Guten Abend zusammen,
in der Hamburger Morgenpost wurde vor ein paar Tagen ein Rundbrief veröffentlicht, den eine Lehrerin an die Eltern ihrer ersten Klasse geschrieben hat. In diesem Schreiben prangert sie das ungezogene, rücksichts- und respektlose Verhalten vieler Kinder an und fordert die Eltern auf, ihre Erziehungsarbeit endlich ernst zu nehmen, damit ein gemeinsames Lernen überhaupt erst möglich wird.
http://www.mopo.de/nachrichten/grundschule-in-harburg-wutbrief-einer-lehrerin---ich-schaeme-mich-fuer-die-kinder--,5067140,25673384.html
Da ich aktuell auch wieder einen Erstklässler zu Hause habe, hat mich dieser Brief doch aufhorchen lassen...der ein oder andere Gedanke ist mir so in der Art auch schon gekommen. Auch in unserer ersten Klasse gibt/gab es ähnliche Probleme, obwohl unsere Kinder weder eine sogenannte Brennpunktschule besuchen noch aus anderweitig problematischen Verhältnissen stammen - Dorfschule mit Kleinklassen, vielfältige Angebote für Kinder und Familien vor Ort.
Selbstdisziplin, Selbstständigkeit und vor allem das Sozialverhalten einiger Kinder lässt sehr zu wünschen übrig, oft müssen die Lehrkräfte sich intensiv mit Einzelnen beschäftigen, die große Schwierigkeiten haben, sich im Klassenverband angemessen zu verhalten. Das erste Halbjahr ist nun schon fast vorbei, und so langsam glätten sich die Wogen...waren das nur Startschwierigkeiten oder steckt mehr dahinter? Wie siehts bei Euren Grundschülern aus?
Wie seht ihr den Artikel, soweit das aus der Ferne beurteilbar ist: berechtigte Kritik oder überempfindliche Lehrkraft? Könnt ihr die Problematik aus Eurer Erfahrung bestätigen? Wie würdet ihr auf ein solches Schreiben reagieren?
Grüße,
RHCP
Lehrerin spricht Klartext
Moin moin!
Ich kann die Lehrerin verstehen. Wie würde ich auf einen solchen Brief reagieren? Da ich wüßte,dass mein Kind eines der wenigen von ihr genannten ist, die sich nicht "wie eine offene Hose" dort benommen haben, würde ich ihn lesen und denken "die arme Frau" und "mein armes Kind". Letzteres habe ich selbst schon gedacht. Sicherlich ist die Klasse meiner Tochter nicht so extrem wie die von ihr geschilderte. Ich selbst war jedoch schon einige male zusätzliche Betreuungskraft wenn besondere Aktivitäten in der Schule anlagen. Die Lehrerin meiner Tochter ist sehr engagiert, sehr motiviert und bietet viele "außerschulische" Unternehmungen an. So zum Beispiel im Sommer eine Übernachtung in der Schule (von Do. auf Fr.) Als ich abends zu hause war, war ich vollkommen platt und total fertig. Fertig von dem Gedanken, dass diese Kinder die nächste Generation der Mitmenschen mitbilden wird. Es war das reine Chaos, unbändig schreiende, brüllende und hysterisch aufgedrehte Kinder, die sich von den Betreuungseltern nichts sagen ließen, sich nicht beruhigen ließen, mit Dingen warfen, über alle Matzratzen rasten und kein Halt kannten. Lediglich die Lehrerin machte den Eindruck, sie könne die Bande in Zaum halten, aber sie war halt oft auch mal z.B. in der Küche wg. des Abendbrots.
Meine Tochter saß zwischenzeitlich auf ihrer Matratze, ihren Stoffhund im Arm und starrte entrückt vor sich hin. Scheinbar ihre in den letzten drei Jahren erlernte Strategie, dort nicht komplett durchzudrehen. Sie beamt sich gedanklich quasi an einen ruhigen Ort. Einigen wenigen anderen Kindern ging es ähnlich. Sie sahen erschöpft und fertig aus. Auf die Frage, ob die Klasse immer so abgeht, kam nur ein erschöpftes Kopfnicken "ja,immer wenn was besonderes ist!" Ich fragte sie, ob sie mit nach hause wolle, was sie verneinte. Sie kenne das schon...
Mein Wunsch war viele viele Jahre, Grundschullehrerin zu werden. Heute als Mutter bin ich froh, dass ich es NICHT geworden bin.
ERGO: berechtigte Kritik!
LG und frohe Weihnachten :)
Claudia
ich denke mir ja liebe Frau das ist auch in Kitas Alltag
die Eltern kommen mit ihren 3 jährigen glaube das ist Einstein persönlich
ABER sie Eltern haben 3j ja genau keine erziehungsarbeit geleistet
also du bekommst Kinder die noch nie Kinder oder regeln im zusammenleben kennengelernt haben
die nicht mal wissen was ein Löffel ist geschweige denn das man den selber in der hand halten kann
du bekommst Kinder die kein wort dt können aber innerhalb von 6 Wochen fliesend und ohne Akzent sprechen sollen
usw
und das zieht sich in der schule weit und weil man ja 3j nicht auf die Erzieher hört und wenn der lehrer genau das selbe sagt kommt dann erst mal das hat der kiga nie nie gesagt
obwohl es bei jedem entwicklungsgespräch Thema war aber ok
und wenn wir ein Projekt machen was sehr zeitintensiv in Vorbereitung usw ist
und die Kinder erst mal 15 min brauchen bis man sie a alle zusammen hat weil sie grundsätzlich wieder auseinander rennen weil warten und rücksicht nehmen auch bei 5j geht ja nicht und dann holt man einen 5j halt dann 3 mal
dann hat man jede Motivation verloren und nein das liegt am Erzieher sondern an der Erziehung und da kiga immer noch nicht familienersetzend sind kann das die Kita nicht selber stemmen
und ich würde drüber schmunzeln weil meine hat nun in der 3. klasse genau die Chaoten drinnen und ist selber sehr ruhig und hält sich von dem Chaos draussen
"
und das zieht sich in der schule weit und weil man ja 3j nicht auf die Erzieher hört und wenn der lehrer genau das selbe sagt kommt dann erst mal das hat der kiga nie nie gesagt
obwohl es bei jedem entwicklungsgespräch Thema war aber ok"
Das kennen wir auch.
In der Schule wird steif und fest behauptet,das im Kiga,das Kind völlig unauffällig war,höchsten auffällig im Hinblick,auf sein überragendes Sozialverhalten.
Wenn dann Gespräche mit Eltern,Lehrern und früheren Erziehern folgen,sind letztere meist völlig vor dem Kopf geschlagen,wenn sie die Argumentation der Eltern hören.
frag mal
wir machen ja auch ganz artig bildungsgeschichten usw
alles sehr zeitintensiv usw
ich hab in 8 mon über 120 überstd angehäuft und Trödel nicht
aber wir trinken ja nur Kaffee lach
aber wir können nun belegen was wir in den elterngesprächen besprochen haben
denn wir machen ein Protokoll das beide Seiten unterschieben
und da sind die Eltern dann wenn es wirklich zum dreier Gespräch kommt sehr schnell sehr leise denn wir bringen die Protokolle mit
auch gut ist wenn es heißt mein kind wollte sich heute nicht anziehen, zähne putzen usw
können sie das für mich übernehmen
oder wir wurden schon gefragt ob wir die Kinder dann von zuhause abholen weil
ihnen wäre das zu viel Arbeit usw
und die Eltern motzen dann auch noch wenn viele Erzieher wegen Krankheit ( ach warum sollte man ein kind das kotzen, Fieber hat usw zuhause lassen vor allem wenn man eh zu hause ist ), Überbelastung usw dann wenig personal da ist und dann Projekte ausfallen
was auch gut ist warum sind sie morgen nicht da naja ich hab urlaub dann kommt der empörte blick was man sich erlaubt einfach urlaub zu nehmen
usw
also ich hab dieses Jahre 5 Leute in die fr Marktwirtschaft verloren , fähige weil die sagen warum soill ich mir das antun
das arbeiten mit den Kindern macht uns spaß aber diese Eltern verderben uns die ganze Laune noch zu arbeiten
und ich kann die ehemaligen Kollegen verstehen
da reist man sich den a... und das dank ist das noch mehr gefordert wird weil sie selber nicht mehr die erziehungsarbeiten leisten wollen
Morgen ,
ich kann das auch nur bestätigen - das ist das, was ich an unserer Grundschule tagtäglich erlebe. Und wir sind auch eine Grundschule im "besten" Stadtteil, das sagt also schonmal per se gar nichts .
Wobei ich immer beiden Seiten ein wenig die "Schuld" gebe. Das ist so eine Dynamik, die man gar nicht beschreiben kann, ohne dabei in Pauschalisierungen zu verfallen. Das spielen meiner Meinung nach viele Komponenten eine Rolle, ich beschreibe mal einfach unsere Situation, das was ich an unserem Leben bemängle, aber auch irgendwie schlecht ändern kann.
Angefangen von den Eltern, die aufgrund der hohen Alltagsbelastung dauergestresst - ohne jemandem daraus einen Vorwurf machen zu wollen, das ist einfach so in diesem "Zeitalter". Es fehlt manchmal einfach die Zeit und Ruhe viele Situationen einfach "auszusitzen". Meine Mutter war früher Hausfrau und hat mit Stress- und Streitsituationen einfach anders umgehen können.
Im Kindergarten war es eigentlich noch ok, wobei mir da immer sauer aufgestossen ist, dass die Kinder nie machen mussten, was angesagt war. Wer nicht will, der muss nicht. Frühstücken, vor halb zehn, aber jedes Kind, wenn ihm der Sinn danach stand.
Schon da gab es aber auch Unterschiede, wie Eltern mit Konflikten zwischen den Kindern umgingen und schon da konnte man sehen (was sich nun in der GS bestätigt) von welcher Sorte Kind man hier spricht. Und da spiegelt sich die Erziehung eins zu eins im Verhalten der Kinder wieder. Angefangen von totaler Ignoranz der Eltern, bis hin zum Mob gegen andere Eltern. Und Eltern, die es toll finden, dass sich das Kind selbstbewusst zur Wehr setzen kann.
In der Grundschule angekommen traf mich erst einmal der Schlag . Am ersten Elternabend saß ich geschockt im Klassenzimmer, das mehr wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer aussah. Mit Hüpfkästchen auf dem Boden, Spielecke und der Pult hinter den Kindern in der Ecke und die Kinder mit dem Rücken zu Tafel. Wie soll das Kind dem Unterricht folgen, wenn es seinen Freund gegenüber hat? Mir graut es regelmäßig vor solch einer Situation im Klassenzimmer.
Die Kinder sind unruhig, wuselig und überfordert mit dem Alltag. Aber das möchte ich nicht alles auf die Eltern geschultert wissen. Die Lernsysteme sind heute andere. Kaum mehr Frontalunterricht, individuelle Förderung, Inklusion - das sind Dinge, die in unserer Klasse ein riesiger Unruhefaktor sind. Ich möchte diese doch eigentlich tollen Errungenschaften nicht komplett schlecht machen - aber ich finde, dass da noch kein richtiger Umgang gefunden wurde, zumindest an unserer Schule. 24 Schüler plus 3 Erwachsene für auffällige Kinder ist einfach too much für die paar Quadratmeter. Klassenarbeiten werden nicht mehr im Verband geschrieben. Tests während des normalen Unterichts. Es gibt Tage, da kommt mein Großer kreidebleich und fix und fertig nach Hause. Und er ist ein starker Schüler.
Das Thema Gewalt ist auch immer mit dabei. Man muss cool sein, es wird gestichelt, manche Schüler fast gemobbt.
Jeden Tag hörte ich Geschichte aus der Schule, regelmäßig Teilkonferenzen. Ich bin einfach nur geschockt und frustriert, habe Angst vor der weiterführenden Schule - überhaupt die richtige zu finden.
Unser Großer ist jetzt in der dritten Klasse und wir haben absolut keinen Engel eingeschult, aber das was ich mittags nach Hause bekomme, ist eine Aufgabe für sich. Ich fühle mich in jeder Hinsicht wie der verlängerte Arm der Schule. An allen Ecken muss ich feilen und nachbessern. Erklären, schlichten, Gespräche führen. Ich finde den Zustand zum Heulen.
Also, Kritik berechtigt. Aber am großen Ganzen und nicht nur im Elternhaus. Da müsste die komplette Gesellschaft überdacht werden.
Meine Meinung.
Liebe Grüße und Frohes Fest
"Also, Kritik berechtigt. Aber am großen Ganzen und nicht nur im Elternhaus. Da müsste die komplette Gesellschaft überdacht werden."
Da hast Du recht.
Viele Eltern sind Vollzeit berufstätig.
Haben wenig Zeit.
Was den Klassenraum Deines Kindes betrifft,z.b. die Hüpfkästchen.
Vielen mag das absurd erscheinen,
Aber Unterricht kann heute nur noch stattfinden,wenn regelmässig Bewegungsabläufe eingebaut werden.
Die Kinder können sich nicht in der Form konzentrieren,wie es früher einmal der Fall war.
Deshalb werden in Abständen kleine Spiele/Turnübungen eingebaut.
Aber in einer Hinsicht bin ich unerbittlich.
Erziehung ist in allererster Aufgabe der Eltern.
Sie sind in der Verantwortung.
Und sie müssen daran arbeiten.
Ich gebe Dir völlig recht. Erziehung ist Sache der Eltern. Aber es gibt durchaus Eltern, dazu zähle ich uns , die ihre Kinder halbwegs ordentlich in die Schule gegeben.
Im zweiten Schuljahr das erste "Sozialtraining" für die Klasse. Das Ergbnis war, dass die KInder, die nicht hauen, treten und beissen, es dann spätestens gelernt haben.
Jeden verdammten Tag kommt mein Sohn nach Hause, mit neuen Unverschämtheiten und Geschichten, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. In zwei Jahren ist Deine Erziehung hinüber, wenn das Kind sich nicht jeden Tag mit den "Starken" anlegen will. Ich kann zwar viel von Abrgrenzung reden und dem Kind erklären und mit ihm trainieren, aber alles hilft nichts...Noch zwei Jahre und ich habe auch so ein Kind....
Wie gesagt, Du hast Recht, es ist Sache der Eltern, wenn ich aber manchmal höre, wie die Eltern reden, da könnte man meinen, die wissen gar nicht, wie ihr Kind sich aufführt.
Und die zu informieren und in die Pflicht zu nehmen, das ist Sache der Schule, die das aber oftmals viel zu locker sieht.
Ich habe auch eine Tochter in der ersten Klasse. Und versteh den Brief total!
Ich bin Elternsprecherin und weiß wie schwierig es ist....
In unserer Klasse wurden nach 2 Wochen Schule bereits die Eltern in die Schule zitiert - nur wg dem Benehmen der Kinder (nicht ein paar, sondern mehr als die Hälfte der Klasse!). Der zweite Schritt: es wurden "Benimm-Hefte" ausgeteilt an ca 7 Kinder, die tgl mit nachhause genommen wurden und die Eltern konnten am Smiley erkennen, wie sich ihr Kind an diesem Tag verhalten hat: .
Meine Tochter hatte in den ersten Wochen sehr mit dem Lärm zu kämpfen, sie hatte z.B. ständig Auslassungszeichen im Buch, auf die Frage warum sie das nicht gemacht hat, kam immer: "Ich versteh die Lehrerin nicht, es ist so laut!" "Ich höre nicht, was sie uns erklärt!"
Wir haben hier 2 Lehrerinnen, wobei eine lauter wird, Disziplin einfordert, strenger ist... was ist das Ergebnis: Sie wird von den Kindern, die es betrifft, "Hexe" genannt und die Eltern schimpfen auch nur über sie anstatt herauszufinden, warum das so ist....
LG V.
Hallo,
ich schreibe nun mal aus der Sicht einer Lehrerin, allerdings aus einer Stadtteilschule.
Ich finde die Art der Kritik völlig unangebracht. Wie kann eine Lehrerin ihre Schüler und deren Eltern so öffentlich blos stellen? Sätze, wie "Ich schäme mich für meine Schüler" halte ich für völlig daneben. Vielleicht mag sie mit dem schwierigen Verhalten der Kinder und der mangelnden Mitarbeit Recht haben. Und ich kann auch nachvollziehen, dass die Arbeit an Brennpunktschulen recht schwierig und unter den gegebenen Bedingungen oft fast nicht machbar ist. Ich glaube auch nicht, dass sie überempfindlich ist, ich habe selbst vor einiger Zeit mal in einem schwierigen Bezirk gearbeitet. Ich denke, es ist auch richtig, Probleme in Schulen und mangelnde personelle Ausstattung und Ünterstüzung durch anderen Systeme öffentlich zu machen, so wie es beim Wutbrief einiger Hamburger Schulleiter vor einiger Zeit geschehen ist. Aber eine Klasse und deren Eltern öffentlich anzuprangern wird sich nicht gerade auf eine günstige Zusammenarbeit und die postiive Entwicklung der Klasse in den nächsten Jahren auswirken. Vermittelt die den Schülern doch, dass sie aufgegeben hat, diese nichts wert sich und die Eltern zur Zsammenarbeit auch nicht fähig sind. Ein wertschätzendes Klima lebt sie selbst nicht vor.
LG Sonja
"Ich finde die Art der Kritik völlig unangebracht. Wie kann eine Lehrerin ihre Schüler und deren Eltern so öffentlich blos stellen? "
Den Brief haben Eltern an die Presse gegeben.
Nicht die Lehrkräfte.
Das habe ich wohl überlesen.
Dennoch muss sie sich ja dazu irgendwie geäußert haben, immerhin prangt ihr Bild mit Schulleiter und Brief ja oben über dem Artikel. Also scheint ihr die öffentliche Presse ja doch recht gewesen zu sein.
Und wenn Eltern einen Elternbrief an die Presse weitergeben, dann muss das Verhältnis im Vorwege schon arg gestört sein.
Dem Beitrag von stringersmum weiter unten kann ich ganz zustimmen.
LG Sonja
Hallo,
ja, so ähnlich habe ich die erste Klasse meiner Tochter auch in Erinnerung, wobei sich das zum Ende der 4. Kasse stark gelegt hat. In dem Brief steckt sicherlich ein Kern Wahrheit.
Trotzdem frage ich mich, was sie mit diesem Brief in der Öffentlichkeit erreichen will.
Ist es sinnvoll alle Kinder/Elternerziehung über einen Kamm zu scheren?
Vermutlich werden sich die Eltern angesprochen fühlen ( und sich vielleicht zu Recht angegriffen fühlen) die eigentlich auf ein gutes Sozialverhalten viel wert legen und versuchen ihre Kinder zu erziehen. Die Eltern, die sich angesprochen fühlen sollten, werden es entweder nicht beachten oder die Kritik nicht auf sich und ihren Nachwuchs beziehen.
Ich glaube, da bist Du hier falsch, Urbia-Mütter haben alle anständige Kinder, eine Frechheit, was sich die Lehrerin da raus nimmt...Und sowieso sind IMMER die Lehrer schuld, die sollen gefälligst die Kinder erziehen, das kann doch nicht Aufgabe der Eltern sein
Das siehst Du falsch. Und das ist auch pauschalisiert.
Ich sehe das Problem und ich sehe das Problem bei den Eltern. Aber auch nicht nur.
Die ganze Gesellschaft ist verquer. Fernsehen, Internet.
Eltern, die bemüht sind aus ihren Kindern etwas zu machen oder auch nicht. Das Problem, das wir haben ist so vielschichtig, da müssten alle an einen Tisch.
Eltern, Lehrer, Politiker....Da läuft gewaltig etwas falsch und nicht nur bei den Kindern! Schau Dir doch mal die Totalausfälle bei den Erwachsenen an.
Als mitfühlend denkender Mensch bist Du in der Gesellschaft nichts wert - Du musst skrupelos und kaltherzig sein um bestehen zu können. Bist Du das nichts, wirst Du betrogen und ausgenutzt. Ellenbogengesellschaft.
Das ist das, was die Kinder mitbekommen.
Auf der anderen Seite absolute Hoffnungslosigkeit. Armut, Arbeitslosigkeit, Depression.
So sehe ich das Gesellschaftsbild.
Hm...ganz Unrecht hast Du ja nicht. Aber Fakt ist, die Kinder dürfen sich heut zu Tage alles erlauben, die Leherer dürfen nicht mal ermahnen, da steht schon die Muddi in der Tür mit ner Anzeige in der Hand Ja, es läuft gewaltig etwas schief...
Moin,
ich habe den Artikel auch gelesen und mich gefragt, was ich davon halten soll.
Meine Situation ist vergleichbar: Meine Große besucht die erste Klasse einer kleinen Dorfschule mit ca. 100 Kindern.
An dieser Schule ist sicher nicht alles Gold, weder der Umgang der Kinder untereinander oder mit den Lehrkräften noch der Umgang einzelner LehrerInnen mit den Kindern. Trotzdem finde ich das Klima so, dass man es im großen und ganzen gut aushalten kann.
Hätte die Lehrerin meiner Tochter die Klasse so empfunden (was objektiv war, bleibt für uns eh im Dunkeln) wie diese Lehrerin, ich bin mir sicher, sie hätte uns Eltern am ersten Elternabend informiert und dabei auch ein bis zwei konkrete Vorschläge gemacht, wie wir die Situation gemeinsam verbessern können. Genau das würde ich als Mutter jedenfalls erwarten. Genauso würde ich erwarten, dass, sollte mein Kind zu den Rabauken gehören, sie mich _direkt_ anspricht bzw. informiert.
Würde mir zu Weihnachten so ein Brief ins Haus flattern in dem es u.a. heißt: "Sie denken: Die redet sicher von meinem Nachbarn? Falsch: Gehen Sie davon aus, dass ich auch von Ihrem Kind spreche." ich hätte Zweifel, ob ich im richtigen Film sitze.
Wenn es über _mein_ Kind etwas zu sagen gibt, dann will ich das konkret wissen: frühzeitig, persönlich und ohne Schuldzuweisung!
Wenn diese Lehrerin zu ihren SchülerInnen genauso allgemein und über die einzelnen Köpfe weg spricht, wundert mich nicht, dass die Kurzen über Tisch und Bänke gehen. Die glauben nämlich (genau wie die Eltern), dass nur der Nachbar gemeint sein kann und fühlen sich nicht angesprochen. Dieser Brief ist Ausdruck von persönlichem Frust (der ist legitim, man könnte seinen Frust aber professioneller bearbeiten), eine gute Grundlage, damit Schule und Elternhaus besser zusammenwirken, ist er eher nicht.
Die gebetsmühlenartig wiederholten Behauptung, dass die Kinder immer schlimmer werden, scheint mir manchmal die Folge von verzerrter Wahrnahmung zu sein. Ich habe einige Erinnerungen an meine Schulzeit (1973-86), die *hust* ... nein, _wir_ waren ganz bestimmt nicht braver, vernünftiger oder disziplinierter. Allein, wenn ich die Situation im Schulbus damals und heute vergleiche, bin ich mir sicher, dass die Kids der Gegenwart sich erheblich besser benehmen, als wir damals.
Ich wundere mich wirklich, warum diese Lehrerin so viel Zustimmung erfährt.
LG Helga
"Die gebetsmühlenartig wiederholten Behauptung, dass die Kinder immer schlimmer werden, scheint mir manchmal die Folge von verzerrter Wahrnahmung zu sein. "
Wenn du nicht permanent 25 Kinder um Dich hast,verstehe ich Deinen Eindruck.
Allerdings geht es eben nicht um ein bis zwei Kinder die Probleme haben,sondern die Problematik potenziert sich.
Und was ich jetzt schreibe,bezieht sich nicht auf Dich persönlich!
" scheint mir manchmal die Folge von verzerrter Wahrnahmung zu sein. "
"Eltern" haben sehr häufig eine verzerrte Wahrnehmung.
Sie empfinden die Problematik als nicht gegeben.
Böse ausgedrückt.
Sie funktionieren ja,räumen hinter ihrem Kind her.
Verlangen keine Mithilfe,erwarten keine Einsicht!
Deren Kinder begegnen ihren Eltern auf Augenhöhe.
Das ist fatal.
Wer soll denn diesen Kindern Geborgenheit und Struktur vermitteln,wenn sie die gleichen Entscheidungsrechte wie Erwachsene haben?
Sie wollem ihrem Kind Gutes tun.
Aber in Wahrheit lassen sie es im Stich
Hallo,
ich stimme dir zu!
Selbst wenn diese Lehrerin den wirklich kaum vorstellbaren Fall in ihrer Klasse hat, dass buchstäblich keines der Kinder von seinen Eltern erzogen worden ist, dann hat sie das persönlich (z.B. Elternabend) mit den entsprechenden Eltern zu klären. Und zusätzlich Elterngespräche mit allen Eltern einzeln.
Ich hatte als Schülerin viele verschiedene Lehrer und immer, wenn eine ganze Klasse ohne Ausnahme die Sau rausgelassen hat, dann lag es an den Lehrern, die sich nicht durchsetzen konnten. Bei den kompetenten Lehrern waren es vielleicht ein oder zwei "Klassenrüpel", die etwas aufmüpfiger waren.
So wie es in fast jeder Gruppe von Kindern ein weniger erzogenes Kind gibt, das negativ auffällt, gibt es in fast jeder Gruppe von Kindern (mindestens) ein Kind, das positiv auffällt (außer die Aufsichtsperson der Kindergruppe - Lehrer/Erzieherin - ist inkompetent).
Und es ist eine Beleidigung all derer Eltern, die ihr Kind bis dato gut erzogen haben, seine eigene Unfähigkeit (also die der Lehrerin) auf die Eltern zu schieben.
"Sie denken: Die redet sicher von meinem Nachbarn? Falsch: Gehen Sie davon aus, dass ich auch von Ihrem Kind spreche."
Pauschaler geht es wohl nicht - absolut peinlich von dieser Lehrerin. Wobei man davon ausgehen muss, dass nicht-erziehende Eltern wohl wirklich davon ausgehen, dass hier vom Nachbarskind gesprochen wird, während erziehende Eltern (die es laut dieser Lehrerin ja nicht gibt) sich zu Recht angegriffen fühlen.
Diese Lehrerin hat in allen Belangen einen sehr schlechten Job gemacht.
Erst in ihrem Unterricht, dann in ihrem Umgang, mit den schlechten Folgen ihres Unterrichts umzugehen.
Nichtdestotrotz sehe ich es schon so, dass Kindern durchschnittlich weniger Grenzen gesetzt werden (hier gebe ich natürlich den Eltern die Schuld, nicht den Kindern!).
Ich selber erziehe meinen Sohn autoritär, allerdings unserem Jahrhundert angepasst und nicht wie anno 1950, und bin bei Sachen verständnisvoll, für die ich von meinen Eltern den Po versohlt bekommen hätte oder zumindest Zimmerarrest bekommen hätte.
Wenn also ich als autoritärer Mensch oft auf die verständnisvolle Schiene setze, dann möchte ich nicht wissen, was bei Familien abläuft, für die "Autorität" ein böses Wort ist - denn manchmal ist Verständnis absolut fehl am Platz
LG,
J.