dann trotzdem so sein, dass das Kind dann irgendwo unterfordert sein müsste."

Unterforderung bemerkt man nicht immer. Mir fallen dazu gleich zwei Beispiele aus meiner eigenen Schulzeit ein, zwei Mädchen, eigentlich völlig unauffällig. Noten auf dem Gymnasium waren bei beiden im Schnitt mittelmäßig, sie bezeichneten beide die Schule als langweilig (wobei das in dem Alter ja normal ist). In der Oberstufe wurde die ganze Klassenstufe auf ihren IQ getestet und bei beiden Mädchen wurde Hochbegabung herausgefunden, was alle Lehrer und Mitschüler überraschte. Eines der Mädchen war sogar besonders mathematisch begabt - und stand seit Jahren in Mathe immer zwischen 4-5 (weil der Stoff für sie viel, viel zu einfach war und daher im Laufe der Jahre ihre Motivation und das Interesse flöten gingen). Die Mathelehrer hatten sie natürlich jahrelang als mathematisch unbegabt eingestuft.

Nicht jeder Hochbegabte wird mit Ehrgeiz geboren. Fehlen Ehrgeiz, Motivation und Förderung, dann bleiben viele Hochbegabte weit unter ihren Möglichkeiten. Was nicht heißt, dass sie darunter leiden und auffällig werden - manche sind auch damit zufrieden, wie die beiden Mädchen aus meiner Schule. Man sollte es aber bei bekannter Hochbegabung im Auge behalten.

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"In meinen Augen geht es hier doch um soziale Fähigkeiten und die sind eben noch nicht so ganz schuloptimal. "
Wie professionell sind denn "deine Augen"? Du siehst vielleicht, was das Kind macht, aber du kannst nicht dahinter blicken. Wenn das Kind all diese Sachen verweigert und blockiert, weil es ihm zu "dumm" ist das auch nur zu beantworten und es mal etwas gefordert werden will, dann wäre eine Rückstellung in den Kiga ungefähr gleichzusetzen mit Gefängnis.
Es gibt auch Kinder, die können schon längst lesen und schreiben - nur die Umwelt weiß es nicht. Es gibt auch Autodidakten.

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Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass die Schule sich kein Bild machen und eine Entscheidung bezügl. der Einschulung treffen kann. Deshalb soll das Kind einfach nochmal von "Fachleuten" untersucht werden damit man auf der sicheren Seitei ist.
Wenn man nun zu Eltern sagt, ihr Kind soll nochmal untersucht werden, weil man es nicht einschätzen kann, leuten doch gleich alle Alarmglocken und man blockt erst mal ab.
Sobald aber das Wort Hochbegabung auftaucht ist man viel eher bereit, das Kind nochmal untersuchen zu lassen. Deshalb vielleicht einfach nur ein kleiner retorischer Trick.....
VG

Kila

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haben wir auch schon dran gedacht.

Aber der Trick wäre dann ziemlich nch hinten losgegangen #rofl

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Ich denke diesen Test würde ich nicht machen lassen. Und das Kind ein Jahr später einschulen.

Wenn das Kind hochbegabt ist hat es noch 10 Jahre in der Schule Zeit das zu zeigen. Da kann man immer noch eingreifen, einen Test machen lassen und dem Kind "helfen" (Sehe momentan keinen Hilfebedarf).

Je weniger Aufsehen darum getrieben wird, umso leichter für´s Kind.

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ja, genau das war unser erster Impuls - scheinbar liegen wir damit aber nicht so ganz richtig.

Eigentlich ist das Kind glücklich und erscheint auch so. Ware sie ein paar wenige Stunden später geboren, gäbe es absolut keine Diskussion - da würden sich hier alle (also alle, die das Kind kennen) an den Kopf greifen, wenn die Mutter sagen würde "ich muss man schauen ob mein Kind hochbegabt ist"
- warum auch? es gibt keinerlei Anhaltspunkt dafür.

Der einzige Grund, weshalb jetzt dieser Test gemacht wird ist, dass das Kind am 30. Juni das Licht der Welt erblickte und eher schüchtern ist.

Kinder die am 1. Juli des gleichen Jahres geboren wurden werden nicht getestet - egal wie schüchtern die sind - die kommen regulär einfach so regulär in die Schule. Ohne das Mama von Pontius zu Pilatus muss ...das ist seltsam.

Nun - sie wird gehen, aber weißt du was das ERgebnis des ganzen ist - die Mutter wird unglaublich verunsichert

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Ja, mit so einer Diskussion kann man viel anrichten, umso wichter ist, das Kind soweit wie möglich davon fern halten.

Diese Verunsicherung kenne ich selbst gut. Und ich habe mich auch bei meinem Kind dagegen entschieden (diesen Test zu machen). Und bin jetzt (3 Jahre später) nur froh darüber. Denn Hochbegabung macht bei gaaaaanz vielen auch nur eine Schublade auf, in die "diese" Kinder kommen, auch (oder gerade?) bei Lehrern

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Diese Verhaltensweisen sprechen sicherlich nicht gegen eine Hochbegabung.

Ich sehe aber auch keinen Grund, dass diese für eine Hochbegabung sprechen.

Vermutlich will man nur ausschließen, dass eben keine Hochbegabung vorliegt, da man dann dem Kind keinen Gefallen macht.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Hochbegabung wird m.E. aber nicht höher sein als im allgemeinen Durchschnitt.

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Danke - genau das ist es, was ich persönlich an dieser Sache so suspekt empfinde.

Es spricht nichts für eine Hochbegabung.

Ich glaube, es war einfach unglücklich formuliert.
Was mich wundert ist, dass hier gleich soviele auf diese Hochbegabung angesprungen sind und das für so wahrscheinlich halten.

Grundsätzlich mag es aber durchaus sinnvoll sein, dass sich auch der schulpsychologische Dienst noch mal mit dem Kind beschäftigt

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Ich finde es immer wieder spannend, wie im Laienkreis Entscheidungen von Fachleuten durchgehechelt werden.

Wenn man den Kindern Intelligenz an der Nasenspitze ansehen würde, dann müsste man keine Tests machen, oder?

Gruß

Manavgat

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es geht nicht um eine Fachentscheidung - wenn jemand bisher eine kompetente Entscheidung zum Kind treffen konnte, dann waren es Erzieher, KiA, Schulmediziner.

wenn hier jemand von der Nase gelesen hat - dann war es die Lehrerin, die hat das Kind ganze 10 Minuten gesehen. Die anderen Menschen kennen das Kind schon seit Jahren.

Sinnvoller wäre vermutlich gewesen, sie hätte gesagt, der schulpsychologiche Dienst möge das entscheiden.

Im Gegensatz dazu sagt sie aber: schüchternes Verhalten Fremden gegenüber kann in Hochbegabung begründet sein - wenn das Mädchen intelligent ist, dann wird das Kind eingeschult und erhält eine begleitende Therapie gegen die Schüchternheit.