Schulrückstellung

Hallo! Hoffe ich bin hier richtig. Wohnen in ba-wü -was bei dem thema wohl eine grosse rolle spielt. Mein sohn geht noch zum kiga. Hat am 08.07.11 geburtstag. Würde also nöchstes jahr ein muss-kind sein. Ich will daser aber erst mit 7 in die schule geht. Er ist echt ein sensibelchen, kann mit konflikten nicht so umgehen, kann sich nicht wehren - ist meines erachtens für ihn einfach zu früh. Ja es ist noch 1 1:2 jahre hin aber es heisst ja immer " lieber zu früh drum kümmern" . Aber wann soll ich mich darum kümmern? Wann ist "zu früh"? Wann zu spät? Es geht ja auch darum das er ab sommer im kiga bei den schulanfängern wäre. Das ist ja quatsch wenn er das 2x mitmacht. Versteht ihr was ich meine? So ust er ein helles köpfchen. Auch motorisch fit. Aber so auf dieser sozialen/psychischen ebene seh ich ihn weit entfernt von schulkind

Danke im vorraus

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Hallo und guten Tag
Es ist lieb, dass du dich schon so um den Schuleintritt kümmerst.

Ich finde aber, dass es wirklich zu früh ist. Ich denke sogar, dass es falsch ist, ihn heute schon als Sensibelchen und nicht eigenständig oder Schulreif abzutun. Du meinst das beschützend, aber es verändert deine Einstellung.

Du siehst ihn so. Du machst das zu einem Thema. Entsprechend reagierst du in den nächsten 18 Monaten genau so: Du traust ihm nicht zu sich zu wehren, sich gegen andere zu behaupten, eigenständig mit andern zu interagieren. Entsprechend lernt er es auch nicht. Er spürt, dass er das "nicht können darf". Selbsterfüllende Prophezeiung...

In so einer langen Zeit tut sich viel. Mein Sohn war in dem Alter ein tabbsiger kleiner Junge mit sehr grossem Kopf, schweren Gliedern und träumendem Blick. Wir waren sicher, dass er nie körperlich mitmachen kann. Beim Schuleintritt war er fast der grösste, schlank und einer der besten Fussballer der Unterstufe.

Du darfst ihm was zutrauen. Du darfst ihn wachsen lassen. Er wird dir dadurch nicht entfremdet, sondern näher kommen. Du darfst ihm zutrauen, dass er dasselbe kann wie alle anderen Kinder auch.

Du darfst ihn nicht behindern.

Gib ihm Aufgaben, an denen er wachsen kann. Heute schon! Zahlen an der Kasse (wenn du dabei bist), alleine auf der Spielstrasse radeln, sich alleine anziehen, beim Kochen sämtliche Utensilien (auch Mixer und Messer) benutzen. Aller erklären, zeigen - aber zutrauen.

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Ich versuche ihn zu allem zu ermutigen. Wehre dich. Sag nein. Versuche es. Das schaffst du. Toll!- ohne mama/papa gemacht. Bist ja schon ein grosser! Aber hmm. Ich will halt nicht das er probleme hat/bekommt. Im kiga sind 2 müttergrundschullehrerinnen. Beide sagen sooft das die juni/juli/augustkinder einfach zu früh in die schule kommen. Ist das echtnur mein " mamabeschützerinstinkt"?

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Ja, ich denke schon. Die Kindergärterin sieht kein Problem, er ist voll integriert.

Ich denke, du stehst dir da selber im Weg. Und ihm, wenn du von der Idee nicht wegkommst.

Geh das ganze lockerer an. Du musst dich nicht so sehr darauf konzentrieren, ihn bewusst "wehrhaft" und "durchsetzungsfähig" und "eigenständig" zu machen. Du musst ihm nur Luft und Raum geben.

Weisst du, ich denke er merkt auch, wenn du zu sehr lobst, wenn du das Thema "selber was gemacht" zu sehr aufbauscht. Geniess doch einfach dein total unkompliziertes, sensiebles, gut integriertes Kind mit vielen Freunden. Das ist die beste Ausgangslage.

Hey, der Freund meines Sohnes ist sehr ruhig, sehr sensibel, sehr überlegt. Er ist auch echt clever und hat prima Ideen. Der Mutigste ist er nicht - aber er hat die Ideen, die unsere burschikosen Jungs dann durchführen. Und er hat auch die Ideen, wie man deren schlechten Ausgang prima vertuscht :-). Ein grossartiges Kind. Der geht nicht unter - er imponiert den anderen durch seine Fähigkeiten. Fixier dich aber eben nicht darauf, dass dein Kind dieses "Sensibelchen" bleibt. In sechs Monaten ist er vielleicht schon ganz anders.

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Hallo,

vielleicht hilft dir das https://www.service-bw.de/leistung/-/sbw/Zurueckstellung+vom+Schulbesuch+beantragen-495-leistung-0 WÜrde einfach mal bei der zuständigen GS anrufen und fragen!

Hast du mal mit den Erieherinnen gesprochen? Wäre es möglich, dass er weiter in den KiGa geht? Bei uns müssen dann viele aus dem KiGa raus und in eine Vorschulklasse gehen. Bei uns war es GsD kein Problem, unsere konnte in inrem KiGa bleiben, die Schule fand es eh gut, dass sie ein Jahr später geht (wir waren erstmal nicht soo begeistert ;-)) ist aber eine Waldorfschule, die schulen eh am liebsten erst mit 7 ein.

LG

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Hmmm erzieherinnen sehen da kein problem das er in die schule geht. Ist im kuga voll integriert. Hat freunde. Macht mit. Aber er brauch halt auch relativ lange um in einer gruppe "anzukommen". Seit ca einem jahr ist er im fussballverein. Da spielt er nur mit seiner kugafreundin. Mit den anderen nur wenn die trainer die 2 er gruppen bilden...

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HI,

anstatt das Problem zu minimieren, willst Du es zur Seite schieben.

Dein Sohn ist ein Sensibelchen....OK, sind viele Kinder. Da kann zum Beispiel eine Reittherapie helfen. Oder nach und nach die Anforderungen erhöhen und dem Kind mehr zuzutrauen.

Kann mit Konflikten nicht umgehen? Dann muss ihm GEHOLFEN werden. Es gibt hier unterschiedliche Möglichkeiten, sei es Training im Bereich Selbstbehauptung (nicht Selbstverteidigung) wo viel Rollenspiele gespielt werden, etc. etc.

Übungseinheiten zu Hause, z.B. auch bei Gesellschaftsspielen, oder auch auch Erziehungsberater, vielleicht gehen die Eltern falsch mit den Konflikten der KInder um und bekommen hier Hilfe.

Das Problem wird sich nicht unbedingt auflösen, nur weil er ein Jahr älter ist.

LG
Lisa

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Ich kann Dich schon verstehen, ich selbst habe ein Ende September Kind (Junge), der letzte Jahr zurückgestellt wurde, und ein Juni Mädchen, das nächstes Jahr auf alle Fälle normal gehen wird. Ich denke auch, dass du das als Mutter am allerbesten einschätzen kannt, allerdings hätte es bei unserer Rektorin bei einem Juli Kind, dass nicht krasse logopädische Einschränkungen hat, keine Diskussion gegeben. Da war schon das Ende September Kind sehr auf der Kippe, obwohl Ärzte und Erzieher ebenfalls für die Rückstellung waren.
Ich würde meinen Sohn als ähnlich wie Deinen bezeichnen, er traut sich nichts zu, sieht sich immer als schlechtesten usw... Knapp sechsjährig eingeschult, wäre er untergegangen in der Schule. Jetzt funktioniert es für ihn ausgezeichnet, er hat natürlich seinen Charakter nicht grundlegend geändert, aber ist viel reifer, selbstänidger und kann sich nun so viel besser durchsetzen. Aber Kind ist nicht gleich Kind. Und es ist von vielen äußeren Faktoren abhängig. Bei uns im Kindergarten gibt es eine extra Vorschulgruppe, die die ganze Woche "getrennt" ist, aber weniger um irgendwelche Übungen zu machen 8was sie in der Schule zu genüge machen), sondern einen Tag in der Woche im Wald sind, viele Projekte machen usw... In der Gruppe hat er sich auch zwei Jahre nicht gelangweilt, ganz im Gegenteil. Uns war nämlich schon wichtig, dass er da auch in dem egtl. Vorschuljahr hingeht, denn man weiß nie was sich ändert und schlimmstenfalls hätte es ja passieren können, dass die Rektorin sagt er muss zur Schule und dann wäre das erst recht blöd gewesen, er hätte dann nemand aus der Gruppe gekannt usw... Dass diese Vorschule so interessant gestaltt ist, ist der eine groß Pluspunkt (da würde er sich auch heute noch nicht langweilen), dann ist der zweite Punkt, dass er nun in eine sehr ehrgeizige Klasse gekommen ist, wo alle das gleiche relativ hohe Niveau haben. Das war natürlich Zufall, aber die Lehrerin (es ist eine Ganztagsklasse) sagt schon, dass sie sich auch viel leichter tut mit der Klasse als Kolleginen, die einfach ein viel größeres Leistungsspektrum in der Klasse haben. Sprich, er langweilt sich jetzt nicht, obwohl er der zweitälteste ist (das geistige war auch nie das Thema) und zusätzlich ist in der Ganztagsklasse eine sehr individuelle Lernentwicklung möglich.
Also für uns war es die absolut richtige Entscheidung, aber die muss es niicht für Euch sein. Nicht ganz unentscheidend finde ich auch, ob das Kind dann in die Schule möchte... Mein Sohn sagte stets klar, er wolle noch nicht...
Wann du das am besten besprichst, das kann in Baden Württenberg anders sein als hier. Wir waren damls im anuar bei einem ersten Gespräch, wo die Rektorin sagte, sie sieht am Kind direkt was wir meine, es könnte sich aber noch ändern. Im Apirl dann war Einschreibung und Schulspiel, sie wollte ihn unbedingt haben (was allerdings an der Klassenstärlke, bzw. dass sie eine Klasse mehr bilden wollte lag, das weiß ich mittlerweile und ist für die halt oft ausschlaggebend, leider), wir haben mehrmals gesagt, dass wir es als nicht gut ansähen, sie stimmte dann zu und sagte aber, wir könnten gerne noch bis Sommerferien warten mit entscheidung. Das wollten wir aber nicht, unser Sohn brauchte ja auch mal Entscheidung und nicht, wir wartn bis kurz vor Beginn, ob du gehst. Also lass Dich nicht verunsichern, höre auf Dein Bauchgefühl, aber von Vorschulaktivitäten würde ich ihn nicht ausschließen, dafür ist es jetzt zu früh.
Alles Gute Julk

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Ich komme aus Hessen. Rückstellung ist hier grundsätzlich immer möglich, allerdings landet das Kind dann oftmals in einer Vorschulklasse. Das kann man als Mutter/Vater nämlich nicht beeinflussen. Also man beantragt eine Rückstellung, aber man kann nicht beantragen wohin, ob Kindergarten oder Vorschulklasse.
Mein Ältester wurde auf unseren Wunsch hin zurückgestellt in die Vorschulklasse. Wir wollten ihn nicht mehr im Kindergarten haben. Er gehörte zu den Kindern, die sich nach 3 Jahren einfach im Kiga gelangweilt haben. Besonders deutlich wurde das im letzten halben Jahr vor der Einschulung. Auch die Erzieherinnen haben ganz klar gesagt, dass er im Kiga falsch wäre. Auf der anderen Seite war er aber auch noch nicht reif genug für die 1. Klasse. Das war so offensichtlich, dass uns die Ärztin des Gesundheitsamtes direkt von sich aus darauf angesprochen hat. Für ihn war das Vorschuljahr optimal. Dort hat er in einer kleinen Klasse viel lernen können. So intensiv wäre er im Kiga nie gefördert worden. Ein zusätzliches Jahr Kiga ... sei mal realistisch: was soll dein Kind deiner Meinung nach dort lernen, was es noch nicht kann? Und warum wurde ihm das bisher noch nicht beigebracht wenn der Kiga doch so toll ist? Ein zusätzliches Jahr Kiga macht in meinen Augen nur aus 2 Gründen Sinn:
1. Das Kind wird in allernächster Zukunft von sich aus bestimmte Fähigkeiten/Kenntnisse erlernen, die essentiell sind für den Schulbesuch (z.B. Lautsprache)
2. Das Kind hat aufgrund irgendeines einschneidenden Ereignisses (Trauma, schwere OP,...) einen Entwicklungsrückstand erlitten und ist gerade dabei diesen aufzuholen. Nach dem zusätzlichen Kiga-Jahr könnte es normal beschult werden.

Dein Kind wird erst in 1,5 Jahren eingeschult. Dir ist doch hoffentlich klar, dass Kinder in gerade dieser Zeit noch unglaubliche Fortschritte in der Entwicklung machen, oder? Anders gesagt: Wenn du jetzt schon deswegen irgendjemanden unruhig machst, wirst du nichts erreichen. Üblicherweise ist kein Kind in diesem Alter schulreif. Dein Kind ist völlig normal.

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Hallo, wir wohnen auch in Ba-Wü.
Die Kinder, die bei uns zurückstellt werden MÜSSEN in eine Grundschulförderklasse. Im Kiga bleiben geht nicht. Stichtag ist ja der 30.09.

Lg

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Das ist falsch.
Ich wohne auch in BW. Die Förder- und Diagnostikklasse ist für (Schul)Kinder, die noch ein Defizit haben und in kleinen Lerngruppen auf die Schule vorbereitet werden.
Meine Tochter ist ein Septemberkind und wurde regulär eingeschult. Zwei andere Kinder aus ihrem KiGa (Ende Juli und Mitte August geboren) sind in der Förder- und Diagnostikklasse, zwei weitere Jungs (Septemberkinder) sind ein weiteres Jahr im Kindergarten, wobei einer der zwei das Jahr im Waldkindergarten verbringt.

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Hallo,

wo genau in BW? Wir sind aus Mannheim und hier ist es so, dass schon im Jahr vor der Vorschule die ESU gemacht wurde um evtl. Defizite aufzudecken. Mein Sohn hat nächste Woche den Termin (23.05.2011), und ich bin auch schon gespannt, da er viel weiter zurück ist wie zu dem Zeitpunkt seine große Schwester war (20.07.09, wurde auch letztes Jahr problemlos eingeschult).
Wobei ich jetzt auch weiß nach meiner Tochter, dass die Kinder im letzten Jahr nochmal einen krassen Entwicklungsschub hinlegen, hätte ich niemals gedacht....

Ich würde mich auf jeden Fall an die Erzieher wenden im KiGa und mal abfragen wie das weitere vorgehen ist. Auf jeden Fall geht das nur in Zusammenarbeit von KiGa, Eltern und Schule, soweit ich weiß.

Bei meiner Tochter war übrigens ein Junge in der vorschule, der dieses Jahr nochmal in der Vorschule ist, im gleichen KiGa, für ihn ist das kein Problem, weil es ja ne komplett andere Gruppe ist. Ein anderer Junge aus ihrer Vorschulzeit hatte auch schon ein Vorschuljahr hinter sich, allerdings in einem anderen KiGa....bei beiden ist das laut der Eltern die beste Lösung (gewesen)

LG

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Danke für die vielen antworten muss malein paar tage darüber nachdenken...